KAPITEL 8
KONTENABFOLGE UND KONTENSALDEN

DIE KONTENABFOLGE

Transaktionskonten

Produktionskonto (I)

Verteilungs- und Verwendungskonten (II)

Konten der primären Einkommensverteilung (II.1)

Einkommensentstehungskonto (II.1.1)

Primäres Einkommensverteilungskonto (II.1.2)

Unternehmensgewinnkonto (II.1.2.1)
Konto der Verteilung sonstiger Primäreinkommen (II.1.2.2)

Konto der sekundären Einkommensverteilung (Ausgabenkonzept) (II.2)

Konto der sekundären Einkommensverteilung (Verbrauchskonzept) (II.3)

Einkommensverwendungskonto (II.4)

Einkommensverwendungskonto (Ausgabenkonzept) (II.4.1)
Einkommensverwendungskonto (Verbrauchskonzept) (II.4.2)

Vermögensänderungskonten (III)

Vermögensbildungskonto (III.1)

Konto der Reinvermögensänderung durch Sparen und Vermögenstransfers (III.1.1)
Sachvermögensbildungskonto (III.1.2)

Finanzierungskonto (III.2)

Konto sonstiger Vermögensänderungen (III.3)

Konto sonstiger realer Vermögensänderungen (III.3.1)

Umbewertungskonto (III.3.2)

Konto neutraler Umbewertungsgewinne/-verluste (III.3.2.1)
Konto realer Umbewertungsgewinne/-verluste (III.3.2.2)

Vermögensbilanzen (IV)

Bilanz am Jahresanfang (IV.1)
Änderung der Bilanz (IV.2)
Bilanz am Jahresende (IV.3)

Außenkonto (V)

Transaktionskonten

Außenkonto der Gütertransaktionen (V.I)

Außenkonto der Primäreinkommen und Transfers (V.II)

Außenkonten der Vermögensänderungen (V.III)

Außenkonto für Vermögen und Verbindlichkeiten (V.IV)

GÜTERKONTO (0)

ZUSAMMENGEFASSTE KONTEN

AGGREGATE

Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen (BIP, B.1*g)
Betriebsüberschuß der Volkswirtschaft (B.2)
Selbständigeneinkommen der Volkswirtschaft (B.3)
Unternehmensgewinn der Volkswirtschaft (B.4)
Nationaleinkommen zu Marktpreisen (B.5*)
Verfügbares Einkommen insgesamt (B.6 bzw. B.7)
Sparen (B.8)
Saldo der laufenden Außentransaktionen (B.12)
Finanzierungssaldo der gesamten Volkswirtschaft
Reinvermögen der gesamten Volkswirtschaft
Ausgaben und Einnahmen des Staates

MATRIXDARSTELLUNG

Matrixdarstellung der Konten des ESVG

Besonderheiten der Matrixdarstellung

Anpassung einer reduzierten Matrix an die Erfordernisse bestimmter Untersuchungen

8.01 Das ESVG ermöglicht die Erfassung von Strom- und Bestandsgrößen in einem geordneten Kontensystem, durch das der Wirtschaftskreislauf von der Entstehung von Einkommen über ihre Verteilung und Umverteilung bis hin zur Vermögensbildung dargestellt wird.

8.02 Jedes Konto enthält Transaktionen, die sich aufgrund festgelegter Definitionen entweder gegenseitig oder durch einen aussagekräftigen Saldo, der auf das folgende Konto übertragen wird, ausgleichen.

8.03 Auf der Grundlage einer logischen Analyse des Wirtschaftsgeschehens werden die Transaktionen so gruppiert und dargestellt, daß aussagefähige volkswirtschaftliche Gesamtgrößen entstehen, die zur Untersuchung eines Wirtschaftsbereichs, eines institutionellen Sektors oder Teilsektors oder der gesamten Volkswirtschaft erforderlich sind. Die Konten sind so untergliedert, daß sie die bedeutsamsten wirtschaftlichen Informationen liefern.

8.04 Es werden drei Gruppen von Konten unterschieden:

  1. Transaktionskonten;
  2. Vermögensänderungskonten;
  3. Vermögensbilanzen.

In den Transaktionskonten werden die Entstehung, die Verteilung und die Umverteilung von Einkommen sowie die Einkommensverwendung für den Konsum und das Sparen, das eine wichtige Rolle bei der Vermögensbildung spielt, dargestellt.

In den Vermögensänderungskonten werden die einzelnen Bestandteile der Veränderungen der Aktiva und Verbindlichkeiten und damit des Reinvermögens als Differenz zwischen den Aktiva und den Verbindlichkeiten der verschiedenen Sektoren dargestellt.

Die Vermögensbilanzen zeigen die Aktiva sowie die Verbindlichkeiten und das Reinvermögen der verschiedenen Sektoren am Anfang und am Ende des Rechnungszeitraums. Für jedes Aktivum und Passivum werden die in den Vermögensänderungskonten verbuchten Stromgrößen ebenfalls im Konto für die Veränderung der Vermögensbilanz erfaßt.

8.05 Die Kontenfolge gilt ganz oder teilweise für die institutionellen Einheiten, die institutionellen Sektoren und Teilsektoren, die Wirtschaftsbereiche und die gesamte Volkswirtschaft.

8.06 Die Kontensalden werden sowohl brutto als auch netto ausgewiesen. Brutto bedeutet vor und netto nach Abzug der Abschreibungen. Einkommensbegriffe sind netto aussagekräftiger.

8.07 Die Konten werden in unterschiedlicher Weise dargestellt:

  1. in der Form zusammengefaßter Konten, in denen je Konto alle Sektoren, die gesamte Volkswirtschaft und die übrige Welt dargestellt werden (siehe 8.83 bis 8.87);
  2. in Form eines Systems von Sektorkonten, das die im folgenden beschriebene Kontenabfolge (siehe 8.09 bis 8.82) in detaillierter Weise für jeden Sektor zeigt;
  3. in Form einer Matrixdarstellung, in der jede Seite eines Kontos als Zeile bzw. Spalte erscheint (siehe 8.104 bis 8.125).

8.08 Einen Überblick über die Konten, die Kontensalden und die wichtigsten volkswirtschaftlichen Gesamtgrößen gibt die Darstellung auf der folgenden Seite.


Tabelle 8.1 Überblick über die Konten, Kontensalden und die Hauptaggregate