Anpassung einer reduzierten Matrix an die Erfordernisse bestimmter Untersuchungen

8.133 In den Aufkommens- und Verwendungstabellen wird eine Untergliederung der Zeilen und Spalten verwendet, die zur Beschreibung der betrachteten wirtschaftlichen Prozesse, d.h. der Produktion und der Verwendung von Gütern, am besten geeignet ist. Die Zusammenhänge zwischen Wertschöpfung und letzter Verwendung werden in diesen Matrizen jedoch nicht berücksichtigt. Wird eine Aufkommens- und Verwendungstabelle oder eine Input-Output- Tabelle so erweitert, daß aus ihr der gesamte Einkommenskreislauf auf mesoökonomischer Ebene ersichtlich ist, weist diese Tabelle ein entscheidendes Merkmal einer Gesamtrechnungsmatrix (Social Accounting Matrix, SAM) auf.

8.134 Eine Gesamtrechnungsmatrix (SAM) sei hier definiert als Darstellung der ESVG-Konten in Form einer Matrix, aus der die Verbindungen zwischen einer Aufkommens- und Verwendungstabelle und den Sektorkonten ersichtlich werden. Der Schwerpunkt von Gesamtrechnungsmatrizen liegt in der Regel auf der Rolle der Menschen in der Volkswirtschaft, was sich z. B. in zusätzlichen Untergliederungen des Sektors der privaten Haushalte und in einer disaggregierten Darstellung von Arbeitsmärkten (d.h. der Unterscheidung von verschiedenen Kategorien von Arbeitskräften) niederschlagen kann.

8.135 Von großer sozialer Bedeutung ist der Umfang und die Zusammensetzung von Beschäftigung bzw. Arbeitslosigkeit. Durch eine Untergliederung des Arbeitnehmerentgelts nach Gruppen von Beschäftigten liefert eine Gesamtrechnungsmatrix normalerweise zusätzliche Informationen in dieser Frage. Die erwähnte Untergliederung gilt sowohl für den aus den Aufkommens- und Verwendungstabellen hervorgehenden Arbeitseinsatz nach Wirtschaftsbereichen als auch für das im Primäreinkommenskonto der privaten Haushalte dargestellte Arbeitsangebot nach sozioökonomischen Haushaltsgruppen. Daher wird aus der Matrix nicht nur das Aufkommen und die Verwendung von verschiedenen Gütergruppen ersichtlich, sondern auch das Angebot an und der Einsatz von verschiedenen Kategorien von Arbeitskräften.

8.136 Die Klassifikation der Arbeitnehmer und der Selbständigen kann auf einer Kombination von persönlichen Merkmalen und Merkmalen des (Haupt-)Arbeitsplatzes basieren, d.h. z. B. von Geschlecht, Bildungsniveau, Alter und Wohnsitz einerseits und von Beruf, Art des Beschäftigungsvertrages (Vollzeit/Teilzeit, unbefristet/befristet) und Beschäftigungsregion und -teilsektor andererseits. Ferner sollte berücksichtigt werden, daß die Unterschiede zwischen den relativen Lohnver nderungen innerhalb ein und derselben Gruppe geringer sind als zwischen verschiedenen Gruppen. Eine Klassifizierung nach dem Tätigkeitsbereich, in dem die Beschäftigung erfolgt, ist weniger relevant, da sie durch die Kreuztabellierung der Wertschöpfung bereits in der Gesamtrechnungsmatrix enthalten ist.

8.137 In gebietsfremden Unternehmen beschäftigte Gebietsansässige sollten ebenso getrennt ausgewiesen werden wie für gebietsansässige Unternehmen tätige Gebietsfremde und vorübergehend im Ausland tätige Arbeitnehmer. Auf diese Weise kann die Beschäftigung anhand der Zahl der (inländischen) Beschäftigten-Einheiten geschätzt werden. Hierzu gehören selbstverständlich auch die Selbständigen, für deren Arbeitseinsatz dann eine unterstellte Vergütung anhand des verbleibenden Selbständigen-Nettoeinkommens in der Gesamtrechnungsmatrix ermittelt werden kann.

8.138 Insbesondere eine Gegenüberstellung (1) des in der Gesamtrechnungsmatrix ausgewiesenen Arbeitseinkommens aller Beschäftigten, (2) einer Aufgliederung dieses Einkommens nach geleisteten Arbeitsstunden und durchschnittlichem Stundenlohn und (3) des (in Vollzeitäquivalenten ausgedrückten) potentiellen Arbeitsangebots je Personenkategorie und Haushaltsgruppe liefert genaue Angaben über die Zusammensetzung der Arbeitslosigkeit sowie einen Gesamtindikator ("Arbeitslosigkeit in Vollzeitäquivalenten"), der sowohl konzeptuell als auch zahlenmäßig mit den anderen makroökonomischen Indikatoren konsistent ist, die ebenfalls aus der Gesamtrechnungsmatrix abgeleitet werden können. Ferner liefert ein Vergleich der Kopfzahl der Beschäftigten (ohne Ausländer) mit der Zahl der potentiellen Arbeitskräfte in dieser Datenmenge Angaben über die Arbeitslosigkeit im herkömmlichen Sinne.

Tabelle 8.20 Schema einer Sozialrechnungsmatrix

8.139 An dieser Stelle sollten die bisherigen Ausführungen vielleicht am Beispiel einer konkreten Gesamtlrechnungsmatrix veranschaulicht werden. Zu diesem Zweck wurde in Tabelle 8.20 eine Gesamtrechnungsmatrix erstellt, in der alle im ESVG unterschiedenen Transaktionen (d.h. sämtliche Stromgrößen mit Ausnahme der "Sonstigen Veränderungen der Aktiva") erfaßt sind. Das wichtigste Novum ist dabei die neue Bedeutung des Einkommensentstehungskontos, durch die die Verbindung von detaillierten Arbeitsmarktanalysen mit den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen erleichtert werden soll. Bei der dargestellten Gesamtrechnungsmatrix handelt es sich um eine Übersichtstabelle, die durch detaillierte Tabellen ergänzt werden kann. Mögliche Untergliederungen der einzelnen Konten sind in Klammern hinter den Zeilen- und Spaltenbezeichnungen angegeben.

8.140 Die Kontenabfolge ist in dieser Matrix dieselbe wie in Tabelle 8.19 . Zur Umwandlung dieser Tabelle in die dargestellte aggregierte Gesamtrechnungsmatrix sind folgende Schritte erforderlich:

  1. Streichung des Kontos für die sonstigen Veränderungen der Aktiva, der Bilanz am Jahresanfang und des Reinvermögenskontos, der Vermögensschlußbilanz und des Reinvermögenskontos (diese Konten sind sowohl für die gesamte Volkswirtschaft als auch für die übrige Welt zu streichen) sowie des Finanzierungskontos der übrigen Welt;
  2. Aufgliederung des primären Einkommensverteilungskontos und des zweiten Unterkontos des Vermögensänderungskontos;
  3. Zusammenfassung der beiden Unterkonten des Vermögensänderungskontos (so daß ein eigenes Anlageinvestitionskonto entsteht) sowie des Außenkontos der Gütertransaktionen mit dem Außenkonto der Primäreinkommen und Transfers.

8.141 Die ersten beiden Zeilen und Spalten von Tabelle 8.20 enthalten eine aggregierte Fassung der Aufkommens- und Verwendungstabelle, die hier explizit mit den anderen Konten des Systems verknüpft ist. Dabei ist zu beachten, daß die Zeilen und Spalten der Aufkommenstabelle (Feld II,I) vertauscht wurden.

8.142 Das dritte Konto, das die Einkommensentstehung zeigt, spielt eine wichtige Rolle. Es ist nach folgenden Primärinputkategorien untergliedert: (1) Arbeitnehmerentgelt nach Kategorien von Arbeitnehmern, (2) sonstige Produktionssteuern abzüglich sonstiger Produktionssubventionen, (3) Nettobetriebsüberschuß und Nettoselbständigeneinkommen (4).

8.143 In diesem Konto werden Transaktionen zwischen zwei verschiedenen Arten von Einheiten erfaßt. Dies betrifft insbesondere das Arbeitnehmerentgelt, das als Transaktion (gegen eine Vergütung erfolgende Bereitstellung von Arbeitsleistung) zwischen einer institutionellen Einheit (dem Arbeitgeber) und einer natürlichen Person (dem Arbeitnehmer) ausgewiesen wird. Beschäftigte werden in dieser Gesamtrechnungsmatrix als eigene Einheiten behandelt, die (im Einkommensentstehungskonto) Arbeitnehmerentgelt empfangen, das sie dann (im Primären Einkommensverteilungskonto) an ihren Haushalt verteilen. Diese Einheiten werden dann in Kategorien von Beschäftigten untergliedert. Durch diese Darstellung können Arbeitsmarktanalysen und Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen miteinander verknüpft werden.

8.144 Das (verbleibende) Selbständigeneinkommen und der Betriebsüberschuß verbleiben bei der produzierenden Einheit, doch muß die Untergliederung der produzierenden Einheiten nicht unbedingt dieselbe sein wie im Produktionskonto. Vielmehr ist eine Untergliederung nach institutionellen Teilsektoren beim Betriebsüberschuß und beim Selbständigeneinkommen besonders aussagekräftig. Dies bedeutet, daß die Gesamtrechnungsmatrix eine Kreuztabellierung dieser Wertschöpfungskomponenten nach Wirtschaftsbereichen und institutionellen Teilsektoren enthalten muß.

8.145 Da der in Feld [III,II] ausgewiesene Saldo gleich der gesamten inländischen Wertschöpfung ist, umfassen die Primärinputkategorien alle Beschäftigten von gebietsansässigen Unternehmen. In Spalte III wird dann der übrigen Welt das an gebietsfremde Beschäftigte von gebietsansässigen Unternehmen gezahlte Arbeitnehmerentgelt zugerechnet. In Konto III erhält man nur dann einen nach dem Inl nderkonzept aussagekräftigen Saldo, wenn das an gebietsansässige Beschäftigte von gebietsfremden Unternehmen gezahltes Arbeitnehmerentgelt hinzugerechnet wird. Dies geschieht in Zeile III, und zu diesem Zweck kann eine eigene Kategorie geschaffen werden, nämlich die der gebietsansässigen Beschäftigen von gebietsfremden Unternehmen. Die Aufnahme dieser Kategorie hat den zusätzlichen Vorteil, daß sie die Schätzung der Beschäftigung, wie sie üblicherweise definiert ist, erleichtert.

8.146 All dies hat zur Folge, daß das Einkommensentstehungskonto mit einem neuen Saldo (1 503) abschließt, der zwischen der gesamten Nettowertschöpfung und dem Nettonationaleinkommen liegt. Dieser neue Saldo, das gesamte entstandene Nettoeinkommen zu Herstellungspreisen, gibt Aufschluß über das Gesamteinkommen, das von gebietsansässigen institutionellen Einheiten aufgrund ihrer Teilnahme am Produktionsprozeß verdient wurde.

8.147 Aus dem Primären Einkommensverteilungskonto einer detaillierten Gesamtrechnungsmatrix kann entnommen werden, inwieweit zum Arbeitseinkommen der privaten Haushalte ein Haushaltsmitglied oder mehrere Haushaltsmitglieder in ihrer Eigenschaft als Beschäftigte beigetragen haben. Daraus ist u. a. ersichtlich, inwieweit die verschiedenen Kategorien von privaten Haushalten von mehreren (Arbeits-)Einkommensquellen abhängig sind. Abgesehen davon sind die Transaktionskategorien in den Einkommensverteilungs- und -verwendungskonten die gleichen wie in Tabelle 8.19 .

8.148 Das Vermögensveränderungs- und das Finanzierungskonto wurden in dieser Gesamtrechnungsmatrix miteinander verknüpft, wobei das Finanzierungskonto nicht nach institutionellen Sektoren, sondern nach Kategorien von finanziellen Aktiva untergliedert ist. Im Falle ihrer Disaggregierung könnte man aus dieser Gesamtrechnungsmatrix daher, untergliedert nach institutionellen Teilsektoren, sowohl den Nettoerwerb der verschiedenen Arten von finanziellen Aktiva (Feld [IX, VII]) als auch den Nettoanstieg der verschiedenen Arten von Verbindlichkeiten (Feld [VII,IX]) entnehmen. Diese beiden Arten von Transaktionen wurden für die übrige Welt zusammengefaßt. Auf diese Weise wird in Tabelle 8.20 auch der Finanzierungssaldo ausgewiesen (Feld [IX,XI]), der aus der Sicht der Volkswirtschaft allerdings das umgekehrte Vorzeichen hat.

8.149 Die gesamte volumenmäßige Veränderung des Reinvermögens ist wahrscheinlich zu einem großen Teil auf eine Zunahme des Anlagevermögens zurückzuführen. Wenn die Dynamik einer Volkswirtschaft im Mittelpunkt des Interesses steht, muß dargestellt werden, in welchen Wirtschaftsbereichen die Produktionskapazität ausgeweitet wurde. Dieser Nachweis soll in dem Anlageinvestitionskonto (Konto VIII) erfolgen, das in diese Gesamtrechnungsmatrix aufgenommen wurde. In einer detaillierteren Tabelle würde somit dargestellt:

  1. in den Zeilen dieses Kontos (Feld [VIII,VII]), wer wo investiert, und;
  2. in den Spalten (Feld [I,VIII]), in was investiert wird.

"Wer" bezeichnet in diesem Fall einen institutionellen Teilsektor, "wo" einen Tätigkeitsbereich und "was" eine Gütergruppe. In diesem Anlageinvestitionskonto weist die Gesamtrechnungsmatrix auf mesoökonomischer Ebene die Verbindungen aus, die zwischen den (im Vermögensänderungskonto dargestellten) Anlageinvestitionen nach institutionellen Sektoren und den (aus den Aufkommens- und Verwendungstabellen hervorgehenden) Anlageinvestitionen nach Gütergruppen bestehen.

Tabelle 8.21
Beispiel einer detaillierteren Sozialrechnungsmatrix

8.150 Tabelle 8.21 verdeutlicht, welche Angaben eine detailliertere Gesamtrechnungsmatrix enthält. Sie soll vor allem folgende Sachverhalte darstellen:

  1. den Einkommenskreislauf, einschließlich einer Aufgliederung des Arbeitseinkommens nach einer Reihe von Beschäftigtenkategorien; hierdurch wird eine eingehendere Analyse der Verbindung zwischen der Wertschöpfung der Wirtschaftsbereiche und dem Primäreinkommen einzelner Untergruppen von privaten Haushalten ermöglicht;
  2. die Interdependenz zwischen Einkommensverteilung und Produktionsstruktur; in diesem Zusammenhang sind u. a. unterschiedliche Nachfragestrukturen verschiedener Haushaltsgruppen relevant;
  3. die Verteilung des Sparens auf der Ebene von Teilsektoren, einschließlich einer Aufgliederung der Anlageinvestitionen nach investierenden Wirtschaftsbereichen; hierdurch wird eine detailliertere Analyse der Verbindung zwischen den Anlageinvestitionen der Teilsektoren und den Anlageinvestitionen nach Gütergruppen ermöglicht.

Im Interesse einer übersichtlichen Darstellung wurde die Anzahl der in den einzelnen Konten unterschiedenen Kategorien auf ein Minimum beschränkt. In einer echten Gesamtrechnungsmatrix sollten selbstverständlich mehr Kategorien je Konto ausgewiesen werden.

8.151 Da eine Gesamtrechnungsmatrix sowohl Angaben über die Einkommens- und Ausgabenströme als auch die Aufkommens- und Verwendungstabellen auf mesoökonomischer Ebene enthält, kann sie zur Schätzung einer Vielzahl von Konten herangezogen werden. Der SAM-Approach (die Erstellung einer Gesamtrechnungsmatrix) Erstellung einer Gesamtrechnungsmatrix ist vor allem dann sinnvoll, wenn detaillierte Angaben, z. B. über Produktion und internationalen Handel, mit Basisdaten, z. B. aus einer Arbeitskräfteerhebung, einer Erhebung über Wirtschaftsrechnungen oder einer in den Wirtschaftsbereichen durchgeführten Investitionserhebung, verbunden werden sollen. Die Darstellung von Konten in Form einer Gesamtrechnungsmatrix bedeutet ferner, daß zur Ermittlung der Salden Matrixalgebra angewendet werden kann.

8.152 Je mehr Basisdaten in die Sozialrechnungsmatrix aufgenommen werden, desto mehr Aspekte können aufeinander bezogen und analysiert werden. Vor allem ermöglicht eine Gesamtrechnungsmatrix die Verknüpfung von Beschäftigungs- und Einkommensverteilungsaspekten mit eher makroökonomischen Zielen, wie NIP-Wachstum, Zahlungsbilanzgleichgewicht, Preisstabilität usw. Ferner liefert eine Gesamtrechnungsmatrix einen Rahmen sowie konsistente (Basisjahr-)Daten für die gesamte Volkswirtschaft betreffende (allgemeine Gleichgewichts-) Modelle mit einer detaillierten Untergliederung der Marktteilnehmer, d.h. einer Untergliederung nach Wirtschaftsbereichen, Arbeitskräftekategorien und Haushaltsgruppen.


Tabelle 8.22 Beispiel einer detaillierten Teilmatrix: NETTOWERTSCHÖPFUNG (HERSTELLUNGSPREISE)

8.153 In Tabelle 8.22 ist ein Teil der Informationen dargestellt, die eine echte Gesamtrechnungsmatrix liefern kann. In dieser Tabelle wird die gesamte Nettowertschöpfung, d.h. Feld [3,2] der aggregierten Tabelle 8.20 , quasi durch ein Vergrößerungsglas betrachtet. Um Querverweise auf die Aufkommens- und Verwendungstabelle zu erleichtern, sind die Wirtschaftsbereiche lediglich nach NACE-Abschnitten gegliedert. Das Arbeitseinkommen von Männern und von Frauen ist nach Beruf und Wohnort der Beschäftigten aufgeschlüsselt. Der Nettobetriebsüberschuß wird in einer Untergliederung nach dem (Teil-)Sektor ausgewiesen, dem das Unternehmen zuzuordnen ist, dem die örtliche fachliche Einheit angehört, und für das Selbständigeneinkommen wurde eine Gliederung nach dem Standort des dem Sektor Private Haushalte zuzurechnenden Unternehmens gewählt. In dem vorliegenden Beispiel umfaßt das Selbständigeneinkommen noch eine unterstellte Vergütung für die von den Selbständigen geleistete Arbeit. Selbstverständlich erhält man durch Addition der in dieser Tabelle angegebenen Werte die entsprechenden in den Tabellen 8.20 und 8.21 ausgewiesenen Gesamtwerte. Die gesamte Nettowertschöpfung findet sich in Tabelle 8.22 z. B. in der rechten unteren Ecke.

8.154 Eine derartige Tabelle liefert u. a. folgende zusätzliche Informationen:

  1. Anteil des Arbeitseinkommens von Frauen nach Wirtschaftsbereichen und Regionen;
  2. Konzentration des Arbeitseinkommens von Frauen auf bestimmte Berufsgruppen, untergliedert nach Wirtschaftsbereichen und Regionen;
  3. Anteil der verschiedenen Berufsgruppen am Arbeitseinkommen von Männern und von Frauen in den einzelnen Wirtschaftsbereichen und Regionen;
  4. regionale Aufgliederung des Selbständigeneinkommens nach Wirtschaftsbereichen;
  5. Anteil von öffentlichen Unternehmen und von Kapitalgesellschaften unter ausländischer Kontrolle am Betriebsüberschuß der einzelnen Wirtschaftsbereiche.

8.155 In Tabelle 8.22 stammen die detaillierten Angaben über das Arbeitnehmerentgelt aus Arbeitskräftestatistiken; die Einbeziehung dieser Daten in einen VGR-Kontext kommt der Aussagekraft sowie der Zuverlässigkeit sowohl der Arbeitskräftestatistiken als auch der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zugute.

Das in dieser Tabelle ausgewiesene Arbeitseinkommen kann in eine Volumen- und in eine Preiskomponente nach Arbeitskräftekategorien und Wirtschaftsbereichen aufgegliedert werden, nämlich in die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten und in (gewichtete Vollzeitäquivalent-)Lohnsätze. Eine echte Gesamtrechnungsmatrix (SAM) enthält darüber hinaus eine Tabelle, die Aufschluß über die Verteilung dieses Arbeitseinkommens und der damit einhergehenden Beschäftigung auf die verschiedenen Kategorien von privaten Haushalten gibt. Ähnliche Transaktionen können für das unterstellte Arbeitseinkommen der Selbständigen ausgewiesen werden.

Ein Datensatz, der eine Schätzung des unterstellten Arbeitseinkommens der Selbständigen sowie eine Aufgliederung des gesamten Arbeitseinkommens in eine Volumen- und eine Preiskomponente enthält, liefert detaillierte Arbeitskräftedaten, die für alle möglichen Arten von Untersuchungen nützlich und direkt mit allen wichtigen makroökonomischen Gesamtgrößen verknüpft sind, d.h. auch mit der Beschäftigung (d.h. der Gesamtzahl der Beschäftigten-Einheiten) und der Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten (d.h. dem gesamten volumenmäßigen Arbeitseinsatz).