Einkommensverwendungskonto (II.4)

8.36 Das Einkommensverwendungskonto zeigt für die institutionellen Sektoren, die Letztverbraucher sind, wie das verfügbare Einkommen nach dem Ausgabenkonzept (bzw. das verfügbare Einkommen nach dem Verbrauchskonzept) auf den Konsum nach dem Ausgabenkonzept (bzw. den Konsum nach dem Verbrauchskonzept) und das Sparen aufgeteilt wird.

8.37 Im System des ESVG wird lediglich beim Sektor Staat, den privaten Organisationen ohne Erwerbszweck und den privaten Haushalten die Position Konsum gebucht. Zusätzlich wird im Einkommensverwendungskonto der privaten Haushalte und der Pensionskassen ein Korrekturposten ausgewiesen (D.8 Zunahme betrieblicher Versorgungsansprüche), der durch die Art und Weise bedingt ist, wie die Transaktionen zwischen privaten Haushalten und Pensionskassen gebucht werden.
(Siehe Kapitel 4 "Verteilungstransaktionen".)

Einkommensverwendungskonto (Ausgabenkonzept) (II.4.1)


Tabelle 8.8 Konto II .4.1 : Einkommensverwendungskonto (Ausgabenkonzept)

8.38 Das Einkommensverwendungskonto (Ausgabenkonzept) zeigt, wie die Konsumausgaben von den betreffenden Sektoren (Private Haushalte, Staat und Private Organisationen ohne Erwerbszweck) finanziert werden.

8.39 Der Saldo des Einkommensverwendungskontos (Ausgabenkonzept) ist das Sparen.

Einkommensverwendungskonto (Verbrauchskonzept) (II.4.2)


Tabelle 8.9 Konto II .4.2 : Einkommensverwendungskonto (Verbrauchskonzept)

8.40 Im Einkommensverwendungskonto (Verbrauchskonzept) wird der Konsum nach dem Verbrauchskonzept nachgewiesen; er entspricht dem Wert der Waren und Dienstleistungen, die den privaten Haushalten tatsächlich für den Konsum zur Verfügung stehen, selbst wenn der Erwerb dieser Waren und Dienstleistungen vom Staat oder von privaten Organisationen ohne Erwerbszweck finanziert wird.

Der Konsum (Verbrauchskonzept) des Staates entspricht daher lediglich dem Kollektivkonsum. Da man davon ausgeht, daß die von privaten Organisationen ohne Erwerbszweck getätigten Ausgaben für den Konsum (Verbrauchskonzept) vollständig individuell zurechenbar sind, ist der Konsum (Verbrauchskonzept) der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck gleich null.

8.41 Auf der Ebene der gesamten Volkswirtschaft sind die Ausgaben für den Konsum nach dem Ausgabenkonzept gleich dem Konsum nach dem Verbrauchskonzept; lediglich die Verteilung auf die institutionellen Sektoren ist unterschiedlich. Das gleiche gilt für das verfügbare Einkommen nach dem Ausgabenkonzept und für das verfügbare Einkommen nach dem Verbrauchskonzept.

8.42 Das Sparen ist der Saldo beider Versionen des Einkommensverwendungskontos. Sein Wert ist im Falle aller Sektoren der gleiche, unabhängig davon, ob er durch Abzug des Konsums (Ausgabenkonzept) vom verfügbaren Einkommen (Ausgabenkonzept) oder durch Abzug des Konsums (Verbrauchskonzept) vom verfügbaren Einkommen (Verbrauchskonzept) ermittelt wird.

8.43 Das Sparen ist der sich aus den laufenden Transaktionen ergebende (positive oder negative) Betrag, der die Verbindung zur Vermögensbildung herstellt. Ist das Sparen positiv, wird das nicht ausgegebene Einkommen zum Erwerb von Vermögenswerten oder zur Rückzahlung von Verbindlichkeiten verwendet. Ist das Sparen negativ, werden entweder Vermögenswerte verkauft, oder die Verbindlichkeiten erhöhen sich.