Repräsentativer Haushalt

Der repräsentative Haushalt wird häufig herangezogen, um gesellschaftliche Konsumentscheidungen zu simulieren. So wird der Konsumpunkt für das Autarkiegleichgewicht über die Nutzenmaximierung eines entsprechenden Konsumenten ermittelt. Im Ergebnis muss die Grenzrate der Substitution (GRS) im Konsum mit dem relativen Güterpreis $p$ (und letztlich auch mit der Grenzrate der Transformation (GRT)) übereinstimmen \[ \text{GRS}=p\quad (=\text{GRT}) \] Wie die Abbildung zeigt, konsumiert der repräsentative Haushalt das gesamte Güterangebot $(x_1^A,x_2^A)$, weil ihm annahmegemäß das gesamte Faktoreinkommen gehört. Ein zweiter Haushalt würde kein Einkommen erzielen und nichts konsumieren.
Dieses Ergebnis ist das Resultat der unterstellten identischen homothetischen Präferenzen aller Haushalte. Damit sind die Einkommenskonsumkurven (EKK) Ursprungsgeraden, entlang derer sich die GRS nicht ändert. Nun lässt sich die Graphik mit dem Konsumpunkt $(x_1^A,x_2^A)$ bei zwei Haushalten wie folgt interpretieren:
Abb. Repräsentativer Haushalt
In beiden Fällen unterscheidet sich der gesamtwirtschaftliche Konsum nicht, wenn auch der erste Fall schwere moralische Bedenken auslöst. Da sich die Außenhandelstheorie vor allem auf die Analyse internationaler Warenströme konzentriert, reicht hier die Unterstellung eines repräsentativen Konsumenten aus. Fragen nach einer "gerechten" Einkommenverteilung werden in der Verteilungstheorie diskutiert.

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