$\def\abl#1#2{\frac{\partial #1}{\partial #2}}\def\d{\textrm{d}}$ $\def\cL{\mathcal{L}}$

Der optimale Verbrauchsplan: Analytische Bestimmung

Ausgabenminimierung

ökonomisches Prinzip
duales Problem
Nutzenfunktion
Problem der Minimierung der Ausgaben $p_1x_1+p_2x_2$ unter der Nebenbedingung, dass mindestens das Nutzenniveau $U$ realisiert werden soll (Nebenbedingung als Ungleichung). \begin{eqnarray*} &&p_1x_1 + p_2x_2\to \text{Min.}\\ \text{u.d.NB.}\quad &&U\leq u(x_1,x_2)\quad\text{Nutzenfunktion}\\ && x_1, x_2\geq 0 \end{eqnarray*} Grafische Darstellung der Lösung:
Abb. Hickssche Nachfrage
Lagrange-Ansatz Da es sich um ein Minimierungsproblem handelt, wird die Nebenbedingung zu $U-u(x_1,x_2)\leq 0$ umgestellt. Der Sinn wird in den nachstehenden Kuhn-Tucker-Bedingungen deutlich. \[ \cL(x_1,x_2,\lambda) = p_1x_1 + p_2x_2 + \lambda (U - u(x_1, x_2)) \] Unbekannte: $x_1$, $x_2$, $\lambda=$ Lagrange-Multiplikator\\ Parameter: $p_1$, $p_2$, $c$ sind zunächst als Konstante zu behandeln. Unbekannte: x1, x2, λ = Lagrange-Multiplikator
Parameter: p1, p2, c sind zunächst als Konstante zu behandeln.
Entscheidend: $\cL$ nimmt in Bezug auf $x_1$, $x_2$ das Minimum dort an, wo auch die Zielfunktion minimal ist (und umgekehrt).
Kuhn-Tucker-Bedingungen: Notwendige Bedingungen 1. Ordnung (3 Gleichungen, 3 Variablen) \begin{eqnarray*} \abl{\cL}{x_1} &\geq 0 &,\ \ & x_1^*\geq 0 &,\ \ & \abl{\cL}{x_1} x_1^*=0\\ \abl{\cL}{x_2} &\geq 0 &,\ \ & x_2^*\geq 0 &,\ \ & \abl{\cL}{x_2} x_2^*=0\\ \abl{\cL}{\lambda} &\leq0 &,\ \ & \lambda^*\geq0 &,\ \ & \abl{\cL}{\lambda}\lambda^*=0 \end{eqnarray*} Unterstellt man eine innere Lösung, also $x_1^*>0$ und $x_2^*>0$, dann muss \begin{eqnarray*} \abl{\cL}{x_1} &= p_1-\lambda^*{u(x_1^*,x_2^*)}{x_1} = 0\\ \abl{\cL}{x_2} &= p_2-\lambda^*{u(x_1^*,x_2^*)}{x_2} = 0 \end{eqnarray*} erfüllt sein. Nun lässt sich $\lambda^*$ eliminieren \[ \frac{{\partial}u/{\partial}x_1}{{\partial}u/{\partial}x_2}\ =\ \frac{p_1}{p_2} \quad\text{oder}\quad \frac{{\partial}u/{\partial}x_1}{p_1}\ =\ \frac{{\partial}u/{\partial}x_2}{p_2}=\frac{1}{\lambda^*} \] Folglich muss bei positiven Grenznutzen auch $\lambda^*>0$ gelten, so dass \[ \abl{\cL}{\lambda} = U-u(x_1^*, x_2^*) = 0 \] Fazit: Bei positiven Gütermengen, verhalten sich die Grenznutzen sich wie die Güterpreise. Oder äquivalent, Gleichheit des Grenznutzen des Geldes $= 1/\lambda^*$.
Nachdem $\lambda^*$ eliminiert worden ist, liegen 2 Gleichungen mit 2 Variablen (nämlich $x_1^*$ ,$x_2^*$) vor: \begin{eqnarray*} \text{Tangentialpunkt} \ \ &\text{GRS}\ =\ \frac{{\partial}u/{\partial}x_1}{{\partial}u/{\partial}x_2}\ =\ -\ \frac{\d x_2}{\d x_1}\ =\ \frac{p_1}{p_2}.\\ \text{auf der Indifferenzkurve}\ \ &U = u(x_1^*,x_2^*) \end{eqnarray*} Beachte: Mit den Kuhn-Tucker-Bedingungen werden auch Ecklösungen erfasst, in denen entweder $x_1^*=0$ oder $x_2^*=0$ gilt. In diesem Fall liegt keine Tangentiallösung mehr vor.
Aufgrund der Eigenschaften der Nutzenfunktion (abnehmende GRS) und der Zielfunktion (konstante Güterpreise) liefert das Gleichungssystem Setzt man die optimalen Verbrauchsmengen in die Zielfunktion ein, dann ergibt sich die Ausgabenfunktion als Lösung des Problems.