Grenzrate der intertemporalen Substitution (GRiS)
Als Startpunkt dient die intertemporale Nutzenfunktion \[ U = u(e_t,e_{t+1}), \] wobei et den Konsum (bzw. die entsprechenden Konsumausgaben) in der Periode t angibt.
(1) Ökonomisch gibt die Grenzrate der intertemporalen
Substitution (GRiS) an, um wie viele Einheiten der Konsum in der Periode
t+1 erhöht werden muss, wenn bei gleichem Nutzenniveau U der Konsum
in der Periode t "um eine Einheit" reduziert wird.
(2) Geometrisch kann man sich diese Substitution in der Zeit als einen Schritt
entlang der Indifferenzkurve, die zu U
gehört, vorstellen.
(3) Mathematisch entspricht die GRiS der Steigung einer
Indifferenzkurve der obigen
Nutzenfunktion. Bilde das totales Differential dieser Nutzenfunktion.
\[
\d U =\ \abl{u(e_t,e_{t+1})}{e_t}\ \d e_t +\ \abl{u(e_t,e_{t+1})}{e_{t+1}}\ \d e_{t+1}
\]
Auf einer Indifferenzkurve ist U = konstant, also dU = 0. Damit folgt durch
bloße Umstellung
\[
\text{GRiS}\ =\ - \ \frac{\d e_{t+1}}{\d e_t}\
=\ \frac{\abl{u(e_t,e_{t+1})}{e_{t}}}{\abl{u(e_{t},e_{t+1})}{e_{t+1}}}
\]
so wie es der Satz der impliziten
Differentiation besagt.
intertemporale NutzenmaximierungGRS: Grenzrate der Substitution im Konsum
GRS: Grenzrate der technischen Substitution