Gliederung
Geschichtliche Vorbemerkungen
Karte: Burgund 1465–1477
zur Zeit Karls des Kühnen
Zunächst sind wirtschaftlich bedeutsame Regionen
(Karte Burgund
1465–1477)
Machtbereich des Hauses Valois-Burgund (1465–1477)
Der Machtbereich des Hauses Valois-Burgund (1465–1477) unter Karl
dem Kühnen (1467–1477) überdeckt unter anderem Flandern, Brabant und
Holland. Die Karte ist auf der Basis einer SVG-Datei
von Sidonius (wikipedia, Marco Zanoli) enstanden.
zu unterscheiden, dazu gehören vor allem:
- Grafschaft Flandern mit Brügge als Handelszentrum (im 13.–15.
Jahrhundert) für Wein, Getreide und vor allem Tuch bzw. Wolle, die
hauptsächlich aus England kommt.
- Herzogtum Brabant mit Antwerpen auf der Grenze zwischen Brabant,
Flandern und Holland. Antwerpen löst Brügge als vorrangiges
Handelszentrum ab und muss später Amsterdam den Vortritt lassen.
Später steigt Brüssel zu einem Zentrum der industriellen Entwicklung
bis 1850 auf.
- Grafschaft Holland mit Amsterdam (Vorrangstellung ab etwa 1585)
- Weitere Gebiete sind Hennegau, Lüttich und Seeland.
Brügge, Antwerpen und Amsterdam sind wie London zwar keine Hansestädte (im
Gegensatz zu Köln), aber die
Hanse unterhält hier um 1400 Kontore
bzw. Niederlassungen. Im 16. Jahrhundert existieren in Antwerpen wie in
Köln, Frankfurt, Nürnberg und Augsburg sowohl
Fugger als
auch
Welser Faktoreien.
Im Achtzigjährigen Krieg (1568–1648) lösen sich die Niederlande vom
habsburgischen Reich (Utrechter Union (1579) bzw. die Republik der Sieben
Vereinigten Provinzen (1581)). Dazu gehören vor allem Holland, aber auch
Seeland und Teile Brabants bzw. Flanderns. In den südlichen (Spanischen,
Österreichischen) Niederlanden — aus denen Belgien und Luxemburg
hervorgehen — liegen die Handelsstädte Brügge, Brüssel und
Antwerpen.
Die Teilung beeinflusst nicht nur die Entwicklung der regionalen
Währungen, sondern auch die Gewichtssysteme. Ausgangspunkt ist ein
sogenannter Dormant von 1529, der in Anlehnung an die Troy-Mark
(poids de marc) auf Anordnung Kaiser Karls V. als Standardgewicht
für seinen niederländischen Herrschaftsbereich geschaffen worden ist.
Ähnlich wie die Pile de Charlemagne besteht der Dormant aus 10
Teilen und wiegt insgesamt 4 Mark. Ein Gewicht von 1529, das in den
Niederlanden als Standard gedient hat, ist von van Swinden (1802) nachgewogen
worden: Es wiegt 24 Grän (poids de marc) mehr als die Pariser Troymark
(4608 grains bzw. 244,7529g) also 244,7529g × 4632 / 4608 =
246,0276g. Ein anderer Vergleich von 1756 hat ergeben, dass die
niederländische Troy-Mark des Dormant von 1529 wohl 21 Grän schwerer ist
als die Pariser Troy-Mark; damit wäre sie 245,8682g schwer. Eine dritte
Variante findet man mit dem Slaaper
, den General-Eichmeister
von Nagel 1798 angefertigt hat. Er wiegt 246,0838g und ist um 25,057 Grän
schwerer als die Pariser Troy-Mark. Witthöft (1991), S. 91,
hat sich für eine Troymark von 246,08386g entschieden, die der
General-Eichmeister Groengraft (1701–45) verwendet hat.
Für Brüssel liegt ein weiteres 1755 vom General-Eichmeister der
Vereinigten Niederlande l'Admiral gefertigtes Gewicht von 4 Mark vor. Die
entsprechende Troymark von 246,09765g hat für Brabant als Standard
fungiert.
Vorbemerkung zum Gewichtssystem
Das holländische Troy-Gewicht basiert auf der Troy-Mark als halbes Troy-Pfund
(= Pfund Marktgewicht). Die folgende Einteilung wird bei Gold und Silber
verwendet und enthält Engels und As. Dabei sind die Angaben in holländischen
As erst später hinzugekommen, nachdem man Waagen mit entsprechender
Genauigkeit entwickelt hat.
|
Pfund |
Mark |
Unzen |
Lot |
Engels |
As |
Gramm |
Pfund Troy |
1 |
2 |
16 |
32 |
320 |
10240 |
492,1677 |
Mark Troy |
|
1 |
8 |
16 |
160 |
5120 |
246,0839 |
Unze |
|
|
1 |
2 |
20 |
640 |
30,7605 |
Lot |
|
|
|
1 |
10 |
320 |
15,3802 |
Engels |
|
|
|
|
1 |
32 |
1,5380 |
Maille |
|
|
|
|
|
16 |
0,7690 |
Vierling (Felin) |
|
|
|
|
|
8 |
|
Troisquin (Troisken) |
|
|
|
|
|
4 |
|
Deusquin (Deusken) |
|
|
|
|
|
2 |
|
As |
|
|
|
|
|
1 |
0,048063 |
Das
brabanter Pfund ist nach
van
Swinden (1802), S. 413, 480 As leichter als das Pfund Troy; es wiegt mit
9760 As also 469,098g. Dagegen ist das
amsterdamer Pfund mit 10280 Grän noch
etwas schwerer und wiegt 494,091g.
Grote (1862), S. 13-14,
vermutet, die Gewichte von Pfund und Mark seien aus dem französischen
übernommen worden, während die Einteilung dem englischen System folgt. Das
englische pennyweight hat sich im Holländischen zu een
Ingelschen, dann zum Englisch und schließlich
zum Engel gewandelt. Wie in England wird der Engelsche
Penning in 32 Einheiten geteilt. Diese getrockneten Weizenkörner aus
der Mitte einer Ähre heißen in England grain und mutieren in
Holland zum As.
Im Amsterdam des 16. Jahrhunderts ist die Troy-Mark einerseits dem
französischen System entsprechend in Grän geteilt worden.
|
Mark |
Unzen |
Drachmen |
Pfennige |
Grän |
Gramm |
|
Mark Troy |
1 |
8 |
64 |
192 |
4608 |
246,0839 |
|
Unze |
|
1 |
8 |
24 |
576 |
30,7605 |
|
Drachme (dram) |
|
|
1 |
3 |
72 |
3,8451 |
|
Pfennig |
|
|
|
1 |
24 |
1,2817 |
|
Grän |
|
|
|
|
1 |
0,053404g |
|
Dagegen zeigt van Swinden (1802), 408f.,
dass diese Rechnung wohl nur bedingt richtig ist. Durch Messung aus dem
Jahr 1798 hat sich gezeigt, dass die Mark Trooisch um 25,057 Grän
(poids de marc, 0,05115g) schwerer ist als die französische
Troymark (244,7529g). Man erhält nun 4633,057 × 0,05115g =
246,0838g. Alternativ kann man natürlich auch mit dem Faktor 4633,057/4608
= 0,99459168 rechnen.
Andererseits teilt
van Swinden (1802),
S. 272f. und S. 339, die Unze nicht in 576 Grän wie die Franzosen ein,
sondern in 480 Grän wie die Engländer. Man erhält so für das
Trooisch Gewicht:
|
Pfund |
Marken |
Unzen |
Drachmen |
Skrupel |
Grän |
Gramm |
Pfund Troy |
1 |
2 |
16 |
128 |
384 |
7680 |
492,1677 |
Mark Troy |
|
1 |
8 |
64 |
192 |
3840 |
246,0839 |
Unze |
|
|
1 |
8 |
24 |
480 |
30,7605 |
Drachme (dram) |
|
|
|
1 |
3 |
60 |
3,8451 |
Skrupel |
|
|
|
|
1 |
20 |
1,2817 |
Grän |
|
|
|
|
|
1 |
0,064084 |
Der Groot als Sinnbild flämischer Unabhängigkeit
Bereits
1275 beginnen die Grafen von Flandern (Gräfin
Margarete II.) in dem flämischen Gebiet, das zum Heiligen Römischen Reich
gehört, den
double sterling oder
double esterlin im
Gewicht und Wert von ⅔ des
gros tournois
(von 1266) zu schlagen.
1 double sterling = ⅔ gros tournois
Entsprechend hält der flämische
Sterling (
esterling,
esterlin, ingelschen) nicht nur den Wert eines Drittel
gros tournois, er stimmt auch erstaunlich genau mit seinem
englischen Pendant, nämlich dem damaligen
penny sterling
(1,349g Feinsilber) überein;
siehe
Munro (1974),
S. 322, 330f. Unter Margaretes Sohn Graf Guido I. (Guy de Dampierre,
† 1305) wird schließlich im Jahr
1300 der
Groot als niederländischer Groschen geboren; er ist eine direkte
Nachahmung der französischen Turnose von 1266, vgl.
von Schrötter (1970), Art. Groot.
1 gros tournois = 12 denier tournois (d.t.) = 9,6 denier parisis (d.p.)
In einem Münzvertrag zwischen Flandern und Brabant aus dem Jahr 1300 wird
vereinbart 56½ Stück aus der 11½d feinen kölner Mark Silber
(233,856g) zu schlagen. Bemerkenswert ist, dass Flandern, das zum weitaus
größten Teil zur französischen Krone gehört, auf eine Gewichtsmark aus dem
Heiligen Römischen Reich zurückgreift (Guido hat 1297 das Vasallenverhältnis
aufgekündigt). In den folgenden Jahrhunderten wird in den Münzverordnungen
in Flandern und Brabant stets auf die Troy-Mark Bezug genommen; vgl.
Witthöft (1991), S. 62.
Darüber hinaus geht von Schrötter im vorliegenden Fall bei der
Gewichtsangabe tatsächlich von 11½d feinem Silber aus (3,97g);
Munro (1974),
S. 322, dagegen berechnet das Gewicht des Groot (3,8g) auf der Basis
von 11½d feinem Königssilber (
d'argent-le-roi), wie es in
Frankreich verwendet wird. Der Groot dient in der flämischen Rechnung als
Bindeglied zwischen den Goldmünzen und dem Silbergeld; er wird stets wie
ein Denier oder Pfennig behandelt.
Nachdem Guido nach langen Kämpfen um die Unabhängigkeit Flanderns 1300 vom
französischen König Philipp IV. gefangen genommen wird, kommt es 1302
zwischen den Söhnen Guidos und Philipp zur Schlacht der Goldenen Sporen
bei Kortrijk. In dieser Schlacht wird die französische Ritterschaft
vernichtend geschlagen und die Flamen beginnen, sich langsam aus der
Vorherrschaft der Franzosen zu lösen. In diesem Konflikt am Vorabend des
Hundertjährigen Kriegs (1337–1453) zwischen England und Frankreich
geht es auch um die wirtschaftliche Vorherrschaft in Flandern, wo vor
allem Rohwolle aus England zu Tuch verarbeitet wird. Von deutscher Seite
endet die kurzzeitige Unterstützung Guidos und Englands durch König Adolf
von Nassau, nachdem dieser 1297 von den Franzosen eine Zahlung in Gold
angenommen hat.
In der Period
bis 1318 nehmen Frankreich und Flandern
schwere Entwertungen ihrer jeweiligen Münzen vor. Als diese Praxis endet,
wird der Groot (oder genauer sein kleiner Bruder der halbe Groot
(
demi-gros)) in der Folgezeit
von 1318 bis 1337
etwas leichter als der
gros tournois ausgebracht: 57½
Stück auf die 10¼d feine Silbermark. Nun beginnt der Groot in
Flandern, den französischen
denier parisis (d.p.), der im
nördlichen Frankreich noch immer vorherrscht, sowie seinen älteren Bruder
den flämischen Esterlin mehr und mehr zu verdrängen.
1
Groot
= 3 fläm. Esterlin ≈
1
gros tournois = 12 d.t. = 9,6 d.p.
Die Rechnung erfolgt fortan in Groot:
1 Pfund fläm. (livre gros, pond groot) = 20 Schilling = 120 Stüver = 240 Groot.
Bei kleineren Münzen wird der Groot weiter unterteilt, nämlich bis zu
24
Mite. Gleichzeitig bildet sich ein
flämisches pariser
Pfund
heraus:
1 Pfund fläm.
= 12 'starke' livres parisis
(neu)
= 40 'schwache' livres parisis
(alt, abgewertet)
Nachdem König Philipp VI. von Frankreich und Graf Ludwig I. (de Crécy) von
Flandern ihre Münzen
nach 1337 abermals schwer entwerten,
haben das flämische und das französische
pariser Pfund
schon bald
nichts mehr miteinander gemein.
Zu Beginn des 15. Jahrhunderts rechnet Brabant in einem entsprechenden
System
1 Pfund fläm. = 1,5 Pfund brab.
= 12 (fläm.) livre parisis
= 6 Pfund von Artois
Der
Stüver (Stüber,
stuiver) ist zu Beginn
(1433–1466) mit 70 Stück auf die 6d feine Mark Konigssilber
ausgebracht worden (= 1,675g Silber). Schon bald wird sein Münzfuß
deutlich verschlechtert (1499–1521: 80 Stück auf die 4d feine Mark
Königssilber, also 0,977g Silber). Er wird von Flandern und Brabant
gemeinsam verwendet.
1 Stüver = 2 Groot fläm. = 3 Groot brab.
Der Stüver heißt auch
Patard oder
Briquet (Silbernes
Vlies). Der Name stammt von einem funkensprühenden Feuereisen (= Briquet)
–
wobei
stuiven wohl
Funken stieben
meint – im Avers
zwischen zwei Löwen auf dem Doppelstück.
Der Orden vom Goldenen Vlies ist 1430 vom burgundischen Herzog Philipp dem
Guten gestiftet worden; er verleiht seinen Mitgliedern eine Kette
(Collane), deren Glieder aus Briquets geformt sind. An der Kette hängt ein
goldenes Vlies (Widderfell), das sich auf Jason und die Argonauten
aus der griechischen Mythologie bezieht.
Da Brabant und andere östliche Gebiete der Niederlande ihre Währung an den
Rheinischen Gulden binden, ergeben sich folgende Beziehungen für die
niederländischen Währungen:
1 Gulden
= 60 Groot brab. = ¼ Pfund brab.
= 40 Groot fläm. = ⅙ Pfund fläm.
= 20 Stüver
= 1 Pfund von Artois
Damit übernimmt der Stüver die Rolle des Schilling in Bezug auf den
Gulden. Siehe hierzu
Munro
(1974), S. 347.
Im Jahr 1500 tritt der Toison d'argent im Wert von sechs flämischen
Groot neben die anderen Silbermünzen. Er hat ein Pendant, nämlich
den Toison d'or, der 96 flämisches Groot gilt.
Goldmünzen aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts
Einige Münzen der Niederlande (vor allem aus Flandern und aus Brabant) aus
der burgundischen Zeit, also bis zum Tod Karls des Kühnen, findet man in
Munro (1974), S. 336 ff.
Bei der Beschreibung der Münzen geht Munro von einem Basisgewicht aus, das
der französischen Troy-Mark (244,753g) entspricht. Warum nicht die kölner
Mark wie für den silbernen Groot oder das zuvor eingeführte holländische
Troy-Gewicht Anwendung findet, kann ich nicht sagen. Darüber hinaus hat
sich Flandern, wie oben ausgeführt worden ist, bereits vom französischen
Königreich emanzipiert; Brabant, Holland und weitere münzprägende Regionen
sind jedoch dem Heiligen Römischen Reich zuzuordnen.
- Klinkaert (clinquaert)
- Der Klinkaert wird zunächst 1425 mit einer Aufzahl von 67 Stück auf die
17 Karat feine Mark Gold hergestellt (2,588g). Später wird er herabgesetzt
und mit 68 Stück auf die 15 karätige Mark ausgebracht (2,25g).
- (Flämischer) Noble und Demi-Nobel
- Schon 1388 wird der Noble (31⅔ Stück auf die 23¾ karätige
Mark, also 7,65g) unter Philipp dem Kühnen als Nachahmung des englischen
Noble in Burgund eingeführt. Nach einer Periode gefälschter Henricus Nobel
(1416, 1425 und 1427) werden Noble und halbe Noble 1428 in
leichterer Form fortgeführt. Der Noble wird nun zu 35¼ Stück auf
die 23½ feine Goldmark (6,8g) geschlagen. Der Demi-Nobel enthält
genau halb so viel Gold; 1489 folgt eine leichtere Variante. 1487 lebt
der
noble de Bourgogne
(33 Stück auf die 23⅘ karätige Mark)
unter dem habsburger König Maximilian als minderwertige Fälschung des
englischen Rose Noble noch einmal auf.
Vgl. hierzu Munro
(1974), S. 326.
- Pieter
- 1433 werden aus der 18 karätigen Goldmark 68 Pieter (2,7g) ausgemünzt.
- Philippus oder Rijder
- Auch der Philippus (cavalier) wird 1433 eingeführt. 67,5 Stück werden
aus der 23,815 karätigen Goldmark ausgemünzt (3,6g). Wegen das
abgebildeten Reiters heißt er auch franc à cheval. Je nach Region
wird er in den Niederlanden rijder, ryder oder
rider genannt.
- Lion d'or (Gouden leeuw)
- 1454 folgt mit dem Lion eine Goldmünze von 4,08g Feingold. Er wird zu
57,5 Stück aus der 23 karätigen Mark geprägt.
- St. Andreas Gulden oder (St.) Andriès Gulden
- Philipp III. der Gute (Herzog 1419–1467) lässt diesen burgundischen
Gulden seit 1466 mit 72 Stück auf die 19 karätige Mark ausbringen. Der
Gulden mit einem relativ kleinen Goldkern (2,69g) ist dem Rheinischen
Goldgulden (2,53g) im Wert sehr ähnlich. Die Abkehr vom französisch
dominierten Geld lässt eine Verlagerung der Wirtschaftszentren – vom
flämischen Brügge hin zum brabantischen Antwerpen und Bergen-op-Zoom
– seit den 1450er Jahren erkennen. Der Gulden wird bis 1496
hergestellt und dann von dem minderwertigeren St. Philipps Gulden
abgelöst. Vgl. hierzu Munro
(1974), S. 317.
- Grand real (royal)
- Österreich lässt ab 1487 Grand real mit einem großen Goldkern (14,71g)
herstellen. Von ihm gehen 16½ Stück auf Mark zu 23,8 Karat Gold.
Münzen ab 1474
Die nachstehenden Angaben sind
van den Chijs (1852) sowie
Hermans (1848)
entnommen worden. Man beachte, dass sowohl Gold- als auch Silbermünzen im
Laufe der Zeit immer geringwertiger ausgegeben werden (siehe etwa den
Rheinischen Goldgulden).
Außerdem hat sich das Tauschverhältnis von Gold zu Silber über die Jahre
verändert (kaum Gold- aber vermehrte Silberproduktion). Interessanter sind
daher die relativen Tauschverhältnisse zwischen Goldmünzen zum jeweiligen
Zeitpunkt. (Man beachte außerdem, dass die Devalvation einer fremden Münze
auch als währungspolitische Maßnahme gesehen werden kann. Nach dem
Greshamschen Gesetz
werden die nun unterbewerteten fremden Münzen durch die relativ
überbewerteten heimischen Münzen im eigenen Währungsgebiet verdrängt.)
1 Schilling (s) = 6 Stüver (Stüber, Stuiver, st) = 12 Groot (Pf., d)
Karte: Burgund 1465–1477
Die Daten reichen von 1474 bis zum Münzvertrag des Jahres 1499, wobei man
sich die relevante politische Situation des 15. Jahrhundert am Besten durch
eine Karte in Erinnerung ruft. Dabei ist wichtig, dass spätestens mit dem Tod
Karls des Kühnen 1477 der Versuch gescheitert ist, Burgund als weiteren
Staat zu etablieren. Seine Tochter Maria erbt zwar die Niederlande, doch
muss sie den Generalstaaten der Niederlande mit dem
Großen Privileg
entgegenkommen. Durch Marias Heirat mit dem späteren Kaiser Maximilian
I. von Habsburg beginnt nach Marias Tod 1482 die habsburgische Herrschaft.
Solche Umbrüche haben natürlich immer auch währungspolitische Einschnitte
zur Folge.
|
1474 |
1474 |
1478 |
1482 |
1485 |
1486 |
1489 |
1491 |
1493 |
1499 |
Münzsorte |
s - d |
st |
st |
st |
st |
st |
st |
st |
st |
st |
Rosennobel
Rosennobel
Unter Edward IV. von England wird seit 1465 der Rosennobel als neue
Goldmünze in leicht abgeänderter Form ausgegeben. Er zeigt auf
der Vorderseite als Anspielung auf das Haus York, das mit Edward
IV. auf den englischen Thron gekommen ist, zusätzlich eine auf
das Schiff aufgelegte fünfblättrige Rose.
| 11-4 | 68 | 77/76 | 84 |
93 | 96 | 56 | 68 | 81/82 | |
Henricus Nobel
Henricus Nobel
Gegen Ende seiner Regierungszeit (1412) lässt Heinrich
IV. (1399–1413), König von England, das Rauhgewicht des
Nobel auf 7g reduzieren; die abgebildete Münze wiegt 6,96g.
Zuvor ist das ursprüngliche Rauhgewicht von 8,86g zunächst auf
8,33g in der Goldprägeperiode 1346–1351 und in der Periode
1351–1377 auf 7,78g unter Beibehaltung von Feingehalt und
Nennwert verringert worden.
| 9-8 | 58 | 66 | 74 |
84 | 80 | 50 | 60 | 72 | |
Flämischer Nobel
Flämischer Nobel
Dieser flämischer Nobel ist mit einem Gewicht von 7,49g eine Imitation eines
englischen Rosennobel von Edward IV. (1461–1483).
| 9-4 | 56 | 64 | 70 |
| 78 | 48 | 58 | 70/71 | |
(Gouden) Leeuwe
Lion d'or (Gouden Leeuw)
Der Lion d'or ist eine Goldmünze, die zunächst Philipp IV. von Frankreich
1338 mitgebracht hat und die 4,9g Feingold enthält. Das abgebildete
Exemplar mit dem namengebenden Löwen im Avers ist ein Lion d'or
Philipps des Guten von Burgund. Er ist nach 1454 in Flandern
hergestellt worden und wiegt 4,21g.
| 6-0 | 36 | 40 | 43 |
44 | 49 | 30 | 36 | 42 | |
Wilhelmus Schild
Wilhelmus Schild
Herzog Wilhelm III. von Jülich-Kleve-Berg lässt 1393–1402
Écu d'or (Klinkaert) ausbringen; er ist am jülicher Löwen auf
dem Avers zu erkennen. Entsprechend seiner Wertigkeit sollte er
ein wenig schwerer sein als der Johannes und der Philippus
Klinkaert. Er wird wie ein burgundischer Andreas Gulden gehandelt.
| 4-0 | 24 | 27 | 30 |
33 | 33 | | 24 | | |
Johannes Schild | 3-10 | 23 | | 28 |
32 | 32 | 49 | 23 | 27½ | |
Johannes Klinkaert
Johannes Clinckert oder Klinkaert
Der Écu d'or, den Johann IV. — Herzog von Brabant und
Limburg sowie Graf von Graf von Hennegau, Holland und Seeland
— in Maastricht 1415–1427 prägen
lässt, wiegt 3,40g. Er wird auch Klinkaert (écu d'or) genannt
und sein Wert entspricht ziemlich genau einem Rheinischen Goldgulden.
| | | 26 | |
| | | | | |
Philippus Schild | | | | 20 |
25 | 24 | 49 | | | |
Philippus Klinkaert
Philippus Klinkaert
Mit dem Tod des Herzogs Johann IV. folgt 1427 Philipp von
Saint-Pol als Herzog von Brabant und Limburg. Sein
écu d'or oder Klinkaert (1427–1430) wiegt 3,56g.
Auch Herzog Philipp der Gute von Burgund lässt in Flandern
gouden schild klinkaert prägen (1419–1467). Die
abgebildete Münze von 1426 wiegt 3,65g.
| 2-8 | 16 | 18 | |
| | | 16 | 20 | |
burgund. Gulden = (St.) Andriès Gulden
Andreas Gulden (Florin d'or de Bourgogne)
Der Andreas Gulden oder Florin d'or de Bourgogne zeigt den
hl. Andreas mit Kreuz im Avers. Herzog Karl der Kühne von
Burgund hat ihn 1467–1477 ausbringen lassen. Der Münzfuß
besagt 72 Stück auf die Kölner Mark zu 19 Karat. Er wiegt also
3,4g rau bzw. 2,692g fein. Die abgebildete Münze hat ein Gewicht
von 3,39g.
| 4-0 | 24 |
27 | 30 |
33 | 33 | 20 | 24 | 28 | |
rhein. (Kfst-)Gulden | 3-10 | 23 | 26 | 28 |
32 | 32 | 48½ | 23 | 27 | 20 |
Ungarischer Gulden (Dukat)
Ungarischer Gulden (Dukat)
Dieser ungarische Goldgulden (1458–1466) ist unter
Matthias I. Corvinus gemünzt worden und wiegt 3,42g.
| 5-0 | 29(?) | 34 | 38 |
42 | 41 | 26 | 31 | 34/36 | |
bayrische Gulden | 2-6 | 15 | 16 | 18 |
20 | | | 15 | 19 | |
Arnolds Gulden
Arnolds Gulden, niederländischer Goldgulden
Der Goldgulden (Florin d'or) Arnolds von Egmont, Herzog von Geldern
(1423–1473, mit Unterbrechungen), wiegt 3,19g. Später werden solche
Gulden Rijder genannt, weil das Avers dann einen Reiter aufweist.
| | | 13 | 13½ |
16 | 16 | | 12 | | 10½ |
franz. Krone (écu)
französische Krone (écu d'or à la couronne)
Der Ecu d'or à la couronne (mit der Krone) von 3,78g zeigt den bekrönten
Schild im Avers und ist unter König Karl VI. (1380–1422)
geschlagen worden.
| 4-6 | 27 | | | |
| | | | |
Krone ohne die Sonne | | | | |
| 38 | 34 | 28 | | |
Krone mit der Sonne
Krone mit der Sonne (écu d'or au soleil)
Im Jahr 1475 lässt König Ludwig XI. (1461–1483) den Ecu d´or
au soleil im Feingewicht von etwa 3,37g (später 3,44g)
schlagen, der eine kleine Sonne über der Krone zeigt.
Die abgebildetet Münze wiegt 3,33g.
| | | 33 | 36/35 |
39 | 39 | 34 | 29 | | |
Krone Ludovicus/Karolus | | | 32 | 34 |
38 | | | | | |
Salut d'or
Salut d'or
Dieser Salut d'or (1422–1450) Heinrichs IV. von England zeigt zum
Ende des Hundertjährigen Krieges im Avers die Schilde von Frankreich und England.
| 4-10 | 29 | 33 | 37 |
42 | 40 | 25 | 30 | 35 | |
Peter (vermutl. Pieter d'or)
Pieter d'or
Der Pieter d'or ist eine brabanter Goldmünze von etwa 4,05g, die
Johanna und Wenzeslaus 1355–1383 schlagen lassen. Sie
zeigt im Avers das Brustbild des hl. Petrus, der das Wappen von Brabant und
Limburg hält. Später hat man in Löwen auch 22-karätige Pieter
d´ors im Rauhgewicht von ca. 3,6g geprägt.
Auch Herzog Philipp der Gute von Burgund hat in Brabant
1433–1434 Pieter d'or mit einem Gewicht von 3,2g
schlagen lassen, wobei der hl. Peter nun den burgundischen
Schild hält.
| 4-4 | 26 | 22 | 24 |
27 | 29 | | 20 | 22 | |
geldrische Rieder
Karls Gulden, niederländischer Goldgulden, Rijder
Karl von Egmont, Herzog von Geldern (1492–1538), lässt
Goldgulden (Florin d'or, geldrische Rieder) mit einem
Rauhgewicht von 3,25g prägen. Der Reiter auf dem Avers wird zum
Namensgeber dieses Gulden; er heißt auch Reitergoldgulden
(chevalier d'or) oder Rijder.
| | | | 24 |
27 | | | | 18 | 22 |
Hornsche Gulden
Horngulden (Bistum Lüttich)
Johann IX. von Horn (Jan van Hoorne), Bischof Lüttich
(1484–1506), lässt Goldgulden (Horngulden oder Hornsche
Gulden) prägen, die zu den schlechtesten niederländischen Gulden
zählen. Zwei Horngulden halten 2,534g Gold, also kaum mehr als
ein rheinischer Goldgulden von 2,520g. Horngulden werden zum
Synonym für schlechte holländische Gulden.
| | | | |
| | | | | 10 |
Die Vermutung liegt nahe, dass Johannes Schild (écu = (Wappen-)Schild) und
Johannes Klinkaert dieselbe Münze bezeichnen. Das Gleiche gilt für den
Philippus Schild, zumal in einigen Münzhandlungen
gouden schild
klinkaert angeboten werden. Geht man davon aus, dass Klinkaert eine
Verballhornung des Écu d'or ist, wird klar warum nicht der Wilhelmus Écu
d'or, sondern der Wilhelmus Schild aufgelistet ist. Ein Vergleich der
Rauhgewichte der Münzen mit ihren Werten zeigt, dass die Angaben nicht
unbedingt stimmig sind.
Wechselkurse. Die folgende Tabelle hat
Munro (1974),
Appendix B, zusammengestellt. Sie vergleicht den französischen
denier tournois (bzw. den für Nordfrankreich relevanteren
denier parisis) mit dem flämischen Groot und dem englischen
penny sterling für einen Zeitraum, in dem Erasmus von Rotterdam
gelebt hat. Für die entsprechenden Goldmünzen bezieht sich Munro bei den
Wechselkursen auf zwei Quellen: (a) eine Anordnung des Erzherzogs Philipp
I. von Kastilien von 1493 und (b) eine flämische Kopie der offiziellen
Wechselkurse aus Calais. Woher die Wechselkurse für Silbergeld stammen,
kann ich nicht sagen. Die hier angegebenen Werte sind aus den Gewichten
Feinsilber für den
denier tournois, den Groot und den
penny berechnet, sie weichen von den Angaben in Munro ab, wenn
auch nicht wesentlich. Die
hellgrün
unterlegten Wert geben Mittelwerte an.
Frankreich (1488–1519) |
|
Silberanteil |
|
Gewicht |
|
Ergebnisse anders als in Munro |
|
|
|
|
|
Königssilber
|
Feinsilber in % |
Aufzahl |
rau
|
fein |
|
d.t. nominal |
d.t. |
|
groot |
penny |
|
groot je d.t. |
pence je d.t. |
|
gros de rois |
11½ |
0,918 |
69 |
3,547 |
3,258 |
|
36
|
42 |
|
6,872 |
4,529 |
|
0,191 |
0,126 |
|
grand blanc au soleil
|
4½ |
0,359 |
78½ |
3,118 |
1,120 |
|
13 |
14,446 |
|
2,364 |
1,558 |
|
0,182 |
0,120 |
|
grand blanc à la couronne
|
4,5 |
0,359 |
86 |
2,846 |
1,023 |
|
12 |
13,186 |
|
2,157 |
1,422 |
|
0,180 |
0,118 |
|
karolus |
4 |
0,319 |
92½ |
2,646 |
0,845 |
|
10 |
10,897 |
|
1,783 |
1,175 |
|
0,178 |
0,118 |
|
hardi, liard |
3 |
0,240 |
234 |
1,046 |
0,251 |
|
3 |
3,231 |
|
0,529 |
0,348 |
|
0,176 |
0,116 |
|
denier tournois |
1 |
0,080 |
252 |
0,971 |
0,078 |
|
1 |
1 |
|
0,164 |
0,108 |
|
0,164 |
0,108 |
|
denier parisis |
1⅛ |
0,090 |
220 |
1,113 |
0,100 |
|
1¼ |
1,289 |
|
0,211 |
0,139 |
|
0,169 |
0,111 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
0,177 |
0,117 |
|
burgundische/habsburgische Niederlande (1496–1521) |
|
Silberanteil |
|
Gewicht |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Königssilber
|
Feinsilber in %
|
Aufzahl |
rau
|
fein |
|
|
d.t. |
groot nominal |
groot |
penny |
|
pence je d.t. |
|
groot je penny |
toison d'argent |
11 |
0,878 |
72 |
3,399 |
2,986 |
|
|
38,500 |
6 |
6,299 |
4,152 |
|
0,156 |
|
1,445 |
patard, stuiver |
4 |
0,319 |
79 |
3,098 |
0,990 |
|
|
12,759 |
2 |
2,088 |
1,376 |
|
0,157 |
|
1,454 |
gros/groot |
3¼ |
0,260 |
134 |
1,827 |
0,474 |
|
|
6,112 |
1 |
1 |
0,659 |
|
0,164 |
|
1,517 |
double mite |
⅓ |
0,027 |
227 |
1,078 |
0,029 |
|
|
0,370 |
1/12 |
0,061 |
0,040 |
|
0,225 |
|
2,088 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
0,175 |
|
1,626 |
England (1464–1526) |
|
Silberanteil |
|
Gewicht |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Sterling Silber
|
Feinsilber in % |
Aufzahl |
rau
|
fein |
|
|
d.t. |
|
groot |
penny |
|
|
pence je d.t. |
groot je penny |
groat |
11,100 |
0,925 |
112½ |
3,110 |
2,877 |
|
|
37,093 |
|
6,069 |
4 |
|
|
0,108 |
1,517 |
penny |
11,100 |
0,925 |
450 |
0,778 |
0,719 |
|
|
9,273 |
|
1,517 |
1 |
|
|
0,108 |
1,517 |
farthing |
11,100 |
0,925 |
1800 |
0,194 |
0,180 |
|
|
2,318 |
|
0,379 |
¼ |
|
|
0,108 |
1,517 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
0,108 |
1,517 |
Bei den Goldmünzen jener Zeit bezieht
Munro (1974), Appendix a auch Italien
und das Heilige Römische Reich mit ein. Wie zuvor geben die
hellgrün unterlegten Werte Mittelwerte an.
Bei den
grün unterlegten Werten muss Munro
auf Schätzungen zurückgreifen.
Frankreich |
|
|
|
|
Gewicht |
Faktor |
Wert im Jahr 1500 |
Wechselkurse |
|
|
|
|
(Gramm) |
(1500) |
franz. |
engl. |
fläm. |
|
implizit |
|
|
|
|
Karat |
Aufzahl |
rau |
fein |
s.t. je g Feingold |
s.t. |
pence |
Groot |
s.t. je penny |
s.t. je penny |
s.t. je Groot |
pence je Groot |
1423 |
Franc à cheval
|
24 |
80 |
3,059 |
3,059 |
10,826 |
33,12
|
48 |
68 |
0,690 |
0,698 |
0,487 |
0,706 |
1423 |
Salut d'or
|
24 |
70 |
3,496 |
3,496 |
10,725 |
37,50
|
54 |
76 |
0,694 |
0,691 |
0,493 |
0,711 |
1461 |
Écu à la couronne |
23,125 |
71 |
3,447 |
3,322 |
10,724 |
35,62
|
51 |
72 |
0,698 |
0,691 |
0,495 |
0,708 |
1474 |
Écu à la couronne |
23,125 |
72 |
3,399 |
3,275 |
10,686 |
35,00
|
50 |
71 |
0,700 |
0,689 |
0,493 |
0,704 |
1475 |
Écu au solei |
23,125 |
70 |
3,496 |
3,369 |
10,763 |
36,26
|
51 |
74 |
0,711 |
0,694 |
0,490 |
0,689 |
|
|
|
|
|
|
10,745 |
|
|
|
0,699 |
0,693 |
0,492 |
0,704 |
Frankreich |
|
|
|
|
rau |
fein |
pence je g Feingold |
|
|
|
s.t. je penny |
|
s.t. je Groot |
pence je Groot |
1412 |
Henricus noble |
23,875 |
50 |
6,998 |
6,962 |
15,513 |
75,00 |
108 |
153 |
0,694 |
|
0,490 |
0,706 |
1465 |
angel |
23,875 |
67,5 |
5,184 |
5,157 |
15,513 |
56,88 |
80 |
116 |
0,711 |
|
0,490 |
0,690 |
1465 |
angelet |
23,875 |
135 |
2,592 |
2,578 |
15,513 |
28,12 |
40 |
58 |
0,703 |
|
0,485 |
0,690 |
1465 |
ryal, royal oder rose noble |
23,875 |
45 |
7,776 |
7,735 |
15,513 |
85,00 |
120 |
173 |
0,708 |
|
0,491 |
0,694 |
1489 |
sovereign |
23,875 |
22,5 |
15,552 |
15,471 |
15,513 |
170,00 |
240 |
346 |
0,708 |
|
0,491 |
0,694 |
|
|
|
|
|
|
15,513 |
|
|
|
0,705 |
|
0,490 |
0,694 |
Burgundische Niederlande |
|
|
|
|
rau |
fein |
Groot je g Feingold |
|
|
|
s.t. je penny |
pence je Groot |
s.t. je Groot |
pence je Groot |
1425 |
Klinkaert |
17 |
67 |
3,653 |
2,588 |
21,642 |
28,76 |
39 |
56 |
0,737 |
0,717 |
0,514 |
0,696 |
1431 |
Klinkaert |
15 |
68 |
3,599 |
2,250 |
21,337 |
25 |
33 |
48 |
0,758 |
0,727 |
0,521 |
0,688 |
1428 |
(fläm.) Noble |
23,5 |
35,25 |
6,943 |
6,799 |
21,769 |
72,5 |
102 |
148 |
0,711 |
0,713 |
0,490 |
0,689 |
1433 |
Pieter |
18 |
68 |
3,599 |
2,699 |
21,856 |
30 |
40 |
59 |
0,750 |
0,710 |
0,508 |
0,678 |
1433 |
Philippus (Rijder) |
23,815 |
67,5 |
3,626 |
3,598 |
21,957 |
38,76 |
54 |
79 |
0,718 |
0,707 |
0,491 |
0,684 |
1454 |
Lion (Leeuw) |
23 |
57,5 |
4,257 |
4,079 |
22,553 |
45 |
63 |
92 |
0,714 |
0,688 |
0,489 |
0,685 |
1466 |
St. Andreas Gulden |
19 |
72 |
3,399 |
2,691 |
22,667 |
30 |
42 |
61 |
0,714 |
0,684 |
0,492 |
0,689 |
1487 |
Grand real (royal) von Österreich |
23,8 |
16,5 |
14,834 |
14,710 |
24,949 |
180 |
260 |
367 |
0,692 |
0,622 |
0,490 |
0,708 |
1487 |
burgund. Noble = demi-real |
23,8 |
33 |
7,417 |
7,355 |
24,881 |
90 |
130 |
183 |
0,692 |
0,623 |
0,492 |
0,710 |
1487 |
Burgund. Dukat = demi-noble = quarter-royal |
23,8 |
66 |
3,708 |
3,677 |
25,017 |
45 |
65 |
92 |
0,692 |
0,620 |
0,489 |
0,707 |
1489 |
demi-noble |
22,85 |
72 |
3,399 |
3,236 |
22,864 |
34,38 |
51 |
74 |
0,674 |
0,678 |
0,465 |
0,689 |
1496 |
St. Philippus Gulden |
16 |
74 |
3,307 |
2,205 |
22,676 |
24,5 |
36 |
50 |
0,681 |
0,684 |
0,490 |
0,720 |
1496 |
Toison d'or |
23,8 |
54,5 |
4,491 |
4,453 |
22,454 |
49,06 |
72 |
100 |
0,681 |
0,691 |
0,491 |
0,720 |
1500 |
St. Philippus Gulden |
15,92 |
74 |
3,307 |
2,194 |
22,790 |
24,5 |
36 |
50 |
0,681 |
0,681 |
0,490 |
0,720 |
|
|
|
|
|
|
22,745 |
|
|
|
0,707 |
0,684 |
0,493 |
0,698 |
Italien und Heiliges Römisches Reich |
1252 |
Gulden (Florenz) |
24 |
|
3,536 |
3,536 |
|
38,76 |
55 |
79 |
0,705 |
|
0,491 |
0,696 |
1252 |
Genovino (Genua) |
24 |
|
3,560 |
3,560 |
|
38,76 |
55 |
79 |
0,705 |
|
0,491 |
0,696 |
1284 |
Dukat (Venedig) |
24 |
|
3,559 |
3,559 |
|
38,76 |
55 |
79 |
0,705 |
|
0,491 |
0,696 |
1308– 1342 |
ungar. Dukat |
24 |
|
3,536 |
3,536 |
|
38,76 |
55 |
79 |
0,705 |
|
0,491 |
0,696 |
1490 |
Rhein. Gulden |
18,5 |
71,333 |
3,278 |
2,527 |
|
28,76 |
41 |
58 |
0,701 |
|
0,496 |
0,707 |
|
Johannes Gulden1) |
|
|
|
2,392 |
|
26,38 |
38 |
55 |
0,694 |
|
0,480 |
0,691 |
|
Bay. Gulden1) |
|
|
|
1,740 |
|
18,76 |
28 |
38 |
0,670 |
|
0,494 |
0,737 |
|
Reichsgulden1) |
|
|
|
2,204 |
|
23,76 |
34 |
48 |
0,699 |
|
0,495 |
0,708 |
|
Wilhelmus Gulden1) |
|
|
|
2,784 |
|
30 |
42 |
61,5 |
0,714 |
|
0,488 |
0,683 |
|
Friedrichsgulden1) |
|
|
|
1,914 |
|
20,62 |
29 |
42 |
0,711 |
|
0,491 |
0,690 |
|
geldrischer Gulden1) |
|
|
|
2,320 |
|
25 |
35 |
51 |
0,714 |
|
0,490 |
0,686 |
|
Arnoldsgulden1) |
|
|
|
1,392 |
|
12,5 |
18 |
26 |
0,694 |
|
0,481 |
0,692 |
1419– 1455 |
alter Postulatsgulten |
12 |
74,5 |
3,139 |
1,570 |
|
15 |
21 |
30 |
0,714 |
|
0,500 |
0,700 |
|
neuer Postulatsgulden |
|
|
|
|
|
11,26 |
16 |
23 |
0,704 |
|
0,490 |
0,696 |
1456– 1482 |
Postulatsgulden de Bourbon |
15 |
100 |
2,339 |
1,462 |
|
15,28 |
22 |
32 |
0,695 |
|
0,478 |
0,688 |
|
Peter forgie |
|
|
|
3,480 |
|
37,5 |
53 |
76 |
0,708 |
|
0,493 |
0,697 |
|
Peter von Geldern |
|
|
|
2,088 |
|
22,5 |
32 |
46 |
0,703 |
|
0,489 |
0,696 |
1456– 1482 |
Peter Gulden (Lüttich) |
16,333 |
67 |
3,490 |
2,375 |
|
24,3 |
35 |
51 |
0,694 |
|
0,476 |
0,686 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
0,489 |
0,697 |
1) starke Entwertung zwischen 1493 und 1499.
2) Die Wechselkurse ergeben sich aus den Wertangaben für das
Jahr 1500. Der implizite Wechselkurs wird auf den Werten
s.t. bzw. pence oder Groot je Gramm Feingold berechnet.
Der geldrische Rieder heißt in Gelderland
Rijder
Karls Gulden, niederländischer Goldgulden, Rijder
Karl von Egmont, Herzog von Geldern (1492–1538), lässt
Goldgulden (Florin d'or) mit einem Rauhgewicht von 3,25g prägen.
Der Reiter auf dem Avers wird zum Namensgeber dieses Gulden; er heißt auch
Reitergoldgulden (chevalier d'or) oder Rijder.
(cavalier, chevalier d'or) und meint den Reiter auf dem Avers der Münze
(2,911g Feingold). Die ersten Rijder dürfte Arnold v. Egmond, Herzog
v. Geldern 1423–1472) geschlagen haben (
Arnolds Gulden
Arnolds Gulden, niederländischer Goldgulden
Der Goldgulden (Florin d'or) Arnolds von Egmont, Herzog von Geldern
(1423–1473, mit Unterbrechungen), wiegt 3,19g. Später werden solche
Gulden Rijder genannt, weil das Avers dann einen Reiter aufweist.
),
der dem
Rijder Philipps des Guten
Rijder Philipps des Guten (1434–1437)
Der Goldgulden oder Rijder (cavalier d'or) Philipps des Guten
(Filips de Goede), Herzog von Burgund, findet vor allem in den
burgundischen Niederlanden Verbreitung. Er wiegt 3,55g.
stark ähnelt. Neben solchen Provinzialrijdern wird auf Beschluss
der Generalstaaten seit 1606 ein
niederländischer Rijder mit 9,2g
Feingold für den Handel geschlagen.
Preise ausgewählter Gold- und Silbermünzen in Stüver
Münzsorte |
1559 |
1572 |
1586 |
1603 |
1606 |
1608 |
1619 |
1622 |
1638 |
1645 |
Angelot |
66 | 70 | 101,5 | 109 |
112 | 116 | 117 | 124 | 130 | 140 |
Dukat1) | 45 | 47 | 68 | 74 |
76 | 80 | 82 | 85 | 90 | 95 |
Fr. Écu | 41 | 43 | 61 | 68 |
70 | 75 | 75 | 78 | 80 | 88 |
Reichstaler1) | 30 | 32 | 45 | 47 |
47 | 48 | 50 | 50 | 50 | 50 |
Patagon | | | | |
| | | 47 | 50 | 50 |
Löwentaler3) | | | 36 | 38 |
38 | 38 | 40 | 40 | 40 | 40 |
1) Ungarische Dukaten und niederländische Dukaten ab 1586
2) Reichstaler des Heiligen Römischen Reichs, niederländischer
Rijksdaalder ab 1572 und burgundischer Kreuztaler (kruisrijksdaalder)
3) Der Löwentaler (leeuwendaalder) ersetzt in der Republik der Sieben
Vereinigten Provinzen ab 1575 den burgundischen Kreuztaler.
Quelle: van der Beek
et al. (2009), S. 43.
Karte: Spanische Niederlande
1515–1795
1521: Die Münzbehörde in den habsburgischen Niederlanden ändert den
Standard des Feinsilbers von
d'argent le roy (23/24)
auf
argent fin (reines Silber); vgl.
Munro (2003), S. 655.
1566: Laut
Augsburger
Reichsmünzordnung sind 9 Reichsthaler /
Rijksdaalder / Rigsdalder / Riksdaler / Rixdollar aus der feinen kölner Mark
zu schlagen.
Dieser Reichstaler oder Speziestaler (also gemünzte Taler) muss sehr bald
von der Währungseinheit Reichstaler (bloße Rechnungsmünze) unterschieden
werden, weil der Rechnungstaler immer weniger Silber enthält, rechnerisch
also immer mehr für den Speziestaler bezahlt werden muss.
1568—1648: Im Achtzigjährigen Krieg erkämpft sich die
Republik der Sieben Vereinigten Provinzen (Vereinigte
Niederlande) ihre Unabhängigkeit von der spanischen Krone.
Durch ihre wirtschaftliche Macht nimmt die Provinz Holland (1612: ca. 57%
des Steueraufkommens, davon mehr als die Hälfte in Amsterdam) in den
Vereinigten Niederlanden eine Hegemonialstellung ein. Brabant
(Antwerpen), Flandern (Brügge, Gent) und der Hennegau gehören (zum größten
Teil) zu den südlichen spanischen Niederlanden.
1602 wird die Vereinigte Ostindische Companie (VOC)
gegründet, die in den Überseegebieten volle Souveränität einschließlich der
Kriegsführung im Namen der Republik genießt. Für ihren Handel prägt die VOC
unter anderem eigene Gulden und Silberne Reiter (Dukatone).
1609 wird die Bank von Amsterdam als Wechselbank
gegründet. Sie dient einerseits dem bargeldlosen Zahlungsausgleich und soll
helfen, Herr über das Chaos im Münzwesen zu werden. Durch den überregionalen
Handel fließen unzählige Münzen nach Amsterdam, die sich nach Sorten und
Qualität (Kipper und Wipper Zeit) sehr stark unterscheiden. Die Bank
akzeptiert so gut wie jede Gold- oder Silbermünze sowie Barren aus
Edelmetall, taxiert sie nach ihrem inneren Wert (Gold- oder Silberkern) und
schreibt den Wert als «Bankgulden» gut. Wie die VOC gibt sie Münzprägungen
in Auftrag, wobei sie sich an die Münzordnung halten muss, die die Provinzen
in den Generalstaaten vereinbart haben.
Nach Meyers Konversationslexikon (1888, Art. Girobanken, Bd. 2, S. 323)
akzeptiert die Bank von Amsterdam nur vollwertige niederländische
Reichstaler, die mit 528 ⅓ As (25,39g) Feinsilber gutgeschrieben
werden; es handelt sich daher um Bankgeld. Dem entsprechend wiegt der
(Bank-)Gulden 213 3/4 As (10,27g).
Das Geld in Holland ist fortan entweder Kurant-Geld (auch Kassen-Geld) oder
Bankgeld. Bank-Geld ist gemeinhin 4% bis 5% besser als das Kurant-Geld,
weil dieses in der «Kipper und Wipper» Zeit immer weiter verschlechtert
worden ist. Der Aufschlag wird das Bankagio genannt, wobei zu beachten ist,
dass das Bankgeld natürlich an die Bank von Amsterdam gebunden ist.
Der Niederländische Gulden hat fast nichts gemein mit dem deutschen
Gulden. Die ersten Goldgulden (Gout-Gulden aus Silber!) werden 1601 in
Friesland geprägt und heißen wegen ihres Wertes zu 28 Stüver auch
Achtentwintig. Eigentlich sollen die 200 As wiegen, aber laut
einer Regensburger Probe sind sie oft leichter, d.h. 198 As. Gleichzeitig
hat sich der Name Gulden schon als allgemeine Bezeichnung für die
niederländische Hauptmünze (in Silber) durchgesetzt. Das Feingewicht
des Gulden holländisch ist 9,65g (seit 1816 9,61g) gewesen und
der Gulden im Wert von 20 Stüver bleibt neben den Dukaten bis 1838 die
Hauptkurantmünze der Niederlande.
Rechnungsmünze ist der Gulden
1 Gulden = 20 Stüver = 40 Grot oder Pf. flämisch (vlaams)
Ab 1618 darf der
Patagon
Patagon, Albertustaler oder (Andreas-)Kreustaler
Der abgebildete Patagon von 1616 ist unter dem habsburgischen Regenten
Albrecht (= Albertus) VII. dem Frommen und seiner Frau Infantin Isabella
(Elisabet), der Statthalterin der Spanischen Niederlande (BURGund,
BRABant in der Umschrift), geschlagen worden. Die Münze feiert Albrecht
als Mitglied des Ordens vom Goldenen Vlies. So ist im Revers das Wappen
des spanischen Königreichs (persönliche Variante?) umgeben von der
Ordenskette mit dem Widderfell als Anhänger.
(
Albertustaler oder
(Andreas-)Kreuztaler) aus den spanischen Niederlanden in die
niederländische Republik (Vereinigte Niederlande) eingeführt werden. Er
ist zunächst 50 Stüber wert, wird aber ab 1622 wegen des niedrigeren
Silbergehalts offiziell zu 47 Stüber berechnet. Auf den Märkten wird er
dennoch wie der Reichstaler zu 50 Stüber gehandelt. Wie das Greshamsche
Gesetz erwarten lässt, hat der Patagon oder auch Silberdukat zu 24,65g
Feinsilber 15 Jahre später den etwas hochwertigeren Rijksdaalder zu 25,98g
verdrängt.
Umgekehrtes gilt für den
Dukaton.
Dukaton oder Silberner Reiter
Der Dukaton oder Silberne Reiter
hat seinen Namen vom Ritter zu
Pferd im Avers der Münze. Das Revers zeigt zwei Löwen als Schildhalter
mit dem jeweiligen gekrönten Wappen in der Mitte. Der Löwe mit Schwert
und Pfeilbündel repräsentiert die Vereinigten Niederlande, darunter
ist das Wappen Amsterdams zu erkennen. Die Münze stammt aus dem Jahr
1673.
Der Dukaton der Spanischen Niederlande weicht im vorliegenden Fall
vom Reiter im Avers ab; er ist 1618 geschlagen worden und zeigt den
habsburgischen Regenten Albrecht VII. den Frommen und seine Frau
Infantin Isabella, die Statthalterin der Spanischen Niederlande. Im
Revers findet man wie zuvor zwei Löwen als Wappenhalter, die das
gekrönte Wappen des Königreichs Spanien (persönliche Variante?)
halten. Der Fuß mit dem Widerfell, das von zwei Briquets gehalten
wird, weist Albrecht als Mitglied des Ordens vom Goldenen Vlies aus.
Silberne Reiter
(
Zilveren Rijder) sind bereits 1581 in Gelderland und Friesland
mit einem Feingehalt von zunächst 22,98g Silber hergestellt worden;
von Schrötter (1970),
Art. Dukaton. 1618 wird der Dukaton in den spanischen Niederlanden
eingeführt und auf etwas mehr als 30g Feinsilber (später 28,88g)
umgestellt, so dass er als silbernes Äquivalent zum goldenen Dukaten
dient. Zunächst gilt
1 Dukaton = 3 Gulden = 10 Schelling = 60 Stüver
Schon bald zirkulieren der
Patagon zu 50 Stüver und der
Dukaton zu 63 Stüver. Als der Dukaton 1659 von den Vereinigten
Niederlanden übernommen wird heißt er hier offiziell wieder
Silberner Reiter
.
Wie der Silberne Reiter wird der
Rijksdaalder 1583 in den
Vereinigten Niederlanden geboren. Er folgt dem Münzfuß des Reichstalers von
1566 (9-Taler-Fuß, also 25,984g Feinsilber), unterscheidet sich aber von
anderen zirkulierenden Talermünzen (Daalder). Für 1608–1619 hält der
Rijksdaalder 48 Stüver, danach
1 Rijksdaalder = 2½ Gulden = 50 Stüver
Noch lange nach seinem Ableben werden 2½ Guldenstücke Rijsdaalder
genannt.
|
Pfund fläm. |
Dukaton |
Patagon |
Rijks- daalder |
Gulden |
Schelling |
Stüver |
Groot = Pf. fläm. |
Deut |
Pf. holl. |
Pfund fläm. |
1 |
|
|
2⅖ |
6 |
20 |
120 |
|
|
|
Dukaton |
|
1 |
|
|
3 |
10 |
60 |
|
|
|
Patagon1) |
|
|
1 |
|
2½ |
8⅓ |
50 |
100 |
400 |
800 |
Rijksdaalder2) |
|
|
|
1 |
2½ |
8⅓ |
50 |
100 |
400 |
800 |
holl. Gulden3) |
|
|
|
|
1 |
3⅓ |
20 |
40 |
160 |
3204) |
Schelling (Schilling fläm.) |
|
|
|
|
|
1 |
6 |
12 |
48 |
96 |
Stüver (stuiver) |
|
|
|
|
|
|
1 |
2 |
8 |
16 |
Groot (Pfennig fläm.) |
|
|
|
|
|
|
|
1 |
4 |
8 |
Deut |
|
|
|
|
|
|
|
|
1 |
2 |
1) Tatsächlich hat der Patagon einen leichteren Silberkern als
der Rijksdaalder, weshalb der Rijksdaalder schon bald verdrängt wird.
2) Vor 1619 wird der Rijksdaalder mit 48 Stüver bewertet.
3) Die ersten Gulden entsprechen 28 Stüver und heißen daher
Achtentwintig. Vorsicht: Dieser Gout-Gulden (gute Gulden) aus
Silber werden manchmal zu Goldgulden verballhornt.
1 Achtentwintig = 1⅖ Gulden.
4) 1816 wird der Gulden auf 100 Cent umgestellt.
Geprägte Münzsorten.
- Goldmünzen (Die offizielle Umrechnung aller gängigen Münzen jener Zeit
findet man beispielsweise in den Verordnungen der Generalstaaten
Beeldenaer Ofte Figuer-boeck dienende op de Nieuwe Ordonnantie
vander Munte 1586, 1622 und 1624.)
- 1 und ½ Ruyders zu 14 bzw. 7 holl. Gulden
(24 8/13 goldene Ruyders auf die 22 Karat, 1 Grän feine Mark Gold)
- Dukaten zu etwa 5 Gulden, 5 Stüver
70 Dukaten müssen wenigstens 159 Engels wiegen und das Gold muss 23
Karat 7 bis 8 Grän fein sein.
- Silbermünzen (25 Gulden 11 Stüber 13 Pf. Currentgeld auf die feine Mark
Silber oder 23 14/43 Gulden auf die Mark Troys)
- 1 Patagon = 50 Stüver (1659–1802)
Holländisches Kurant: Patagons gelten ungefähr 1% mehr als die Reichstaler.
- 1 Dukaton (Silberner Reiter, ducatoon) = 63 Stüver (1659–1792)
- ¼-, ½-, 1-, 1½-, 2- und 3-Guldenstücke; 1 Gulden = 20 Stüver
2-Guldenstücke heißen Kronen
- 1-, ½- und ¼-Reichstaler; 1 Reichstaler = 2 Gulden
10 Stüver = 50 Stüver
- 1 Löwentaler = 42 Stüver
- 1-, ½- und ¼- gestempelte Goldgulden zu
28 Stüver (die ungestempelten gelten nur 26 Stüver)
- 1 und ½ gestempelte gute Schillinge flämisch zu 6 Stüver (die
ungestempelten gelten nur 5½ Stüver)
- allerlei Scheidemünze in Silber und Kupfer: Deut (1 Deut = 2
Heller), Grot, Stüber (≈ 1 Mariengroschen), Dübbelchen zu
2 Stüver, Schilling (auch herabgesetzte Schillinge zu 5½
Stüver), Sestehalve zu 5½ Stüver, 8- und 14-Stüberstücke
(beide eher selten).
- Gold : Silber = 1 : 14,667