Konstantinopel gehört zu Griechenland, Pera (etwa Galata) aber zu Genua.
Ihre Maßeinheiten sind im Prinzip nicht identisch.
- Geld:
-
1 perpero (Gold) = 12 Grosso
= 24 Karat
1 Grosso (Silber)
= 2 Karat
stanmini (Kupfergeld)
1 Grosso =
8 tornesi Kleingeld
= 32 stanmini
1 tornese Kleingeld = 4 stanmini
- Gewicht (zu den Angaben in Gramm
basierend auf dem Tari zu etwa
0,883g siehe
hier):
-
1 cantaro = 150 Pfund (Genua)
1 Hundert = 100 Pfund (Genua)
100 schwere Pfund = 140 leichte Pfund
1 Pfund
= 1½ sommo
= 12 Unzen
= 72 saggi =
1728 Karat
1 sommo
= 8 Unzen
= 48 saggi =
1152 Karat
1 Unzen
= 6 saggi = 144 Karat
1 saggio = 24 Karat
= 1 perpero = 1 peso
100 perperi (Pera)
= 99 perperi, 8 Karat (Konstantinopel)
1 schwerer migliaio
= 11 cantara, 11 ruotoli in Genua
1 Pfund
≈ 317,09g,
1 Unze
≈ 26,42g,
1 saggio ≈ 4,40g
(Konstantinopel)
1 Pfund
≈ 312,58g,
1 Unze ≈ 26,05g,
1 saggio ≈ 4,35g
(Pera)
- Raummaß:
-
Haselnüsse, Salz, Weizen:
1 Scheffel (moggio) = 4 quarte
= 8 pedalitre
1 quarta = 2 pedalitre
56½ Scheffel aus Konstantinopel = 60 Scheffel aus Pera
Olivenöl: mena,
laina (je nach Quelle saina),
Tonkrug, metro
- Länge:
-
Leinen: picchi
Der andere Teil – also Konstantinopel – gehört den Griechen,
nur Pera ist frei, denn Pera gehört den Genuesen. Von Konstantinopel nach
Pera sind es 5 Meilen über Land und eine halbe Meile über das Meer.
In Konstantinopel und Pera gibt es mehrere Arten Gewichte und Maße, die
sich wie nachstehend unterteilen lassen:
Der Tausend (migliaio) grosso entspricht
11 cantari und 11 ruotoli genuesisch.
In Genua gilt
1 cantaro = 150 Pfund.
1 Hundert = 100 Pfund
1 Pfund =
72 saggi (= 12 Unzen).
1 Saggio =
1 perpero = 24 Karat
= 1 peso;
1 Scheffel (moggio) = 4 quarte
= 8 pedalitre
1 quarta = 2 pedalitre
100
perperi nach dem Gewicht von Pera sind in
Konstantinopel nur 99
perperi und 8
Karat
1 perpero =
24 Karat
33
Indigo aus Bagdad wird nach Gewicht verkauft,
wobei das Gewicht
als cantaro zu verstehen ist.
Wenn der Käufer es ungewogen vom Verkäufer will und es dann mehr oder weniger
ein cantaro ist, geht das Zu Gunsten oder zu Lasten
des Käufers. Aber man wiegt quasi für alle und sie bezahlen so viel, wie es
wiegt, in der Tat zahlt man mehr oder weniger das, was der Höhe des
cantare entspricht. Auch sind das Leder und die
Verpackung im Indigo eingeschlossen, ohne Tara zu nehmen und ihne das Indigo
zu prüfen; das Indigo ist nicht zu sehen, außer durch ein kleines Loch,
aus dem eine Probe zur Inspektion entnommen wird. So ist es der Brauch an
diesen Orten.
Rindsleder, Büffelleder, Pferdeleder: Wenn du sie kaufst, zeigst du sie
den
cernitori,
die in
(sopra ciòe in)
Pera sind, und wenn sie sich
feucht
oder nass anfühlen, veranlassen sie, dir einen angemessenen Schadensersatz zu
geben. So lautet die Verfügung in Pera und Konstantinopel; sie werden
nicht in die Sonne gelegt, außer sie wären unangemessen nass.
Talg in Krügen, Eisen, Zinn und Blei von jeder Art.
Zibibbo, d.h. getrocknete Weintrauben und Rosinen von jeder Art:
Man gibt die Matten für die Rosinen, ohne Tara zu nehmen, es sei denn, die
Rosinen kommen aus Syrien, hier nimmt man die Tara der Tasche oder richtiger
des Korbs und beides verbleibt kostenfrei beim Käufer.
Seife aus Venedig, Ancona und Apulien in Holzkisten: Man nimmt die
Tara der Kisten und nachdem man das gemacht hat, verbleiben die Kisten
kostenfrei beim Käufer.
Seife aus Zypern und Rhodos ist eingesackt und man gibt die Seife
einschließlich des Sacks, ohne Tara zu nehmen.
Zerkleinerte und in Säcken abgefüllte Mandeln werden einschließlich
Sack abgegeben, es sei denn sie haben mehr als einen Sack oder ein Seil.
16
Damit der Käufer nichts vom Verkäufer hat außer dem Sack für die Mandeln
(weder den anderen Sack noch das Seil), entfernt man sie und wiegt sie mit
den Mandeln. Nun nimmt man die Tara (der zusätzlichen Verpackung) und das Seil
verbleibt kostenfrei beim Käufer.
34
Honig
abgefüllt in Schläuchen: Man nimmt Tara des Fasses oder des Schlauches,
nachdem man das gemacht hat, verbleiben das Fass oder besser der Schlauch
beim Käufer kostenfrei.
Baumwolle mapputo: Man gibt den Sack als Baumwolle ohne Tara.
Baumwollgarn: Man nimmt Tara für den Sack und der Sack verbleibt
kostenfrei beim Käufer.
Reis: Man gibt den Sack als Reis, wenn er verschnürt ist, nimmt man
Tara des Seils und das Seil verbleibt beim Verkäufer.
Türkischer Gallapfel von jeder Art: Wenn er im Sack ist, wiegt man
ihn mit dem Sack und man gibt den Sack mit dem Gallapfel, ohne Tara zu nehmen.
Getrocknete Feigen aus Mallorca und Spanien in Tüten.
Auripigment: Der Sack zählt als Auripigment.
Fäberdiestel: Man nimmt Tara des Sacks und des Seils. Danach verbleiben
der Sack und das Seil beim Käufer kostenfrei.
Henna: Der Sack wird als Henna mitgegeben, nur beim
sommo – so ist es der Brauch – nimmt
man 4 Prozent Tara.
Kreuzkümmel: Der Sack wird als Kreuzkümmel mitgegeben. Wenn er mit
einem Seil verschnürt ist, nimmt man Tara und das Seil verbleibt
kostenfrei beim Käufer.
Pistazien: Man gibt mit ihnen den Sack und nimmt keine Tara, außer sie
haben mehr als einen Sack je Ballen, dann nimmt man Tara der zusätzlichen
Säcke und der eine verbleibt kostenfrei beim Käufer.
Schwefel: Für den Sack oder die Tonne, in dem er ist, nimmt man Tara,
danach verbleibt der Sack bzw. die Tonne kostenfrei beim Käufer.
Kasie: Man nimmt die Tara des Sacks und der Sack verbleibt beim Käufer.
Pech: Man nimmt Tara der Matte und die Matte verbleibt beim Käufer.
Bleiglätte (Farbe): Der Sach wird mitgegeben, ohne Tara zu nehmen.
Pökelfleisch, Käse.
17
Leinen aus Alexandria: Man gibt den Sack als Leinen, es sei denn
4 Prozent sind beschädigt, dann verbleibt der Sack kostenfrei beim Käufer.
Leinen aus Romania: Den Sack gibt man als Leinen, ohne Tara zu nehmen.
Mohair: Man nimmt Tara des Sacks und der Sack verbleibt beim Käufer
kostenfrei.
Gewaschene und schmutzige Wolle aus Romania, schmutzige und gewaschene
Wolle aus der Türkei: Der Sack gilt als Wolle, ohne Tara zu nehmen.
Kastanien: Man gibt den Sack als Kastanien ohne Tara.
Runder Pfeffer und versteuert; Ingwer und versteuert.
Geschältes Rotholz: Man gibt es verschnürt mit einem Seil aus Gras (erba),
für das man Tara nimmt.
35
Schellack nicht versteuert;
Zitwer
und versteuert.
Weihrauch und versteuert.
Zucker und Puderzucker von jeder Art: Für die Kiste bzw. das Fass, in
dem sie sind, nimmt man Tara und die Kiste bzw. das Fass verbleiben
kostenfrei beim Käufer.
Aloe von jeder Art: Von dem Leder, in dem die Aloe ist, nimmt man Tara
und das Leder verbleibt beim Käufer kostenfrei.
Quecksilber wird mit
Bachile,
Leder und Seil gewogen, danach nimmt man Tara für den Bachile, das Leders
und das Seils,
sie verbleiben kostenfrei beim Käufer.
Röhren-Kassie: Man nimmt Tara der Matte,
und danch verbleibt sie beim Käufer kostenfrei.
Salmiak: Man liefert weder einen Sack, noch eine Holzkiste mit.
Zinnober, Zimt und versteuert.
Galbanum und versteuert.
Ladanum aus Zypern: Man gibt
den Sack für das
Ladanum
zum (a) Gewicht.
Mastix und versteuert: Für die Steuer und den Korb wird Tara genommen,
die Steuer übernimmt der Verkäufer und der Korb geht an den Käufer.
Kupfer: Wenn man es mit der Tonne wiegt, nimmt man Tare der Tonne,
danach geht die Tonne kostenfrei an den Käufer.
Große, mittlerer oder kleiner Amber, unbearbeitet: Der Verkäufer gibt
dem Käufer kostenfrei entweder die Holzkiste oder den Sack, es sei denn,
der Amber hätte ein weiteres Seil oder eine andere Verpackung, dann
verbleibt das Seil oder die Verpackung beim Verkäufer.
18
Korallen mit Rinde und versteuert: Weil sie einen gewissen Abfall
enthalten, vesteuert man sie, damit sie sich von der einhüllenden Rinde
hervorheben. (che se ne spicca per lo involgere che se ne fa)
Gereinigte Koralle sowie mittlere und kleine concio:
Der Käufer àe dem Verkäufer für die Art des Amber.
[[ambra concia = Bernstein?]]
Rohseide von jeder Art: man wiegt sie nach bilancia
picciola (kleine Waagen oder leichtes Gewicht)
zu vier Zehnern auf einmal und nicht mehr. Der
Verkäufer gibt dem Käufer die miccia (Schutzhülle?), in
der sie eingepackt ist, und das Seil kostenfrei. Alle anderen Verpackungen
bleiben beim Verkäufer. Der Käufer muss dem Knappen (fante) des Verkäufers
4 Karat
pro Ballen Seide für Wein geben.
36
Safran von jeder Art und Nelkenstängel.
Gewürznelken und versteuert; und Kubebenpfeffer (cubelibe) von jeder Art
und versteuert.
Legnio [Aloe];
Rhabarber und versteuert; Mazis und versteuert.
Langer Pfeffer; Hohes Zyperngras und versteuert; gebrochener Kampfer.
Muskatnuss und versteuert; Gewürz-Lavendel und versteuert.
Kardamom von jeder Art und versteuert.
Orientalische Purgierwinde,
zerstoßene
Perlen, Manna, Borax (Mineral), Gummiarabikum.
Drachenblut, Kamelgras,
Turbith,
Sendal-Seide von jeder Sorte.
Konfekt von jeder Art, Goldgarn von jeder Art.
gekochte Seide von jeder Art.
Amber [[ wohl Bernstein]] bearbeitet nach Art paternostri
(unseres Vaters) oder auf andere Weise verarbeitet, so dass sie mit einem
Loch versehen und aufgefädelt sind: Man nimmt Tara des Drahts.
Alle anderen feinen und feinsten Spezereien werden hier ganz ähnlich nach
leichten Pfund verkauft. Der Sack, die Verpackung
oder ein anderes Gefäß, in dem die besagten Dinge sind,
verbleiben beim Käufer kostenfrei, nachdem Tara genommen worden ist.
Gold oder Silbergarn aus Lucca, Genua oder der Provence werden hier nach
Hundert verkauft, also nach der Art wie es in Lucca
verkauft wird.
Feine Perlen werden hier nach dem Gewicht des Pfund,
der Unze, des saggio oder
des Karats verkauft, je nach ihrer Größe und Güte.
Steifleinen (Buckram) aus Erzincan und Zypern: Die Holzkiste, in der
sie sind, verbleibt kostenfrei beim Käufer.
Samt aus Seide,
Camocas,
Marramas,
goldene Stoffe von jeder Art,
Nacchetti von
jeder Art, Nacchi von jeder Art und ähnlich goldene Stoffe oder Seide
außer Sendal-Seide.
Kamelott stückweise, je nachdem, ob es groß oder klein ist.
Leinen,
canovacci von
jeder Art, außer Leinen aus der Champagne, sie werden verkauft, wie wir unten
schildern werden. Der Verkäufer gibt
das Seil und das
grobe
Tuch, in dem der Ballen eingewickelt ist, dem Käufer kostenfrei.
Die Wollverpackung im Ballen rechnet der Verkäufer dem Käufer zu, worüber
sie sich gemeinsam einigen können.
37
Tuch aus der Champagne wird stückweise verkauft, man geht davon aus, dass der
Stoff(ballen) 42½–43
picchi aus
Khazaria
enthält, sodass man bei 2⅓ Stück sagt, sie halten 100
picchi aus
Khazaria.
Der Käufer erhält vom Verkäufer das Seil und die Verpackung wie bei den anderen
Leinen und
canovacci.
Fränkische Stoffe oder Stoffe „von jenseits der Berge” werden stückweise,
nach livrate (Livre) oder nach Real verkauft. Wenn man sie nach livrate
(Livre) oder Real verkauft, gibt man die Stoffe, ohne zu messen, so wie sie
eingekerbt sind; es sei denn, auf dem Stoff wären einige Kürzen eingezeichnet,
dann macht der Verkäufer neue Kürzen für den Käufer, die dort eingekerbt oder
markiert würden. Wenn man dagegen stückweise verkauft, also weder nach Livre
(livrate) noch nach Real, so gebührt es sich, dass der Verkäufer dem Käufer
bei jedem Stoff(ballen) so viele
picchi macht, wie es
für das Land, wo der Stoff hergestellt worden ist, üblich ist. Dies wird in
dem vorliegenden Buch genau ausgeführt. Sollte zu wenig vorliegen, ist
der Verkäufer verpflichtet, das dem Käufer bis zur Vollendung seiner Länge
zu entschädigen; sollte es jedoch zu viel sein,
was hier nicht zu Fuß
geschrieben ist, wäre der Zusatz für den Käufer kostenlos. Der
picco, nach dem man die Stoffe misst, ist ein
picco für Leinen per sè; er ist kleiner als der
picco aus
Khazaria,
nach dem
man Tuche misst, so viel dass 1½
picchi
Wollstoffe einen
picchi aus
Khazaria
machen;
12
canne aus Florenz machen
50
picchi nach diesem [[Maß]] für Stoffe.
Châlons sur Marne |
44 |
picchi |
Tournai |
54 |
picchi |
Beauvais |
48 |
picchi |
Bagnuolo (Bagnols-sur-Cèze?) |
43 |
picchi |
Castellonovo |
66 |
picchi |
Paris |
60 |
picchi |
St. Denys |
54 |
picchi |
Toulouse |
44 |
picchi |
Narbonne |
44 |
picchi |
Carcassone |
44 |
picchi |
Béziers |
44 |
picchi |
Perpignan |
44 |
picchi |
Montolieu |
44 |
picchi |
Brüssel |
54 |
picchi |
Mecheln |
44 |
picchi |
Löwen, della picciola magione |
32 |
picchi |
Löwen, della gran magione |
44 |
picchi |
Brügge |
44 |
picchi |
Vergati/Gestreifte aus Gent |
46 |
picchi |
Vergati/Gestreifte aus Poperinghe |
44 |
picchi |
Coverture aus Ypern |
44 |
picchi |
Tritane |
44 |
picchi |
Weiße aus Narbonne |
22 |
picchi |
Weiße aus Bagnuolo (Bagnols-sur-Cèze?) |
42 |
picchi |
Antwerpen |
42 |
picchi |
Venedig |
40 |
picchi |
Mailand |
44 |
picchi |
Como |
44 |
picchi |
Florenz |
48 |
picchi |
38
Florentinische Stoffe werden nach dem Wert von soundso vielen
Karat
der
soldo der Währung der
canna verkauft.
D.h., wenn (1) die (florentinische)
canna auf
dem Stoff gekennzeichnet ist, (2) der Preis
40
soldi des Florin gilt und (3)
der Verkaufswert nach dem Wechselkurs von
15
Karat1
je
soldo des
Florin festliegt, dann
multipliziert man 15
Karat mit 40, macht 600
Karat.
4
1 perpero = 24 Karat
Das ergibt umgerechnet 25
perperi. Also kommt der
Stoffballen zu 40
soldi zum
Florin
auf 25
perperi die
canna.
Der Stoff muss 12
canne aus Florenz halten,
das ergibt 48
picchi,
und wenn es weniger als 48
picchi sind,
muss der Verkäufer dem Käufer [[alles]] bis zur
21
Summe von 48
picchi erstatten. Sind es jedoch mehr
als 48
picchi, zählt man das mehr oder weniger, als
wären es 48
picchi.
Beim Verkauf von Stoffe in großen Mengen, sofern der
Käufer den Ballen verschnürt vorfindet, gehören die Verpackung und das Seil
für den Ballen dem Verkäufer und das Hauptseil im Inneren [[ist]] umsonst.
Wenn der Kunde aber kommt, um die Stoffe zu inspizieren, und er findet den
Ballen von außen aufgeschnürt vor, darf er das Hauptseil im Inneren nicht
kostenlos behalten. Wenn die Stoffe eine
bandinelle
haben und der Käufer sie so vorfindet, muss er die
bandinelle mit den Stoffen
nehmen, aber nicht mehr.
Krudes Feh, Fehbäuche und Fehrücken sowie Eichhörnchen aus Slawonien
werden nach Tausend verkauft
(1030 Stück = 1 Tausend).
Eichhörnchen aus Apulien werden zu Hundert
(100 je Hundert) verkauft.
Marder und Wiesel werden zu Hundert (100 je
Hundert) verkauft, es sei denn, sie werden durch die
oben genannten Inspekteure der Gemeinde von Pera gesichtet: Wenn man
unzulässige (strafbare) hat, gibt man zwei unzulässige für eine gute; und je
nachdem wie die guten und unzulässigen sind, gibt man manchmal mehr oder
weniger.
Ziegenleder, d.h. Leder von Ziegen oder Hammeln, werden nach dem Wert von
soundso vielen perperi der Hundert
verkauft; und wenn es notwendig ist, Tara zu nehmen, nimmt man sie.
Wer einen ganzen Ballen kauft, der erhält das Seil, mit dem er verschnürt ist,
kostenlos.
Mandeln in der Schale werden nach der Zahl und nach dem Wert von
soundso vielen Tausend Mandeln je
perpero verkauft, so wie es der Verkäufer und der
Käufer vereinbaren.
Datteln werden nach Tausend an der Zahl verkauft
und der Korb verbleibt kostenfrei beim Käufer.
Haselnüsse werden nach
Scheffel (moggia) entweder aus Pera
oder Konstantinopel gemäß Abmachung verkauft.
Der
Hundert Haselnüsse aus Neapel ergibt in
Konstantinopel 56½
Scheffel und
in Pera 60
Scheffel. Wenn der Verkäufer sie für den
Käufer abmisst, gibt er den Sack aus
grobem Tuch,
in dem sie sind, kostenlos mit.
Walnüsse werden nach Zahl und nach dem Wert von soundso
vielen Tausende der perpero verkauft.
39
Gesalzener Stör wird nach Tausend an
der Zahl verkauft, d.h. genau 1000 für Tausend, und man
vereinbart Bedingungen zu d'aroti und jede andere Form
schlechter Qualität (malitia).
Salz wird nach Scheffel, dem Maß für Getreide,
verkauft.
Alles andere Olivenöl, das in
Krügen
hierherkommt, wird nach dem Wert von soundso vielen
perperi1
der
Krug verkauft. Der
Krug muss
bis zur Bleiglätte voll sein. Bei zu kleiner Menge füllen sie ihn auf. Der
Tonkrug bleibt kostenfrei beim Käufer. Man sagt,
der
Tonkrug aus Sevilla enthält 8¼–8½
laine.
Weizen, Gerste, alle Getreidesorten und Hülsenfrüchte
werden hier nach
Scheffel und nach dem Wert von soundso vielen
Aspre der
Scheffel
entweder aus Pera oder aus Konstantinopel verkauft.
1 Scheffel (moggio) = 4 quarte
= 8 pendaltre
1 quarta = 2 pendaltre
Man verkauft im Kleinen nach
Scheffel,
quarte,
pendaltre oder halbe
pendaltre, wie die kleinen Leute es wollen.
Der
Scheffel aus Konstantinopel ist um
6–7
Prozent größer als der aus Pera.
Griechischer Wein wird nach dem Wert von soundso vielen
perperi die botte di mena aus
Neapel verkauft. Man behauptet, dass sie 48 metri
enthält, und wenn es zu wenig wäre (fusse sc(i)ema), füllt es der
Verkäufer dem Käufer auf. Das Fass verbleibt kostenfrei beim Käufer.
Wein aus Tropea (Kalabrien), Patti (Sizilien) und
Pescia (Apulien) wird hier auf die
griechische Art verkauft.
Wein aus Cotrone (Kalabrien) wird hier nach dem Wert von soundso vielen
perperi das Fass verkauft, und man transportiert den
Großteil in Fässen, die man von Venedig nach Cotrone bringt und die ein
Fassungsvermögen von [...] Bütten aus Venedig haben. So ein Fass muss
45
metri Wein nach dem Maß aus Konstantinopel enthalten.
Wenn es weniger enthält, ist der Verkäufer verpflichtet, es dem Käufer
bis zu 45
metri aufzufüllen. Es sei denn, der Verkäufer
hätte dem Käufer gesagt: „Ich verkaufe es, wie es ist, so viel oder
wenig es auch enthält”, dann ist er dem Käufer nicht verpflichtet, es neu zu
vermessen und ihn zu entschädigen. Wenn er das aber nicht zu ihm sagt,
stimmt er nur zu, dass er ihm 45
metri in einen Teil
eines Fasses (il
frusto
della botte) seiner Wahl abfüllt. Schließlich verbleibt das Fass beim
Käufer kostenfrei.
40
Wein aus Marken wird im Fass oder in Fässchen, so wie sie sind, verkauft.
Wein aus Kreta verkauft man nach hundert
metri und nach dem Wert von soundso vielen
perperi der hundert
metri, und man misst [[was?]]; das Fass verbleibt
beim Käufer kostenfrei.
23
Wein aus
Romania bassa
wird hier ebenfalls wie der aus Kreta verkauft.
Wein des Landes verkauft man hier nach dem Wert von soundso vielen
perperi der hundert
metri. Wenn er in Fässern ist, verbleibt das Fass beim
Verkäufer kostenfrei. Wenn er jedoch in einem Krug
ist, gehören die Krüge dem Käufer. [[seltsam: Käufer
und Verkäufer vertauscht?]] Manchmal verkauft man auch
nach hundert Krügen.
In Konstantinopel und Pera werden mehrere Arten Geld verwendet, was sie
zuallererst bei allen Zahlungen für Waren verwenden. Man gibt bei Zahlung
nach
peso di bilance ein Goldgeld, das
perperi genannt wird. Diese halten eine Legierung von
11
Karat Feingold je
Unze
und der Rest der Legierung bis zu 24
Karat
enthält 6
Karat Feinsilber und 7 Kupfer
je
Unze. Bei Zahlungen gilt
1 perpero = 24 Karat
und ähnlich zum
perpero zählt man je ein
saggio Gewicht
1 saggio = 1 perpero Gewicht.
Folglich muss jemand 100
perperi haben, um 100
saggi Gewicht auf einer Waage auszugleichen. Auf der
anderen Waage gibt man so viele Stücke
perperi Gold,
die dasselbe Gewicht der 100
saggi ergeben.
Wenn man also eine Zahlung für eine kleinere oder größere Summe
perperi machen müsste, gäbe man auf diese Weise
weniger oder mehr Gewicht des
saggi auf die Waage,
sodass man die Zahlung der
perperi nach Gewicht und
nicht als Buchungszahl macht.
Im Kleinen verwendet man an den oben genannten Orte ein Silbergeld,
wovon 12 auf einen
perpero gehen. Sie haben eine
Legierung von [...]
Unzen Feinsilber je
Pfund.
1 Grosso = 8
tornesi Kleingeld.
Außerdem gibt es ein weiteres Geld, das ganz aus Kupfer ist und
das sie
stanmini nennen.
1 tornese Kleingeld = 4 stanmini
Allerdings macht man von diesen
stanmini keine
Zahlungen, es sei denn für die
passaggio
Konstantinopels durch das Land sowie für Kräuter und kleine Dinge.
Daneben verwendet man auch den
Grosso aus Venedig. Davon
gehen 12½–13 auf den perpero, je nachdem
wie teuer das Silber ist. Man rechnet diesen Grosso aus Venedig zu 8
Pfennig tornesi Kleingeld, ganz so wie oben den großen
Grosso des perpero.
Stücksilber wird an den oben genannten Orten je Pfund verkauft.
Ihren größten Teil, wenn man daraus sommi Silber macht,
was eine Legierung von 11 Unzen und 17
Pfennig Feinsilber je Pfund hält,
41
bringt man als sommi auf die Krim und bis nach
Kathay (nördliches China). Diese sommi sind
Stangensilber, die zwar nicht vom gleichen Gewicht sind, aber sie liegen
mehr oder weniger in einem Intervall, dabei eine kann alles in allem
[...] Unze wiegen.
24
Massives Gold in Stangen, Gold 23½ Karat fein
und Tanga-Gold werden in Konstantinopel und Pera
nach saggio und für soundso viele
Karat je saggio Gewicht
verkauft.
Genuesen und Venezianer bezahlen weder für den Eintritt noch für das
Verlassen.
Pisaner bezahlen für alle Waren, die sie in Konstantinopel anbieten,
2 Prozent auf den Warenwert in Konstantinopel, ohne die für die Waren
gemachten Ausgaben abzuziehen (abatterne); zusätzlich sind 2 Prozent für
das, was sie davon exportieren, zu zahlen. Von dem, was sie exportieren,
sind sie nicht gezwungen zu bezahlen, außer sie exportieren es nicht.
Sie bezahlen das gleiche in Pera.
Wenn man die Gebühr an den Zoll bezahlt, erhält man eine vom
Zollbeamten handgeschriebene Bescheinigung. Wenn man nichts in der Zeit
dieses Zollbeamten exportiert – er bleibt ein Jahr, aber nicht
länger, im Büro –, dann kann man später immer noch exportieren.
Denn in der Zeit eines anderen Zollbeamten, der zu dieser Zollstation
kommt, zeigt man ihm die Bescheinigung, dass man bereits für den Eintritt
und den Austritt an einen vorherigen, anderen Zollbeamten gezahlt hat.
42
Man sollte tunlichst daran denken, dass jemand, der den Zollbeamten
(wie auch den Schreibern und den türkischen Männer) Ehre erweist und ihnen
einige Dinge oder Geld überlässt,
25
sehr zuvorkommend passieren darf; sie beurteilen (ragionano) die
angebotenen Waren ständig niedriger, als sie wert ist.
Weizen aus Feodossija ist der beste am Schwarzen Meer und in
Khazaria;
er ist 2–4 Karat je
Scheffel
mehr wert als der aus Lifetti am Schwarzen Meer, so dass jeder Weizen
vom Schwarzen Meer so viel wert wie der aus Feodossija, außer dem
geringwertigeren aus Lifetti.
Weizen aus Anchialos hat quasi den gleichen Wert wie der aus Feodossija
und er unterscheidet sich fast nicht von dem anderen.
Dennoch würde man immer schneller einen Käufer für den aus Feodossija, als
für den aus Anchialos finden.
Weizen aus
Maurocastro
kommt hinter dem aus Anchialos. Beide haben fast den den gleichen Wert.
Obwohl der aus Anchialos nicht besser ist, ist er sicherlich
leichter absetzbar und besser auf Seefahrten zu erhalten.
Gerste aus Tekirdağ ist 4 Karat
je Scheffel mehr wert als der von Feodossija
und der aus Feodossija ist 2–3 Karat je
Scheffel mehr wert als der aus Varna.
Hier und heute findet das hingegen keine weitere Erwähnung.
43
Alaunstein (Alunit) aus Koloneia ist das beste Alaun
und das beste, was in der Levante und im Lateinischen Kaiserreich
(Romania) verarbeitet wird. Es ist 12–15 Karat
je cantaro mehr wert als Alaun di Sorte des guten
Luminiera.
Alaun des guten Luminiera kommt nach dem Alunit aus
Koloneia (Kütahya); es ist 9–12 Karat je
cantaro mehr wert als Alaun aus Foça.
Alaun aus Foça kommt nach der Sorte des guten Luminiera. Es ist
6–8 Karat der cantaro
mehr wert als Alaun aus Cotai, d.h. aus Ephesos.
Alaun aus Kütahya und Ephesus kommt nach dem Alaun aus Foça und
ist 4–6 Karat der cantaro
mehr wert als türkisches Alaun lupaio (aus Uluabat?).
Alaun lupaio (aus Uluabat?) kommt nach dem aus Kütahya und
Ephesus. Es ist 3–4 Karat je
cantaro mehr wert als Cysicus Alaun, Alaun
ghiaghillo und und Alaun corda.
Cysicus Alaun, Alaun ghiaghillo, Alaun corda
sind die schlechtesten Sorten, die aus Romania und der Türkei
entspringen.
[[gittata = gettata = geworfen]]
Bulgarisches Wachs ist das beste Wachs aus Romania; es wird 11–12
Karat der cantaro höher bewertet
als das zu Päckchen gegossene (gittata) Wachs. Es ist gelber und stärker
gefärbt als das andere und es ist klar.
Wachs, das in Form oder zu Päckchen gegossen ist, kommt nach dem aus
Bulgarien; es ist 11–12 Karat der
cantaro mehr wert als das in Form gegossene aus
Asow und es ist klares Wachs.
In Form gegossenes Wachs aus Asow ist weder so gefärbt noch so klar wie
das zu Päckchen gegossene, außerdem enthält es Verunreinigungen,
d.h. Schmutz. Es kommt hinter dem zu Päckchen gegossenen.
27
Für alles mit Gewicht, das nach cantara gewogen
wird, bezahlen der Verkäufer wie auch der Käufer für jedes Teil 3
Karat
je zehn cantare.
44
Nur Genuesen sind in Pera frei, sie bezahlen keine Wiegegebühr.
Dagegen zahlen Venezianer und alle anderen die 3 Karat
je zehn cantara.
Für alles, was man nach Hundert Gewicht wiegt,
bezahlt jedes Teil 1 Karat pro Hundert.
Man ist nicht verpflichtet dem Waagemeister, einem anderen oder dem
Schreiber der Waage eine Gefälligkeit zu leisten; damit du jedoch deinen
Anspruch wahrst, solltest du ihm dennoch ein paar kleine Dinge – etwa
2–6 Karat – geben entsprechend dem Umfang, den du ihn wiegen lässt.
Wenn man ihm nichts gäbe, würde er das auch nicht verlangen.
Alle Dinge, die gewogen werden, muss der Verkäufer bringen und zum
Gewicht (also auf die Waage) legen; dann lässt der Käufer sie wegnehmen und zu
sich nach Hause bringen. Das kostet für die Träger, je nachdem wie weit
das Lager entfernt ist, etwa 8 bis 12 Karat je
Hundert cantaro. Allerdings hat
Alaun nicht so hohe Ausgaben, weil der Waagemeister zum Wiegen zur
Herberge bzw. zum Lager des Verkäufers geht. Daher kostet es den Verkäufer
nur 4 bis 6 Karat je Hundert
cantare, das Alaun auf die Waage zu legen.
Für
Spezereien ist es die Aufgabe, sie in
Konstantinopel oder Pera zu versteuern. Die Steuer bezahlen der Verkäufer
und der Käufer zu gleichen Teilen je Stück, wie im Folgenden ausgeführt
wird:
- Pfeffer, Weihrauch, Ingwer, Mastix, Zimt,
Zitwer,
und alle anderen groben Spezereien, die man
versteuert, 1 Karat pro hundert
peso.
-
Gewürznelken, weil sie mühsam (fatichevoli) auszusortieren sind,
1 Karat je zehn
Pfund2.
- Kubeben-Pfeffer, Mazis, Muskatnuss, Rhabarber, hohes Zypergras, Kardamom,
Gewürz-Lavendel, Legno Aloe und alle anderen feinen Spezereien, die man
versteuert, 3 Karat je Hundert
Pfund2.
Für alle Waren, die man wiegt oder auch nicht, bezahlt jedes Teile
4 Karat je 100 perperi.
Für
Wollstoffe, egal woher sie sind, im
Großhandel, von jedem Teil 4
Karat je
100
perperi; wenn man jedoch nur 1 bis 3 Stücke
verkauft hat, bezahlt man 3
Karat pro Stück.
45
Drappi aus Gold, Kamelott, Drappi aus Seide, von jedem Teil
4 Karat je 100 perperi.
Für Getreide oder Weizen, von jedem Teil 4 Karat je
100 perperi.
Olivenöl, von jedem Teil 4 Karat pro 100
perperi; wenn man jedoch insgesamt nur ein oder zwei
Fass Olivenöl verkauft hat, bezahlt man nur 2 Karat
pro Fass von jedem Teil.
Griechische oder andere Weine, Verkauf in großen Mengen,
6 Karat je 100 perperi; wenn
du sie im Kleinen verkaufst, von 25 Fässer abwärts,
2 Karat pro Fass von jedem Teil.
Obgleich man, wie oben gesagt, lediglich 4 Karat pro
100 perperi zahlen muss, gibt man für die Waren
mehr, d.h. nicht weniger als 6, Karat je
100 perperi.
Für Geldwechsel, Wechselbriefe mit Liefergarantie oder auf Risiko, Gold,
Silber oder Geldbeträge (sommi), für das eine wie das andere,
2 Karat pro 100 perperi.
Wenn du in Pera auf einer Auktion einige Juwelen, wertvolle Steine, einen
Topf Gold oder Silber kaufst, musst du für jedes Teil 1
Karat pro perperi bezahlen,
was [für den Hundert perperi]
4 perperi und 4 Karat ergibt.
Seide, gut verschnürt, für den Ballen 8 Karat.
29
Für alle
Spezereien, die man zu Ballen gebunden
hat, wird ½
Karat je Ballen verlangt.
Alaun: Für das Einsacken, das Zunähen, das Binden und die Kennzeichnung
des Sacks, je nach benötigter Zeit; aber alles in allem kann man sagen
1 Karat pro Ballen.
Für Steifleinen (Buckram), je Holzkiste 2½–3
Karat.
Für das Abpacken von Zuckerhüten in Fässer, 1 Karat
pro hundert peso.
46
Zuerst, wenn du Weizen kaufst, der noch auf dem Schiff ist,
kostet dich die Entladung des Schiffs aufs Land und die Platzierung im
Handelshaus 14–16 Karat je
100 Scheffel.
Für die Pacht des Handelshauses 1½–2
perperi je 100 Scheffel pro
Monat.
Jemand, der so viel oder eine solche Menge im Handelshaus aufbewahrt,
den kostet diese Hilfe und andere kleine Kosten [...]
Karat je 100 Scheffel.
Für den Makler 6 Karat je 100
perperi.
Für das Messen (piccoare), von jedem Teil
½ Karat pro Stück.
Für die Hervorhebung oder das Verschweigen (taccie) von Makeln,
für jedes Teil ½ Karat pro bemängeltem
Stoffstück.
Für das Falten bezahlt der Käufer nichts,
der Verkäufer 1 Karat je Stück.
Zuerst Olivenöl in Fässern: für die Überführung von der Küste zum
Lager einschließlich Urkunde (carta) und bastagi, 2 Karat je
Fass.
Für das Messen, wenn du es verkaufst, 2 Karat pro Fass.
30
Wer Olivenöl in Krügen aus dem Westen erwägt, der hat
Kosten für die Ruderboote, die ständig bei den Segelschiffen sind,
entsprechend dem Aufwand für das Entladen und den Empfang (der Waren)
wie beim Löschen von Schiffen, und für Träger, die die
Krüge aus den Schiffen oder Booten holen, sie von der
Küste zum Handelshaus tragen und sie im Lager verstauen,
16 Karat für 100 Krüge.
Für die Miete des Lagers, entsprechend wie gut, groß und sicher er ist,
pro Monat 1 bis 1½ perperi je 100
Krüge.
Wenn du Olivenöl in Krügen verkaufst, musst du
nichts bezahlen, weil sie nicht gemessen werden; weder das Beiseitelegen
(riporle) noch ihre Lieferung musst du bezahlen, denn alles bezahlt der
Käufer.
47
Den Käufer kann es – einschließlich sie abzustellen (porle) und
nach Hause zu liefern – 10–12 Karat je
100 Krüge kosten.
Zunächst kostet es den, der Leder im Schiff empfängt, 6–8
Karat für 100 Leder, um das Schiff zu entladen,
die Leder bei der Küste an Land abzusetzen und sie von der Küste zum Lager
zu bringen.
Für die Lieferung nach Gewicht im Verkauf,
6–8 Karat pro 100 Leder.
Um sie von cernitori
der Gemeinde einordnen zu lassen und um die Unzulässigen und Nutzlosen zu
entnehmen, von jedem Teil 3 Karat pro 100 Leder.
Wer das Leder in den Westen versenden will: Um die Hörner abnehmen zu lassen,
10–12 Karat pro 100 Leder; die Hörner gehören
dem Eigentümer des Leders.
Zunächst für das Tragen des Weins von der Küste zum Lager und für das
Verstauen im Lager, 1½–2 Karat je Fass.
Die Miete des Lagers kann je Fass ½–1
Karat pro Monat ausmachen.
Um ihn gut schmecken zu lassen und um zu sehen, ob die Fässer
verringert sind, 6 Karat pro 100 Fässer.
Um sie von den
cernitori
inspizieren zu lassen, die entfernen, was zurückgewiesen werden muss,
6–12 Karat pro 100 Fässer.
Beim Verkauf lässt der Verkäufer die Fässer aus dem Lager entnehmen;
wenn an den Kopfenden der Fässer Fassringe fehlen, müssen die fehlenden
Fassreifen vom Verkäufer dem Käufer ersetzt werden. Wenn aber die Fässer
Fassreifen an den Kopfenden aufweisen und alle anderen Fassreifen
abgefallen sind, ist der Verkäufer nicht verpflichtet, dem Käufer einen
Fassreifen herzustellen.
31
Man kann überlegen, ob man es aus dem Lager nimmt und die Bereifung
für eine Summe von 1 Karat je Fass machen lässt.
48
Das Gewicht aus Konstantinopel und Pera ist dasselbe wie in Genua.
Das cantaro, das Pfund und
der saggio aus Konstantinopel und Pera sind
dieselben wie in Genua.
Der schwere migliaio aus Konstantinopel macht in Genua
[11 cantare],
11–12 Pfund.
Der
Scheffel Getreide aus Konstantinopel ist
7 Prozent
größer als der aus Pera.
Der Scheffel Getreide aus Pera macht in Genua
3 mine oder im Ganzen 7½–8 Prozent mehr,
d.h., 100 Scheffel aus Pera machen in Genua 308
mine. [[Rechnung?]]
100 canne
aus Genua machen in Pera 400 picchi.
72
saggi aus Pera
machen in Genua 70
saggi
1 Pfund Gold = 72 saggi in Pera
1 Pfund Gold = 72 saggi in Genua
Es gilt in Pera für den
perpero
1 perpero = 24 Karat
und in Genua für den
Gulden (
Florin)
1 Gulden = 25 soldi Kleingeld
= 300 Pfennig (in Genua)
Wenn der
Gulden in Pera tatsächlich einer bestimmten
Anzahl
Karat
entspricht und man von Pera nach Genua tauschen will, dann ist es in Ordnung,
den
perperi Pfennig für
Pfennig für soundso viele soldi genueser Kleingeld im Vergleich zu jeder
Anzahl
Karat zu wechseln, so wie es im Folgenden
ordentlich aufgeschreiben ist:
1. Zeile:
1 perpero / (38 Karat je Gulden)
= (24 Karat / 38 Karat) × 300 Pfennig = 189 9/19 Pfennig
Bei 38 Karat |
kommt der perpero auf |
15 soldi, 9 1/19
Pfennig |
Bei 38½ Karat |
kommt der perpero auf |
15 soldi, 7 1/77 Pfennig |
Bei 39 Karat |
kommt der perpero auf |
15 soldi, 4 8/17 8/13 Pfennig |
Bei 39½ Karat |
kommt der perpero auf |
15 soldi, 2 32/79 22/79 Pfennig |
Bei 40 Karat |
kommt der perpero auf |
15 soldi |
Bei 40½ Karat |
kommt der perpero auf |
14 soldi, 9 7/9 Pfennig |
Bei 41 Karat |
kommt der perpero auf |
14 soldi, 7 25/41 Pfennig
32
|
Bei 41½ Karat |
kommt der perpero auf |
14 soldi, 5 41/83 Pfennig |
Bei 42 Karat |
kommt der perpero auf |
14 soldi, 3 3/7 Pfennig
49
|
Bei 42½ Karat |
kommt der perpero auf |
14 soldi, 1 7/17 Pfennig |
Bei 43 Karat |
kommt der perpero auf |
13 soldi, 11 19/47 19/43 Pfennig |
Bei 43½ Karat |
kommt der perpero auf |
13 soldi, 9 9/29 15/29 Pfennig |
Bei 44 Karat |
kommt der perpero auf |
13 soldi, 7 7/11 Pfennig |
Bei 44½ Karat |
kommt der perpero auf |
13 soldi, 5 51/89 71/89 Pfennig |
Bei 45 Karat |
kommt der perpero auf |
13 soldi, 4 Pfennig |
Bei 45½ Karat |
kommt der perpero auf |
13 soldi, 2 22/91 Pfennig |
Bei 46 Karat |
kommt der perpero auf |
13 soldi, 12/23 Pfennig |
Bei 46½ Karat |
kommt der perpero auf |
12 soldi, 10 26/31 Pfennig |
Der Scheffel Getreidefutter aus Pera macht in Marseille
9 mine.
7/8 cantaro aus Pera macht in
Marseille 1 cantaro.
2⅔ cantare aus Pera machen
1 carica in Marseille.
1 Silbermark aus Marseille macht in Pera
9 Unzen und
22½ Pfennig.
Der schwere migliaio aus Konstantinopel macht
in Nîmes und Montpellier 4⅓ cariche.
Der Scheffel Getreidefutter aus Pera macht in Nîmes
6¾ sestieri.
6⅔ corde aus Nîmes machen in Pera
100 picchi.
4 Hundert aus Pera (= 400 Genueser
Pfund) machen 1 carica in
Nîmes und Montpellier.
7/8 cantare aus Pera machen
1 cantaro in Nîmes und Montpellier.
1 Silbermark aus Nîmes macht in Pera
8 Unzen, 23 Pfennig und
18 Grän.
33
1 Scheffel Getreide aus Pera machen 4½
manganari aus Avignon.
4 Hundert aus Pera machen
1 carica in Avignon.
6⅔ corde aus Avignon machen
100 picchi in Pera.
1 Mark [[Silber?]] aus Avignon macht in Pera
8 Unzen und 22½ Pfennig.
1 Scheffel Getreide aus Pera machen in Nizza
10 sestieri bzw. mine.
100 Salme Getreide nach dem Maß von Apulien machen
in Pera 75–76 Scheffel.
280 Pfund aus Pera machen in Apulien
1 cantare.
50
Der schwere migliaio aus Konstantinopel macht in
Venedig 1720 leichte Pfund.
1 Scheffel Getreide aus Konstantinopel macht in
Venedig 4 staia.
Das leichte migliaio aus
Venedig macht in Konstantinopel
960 leichte Pfund.
Das migliaio grosso aus Venedig macht
in Konstantinopel 1520 Pfund.
Der cantare aus Pera macht in Venedig
156 leichte Pfund.
Das Tausend Olivenöl nach dem Maß von Venedig macht
in Konstantinopel 20 metri
Raummaß.
Der metro [[Raummaß oder Gewicht?]] aus Konstantinopel ist
25 Pfund aus Venedig.
1 Silbermark nach dem Gewicht von Venedig macht
in Konstantinopel 9 Unzen,
4 Pfennig.
34
128 braccia Leinen nach dem Maß aus Venedig machen
in Konstantinopel 100 picchi.
96 Pfund Seide nach dem Gewicht von Konstantinopel
macht in Venedig 100 leichte Pfund.
10½ schwere Silberunzen aus Venedig machen
1 Pfund in Konstantinopel.
42 canne und 6 palmi Leinen
aus Neapel machen in Konstantinopel 100 picchi,
d.h., es sind telle aus Cava.
Das botte di mena Wein aus Neapel zu 24
cogna nach dem Maß von Neapel macht in Konstantinopel
48 metri.
Das Hundert Haselnüsse aus Neapel macht in
Konstantinopel 56 ½ Scheffel und in Pera 60
Scheffel.
Der cantaro aus Neapel macht in Pera
280 Pfund.
Der Hundert aus Pera ergibt in Neapel
35 5/7 ruotoli.
Die botte di mena Olivenöl aus Neapel macht
in Konstantinopel 76 laine.
1 Scheffel Getreide aus Konstantinopel macht in
Neapel 9 5/6 tomboli.
100 Salme Getreide nach dem Maß der Gestade von
Sizilien machen in Pera 81 1/6 Scheffel.
Der leichte cantaro aus Messina macht in Pera
254 Pfund.
1 Silbermark aus Messina macht in Pera
9 Unzen und 2⅓ Pfennig.
29 Tari 10 Grän Goldgewicht aus
Messina machen in Pera 1 Unze.
Der cantaro aus Pera ergibt in Messina
59 1/18 leichte ruotoli.
1 cantare aus Konstantinopel macht in Ancona
130 Pfund.
100 Scheffel Getreide aus Konstantinopel machen
in Ancona [...] some
Der Tausend Honig aus Ancona machen in
Konstantinopel und Pera 1765 Pfund.
36
Der Tausend Olivenöl aus Ancona macht
in Konstantinopel 114 laine.
52
100
canne grobes Tuch
aus Ancona machen in Konstantinopel 285
picchi.
1 Silbermark aus Ancona machen in Konstantinopel
[...] Unzen
100 schwere Pfund aus Konstantinopel ergeben in
Pisa 154.
Der Scheffel Getreide aus Pera macht in Pisa
5¼ staia picchiate.
Der cantaro aus Pera macht in Pisa
145 Pfund.
Das Hundert aus Pera macht in Pisa
97 Pfund.
1 Pfund Silber aus Pisa macht in Pera
12 Unzen, 13 Pfennig und
15 Grän.
Der cantare aus Pera macht in Cadiz 91½
ruotoli.
Der migliaio aus Konstantinopel ergibt in Cadiz
9 6/7 cantare.
Man sagt, dass es 3 Florin Gold kostet, einen
schweren migliaio Alaun aus Konstantinopel
von Konstantinopel nach Cadiz auf einem unbewaffneten Schiff zu bringen.
Der schwere migliaio aus Konstantinopel ist
11 genuesische cantare und
11 ruotoli.
Der schwere migliaio aus Konstantinopel macht
9 6/7 cantare aus Sevilla.
1 Cantaro und 9 ruotoli aus Pera
macht in Sevilla 1 cantaro.
1 rova Olivenöl aus Sevilla macht in Konstantinopel
1 9/10 laine Olivenöl.
1 cafisso Getreide nach dem Maß aus Sevilla macht
in Konstantinopel 1½ Scheffel.
5 cantare Schellack nach dem Gewicht von Pera
machen in Casablanca 3 cantare.
37
Der cafisso Getreide nach dem Maß aus Casablanca macht
in Pera 7 Scheffel.
Der schwere migliaio aus Konstantinopel ergibt in
Brügge 2 6/7 carica.
Der cantare aus Pera ergibt in Brügge
108 Pfund.
Man sagt, es kostet 7 Florin einschließlich der
Frachtkosten und der anderen Kosten für ein unbewaffnetes Schiff, einen
schweren migliaio Alaun von Konstantinopel nach
Brügge zu transportieren; d.h. 3–3½
Florin von Konstantinopel nach Cadiz (Spanien) und
3½ Florin von Cadiz nach Brügge (Flandern).
53
1
Cantare und 1
ruotoli
Spezereien aus Konstantinopel oder Pera ergeben
in London 100
Pfund.
Der metro Wein nach dem Maß aus Konstantinopel ist
derselbe metro wie in Asow.
1 Sommo Silber aus Asow, so sagt man, entspricht
9 perperi (Gold) aus Pera; der sommo
wiegt 7½ Unzen aus Pera und er hat eine
Legierung von 11 Unzen und 17
Pfennig Feinsilber je
Pfund.
6 saggi aus Asow machen
1 Unze in Pera.
100 Cassidi Getreide nach dem Maß von Asow machen in
Pera 125 Scheffel.
Das schwere Pfund aus Asow macht
30 Pfund in Pera.
[72]
Saggi bzw. 1
Pfund
Silber des
sommo nach dem Gewicht
von Pera machen in Asow 69
saggi,
1 sommo = 45 saggi in Asow,
und in Pera ist es auch 1½
sommo aus Pera;
also
1 Pfund Silber
= 1½ sommo
= 72 saggi in Pera
(= 69 saggi aus Asow)
1 sommo = 48 saggi aus Pera
(= 46 saggi aus Asow)
[[
Seltsam: Bei 1
Pfund = 12
Unzen ergibt sich 1
Unze
= 6
saggi aus Pera. Das widerspricht
bei unterschiedlichen
saggi
6
saggi aus Asow = 1
Unze in Pera]]
Das picchio aus Pera ist dasselbe wie in Asow.
1 ruotolo aus Asow macht in Pera
1½ Pfund.
1 cantare
aus Asow macht in Pera 1 cantare.
1 tocchetto aus Asow macht in Pera
2½ Pfund.
1 schweres Pfund aus Asow macht in Pera
30 Pfund.
1 leichtes Pfund aus Asow ist das gleiche wie in
Pera.
Der metro Wein aus Konstantinopel und Pera ist
derselbe wie der metro aus Feodossija.
100 cassidi nach dem Maß aus Feodossija machen in Pera
60 Scheffel.
Der cantaro aus Pera ist derselbe wie in Feodossija.
7 schwere Pfund aus Feodossija machen in Pera
1 cantaro.
Der saggio aus Feodossija ist dasselbe wie in Pera.
1 Cantare und 5⅓ ruotoli aus
Pera machen in Tunis 1 cantaro.
2 Pfund Seide nach dem Gewicht von Pera machen
in Tunis 1 ruotoli und so viel mehr, was die Kosten
von Pera nach Tunis, die Gebühren und alles bis zum Verkauf ausmachen.
3½ Unzen Silber nach dem Gewicht von Pera
machen in Tunis 1 ruotoli.
42½ canne Leinen aus Cava machen in Pera
100 picchi.
- Geld:
-
Bezant,
1 sarazenischer Bezant
= 3½ Weiße Bezant
1 Weißer Bezant (bisanto bianco)
= 2 große Grossi
= 4 kleine Grossi
= 4 soldi Kleingeld
= 24 Karat
1 große Grossi
= 2 kleine Grossi
= 2 soldi Kleingeld
= 12 Karat
1 kleine Grossi
= 1 soldi Kleingeld
= 6 Karat
1 Karat = 2 Pfennig Kleingeld
- Gewicht (zu den Angaben in Gramm
basierend auf dem Tari zu etwa
0,883g siehe
hier):
-
1 cantaro = 100 ruotoli
1 ruotolo = 12 occhie
= 528 pesi
≈ 2237,88g
1 occhia = 44 pesi
≈ 186,49g
1 peso = 24 Karat
bzw. carrubole
1 Pfund = 1½ Mark
= 12 Unzen
= 79 pesi = 1896 Karat
≈ 334,83g
1 Mark = 8 Unzen
= 160 Esterlin =
1264 Karat
≈ 223,22g
1 Unze = 20 Esterlin
(starlini)
(= 31 Tari, 12 Grän
≈ 27,903g)
1 Unze
= 6 pesi 14 Karat
= 158 Karat
1 peso = 24 Karat
bzw. carrubole
≈ 4,238g
also: 1 ruotolo =
528 pesi
= 6 Pfund 54 pesi (S. 78)
≈ 6 Pfund 8⅕ Unzen (nicht 9)
Gold: Pfund
Silber: Mark
- Raummaß:
-
Hohlmaß: otro
Olivenöl: 1 cantara
= 8 Krüge (giarre)
Getreide, Salz: Scheffel (moggia)
raso, colmo oder
piene , cafisso
Wein: ein einheitlicher metro auf ganz Zypern
- Famagusta:
auf dem Markt: 1 metro =
9 quarteroni
= 36 quarte
im Wirtshaus: 1 metro =
8 quarteroni
= 32 quarte
1 quarteroni = 4 quarte
- Nikosia:
1 metro = 15 quarteroni
- Länge:
-
1 canna = 8 palmi =
3½ braccia
kurze (scarse) canne
Auf ganz Zypern gibt es nur ein Gewicht, ein Maß und ein Geld, und
im Folgenden werde ich unterscheiden, wie die Waren hier und in
Famagusta verkauft und angekauft werden. Insbesondere Famagusta ist jener
Teil der Insel Zypern, wo mehr Händler Schutz suchen, um Waren zu kaufen
und zu verkaufen; die Stadt liegt an der Küste und hat einen guten Hafen am Meer.
Die
canna als Maß für
Wollstoffe oder Leinen aus Zypern entspricht
8
palmi oder du willst 3½
braccia.
Runder Pfeffer, Puderzucker, Röhren-Kassie, Ingwer, Baumwollgarn,
Zinnober, Zimt, Wachs, Salmaik, Rotholz, Alaun, Salmiak, Schellack,
Gallapfel, Haselnüsse,
Zettoaro,
Aloe, Färberdiestel, Koloquinte (Bitterkürbis), Weihrauch, Quecksilber,
Zuckerhüte, Auripigment, Mandeln ohne Schale, Kreuzkümmel, Reis, Mastix,
Ladanum,
Manuvia (Andorn), Bienenhonig, Honig di
canna
meli,
Honig di carnibe, Krapp, Schwefel,
Kassie, Rosinen, Schiffspech, Seife,
Pistazien, Rosinen, Blei, Bleiglätte (Farbe), Eisen, Färberwau,
Pökelfleisch, Käse, gesalzener Fisch, Büffelleder (das bleibt zunächst vier
Tage auf dem Platz in der Sonne und wird danach gewogen), Rindsleder,
Ziegenleder, Flachs, Wolle zur Herstellung von Kamelott, schmutzige Wolle
aus Zypern (für diese Wolle gibt man 110
ruotoli je
cantaro).
Gewaschene Wolle aus Zypern, aber für die gewaschene gibt man nur
100 ruotoli je cantaro.
[[ Seltsam: warum sollte gewaschen Wolle weniger wert sein als schmutzige? ]]
Koralle mit Rinde, Fett (saime) in Krügen abzüglich
der Tara für den Krug (¼ von dem, was er mit Fett
wiegt).
Baumwolle mapputo, Zinn, Kupfer am Stück (pani), hartes Kupfer.
78
Klares und ungeklärtes Öl und gobes Olivenöl;
1 cantara = 8 Krüge (giarre) Raummaß
Von Rechts wegen gilt 1
Krug = 20
ruotoli und
10
occhie Gewicht Olivenöl,
sodass der
cantaro Raummaß ( = (12×20+10) × 8
= 2000
occhie)
von Gesetz wegen abzüglich der Tara für die
Krüge
1
cantara und
66⅔
ruotoli Olivenöl Gewicht (= 2000 / 12 / 100) wiegt.
Elefantenzähne (Elfenbein), Gewürznelken, Nelkenstängel, Kardamom, hohes
Zyperngras, Muskatnuss, langer Pfeffer, Gewürz-Lavendel, Mazis, Rhabarber,
Orientalische Purgierwinde, Manna, Borax (Mineral), Kampfer, Gummiarabikum,
Drachenblut, Kamelgras,
Turbith, hohes
Zyperngras, Kirschpflaume (Mirabelle?), Indigo aus Bagdad, Indigo aus Zypern,
Sandelholz,
gezuckerte Ingwerstückchen, alle
anderen feinen Spezereien und alles Konfekt.
Rohseide im Bündel und die Seide wiegt man zu
5 ruotoli gleichzeitig und nicht mehr.
Safran wiegt man nach ruotoli; und man behauptet,
jedes ruotolo ist 6 Pfund
und 54 peso.
1 ruotolo = 12 occhie
(= 12 × 44 = 528 peso)
1 occhia = 44 peso
1 peso = 24 Karat
1 Pfund = 12 Unzen
= 79 peso
1 ruotolo = 6 Pfund
54 peso (= 6 × 79 + 54 = 528 peso)
Samit verkauft man je Stück, so wie es vorliegt
(es muss 15 braccia aus Zypern haben),
und nach dem Wert von soundso vielen sarazenischen
Bezant der Stoff(ballen) (pezza).
Lign Aloe,
gekochte und verdrillte Seide (cotta torta), purpurrote Seide
(
carmusi), Sendal-Seide hergestellt und verarbeitet
auf der Insel Zypern; für purpurrote Seide
(
chermusi) gibt man bei der Zahlung 102
peso je
Hundert
peso.
79
Nach Stoff(ballen), wie er ist, und nach
Weißen Bezant
werden verkauft: Samt und
Camocas,
golddurchwirkte Tuche und Marramas,
Nacchi und jede andere Seidenware oder goldene Stoffe außer Sendal-Seide oder
Samit aus Seide.
Steifleinen (Buckram) werden sowohl stückweise als auch zu
Zehn Stoff(ballen) verkauft.
Perlen werden nach
peso verkauft.
1 Pfund = 79 peso
1 peso des Weißen Bezant
= 24 Karat
Rohes Feh werden zu zehn Häuten und nach Weißen Bezant
verkauft.
Tuch und
grobes Tuch werden
nach
Hundert canne und nach
sarazenischen Bezant verkauft.
Brüssel |
|
14 canne |
Mecheln |
|
11¾ canne |
Löwen, nach der kleinen magione |
|
11½ canne |
Löwen, nach der großen magione |
|
14 canne |
Mellati aus Brügge |
|
11¾ canne |
Vergati (Gestreifte) aus Gent |
12 braccia bzw. |
12 canne |
Vergati (Gestreifte) aus Popolungo |
|
14 canne |
Weiße aus Narbonne oder Bagnuolo (Bagnols-sur-Cèze?), jedes |
6 canne |
Amiens |
|
11¾ canne |
Stoffe aus der Lombardei werden nach Livre (livrate) und nach dem Wert
von soundso vielen Weißen Bezant je lira
Kleingeld aus Genua verkauft; weil sie nach Livre (livrate) verkauft werden,
misst man sie nicht. Dennoch sind 12 canne ein
Stoff(ballen).
Stoffe aus Venedig werden nach canne und nach dem
Wert von soundso vielen Weißen Bezant die
canna verkauft; die Stoffe sind 9½
canne aus Zypern lang.
80
Beim Verkauf von Stoffen nach
canne ist der Verkäufer
nicht verpflichtet, dem Käufer die Verpackung des Ballen zu geben, wohl aber
das Seil. Sofern man nach Ballen verkauft – ein, zwei, drei oder mehr
oder weniger – und den Ballen nach dem Wert von soundso vielen
Weißen bianchi je Ballen oder je
canna bezeichnet, dann ist der Verkäufer verpflichtet,
dem Käufer die Hülle aus
grobem
Tuch und das Seil für so viele Ballen kostenfrei zu geben, wie es
der Markt für die Anzahl der Ballen machen würde.
Florentinische Stoffe werden nach dem Wert von soundso vielen
Weißen Bezant je canna verkauft;
sie haben keine systematische Länge, weil die einen länger und die anderen
kürzer sind.
Weizen, Gerste, jedes andere Getreide, Hülsenfrüchte und Mandeln in der
Schale werden nach Scheffel, cafisso
und Weißen Bezant verkauft. Wenn man das Getreide mit
dem Scheffel misst, ist der Scheffel
raso gemeint,
67
und wenn man nach cafisso misst, ist der
cafisso colmo gemeint. Nur bei Mandeln gibt man nach
Scheffel colmo wie bei dem cafisso.
Griechische oder lateinische Weine aus Neapel, Apulien, Marken oder
jeder andere fremde Wein, die hierher gebracht werden, um sie auf
Zypern und insbesondere in Famagusta zu verkaufen, werden nach Fass und
nach dem Wert von soundso vielen Weißen Bezant je
Fass, so wie es ist, gehandelt; dabei verbleibt das gewälte Fass beim
Käufer. Man behauptet, dass die botte di mena aus
Neapel (≈501,051l) in Famagusta 200 quarteroni
enthält; die Fässer aus Apulien bzw. Marken, die wie Fässer zu
½ Tausend aus Apulien sind, enthalten 150
quarteroni aus Famagusta. Falls die Fässer nicht voll
sind, entschädigt der Verkäufer den Käufer auf die genannte Art und füllt
den Wein auf. Das eine wie das andere erfolgt nach dem Willen des Käufer
und für den Verkäufer ist es besser, das Fass aufzufüllen, als es noch
einmal zu tun.
Carube, d.h. Johannisbrot, verkauft man auf Zypern nach einem Maß, das
Sack aus Vendig genannt wird, weil die Venezianer
das Maß vor alter Zeit nach Zypern gebracht haben. Der Wollsack ist aus
accia
gewebt und man befüllt ihn mit Carube. Der Sack wird von fünf Männer
umringt und man füllt Johannisbrot in den Kreis der besagten fünf Männer,
wieviel auch immer man bis ganz oben zu den Köpfen der Männer hineingeben kann;
und wenn er auf diese Weise aufgefüllt ist,
geben sie ihm la pinta und lassen ihn auf die Erde fallen.
68
Man wird feststellen – so sagt man –, dass der so abgemessene
Sack so viel Johannisbrot enthält (wenn man nach dem Scheffel
für Weizen auf Zypern misst) wie 18 Scheffel colme oder
23 Scheffel piene nach dem einfachen (piano) und nicht
colme (vollen).
Das Johannisbrot nach dem Maß eines Sacks kann
1 cantara und 10–15
ruotoli nach dem Gewicht von Zypern wiegen.
Gold in Stangen oder in Barren wird nach Art von soundso vielen
Weißen Bezant zum
peso verkauft;
je nachdem von welcher Güte das Gold ist, ist es mehr oder weniger
Karat [[Feingold?]] wert.
1 Pfund = 79 peso
= 1896 Karat
1 peso = 24 Karat
Silber wird in Famagusta als Platten oder Stangen nach
der
Mark verkauft und nach dem Wert von soundso
vielen
Weißen Bezant je Mark entsprechend der Legierung.
1 Mark = 8 Unzen
= 1264 Karat
1 Unze = 6 pesi und
14 Karat = 158 Karat
1 peso = 24 Karat
Wenn man (darunter sind alle Personen zu verstehen, die Silber in der
Münze einzahlen wollen) es in der Münze des Königs einzahlt, wird man in 15
oder 20 Tage höher bezahlt, und aràne von der besagten
Münze, was sich wie folgt gliedert:
Für die Mark Feinsilber |
25 Bezant, 9 Karat. |
Für sardinisches Silber |
25 Bezant, 1 Karat. |
Für Silber in Platten aus Venedig |
24 Bezant, 16 Karat. |
Für geprägte grossi aus Venedig |
24 Bezant, 18 Karat. |
Für gros tournois |
24 Bezant, 8 Karat. |
Für gestempelte (bolla) Stangen aus Venedig |
23 Bezant, 16 Karat. |
Für Legierung der sterlini |
23 Bezant, 6 Karat. |
Für gestempelte (bolla) Stangen aus Genua |
23 Bezant, 15 Karat. |
Für geprägte Gigliato |
23 Bezant, 16 Karat. |
Für geprägte ragonesi aus Sizilien |
23 Bezant, – Karat. |
Für geprägte braccali |
23 Bezant, 8 Karat. |
aus Ancona, Florenz und Siena |
24 Bezant, 12 Karat. |
82
Für alle anderen, nicht genannten Silbersorten gibt man entsprechend der
Feinheit der Legierung. Darunter versteht man, wenn sich die Münzanstalt in
der Hand des Königs befindet, dass es für eine Münze unter Vertrag, d.h. in
gabella, vertragswidrig wäre (che non sia in appalto, chè quando fusse in
appalto), wenn die Auftragnehmer ihm mehr oder weniger soviel geben, wie es
ihnen beliebt.
Die Gesellschaften Bardi und Peruzzi geben der besagten Münze
2
Karat je
Mark
1 Bezant = 24 Karat
mehr als andere Personen für das Wohlwollen, das die beiden
Gesellschaften vom König von Zypern genießen.
Man verwendet auch auf Zypern Kleingeld, das eine Legierung von 2½
Unzen Feinsilber je
Pfund hat;
es werden 36
soldi auf das
Pfund a
conto ausgebracht
1 Weißer Bezant = 4 soldi
Kleingeld = 24 Karat
1 Karat = 2 Pfennig Kleingeld
Man kann sagen, dass der Florin des genannten Geldes
nach kommunalem Wert des Weißen Bezant [...]
wert ist.
Für die (Silber)Mischung (fonditura) zu
100 Mark, 1 Bezant;
also kommt die Mark auf ½ Pfennig.
Für das Essen des Schmelzers, 6 Karat pro Tag,
das macht 1 Pfennig je Mark.
83
Für die
munetieri, die das Geld prägen,
2½ Pfennig je Mark.
Für die Reduzierung (discadimento) des Silbers, um es zu schmelzen und zu
bearbeiten, 5½ Unzen pro
hundert Mark, das kann 8
Pfennig je Mark ausmachen.
Für Holzkohle, 2 Pfennig je
Mark.
Für Verstärkungen durch Eisen (ferramenti) und Verzierungen
(dobbamento) des Eisen und die Ausstattung (stigli) der Münze,
2 Pfennig je Mark.
Für das Gehalt des Konstrukteurs, [...]
Weißer Bezant pro Jahr.
Für das Gehalt des Eisengraveurs, d.h. für die Prägestempel des Gelds,
[...] Weiße Bezant pro Jahr.
Für das Gehalt des Münzmeisters, der für den König hier ist,
[...] Weiße Bezant pro Jahr.
Zuerst für das Schmelzen und die Herstellung von Stangen,
1 Bezant für je 100 Mark,
das ergibt ½ Pfennig je Mark.
Für das Essen des Schmelzers, 6 Karat
der Tage, das entspricht ½ Pfennig
je Mark.
70
Für den Schwund (mancamento) beim Schmelzen, 1 Prozent;
das ergibt 3 Pfennig je Mark.
Für den Schwund (mancamento) zur Aufhellung, 2
Unzen pro hundert
Mark, das macht ¾
Pfennig je Mark.
Für den Verschleiß (discadimento) bei den Arbeitern, die es bearbeiten,
1 Prozent; das macht 3 Pfennig je
Mark.
Für die Arbeiter (uvrieri), die es bearbeiten, die Oberflächen glätten und
Rohlinge (fiendoni = Metallscheiben) zurückgeben,
20 Bezant auf hundert
Mark, das macht 9 3/5 Pfennig
je Mark.
Für die Münzmeister, die das Geld prägen, 2 Pfennig
je Mark.
Für Holzkohle, 3 soldi pro hundert
Mark, das ergibt ⅓
Pfennig je Mark.
Für Polieren (concetura) des Eisens und des Geschirrs der Münze,
½ Pfennig je Mark.
Für das Gehalt des Kontrukteurs, [...]
Weiße Bezant pro Jahr.
Für das Gehalt des Graveur der Prägestempel,
[...] Weiße Bezant pro Jahr.
Für Gehalt des Münzmeisters, der für den König hier ist,
[...] Weiße Bezant pro Jahr.
XVII
❖
Die Bürger von Famagusta sind frei beim Eintritt und Verlassen und
bezahlen keine Zollgebühr.
❖
Genueser und Venezianer sind frei beim Betreten und Verlassen und
zahlen nichts.
❖
84
Pisaner, Personen aus Narbonne, aus der Provence und aus Ancona sowie
Katalanen zahlen von Rechts wegen 2 Prozent an den Zoll des Königs sowohl
beim Betreten als auch beim Verlassen.
Wenn du Waren an Land entlädst, ohne sie zu verkaufen, und du willst
sie aus Zypern exportieren, dann bezahlst du für den Eintritt 2 Prozent,
aber nichts für das Verlassen.
Wenn du deine Ware auf einem Schiff bzw. einem Segelschiff hast
und du willst sie im Hafen von Famagusta von einem Segelschiff auf ein
anderes verladen, ohne die Ware an Land zu bringen, nur um die Ware aus
Zypern zu exportien, dann zahlt man nichts, außer einem Prozent zwischen
der Einfahrt und der Ausfahrt.
Wenn man Waren aus einigen Ländern von Zypern über das Meer exportiert
und sie zu anderen Ländern von Zypern verschifft, bezahlt man die
Exportgebühr colae im Exportland, aber nichts für den
Zutritt im Importland.
Alle anderen privilegierten Personen, die keine Ausnahme (gratie)
von der Gebühr an den König haben, bezahlen die Gebühr an den Zoll des
Königs: 4 Prozent sowohl beim Betreten, wie auch beim Verlassen.
85
Sie können im Land kaufen und verkaufen, ohne Gebühren zu bezahlen.
Man bezahlt eine weitere Gebühr auf Zypern, die sie
missa nennen.
72
Diese Gebühr dient dazu, das Meer um die Insel Zypern abzusichern;
Die Gebühr bezahlen die Schiffseigner, die die Waren von der Türkei,
Rhodos, Kleinarmenien, Syrien und Ägypten nach Zypern bringen.
Nicht die Händler, sondern Schiffseigner müssen für das, was die Händler
bringen, bezahlen. Aber die Eigner lassen die Händler der Waren bezahlen,
indem sie so viel von der Fracht wegnehmen, wie die Gebühr der
missa deckt. Allerdings zahlen die Eigner aus
Venedig oder Genua nichts, weil sie vom Zoll auf Zypern befreit sind,
aber der balio der missa
lässt die Händler bezahlen, je nachdem wem die Waren gehören, die auf
Segelschiffen der Venezianer oder Genuesen kommen. Die Gebühr auf Waren
wird wie folgt erklärt:
Pfeffer, Ingwer, Zimt, und Weihrauch,
tuzia, Rotholz,
Indigo und alle anderen
Spezereien bezahlen
1
Weißen Bezant je
cantaro,
und der Ballen muss 40
ruotoli aus Zypern halten,
und wenn es mehr wäre, wäre nach der gleichen Überlegung zu bezahlen.
Baumwolle mapputo, 1 Bezant je
cantaro.
Zuckerhut im Fass, 2½ Bezant je Fass.
Zucker aus Zypern, 12 Karat je Holzkiste.
Herzen der Pferde Konfekt in Kisten, 6 Karat je
Holzkiste, und wenn sie in Dose sind, 3 Karat je Dose.
Bienenhonig 12 Karat je Fass.
Honigmelasse und Gallapfel, 12 Karat je Ballen.
Zuckerhut, 3 Bezant je cantare.
Drappi Gold und Samt aus Seide, 12 Karat je Stoff(ballen).
Schiffspech, 12 Karat je cantaro.
Rindsleder, 5 Bezant je
Hundert an der Zahl.
Ziegenleder, 12 Karat je Bündel.
Seife, 12 Karat je Sack.
Mohair, 2 Karat je Sack.
Seide, 5 Bezant je Ballen.
Johannisbrotkerne, Zwiebeln, Schnittlauch, 12 Karat
je Hundert Keimlinge.
Öl, das von besagten Orten kommt, es sei denn aus dem Westen,
1 Bezant je Fass.
Alaun, 6 Karat je Sack.
Wein, der von besagten Orten kommt, unterliegt besagter
missa,
1 Bezant je Fass.
Aber Weine, der von Rhodos von dort Richtung Westen kommen,
bezahlen nichts für die
missa.
86
Seidenware,
73
6 Karat pro Stück.
Sperrholz, bearbeitet, der Zehnte der Frachtkosten.
Wachs, 2 Bezant je cantaro.
Anis, 6 Karat je Sack.
Hanfgarn, 12 Karat je Bündel.
Kapern, 12 Karat je Fass.
Rosenwasser, 12 Karat je Holzkiste.
bearbeitetes Glas, 1 Bezant je Holzkiste.
Reis, 6 Karat je Sack.
Griechischer Weihrauch, 12 Karat je Sack.
Coinsines, 12 Karat je Sack.
Frietta, 6 Karat je Sack.
Papier, 1 Bezant pro Ballen.
Baumwollgarn, 1 Bezant je Sack.
Senfsamen, 6 Karat je Sack.
Salmiak, 1 Bezant für 100 Stücke.
Röhren-Kassie, 1 Bezant je Matte.
Auripigment, 6 Karat je Ballen.
bearbeitetes Kupfer, 1 Bezant je Holzkiste.
Pottasche grevella, 6 Karat je Sack.
Pistazien, 12 Karat je Sack.
Henna, 12 Karat je Sack.
Baumwolle granato, d.h. Baumwolle mit Samen,
12 Karat je Sack.
Aloe weiß, das ist ein Konfekt mit Walnüssen,
6 Karat je Schachtel,
und für das Konfekt, 12 Karat je Holzkiste.
Tonteller bzw. -schalen, 6 Karat je Kasten.
Baumwolle, 1 Bezant und
12 Karat pro Ballen.
Getreide vom Granatapfel (Granatapfelkerne?), 8 Karat je Sack.
gesalzener Fisch, 6 Karat je Bündel.
Verjus (Saft unreifer Trauben), 12 Karat je Fass.
Flachs, 1 Bezant je Sack.
getrocknete Feigen, 8 Karat je cantaro.
Für alle anderen Waren der Bürger von Zypern, die nach Westen oder
Romania gebracht werden, zahlt man für die Fracht ½ Prozent
der zu zahlenden Frachtkosten.
87
Für grobe Spezereien, 1½–3 Karat je Ballen.
Indigo aus Bagdad, um es im (Leder-)Beutel anzubieten und darin
ricurarlovi,
Karat 9 je (Leder-)Schlauch.
Für Steifleinen (Buckram), 1 Bezant pro Ballen.
74
Für Puderzucker, 2 Karat je Holzkiste.
Alles was ein Gewicht hat, von jedem Teil 6 Karat je
hundert Bezant.
Für Geldwechsel und Wechselbrief, von jedem Teil 3
Karat je hundert
Bezant.
Für die Miete von Frachtraum, von jedem Teile 1 Prozent von der Höhe
der Frachtkosten.
Für fränkische Stoffe, von jedem Teil 12 Karat
pro Stück.
Für Stoffe aus Avignon und Weiße aus Valencia, von jedem Teil 1
Bezant und 18 Karat pro
Ballen.
Für Kamelott, von jedem Teil 3 Karat pro Stück.
Für Steifleinen (Buckram), von jedem Teil
12 Karat je 10 Stück.
Für Juwelen, Silberplatten und Waren, die auf Auktionen auf Zypern
verkauft werden, bezahlt der Käufer an den Aktionator ¼
Karat auf alle Bezant,
auf die sich die gekauften Sache durch die Hände des Auktionators belaufen.
Der Verkäufer bezahlt dagegen nichts, es sei denn, er will dem Auktionator
aus Höflichkeit etwas zukommen lassen, wozu er normalerweise nicht
verpflichtet ist.
Für die Miete der Zisterne bzw. des Magazins, wo sie aufbewahrt werden,
sagt man je nach Gemeinde (comunalmente) 12 bis 20
Weiße Bezant je Monat und hundert Fässer.
Für die Messung an den Verkäufer, sobald er es verkauft,
½ Karat je Krug,
der Krug nach dem Maß für
ein cantaro.
88
Der Käufer an den Auftragnehmer des
Krugs,
1
Karat je
Krug.
Für den Makler, jedes Teil 6 Karat je
Hundert Bezant.
Für Gefälligkeiten an die Vermesser entsprechend der Menge,
insgesamt 12 Karat je Bezant.
75
Bei allen Waren, die in Famagusta im Sack, in der Kiste, in Sperrholztöpfen
oder in Tontöpfen gewogen werden, wird von dem Sack, dem
groben Tuch, der Holzkiste
oder dem Topf, in dem man die Ware wiegt, Tara genommen und sie gehen
danach kostenfrei an den Käufer. Es sei denn die Ware hätte mehr als eine
Umverpackung oder mehr als einen Sack, dann verbleibt der Bevorzugte beim
Käufer und der andere geht zurück an den Verkäufer. Nur bei einigen Waren
wir der Sack aus
grobem Tuch
als Ware gewogen und wenn sie mehr als einen hat, geht einer als Ware und
von dem anderen nimmt man Tara. Welcher Sack als Ware geht, werden wir im
Folgenden aufzählen:
Für Baumwolle mapputo, Gallapfel, Auripigment, Alaun, Mandeln ohne Schale,
Haselnüsse, Henna, Kreuzkümmel, Reis, Seife und Feigen.
In keinem Teil von Zypern lohnt sich die Urkunde eines Notars,
wenn es sich nicht um ein Testament, eine Aussteuer oder um den Kauf oder
den Versand von Sklaven handelt; es sei denn, der König mach von seinem
Recht Gebrauch und erklärt die Urkunde für ungültig, weil er ihnen zuvor
Gnade gewährt hat.
Wenn die Märkte in Famagusta abgehalten werden, gibt der Käufer dem
Verkäufer durch die Hände des Maklers eine Anzahlung, so viel er will.
Nachdem die Anzahlung geleistet worden ist, gehen der Käufer und der
Verkäufer gemeinsam zum Zoll, besser gesagt zum Zollhaus, und lassen von
einem Angestellte des Zolls in Anwesenheit des balio
des Zolls die vereinbarten Marktbedingungen (convenenze) niederschreiben.
Zu diesem Zeitpunkt haben die vom Zoll niedergeschriebenen Bedingungen die
Marktverhandlungen quasi beendet; die Bedingungen können nicht aufgehoben
werden, solange nicht beide Vertragspartner der Annulierung zustimmen.
Wenn eine Vertragspartei den Handel nicht erfüllen will, nachdem er vom
Zoll aufgeschrieben worden ist, spricht der
balio des
Zolls gegenwärtiges Recht gegenüber der Partei, die um ihr Recht fragt.
89
Solange der Handelsvertrag nicht niedergeschrieben ist, sind die
Bedingungen nicht fixiert und weder der Käufer noch der Verkäufer ist dem
jeweils anderen zu mehr als die geleistete Anzahlung verpflichtet.
76
Das heißt, wenn der Käufer den Handel nicht mag, dann hätte er dem
Verkäufer eine Anzahlung gemacht; er kann sie ihm überlassen und den
Handel verlassen. Wenn dagegen der Verkäufer die empfangene Anzahlung
nicht behalten möchte, gibt er dem Käufer die doppelte Summe zurück;
das heißt, wenn er einen
Florin Anzahlung empfangen
hätte, gibt er zwei zurück und der Handel ruht. (Man kann nicht beides
– Vertragsaufhebung und Kaution – haben.) So ist es gemeint,
bevor der Handel vom Zoll des Königs niedergeschrieben wird, denn sobald
er vom Zoll aufgeschrieben ist, sollten die Verhandlungen ruhen und der
Vertrag kann nicht aufgehoben werden, solange sich nicht beide Parteien
über die Annulierung einig sind.
XVIII
Das Gewicht und das Maß aus Famagusta gelten in Damiette wie in
Alexandria, wie es zuvor in diesem Buch unterteilt worden ist.
Ebenso stimmen die Gewichte aus Damiette, Alexandria und Kairo
(Bambillonia) vollkommen überein.
90
1 cantaro aus Damaskus macht
in Famagusta 80 ruotoli.
100 pesi di diremo von Damaskus machen in
Famagusta 70 pesi.
1 Silbermark aus Famagusta macht in Damaskus
75 pesi di diremo.
97 braccia aus Famagusta machen in Damaskus
100 braccia.
Safran wird in Damaskus zu Hundert
pesi di diremo verkauft.
Goldgarn je Pfund aus Venedig zu 110
pesi di diremo.
Samit stückweise zu 15 braccia
aus Zypern der Stoff(ballen).
Kamelott stückweise zu 14 braccia
aus Zypern der Stoff(ballen).
Man bezahlt beim Betreten von Damaskus eine Gebühr von 3⅓
Prozent und beim Verlassen 2 diremi am Tor. Nur für
Haselnüsse, gesalzenen Fisch, Käse, Honig und Olivenöl zahlt man
10½ Prozent.
1 cantaro aus Famagusta macht in Beirut
1 cantaro; nach diesem
cantaro wird in Beirut jede grobe Ware verkauft.
In Beirut gibt es ein anderes cantaro,
das sie cantaro Zucker aus Damaskus nennen;
nach diesem cantaro Zucker aus Damaskus werden
Spezereien und alles Leichte verkauft. Dieses
cantaro macht in Famagusta
80 ruotoli.
Safran, Amber und Silber in Barren werden in Beirut nach
Hundert pesi di diremi
verkauft, 100 dieser pesi di diremi machen in
Famagusta 70 pesi aus Zypern, ähnlich wird nach
dem peso di diremi verkauft: [...]
78
Goldgarn und Gold in Barren wird nach maticale
verkauft, 6⅔ maticale machen
1 Pfund aus Venedig.
Samit werden stückweise verkauft, welches ist 15
braccia aus Zypern.
Kamelott stückweise, welche ist 14
braccia aus Zypern.
Öl wird in Beirut nach großen cantar
verkauft.
Buchweizen und anderes Getreide werden in Beirut nach einem Maß
verkauft, das carrara genannt wird;
es macht auf Zypern 13 Scheffel.
97 braccia aus Famagusta machen in Beirut
100 braccia.
Man bezahlt in Beirut beim Eintritt eine Gebühr von ½ Prozent
und beim Verlassen 1 Prozent.
91
1 cantaro aus Antakya macht in Famagusta
99 ruotoli.
1 cantaro aus Latakia macht in Famagusta
98 ruotoli.
12 braccia aus Zypern machen in Latakia
10 braccia.
Gold in Barren nach
maticale.
1 maticale = 16½ pesi
di diremo
Samit nach Stoff(ballen) zu 15 braccia aus
Zypern.
Kamelott nach Stoff(ballen) zu 14 braccia aus
Zypern.
Öl nach cantara, und man wählt ein Fass und
nimmt Tara, wie es ist.
Buchweizen wird in Latakia nach mecucco verkauft, was auf Zypern
7½ Scheffel macht.
In Latakia bezahlt man eine Gebühr von 5 Prozent beim Eintritt wie auch
beim Verlassen.
1 cantara aus Tripolis macht in Famagusta
80 ruotoli.
97 braccia aus Famagusta machen in Tripolis
100 braccia.
Man verkauft in Tripolis Safran und Silber in Barren nach
Hundert pesi di diremo, das
ergibt 70 pesi aus Famagusta (Zypern).
Goldgarn wird in Tripolis nach venezianischen Pfund
zu 10 peso di diremi verkauft.
Gold in Barren nach maticale zu
16½ pesi di diremi.
79
Kamelott nach Stoff(ballen), wobei 14 braccia
ein Stoff(ballen) aus Zypern sein sollen.
Öl nach cantara, man ermäßigt für das Fass um
¼.
Fiormento und anderes Getreide nach
cantara, was auf Zypern 13
Scheffel macht.
1 cantaro aus Famagusta macht
in Ajas 37 ruotoli.
1 Silbermark nach dem Gewicht von Famagusta
macht in Ajas 1 Mark.
3⅓
cafissi Getreide nach dem Maß aus Zypern
machen in Ajas 1
Marzipan
1 Scheffel = 10 marzapani aus Ajas
1 cantaro aus Famagusta macht
in Sivas 47 ruotoli.
2¼ mene aus Sivas machen in Famagusta
1 ruotolo .
1 Silbermark nach dem Gewicht von Famagusta macht
in Sivas 33⅓ diremi.
92
1
cantaro aus Famagusta macht in Alanya
40
ruotoli Spezereien und
für andere grobe Dinge 42
ruotoli.
1 scimeo Getreide nach dem Maß aus Alanya macht
in Famagusta 11 cafissi.
Der Weiße Bezant aus Famagusta ist, so behauptet man,
7 Aspre aus Alanya.
1 cantaro Spezereien aus Zypern macht in Antalya
40 ruotoli nach dem calbano
und 42 ruotoli nach dem bilancia.
1 Scheffel Getreide nach dem Maß aus Antalya macht
auf Zypern 3½ Scheffel.
12 canne Leinen aus Zypern machen in Antalya
22 braccia.
1 Silbermark nach dem Gewicht von Zypern macht
in Antalya 30 pesi.
1 cantaro aus Famagusta ergibt in Ephesus
23½ Batiman.
80
1 Batiman aus Ephesus macht auf Zypern
4¼ ruotoli.
1 canne aus Famagusta macht in Ephesus
1½ ancone.
Das Maß für Getreide aus Ephesus macht auf Zypern
15½ cafissi Weizen und
14½ cafissi Gerste.
Das Maß, nach dem das Getreide aus Palatia verkauft wird, macht in Famagusta
16 cafissi, d.h. 2 Scheffel aus Zypern.
1 Cantara aus Zypern macht in Rhodos
98 ruotoli.
100 Scheffel Getreide nach dem Maß auf Zypern machen
auf Rhodos 103 Scheffel.
100
picchi Leinen nach dem Maß von Rhodos machen
auf Zypern 134
braccia
1 canna = 3½ braccia
auf Zypern
1 Silbermark nach dem Gewicht von Rhodos macht auf
Zypern genau 1 Mark.
93
1
cantaro aus Famagusta macht in Konstantinopel
438 Pfund.
100 schwere Pfund =
140 leichte Pfund in Konstantinopel
1 cantaro aus Famagusta ergibt in Pera 720
genuesische Pfund, weil man in Pera alle Gewichte
handhabt wie in Genua.
150 Braccia Leinen nach dem Maß aus Famagusta machen
in Konstantinopel 100 picchi.
1 Scheffel Getreide nach dem Maß aus Konstantinopel
macht 10 Scheffel auf Zypern.
Man behauptet, dass der Scheffel von Konstantinopel
auf Zypern 1 perperi kostet.
5 Pfund Silber nach dem Gewicht von Pera machen
auf Zypern 7 Mark und 5 Esterlin.
1 Sack Johannisbrot nach dem Maß aus Zypern macht in Pera
1¾ Scheffel nach dem Maß für Getreide.
1 cantaro Baumwolle oder Wachs aus Famagusta
macht in Thessaloniki 660 Pfund.
81
10 Pfund Seide nach dem Gewicht von Thessaloniki machen in
Famagusta 1 ruotoli und 4⅓ occhie.
1 cantaro aus Famagusta macht in Candia
658 leichte Pfund.
Das Maß für Getreide aus Candia entspricht in Famagusta
4⅓ cafissi.
100 misure nach dem Maß von Canea machen auf Zypern
53½ Scheffel.
1 cantaro Spezereien aus Zypern macht in Glarentza
644 Pfund und für Baumwolle 666.
1 Silbermark nach dem Gewicht von Glarentza
macht auf Zypern 1 Mark und
7 Esterlin.
1
peso aus Zypern macht in Glarentza
1
pipperi nach Gewicht.
1 Pfund = 79 pesi auf Zypern
1 canne aus Glarentza macht auf Zypern
1 canne.
1 cantaro Spezereien aus Zypern macht in Ancona
650 Pfund, und für Baumwolle
666 Pfund.
Der Tausend Honig aus Ancona zu 1560
Pfund macht auf Zypern
2 cantara und 40–50
ruotoli.
94
1
Silbermark aus Ancona macht auf Zypern
1
Mark und 7
Esterlin.
100
canne grobes Tuch
aus Ancona machen auf Zypern 102
canne.
1 cantaro aus Zypern macht in Tunis
4 cantara und 20 ruotoli
Spezereien und für Baumwolle 4 cantara und
30 ruotoli.
Der Sack Johannisbrot aus Zypern macht in Tunis 4
cantara weniger ¼,
und man hat in Tunis Ausgaben von ½ Bezant
je cantaro.
1 cantaro aus Zypern macht in
Messina 2 cantara und 83 ruotoli
Spezereien, und für Baumwolle 2 cantara und
90 ruotoli in ganz Sizilien.
1 Silbermark aus Messina macht auf Zypern
1 Mark und 7 Esterlin.
82
6 pesi und 6 Karat aus
Zypern machen 1 Unze Goldgewicht in Messina.
100 Salme Getreide nach dem Maß von den Küstengebieten
auf Sizilien machen auf Zypern 825–830 Scheffel.
Die canna aus Messina stimmt mit der aus Zypern
überein.
1 cantaro Spezereien nach dem Gewicht von Zypern
macht in Barletta 630–633⅓ Pfund.
1 cantaro und 57 ruotoli
Baumwolle nach dem Gewicht von Zypern machen 1 Tausend
in Apulien.
Der
Tausend Olivenöl aus Apulien machen auf Zypern
12½
Krüge,
1 cantaro = 9 Krüge Raummaß
Der Tausend Fleisch oder Käse zu
6 cantara aus Apulien macht auf Zypern
2 cantara und 30 ruotoli.
100 Salme Getreide nach dem Maß aus Apulien machen
auf Zypern 760–765 Scheffel.
1 Silbermark nach dem Gewicht von Apulien macht
auf Zypern 1 Mark und 7 Esterlin.
Man kann sagen, dass für je 100
Weiße Bezant, die
der
cantaro Spezereien auf Zypern kostet, kommt der
Hundert aus Apulien ohne Fracht auf Kosten von 19
Tari und 12
Grän des
Gigliato Silber.
1 Unze = 60 Gigliato
(= 600 Grän)
1 Unze = 25 Weiße Bezant
(1 Tari = 2 Gigliato
= 20 Grän)
Will man dann die Frachtkosten des Verkaufs für Apulien, um es von Zypern
nach Apulien zu überführen, abschließen (rabbattere), kann man von 2
Tari des
Gigliato je
Hundert (Gewicht) aus Apulien ausgehen. Wenn man
wissen will, auf was der
cantaro aus Apulien nach
derselben Überlegung kommt, wobei der
cantaro aus
Apulien 2½
Hundert entspricht,
95
dann multipliziert man 19
Tari
und 12
Grän (= 392
Grän)
mit 2½ (= 980
Grän) und das ergibt
1
Unze und 19
Tari.
So viel wird der
cantaro aus Apulien ohne die
Fracht kosten.
Für jeden
sarazenischen Bezant,
den der
cantaro Baumwolle nach dem Gewicht von
Zypern primär kostet, kommt der
Tausend aus Apulien
auf Kosten von 19
Tari und 14
Grän des
Gigliato Silber ohne Frachtkosten.
1 sarazenischer Bezant =
3½ Weiße Bezant
1 Unze = 25 Weiße Bezant
= 60 Gigliato (= 600 Grän)
(1 Weißer Bezant = 24 Grän)
(1 sarazenischer Bezant = 84 Grän)
Will man dann die Frachtkosten des Verkaufs, wenn er in Apulien gemacht wird,
abschließen (rabbattere), kann man von 25
Tari des
Gigliato je
Tausend aus Apulien
für den Transport in einem unbewaffneten Schiff von Zypern nach
Apulien ausgehen.
83
Bei der Überführung von Weizen von Apulien nach Zypern kann man
Folgendes überlegen: Wenn der
Hundert
salme Weizen aus Apulien – überführt zum Hafen
von Famagusta (Zypern) – soundso viele
Unzen des
Gigliato Silber kostet, wie viele
cafissi Weizen kommen dann für dich
auf den
Weißen Bezant?
Beispiel:
(1) Wenn der
Hundert salme
Weizen aus Apulien 40
Unzen kostet,
(wie ich im Hafen von Famagusta gesagt habe),
(2) wenn man die
salma aus Apulien beim
Verkauf auf Zypern zu 60
cafissi veräußert und
(3) wenn eine
Unze 25
Weißen Bezant
entspricht,
100 salme = 40 Unze
= 6000 caffissi = 1000 Bezant
dann kommen 6
cafissi auf den
Bezant.
1 cantaro aus Famagusta macht
in Neapel 2 cantar und 54 ruotoli.
1
ruotolo feine Spezereien aus Famagusta macht
in Neapel 7
Pfund und 8
Tari
leichtes Gewicht, nach dem man
feine Spezereien
in Neapel verkauft.
Der Hundert Haselnüsse zu 606 tomboli in
Neapel macht in Famagusta 35–35½ cantara.
Die botte di mena griechischer Wein aus Neapel macht
auf Zypern bzw. in Famagusta 200 quarteroni Wein.
Der Tausend Fleisch aus Neapel macht
1 cantaro und 58 ruotoli auf
Zypern.
Der Hundert Fleisch aus Neapel macht auf Zypern
35 ruotoli.
Das
leichte Pfund von Neapel macht auf Zypern 75
pesi.
1 Pfund = 79 pesi auf Zypern
1 cantaro aus Neapel entspricht
auf Zypern 39½ ruotoli.
1 botte di mena Olivenöl aus Neapel macht auf
Zypern 1 cantaro Olivenöl nach dem Maß für Olivenöl
auf Zypern und ist 160 cafissi aus Gaeta.
Man kann sagen, dass der Transport eines
cantaro
Spezereien aus Neapel von Zypern nach Neapel
in einer bewaffneten Galeere 15
Tari bzw. in einem
unbewaffneten Schiff 6
Tari des
Gigliato Silber kostet.
1 Unze (= 30 Tari)
= 60 Gigliato
Der
Hundert oder der
cantaro
Spezereien kostet von Zypern nach Neapel
genauso viel wie von Zypern nach Apulien.
96
160 Cafissi Olivenöl aus Gaeta machen
1 cantara Olivenöl nach dem Maß auf Zypern zu 8
Krügen.
84
Das Gewicht und das Maß von Gaeta ist dasselbe wie in Neapel.
1 cantaro aus Zypern macht in Pisa 693
Pfund.
1 Pfund Silber aus Pisa macht
1 Mark, 3 Unzen und 16½
Esterlin auf Zypern.
1 cantaro aus Zypern macht in Florenz
655–660 Pfund.
10
canne aus Florenz machen
11 15/16
canne auf Zypern Maß für Maß ohne
Zusatz.
11¼
canne florentinische Stoffe ohne Tara für den
Zusatz,
weil bei den 11
canne aus Florenz etwas fehlt,
machen 12
canne im Verkauf auf Zypern ohne Tara oder
Zusatz, dabei ist
der
Zusatz
eine halbe Handbreit für jede
canna aus Zypern.
1 Pfund Silber aus Florenz macht auf Zypern
1 Mark 4 Unzen und
3 Esterlin.
1 Mark von Zypern macht in Florenz
7 Unzen 21 Pfennig und
14⅔ Grän.
6 pesi und 16 Karat aus
Zypern machen 1 Unze in Florenz.
Es gelten in Florenz für den
Florin Gold
1 Florin = 29 soldi
= 348 Pfennig
so wie man bei der Zahlung von Ware rechnet,
und auf Zypern für den Bezant
1 Weißer Bezant = 24 Karat.
Wenn man auf Zypern den
Florin auf soundso viele
Weiße Bezant bewertet (siehe die Tabelle), dann ist
es in Ordnung, wenn der
Weiße Bezant Pfennig für
Pfennig auf einen Wert von soundso vielen
soldi
zum
Florin kommt.
Bei 4 Bezant, |
0 Karat kommt der Bezant auf
7 soldi, 3 Pfennig
zum Florin |
Bei 4 Bezant, |
2 Karat kommt der Bezant auf
7 soldi, 1 11/49 Pfennig |
Bei 4 Bezant, |
4 Karat kommt der Bezant auf
6 soldi, 11 23/25 13/25 Pfennig |
Bei 4 Bezant, |
6 Karat kommt der Bezant auf
6 soldi, 9 15/17 Pfennig
85
|
Bei 4 Bezant, |
8 Karat kommt der Bezant auf
6 soldi, 8 4/13 Pfennig
97 |
Bei 4 Bezant, |
10 Karat kommt der Bezant auf
6 soldi, 6 42/53 Pfennig |
Bei 4 Bezant, |
12 Karat kommt der Bezant auf
6 soldi, 5⅓ Pfennig |
Bei 4 Bezant, |
14 Karat kommt der Bezant auf
6 soldi, 3 51/55 Pfennig |
Bei 4 Bezant |
16 Karat kommt der Bezant auf
6 soldi, 2 4/7 Pfennig |
Bei 4 Bezant |
18 Karat kommt der Bezant auf
6 soldi, 1 5/19 Pfennig |
Bei 4 Bezant |
20 Karat kommt der Bezant auf
6 soldi |
Bei 4 Bezant |
22 Karat kommt der Bezant auf
5 soldi, 10 46/59 Pfennig |
Bei 5 Bezant |
– Karat kommt der Bezant auf
5 soldi, 9 3/5 Pfennig |
Bei 6 Bezant |
– Karat kommt der Bezant auf
4 soldi, 10 Pfennig. |
1 cantaro Spezereien aus Zypern macht
in Venedig 750 leichte Pfund
und für Baumwolle 760–775 leichte Pfund.
1 Cantaro und 6⅔ ruotoli
von Zypern machen in Venedig 2 carica.
1
Silbermark aus Venedig macht auf Zypern
1
Mark und 105/8
Esterlin;
86
sodass 100
Mark aus Venedig auf Zypern
106
Mark 5
Unzen 2½
Esterlin machen.
1 Mark = 8 Unzen
(= 160 Esterlin)
1 Unze = 20 Esterlin auf Zypern
1 Unze Goldgewicht aus Venedig macht auf Zypern
7 pesi und 1/7 Karat.
1 Tausend Olivenöl aus Venedig machen auf Zypern
12 Krüge.
1000 schwere Pfund Honig aus Venedig macht
auf Zypern 2½ cantara.
100 braccia aus Venedig machen
31½ canne auf Zypern.
1 scherer migliaio Kupfer, Eisen oder Zinn aus
Venedig macht auf Zypern 2 1/8 cantara (di
cantaro?).
102⅔ neu geprägte Grossi Silber aus
Venedig, wie sie aus der Münze kommen, machen
1 Mark auf Zypern.
Es gelten in Venedig für den
Florin Gold bzw. für
den
Golddukat
1 Florin
= 52 soldi a grossi
= 624 Pfennig a grossi oder
1 Florin
= 2 soldi Grosso
= 24 Grosso
1 Grosso (Silber)
= 26 Pfennig a grossi
und auf Zypern für den
Weißen Bezant
1 Weißer Bezant = 24 Karat
1 sarazenischer Bezant
= 3½ Weiße Bezant.
98
Wenn der
Florin Zypern soundso viele
Weiße Bezant wert ist (siehe die folgende Tabelle),
dann ist es in Ordnung, wenn der
sarazenische Bezant
Pfennig für Pfennig auf soundso viele
soldi a grossi
kommt.
Bei 4 Bezant und |
0 Karat |
je Florin, kommt der saraz. Bezant
auf 45 s., 6 Pfennig a grossi |
Bei 4 Bezant und |
1 Karat |
je Florin, kommt der saraz. Bezant
auf 45 s., – 3/97 36/97 d. |
Bei 4 Bezant und |
2 Karat |
je Florin, kommt der saraz. Bezant
auf 44 s., 6 6/7 d. |
Bei 4 Bezant und |
3 Karat |
je Florin, kommt der saraz. Bezant
auf 44 s., 1 5/11 d. |
Bei 4 Bezant und |
4 Karat |
je Florin, kommt der saraz. Bezant
auf 43 s., 8 4/25 d. |
Bei 4 Bezant und |
5 Karat |
je Florin, kommt der saraz. Bezant
auf 43 s., 2 78/101 98/101 d. |
Bei 4 Bezant und |
6 Karat |
je Florin, kommt der saraz. Bezant
auf 42 s.., 9 15/17 d. |
Bei 4 Bezant und |
7 Karat |
je Florin, kommt der saraz. Bezant
auf 42 s., 4 92/103 d. |
Bei 4 Bezant und |
8 Karat |
je Florin, kommt der saraz. Bezant
auf 42 s. |
Bei 4 Bezant und |
9 Karat |
je Florin, kommt der saraz. Bezant
auf 41 s., 7 2/25 7/35 d. |
87
Bei 4 Bezant und |
10 Karat |
je Florin, kommt der saraz. Bezant
auf 41 s., 2 26/53 d. |
Bei 4 Bezant und |
11 Karat |
je Florin, kommt der saraz. Bezant
auf 40 s., 9 93/107 d. |
Bei 4 Bezant und |
12 Karat |
je Florin, kommt der saraz. Bezant
auf 40 s., 5⅓ d. |
Bei 4 Bezant und |
16 Karat |
je Florin, kommt der saraz. Bezant
auf 39 s. |
Bei 4 Bezant und |
20 Karat |
je Florin, kommt der saraz. Bezant
auf 37 s., 7 25/29 d. |
Bei 4 Bezant und |
23 Karat |
je Florin, kommt der saraz. Bezant
auf 36 s., 8 8/17 d. |
Bei 5 Bezant — |
|
je Florin, kommt der saraz. Bezant
auf 36 s., 4 4/5 d. |
Bei 6 Bezant — |
|
je Florin, kommt der saraz. Bezant
auf 30 s., 4 d. |
1 cantaro Spezereien aus Zypern macht in Genua
720 Pfund, und bei Baumwolle 740.
6 pesi und 4 1/8 Karat
aus Zypern machen in Genua 1 Unze.
1
Pfund aus Genua macht auf Zypern
74
pesi und 1½
Karat.
1 Pfund = 79 pesi auf
Zypern
26½ cafissi Getreide aus Zypern macht
in Genua 1 mine.
10 canne aus Genua machen
11 kurze canne auf Zypern.
5 Pfund Silber aus Genua machen auf Zypern
7 Mark und 5 Esterlin.
Es gelten in Genua für den
Florin
1 Florin
= 25 soldi Genueser Kleingeld
= 300 Pfennig
und auf Zypern für den
Weißen Bezant
1 Bezant = 24 Karat.
Will man das Genueser Kleingeld auf Zypern in zyprische
Weiße Bezant tauschen, dann kommt der
Florin Pfennig für Pfennig auf soundso viele
Weiße Bezant im Vergleich zu jeder Anzahl
soldi Genueser Kleingeld je
Weißen Bezant:
Bei 5 soldi |
kommt der Florin auf
5 Weiße Bezant |
Bei 5 soldi, 1 Pfennig |
kommt der Florin auf
4 Bezant und 22 2/61 Karat |
Bei 5 soldi, 2 Pfennig |
kommt der Florin auf
4 Bezant und 20 4/31 Karat |
Bei 5 soldi, 3 Pfennig |
kommt der Florin auf
4 Bezant und 18 2/7 Karat |
Bei 5 soldi, 4 Pfennig |
kommt der Florin auf
4 Bezant und 16 ½ Karat |
88
Bei 5 soldi, 5 Pfennig |
kommt der Florin auf
4 Bezant und 14 10/13 Karat |
Bei 5 soldi, 6 Pfennig |
kommt der Florin auf
4 Bezant und 13 1/11 Karat |
Bei 5 soldi, 7 Pfennig |
kommt der Florin auf
4 Bezant und 11 31/67 Karat
99 |
Bei 5 soldi, 8 Pfennig |
kommt der Florin auf
4 Bezant und 9 15/17 Karat |
Bei 5 soldi, 9 Pfennig |
kommt der Florin auf
4 Bezant und 8 8/23 Karat |
Bei 5 soldi, 10 Pfennig |
kommt der Florin auf
4 Bezant und 6 6/7 Karat |
Bei 5 soldi, 11 Pfennig |
kommt der Florin auf
4 Bezant und 5 29/71 Karat |
Bei 6 soldi |
kommt der Florin auf
4 Bezant und 4 Karat |
Bei 7 soldi |
kommt der Florin auf
3 Bezant und 13 5/7 Karat |
1 cantaro und 10–11 ruotoli
aus Zypern machen 2 cariche an diesen Orten in der
Provence.
1 ruotoli Seide aus Zypern macht in der Provence
5 2/5 schwere Pfund.
10
canne aus Nîmes machen auf Zypern
9½
canne ohne Tara für ½ Handbreit
Zusatz
je
canna.
1 Silbermark aus Nîmes macht auf Zypern
1 Mark und 9 Esterlin.
Man behauptet, dass die Frachtkosten, um Waren von Zypern nach
Aigues-Mortes (Provence) nach kommunalem Preis zu transportieren, betragen
für alle Spezereien, die man in Bündeln (pondi) trägt, 4
sarazenische Bezant je cantaro
aus Zypern ohne Tara. Personen aus der Provence bezahlen in ihren Schiffen
keine Frachtkosten. Zucker in der Kiste oder im Fass, Puderzucker,
Rotholz, Zimt und Baumwollgarn, 4½ sarazenische
je cantaro aus Zypern ohne Tara; Baumwolle mapputo,
Kassie, Röhren-Kassie, 5 sarazenische je
cantaro aus Zypern; Alaun und Auripigment,
2½ sarazenische je
cantaro aus Zypern.
Die Bezahlung der Frachtkosten erfolgt in Aigues-Mortes, wo das Schiff
nach zwei Monaten eintrifft, für jeden sarazenischen
7 gros tournois Silber (... oder die Währung?).
Dieses versteht man für Friedenszeiten, zu Kriegszeiten kostet es die
Hälfte oder ¾ mehr, denn das Schiff sollte besser mit Bewaffneten
ausgestattet sein, um sich besser verteidigen zu können.
1 cantaro und 10 ruotoli aus
Zypern machen 2 cariche an diesen Orten.
1 ruotolo Seide aus Zypern macht
5 2/5 schwere Pfund an diesen Orten.
10
canne an diesen Orten machen 9½
canne aus Zypern ohne Tara und ohne
Zusatz.
1 Silbermark aus diesen Orten macht auf Zypern
1 Mark und 7 Esterlin.
1 corda Leinen aus diesen Orten macht auf Zypern
[...] canne
1 cantaro aus Zypern macht
477 Messepfund.
73⅓
ruotoli aus Zypern machen
1
carica (Messelast).
1 carica (Messelast) =
350 Pfund auf den Messen
1
Silbermark auf der Messe macht auf Zypern
1
Mark und 14½
Esterlin
100
74½
ruotoli aus Zypern machen
1
carica in Paris.
1 carica = 350 Pfund in Paris
1 Pariser
Alla macht auf Zypern
5
palmi Maß für Maß ohne
Zusatz.
1 Pariser Silbermark macht auf Zypern
1 Mark und 10 Esterlin.
56¼ ruotoli aus Zypern machen
1 carica in Barcelona.
1 Silbermark aus Barcelona macht auf Zypern
1 Mark und 8¾ Esterlin.
1 Cantaro und
12½ ruotoli aus Zypern machen in Mallorca
2 carica.
56¼ ruotoli aus Zypern machen in Mallorca
1 carica.
18 ruotoli und 9
occhie von Zypern machen in Mallorca
1 cantara des Inlandes.
22 ruotoli aus Zypern machen in Mallorca
1 cantaro barberesco.
16½ Cafissi Getreide aus Zypern machen
auf Mallorca 1 quartieri.
90
1 Silbermark von Mallorca macht auf Zypern
1 Mark und 8¾ Esterlin.
23 ruotoli von Zypern machen in Sevilla
1 cantara.
40 Riove Olivenöl aus Sevilla machen
1 cantara Olivenöl nach dem Maß auf Zypern.
5 Riove Olivenöl machen einen
Krug in Sevilla, sodass der Krug
aus Sevilla mit dem aus Zypern übereinstimmt.
1 cantaro aus Zypern macht in Brügge
518 Pfund.
80 ruotoli Alaun von Zypern machen
1 carica in Brügge.
1 Brügger Silbermark zu 6 Brügger
Unzen macht auf Zypern
6 Unzen und 13 Esterlin.
1 Alla nach dem Maß aus Brügge macht auf Zypern
2 5/8 palmi.
101
1
Goldmark zu 8 Brügger
Goldunzen macht auf Zypern 8
Unzen, 4
pesi und
20
Karat
1 pesi = 24 Karat
1 Unze = 6 pesi und
14 Karat
= 158 Karat auf Zypern.
60 cafissi Getreide nach dem Maß auf Zypern
machen 1 quartiere aus London.
2⅛
alle aus London machen auf Zypern
1
canne Maß für Maß ohne
Zusatz.
1 Silbermark nach dem londoner Tower-Gewicht macht
auf Zypern 1 Mark 7 Esterlin.
Der
Hundert Zinn zu 112 Londoner
Pfund macht auf Zypern 22
ruotoli
und 8
occhie.
1 ruotolo = 12 occhie auf Zypern
1 cantaro aus Zypern macht in Tripolis
4 cantara und 38 ruotoli.
11 Scheffel Getreide aus Zypern machen
1 cafissi in Tripolis.
91
21½ ruotoli auf Zypern machen in Antwerpen
100 Pfund.
1
Silbermark nach dem Gewicht des Hofes macht auf
Zypern 7
Unzen und 19⅝
Esterlin.
1 Mark = 8 Unzen
= 160 Esterlin
1 Unze = 20 Esterlin
- Geld:
-
Grosso Silber
Scheidemünzen: scempi, doppi
- Gewicht (zu den Angaben in Gramm
basierend auf dem Tari zu etwa
0,883g siehe
hier):
-
1 carica = 3 cantara im Inland
1 cantara im Inland
= 104 mallorquinische Pfund
1 cantaro barberesco = 121
mallorquinische Pfund
Silber:
1 Pfund (des cantato)
= 14 Unzen
≈ 412,07g
1 Mark = 8 Unzen
≈ 235,47g
1 Unze = 33 Tari,
6⅔ Grän
≈ 29,433g
Esterlin (starlini)
Gold:
1 Pfund = 12 Unzen
≈ 353,2g
1 Unze = 33 Tari,
6⅔ Grän
≈ 29,433g
- Raummaß:
-
quartare, quartiere
- Länge:
-
1 canne = 8 palmi
XXV
In Mallorca werden Waren nach diversen Arten Gewicht und Maß verkauft,
die sich wie folgt gliedern:
Nach carica, sie ist
3 cantara nach dem Gewicht des Inlandes.
Nach cantara des Inlandes, besser gesagt der Stadt Mallorca;
sie ist 104 mallorquinische Pfund.
Nach mallorquinischen
Pfund.
1 cantare = 104 Pfund
Nach cantaro barberesco, welches
1 cantaro und 17 Pfund auf
Mallorca ist,
sodass der cantaro barberesco 121
mallorquinische Pfund wiegt.
Nach Mark, welche ist 8 Unzen,
die Unzen des Pfunds.
Nach canne, welche ist 8 palmi.
Nach
quartare oder
quartiere.
123
Runder Pfeffer, Mandeln ohne Schalen, Wachs, Baumwolle mapputo, Ingwer,
Schellack (zu versteuern (gherbellasi)), Alaun, geschältes Rotholz, Zimt,
Getreide von jeder Art, Zuckerhut, Puderzucker von jeder Art, Röhren-Kassie,
Weinstein, Weihrauch von jeder Art, Gallapfel von jeder Art, Kreuzkümmel,
Gummiarabikum, Sandarak (Naturharz).
Kupfer von jeder Art, Eisen, Blei, Zinn, Indigo del golfo, Feigen aus
Mallorca, Feigen aus Katalonien und von jedem anderen Ort außerhalb der
Insel nach Taschen, die 1 cantaro barberesco halten
müssen, Rosinen, Garbo-Wolle, boldroni, Rindsleder, und diese Rindsleder
werden auch nach Hundert Leder verkauft, d.h. nach der
Zahl von 100 Leder, und man sagt soundso viele cantara
barbaresco der Hundert Leder a conto zu.
Gegerbtes Ziegenleder (aus Cordoba) von jeder Art, Safran, Baumwollgarn,
Sendal-Seide, Seide von jeder Art, Sendal-Seide (leichtere Qualität), Taft,
Kernholz vom Rotholz, Paradieskörner (Guineapfeffer),
124
entweder als Korn oder
in der Frucht, Kirschpflaume (Mirabelle?), Muskatnuss, Gewürznelken,
Mazis, Hohes Zyperngras, Gewürz-Lavendel, Orientalische Purgierwinde,
castoro,
und
Lign Aloe,
Drachenblut, Sandelholz,
Mummia, Tabaxir, Kubeben-Pfeffer, Kardamom, Borax (Mineral), langer Pfeffer,
Rhabarber und Nelkenstängel.
Silber als Blech oder in Barren ist nach
Mark zu
verkaufen.
1 Pfund des cantaro des
Inlandes = 14 Unzen
1 Mark = 8 Unzen
Perlen nach Unzen des besagten
Pfunds.
Gold in Stangen oder Barren, Goldgarn, Balsam werden nach
Unzen verkauft .
1 Pfund = 12 Unzen
Tuch aus Reims; die canna ist dieselbe
wie aus Montpellier.
Wollstoffe von jeder Art, und sie verlangen,
dass jeder Stoff(ballen) 16
canne Maß für Maß ohne
Zusatz ist,
und bei der Zahlung rechnet man 15
canne, so dass
½ Handbreit
Zusatz
auf jede
canna kommt. 15
canne
der Zahlung machen in Florenz 10
canne.
Goldene Stoffe, Kamelott, Steifleinen (Buckram).
Luchsfell, Leopardenfell, Ginsterkatze, Lammfell sardesche
(sardinisch?), Wölfe aus dem Wald (bosco), Ziegenleder von jeder Art,
Luberne — all diese Dinge werden zu
genau hundert gezählt.
Robolme (ein Pelz), Wölfe und spanische Füchse.
Kaninchen nach vestido, das vestido
selbst entspricht 55 Paaren, d.h. 110 Kaninchenfellen.
115
Lammfell, d.h. Felle von Lämmern aus der Barbarei; 110 derselben für ein
Hundert ohne weitere Abmachung, aber mit Abmachung hat
man manchmal mehr als 110 je Hundert.
Stahl wird verkauft nach Ballen zu 300 Stangen pro Ballen.
125
Alie von Geiern werden verkauft nach „Vögeln”,
d.h. 2
Alie und 1 Schweif je „Vogel”. Dabei gilt
30 Federn je
alia und 12 Federn je
Schweif, wenn sie aufgehängt sind, sonst gibt man 100 Federn je „Vogel”.
Öl wird auf Mallorca nach quartara verkauft,
144 quartare machen 1 Tausend aus
Apulien.
Griechischer Wein und Wein latino werden auf Mallorca
nach botte di mena aus Neapel (≈501,051l)
verkauft, wobei das Fass 90 quartare halten muss.
Wein aus Mallorca und der Provence wird hier nach
quartare verkauft.
Weizen und jedes andere Getreide werden hier nach
quartiera verkauft.
Papier (carte di papeo) nach
risima.
Tuche aus Besançon und Leinen aus Ascura (Auxerre?) werden hier
stückweise – d.h. nach corda – verkauft,
und jede corda entspricht [...]
canne
Die Scheidemünzen aus Mallorca halten eine Legierung von
2
Unzen und 13
Pfennig
Feinsilber je
Pfund bzw.
2
Unzen, 18
Pfennig Silber
von der Legierung der
barzalonesi grossi Silber. Diese
barzalonesi Silber haben eine Legierung von 11
Unzen und 2
Pfennig Feinsilber
je
Pfund.
Pegolotti rechnet wie folgt:
1 Pfund = 12 Unzen (oz) =
288 Pfennig (d)
Legierung der barzalonesi grossi:
11 oz 2 d =
266 d
folglich: 2 oz 13 d
(= 61 d) Feinsilber entsprechen
61 × 288 / 266 ≈ 66 d
= 2 oz 18 d
Von den Scheidemünzen gibt es zwei Arten, und zwar
scempi und
doppi.
Die
scempi, so wie sie aus der Münze kommen, werden zu
23
Schilling, 4
Pfennig auf die
Mark von Mallorca ausgebracht; die unsauber
Geschlagenen (menati per lordura) halten nur 23
Schilling, 2 oder 3
Pfennig
a conto je
Mark. Die
doppi,
so wie sie aus der Münze kommen, werden zu 11
Schilling
6
Pfennig a conto auf
Mark aus
Mallorca ausgebracht; die unsauber Geschlagenen ergeben nur 11
Schilling, 5
Pfennig a conto
je
Mark.
[[
menati = Geschlagene;
lordura =
Materie, die verunreinigt ]]
Das Silbergeld aus Mallorca hält eine Legierung von 11
Unzen, 2 Pfennig Feinsilber
auf das Pfund. Von diesen Grosso
Silber – so wie sie aus der Münze kommen – gehen [...]
soldi a conto auf die Mark von
Mallorca. Man gibt hier für 18 mallorquinische
Pfennig Kleingeld einen [[Grosso]] und man nennt
[...]
Jeder Fremde, der Waren anbietet oder exportiert, bezahlt in Mallorca auf
die Kosten für Waren 2 Pfennig je Lira.
Gold und Silber: ½ Pfennig
je Lira beim Verlassen.
Kauf ungeklärten Öls, für das Klären (schiaratura)
4 Pfennig je quartara.
Für den Krug, in dem man es anbietet,
2 Pfennig je quartara.
1 Prozent für die Messung an den Verkäufer, was 2/5 eines
Pfennigs auf die
quartara
betragen (toccare) kann.
126
Zunächst für Boote, die den Weizen vom Schiff zur Küste bringen,
8–9 mallorquinische soldi für Hundert
quartieri.
Für das Entladen der Boote an Land: 3 soldi,
6 Pfennig der Hundert
quartieri; und für die Messung bei der Küste,
bevor man es zum Lager bringt: 1 soldi,
6 Pfennig pro Hundert
quartieri.
Für das Schaufeln und die "muralli", d.h. Binsenkörbe, die man am Maul der
Lasttiere anbringt, damit sie den Weizen nicht fressen:
6 Pfennig pro Hundert
quartieri.
Für die Tiere, die ihn von der Küste zum Lager tragen: 8½
soldi pro Hundert
quartieri.
Für die Miete des Lagers, mit der Begündung, dass man im Lager bleibt,
während man sich mehr als 6 Monate abmüht, es zu verkaufen:
20 soldi
pro Hundert quartieri.
Für die Messung und den Transport vom Lager zum Laden:
4 soldi pro Hundert
quartieri.
Für Schaufeln, Besen und die Miete des Maßes: in Summe
1 soldi pro Hundert
quartieri.
Für das Gehalt des Verkäufers im Laden: 5 soldi
pro Hundert quartieri.
Für die impositione des Landes:
4 Pfennig je Lire auf den Wert des
Weizens.
Für die lelda des
Königs: 2 Pfennig je Lire auf den
Wert des Weizens.
Summe aller Ausgaben für Weizen [...] Lire, [...]
soldi, [...] Pfennig aus Mallorca.
117
Wolle aus England, 1 soldi je
Hundert.
Garbo-Wolle schmutzig oder gewaschen: 2 Pfennig
für den cantaro; ähnlich für jede andere Wolle.
Darüber hinaus gewährt der Händler dem Makler einige Gefälligkeit, wie es
ihm beliebt.
Korn zum Färben, 10 soldi je
carica.
Grobe und feine
Spezereien,
1
soldi je
carica,
und darüber hinaus gewährt es dem Makler einige Gefälligkeiten, wie es ihm
beliebt.
Sendal-Seide, 1 soldi je Holzkiste;
Taft und Sendal-Seide (leichtere Qualität) 1 Pfennig
je lira.
Perlen, 1 Pfennig je lira;
Goldgarn, 1 soldi je Holzkiste;
Silbergarn, 6 Pfennig je Holzkiste.
Rindsleder und Ziegenleder, 2 soldi pro
Hundert Leder.
127
Das Gewicht und das Maß aus Barcelona für alle Dinge sind dieselben wie auf
Mallorca, allerdings hat Barcelona es nach Mallorca gebracht, so wie er in
Barcelona war, als die Katalanen [[ 1228 ]] Mallorca erobert haben.
1 Mark Silber aus Mallorca macht heute in
Barcelona 1 Mark und 1 Esterlin.
1
cantaro aus Mallorca nach dem Gewicht des
Inlands macht in Montpellier und Nîmes 130
Pfund
1 cantaro = 128 Pfund in
Montpellier und Nîmes
1 carica = 3 cantara aus diesen Orten
sodass die
carica aus Mallorca 6
Pfund größer ist als die aus Montpellier und Nîmes.
1 Mark Silber aus Mallorca stimmt mit der
Mark von Montpellier und Nîmes überein.
1 Quartiera Weizen aus Mallorca macht in Montpellier
1⅓ sestieri und in Nîmes
2 sestieri.
Wie mit Montpellier und Nîmes, aber 1 quartiera Weizen aus
Mallorca macht in Aigues-Mortes 1⅓ sestieri.
1 cantaro und 60 ruotoli
nach dem kommunalen Gewicht von Sizilien macht in Mallorca
1 carica.
1 Cantaro Olivenöl aus Palermo macht auf Mallorca
12 quartieri.
1 Salme generale Getreide aus Sizilien macht auf Mallorca
4 quartiere.
1 Mark Silber nach dem Gewicht von Messina macht
auf Mallorca 7 Unzen, 23¾ Pfennig.
12 Quartieri Olivenöl aus Mallorca machen in Messina
7½ cafissi.
10 canne aus Mallorca machen
10 canne in Sizilien.
1 Cantaro und 44 ruotoli
aus Apulien machen auf Mallorca 1 carica.
1 Tausend Olivenöl aus Apulien macht auf Mallorca
144 quartieri.
100 Salme Weizen aus Apulien macht auf Mallorca
364 quartiere.
1 Mark Silber nach dem Gewicht von Barletta
macht auf Mallorca 7 Unzen, 23¾
Pfennig.
1 Cantaro und 44 ruotoli
aus Neapel machen auf Mallorca 1 carica.
Die botte di mena aus Neapel (≈501,051l) macht
auf Mallorca 90 quartieri.
100 Salme Getreide nach dem Maß von Neapel machen auf
Mallorca 400 quartiere.
128
Die carica Spezereien aus Mallorca macht in Pisa
384 Pfund.
Der cantaro von Mallorca nach dem Gewicht des
Inlands macht in Pisa 128 Pfund.
Der cantaro barberesco von Mallorca macht in Pisa
146 Pfund.
Die Silbermark aus Mallorca macht in Pisa
8 Unzen 13 ½ Pfennig.
Das Pfund aus Mallorca, nach dem Sendal-Seide
verkauft wird, macht in Pisa 14⅓ once.
Die quartiera Weizen aus Mallorca macht in Pisa
1 1/16 staia des staio picchiato.
1 cantaro aus Mallorca nach dem Gewicht des Inlandes
macht in Florenz 124 Pfund.
1 cantaro barberesco aus Mallorca macht in Florenz
139–142 Pfund.
1 Mark Silber aus Mallorca macht in Florenz
8 Unzen 9 Pfennig.
119
10 canne aus Florenz machen auf Mallorca
11⅓ canne.
1 cantaro aus Mallorca della Land macht in Genua
136 Pfund.
1 cantaro barberesco aus Mallorca macht in Genua
155–158 Pfund.
1 Mark Silber aus Mallorca macht in Genua
9 Unzen.
1 3/5 Quartiere Weizen aus Mallorca macht in Genua
1 mina.
Die carica aus Mallorca macht in Sevilla
2½ cantara.
1 cantaro aus Mallorca nach dem
Gewicht des Inlandes macht in Sevilla 83⅓
ruotoli.
1 cantaro barberesco aus Mallorca macht
in Sevilla 95 ruotoli.
5 rove Olivenöl nach dem Maß aus Sevilla machen
auf Mallorca 12 quartiere.
1 cafissi Getreide nach dem Maß aus Sevilla macht
auf Mallorca 7½ quartiere.
100 Mark Silber nach dem Gewicht von Sevilla
machen auf Mallorca [...] Mark
1
carica aus Mallorca macht in Casablanca, Safi,
Asilah und Saleh an den
Gestaden von Spanien
2
cantara und 45
ruotoli.
1 cantare der Küstengebiete
= 100 ruotoli
1 cantaro des Landes Mallorca macht im Küstengebiet
81¾ ruotoli.
1 cantaro barberesco aus Mallorca macht im Küstengebiet
93 ruotoli.
129
1 carica aus Mallorca macht in Venedig
420 leichte Pfund.
1 cantaro des Inlandes von Mallorca macht in
Venedig 87 schwere Pfund.
1 cantaro barberesco aus Mallorca macht in
Venedig 163 leichte Pfund oder
103 schwere Pfund.
Der schwere Tausend aus Venedig macht auf Mallorca
11 3/7 cantara, des cantaro
nach dem Gewicht des Inlandes.
1 Mark Silber nach dem Gewicht des Landes von
Venedig macht in Mallorca 8 Unzen und
2 Pfennig.
1¼ Quartiera Weizen aus Mallorca macht
in Venedig 1 staio Weizen.
1 carica aus Mallorca macht in Brügge
294 Pfund.
Das cantaro barberesco aus Mallorca macht in
Brügge 114 Pfund.
200 quartare Olivenöl nach dem Maß auf Mallorca
machen in Brügge 1 tonello Olivenöl.
1 Mark Silber Brügger Gewicht, welche ist
6 Brügger Unzen, macht in Mallorca
6 Unzen und 8 Pfennig und
9 1/7 grani Weizen.
Oder man mag sagen, dass 21 Mark Silber Brügger
Gewicht auf Mallorca 16 Mark,
5 Unzen und 8 Pfennig
Gewicht machen.
1 Goldmark Brügger Gewicht, welche ist
8 Brügger Unzen (Goldgewicht), macht auf Mallorca
8 Unzen, 8 Pfennig.
100 Alle aus Brügge machen auf Mallorca
44 canne.
1 cantaro aus Mallorca nach dem Gewicht des Inlandes
macht in Brügge 98 Pfund.
1 cantaro und 24 ruotoli
nach dem Gewicht von Mallorca machen 1 cantaro in
Tunis.
2 Mark, 1 Unze und
5½ Esterlin Silber nach dem Gewicht von Mallorca
machen in Tunis 1 ruotoli Silber.
1 carica aus Mallorca macht in Paris
250 Pfund und gleichermaßen in Perpignan.
1
Pariser carica ergibt an diesen Orten 4 1/5
cantara.
1 carica = 3 cantara
1 cantaro barberesco Eisen aus Mallorca macht in
Konstantinopel 158 Pfund.
1 schwerer Tausend Alaun aus Konstantinopel,
welcher ist 11 cantara und
11 ruotoli genuesisch in Mallorca,
macht 4 1/5 carica.
130
1
Mark Silber nach dem Gewicht von Mallorca macht
in Konstantinopel 9
Unzen weniger
2
Pfennig Gewicht.
1 Unze = 24 Pfennig
Die carica aus Mallorca macht in Konstantinopel
416 Pfund.
1 cantaro aus Mallorca nach dem Gewicht des
Inlandes macht in Konstantinopel 91 ruotoli.
2 cantara und 77⅓
ruotoli von Konstantinopel machen auf Mallorca
1 carica.
1 5/19 Quartiera Olivenöl nach dem Maß auf Mallorca
machen in Konstantinopel 1 laine Olivenöl.
1 carica aus Mallorca macht in London
270 Pfund.
- Geld:
-
1 Dukat (Florin Gold,
Gulden) = 2 soldi Grossi
= 24 Grossi
= 624 Pfennig a grossi
1 Grosso = 26 Pfennig a grossi
1 Grosso = 32 Pfennig bagattini Kleingeld
lire (240 Einheiten)
soldi (12 Einheiten)
- Gewicht (zu den Angaben in Gramm
basierend auf dem Tari zu etwa
0,883g siehe
hier):
-
schwere Pfund (libbre grosso)
und leichte Pfund (libbre sottile)
100 schwere Pfund = 158 leichte Pfund
1 carica (Last) = 400 leichte Pfund
Gold und Silber:
1 Pfund = 1½ Mark
= 12 Unzen ≈ 351,43g (Silber)
1 Mark = 8 Unzen
= 192 Pfennig
≈ 234,29g (Silber)
1 Unze = 144 Karat
(Karat bezieht sich auf Gold?)
1 Unze = 24 Pfennig
= 576 Grän
(Pfennig bezieht sich auf Silber?)
1 Pfennig = 24 Grän
≈ 1,220g (Silber)
Silber: 1 Unze
= 33 Tari, 3⅓ Grän
≈ 29,286g
Goldgarn: 1 Unze
= 30 Tari, 16 Grän
≈ 29,196g
(Goldgarn ist wohl von Gold zu unterscheiden.)
- Raummaß:
-
Getreide: 1 Scheffel (moggia)
= 12 staia
Wein: anfola
Öl: 1 Tausend = 40 metri
- Länge:
-
braccia
In Venedig gibt es zwei Pfunde und zwar ein schweres und ein
leichtes Pfund.
134
In Venedig gilt:
100 schwere Pfund = 158 leichte Pfund;
1 schwerer Tausend = 1580 leichte Pfund;
1 leichter Tausend = 1000 leichte Pfund;
1 carica = 400 leichte Pfund
XXXI
Die Waren werden in Venedig nach schweren oder
leichten Tausend gehandelt sowie nach
carica, Hundert,
Pfund, Mark, staio,
Ballen und braccia, die sich wie folgt gliedern – jede
Sache nach seinem Gewicht und seinem Maß:
Nach carica wird nur schwarzer Pfeffer verkauft
und besteuert.
Ingwer,
Canella,
Schellack, Weihrauch, Indigo, Mastix,
Zitwer
– alle diese sieben Dinge werden besteuert, d.h., sie begutachen sie.
138
Alles andere Ähnliche, wie die hier genannten, werden in Venedig nach
Hundert leichtes Gewicht verkauft.
Gewürznelken, Muskatnuss, Mazis, Kubeben-Pfeffer, Hohes Zyperngras,
Kardamom, langer Pfeffer, Orientalische Purgierwinde, Gewürz-Lavendel,
Kampfer, Rhabarber,
tuzia – all diese zwölf Dinge werden besteuert.
Nach Unzen der Mark werden hier durchbohrte
und ganze Perlen verkauft.
Nach Mark wird hier Silber in Platten,
Stangen und Barren von jeder Art verkauft.
Nach Tausend wird hier Baumwolle
mapputo, Alaun von jeder Art, Reis, zerkleinerte Mandeln, griechischer
Weihrauch, Süßholz, Kreuzkümmel, harte und weiche Seife verkauft.
Gold in Stangen, Platten oder Barren von jeder Art. Man verkauft
nach dem Wert von soundso vielen
Lire
grossi je
Karat und
so vielen
Karat, wie die Gold-Legierung je
Unze enthält. Also multipliziert man die
Karat-Zahl der Legierung
(
Karat/
Unze)
mit mit dem Preis eines
Karat in
Lire grossi
(
Lire grossi/Karat)
und so viele
Lire grossi
ergeben die
Mark Gold (
Lire
grossi/
Mark), wobei
8
Unzen auf die
Mark gehen.
1 Mark = 8 Unzen
und das ist dieselbe
Mark, nach der man
die
Silbermark wiegt
139
Bienenhonig wird hier gleichfalls nach schweren
Tausend verkauft, aber bei Honig gibt man 1100
Pfund für einen schweren Tausend.
Nach schweren Hundert verkauft man hier
Terpentin, Gallapfel, Flachs von jeder Art,
136
Vogelleim, Flachsgarn, Kammwolle, bearbeitetes Kupfer, Blattkupfer und
Kupferdraht.
Öl wird hier nach
Tausend des Raummaßes verkauft,
1 Tausend = 40 metri
und der
metro hält nach Gewicht
30½
schwere Pfund Olivenöl.
Nach Stoff(ballen) verkauft man hier Steifleinen (Buckram),
golddurchwirkte Tuche, Samit, Marramas, Nacchi,
Nacchetti von Asow, Samt aus Seide und Kamelott;
Leinenstoffe stückweise und nach
braccia.
Datteln hier werden nach Tausend an der Zahl verkauft,
und 1100 derselben je Tausend.
Färberwaid (Blau) wird nach Tausend verkauft,
1400 leichte Pfund je Tausend.
Rindsleder wird hier nach Ballen verkauft und jeder Ballen entspricht 10
Leder, egal von welcher Art.
Pferdeleder wird hier zu Hundert an der Zahl verkauft.
Ziegenleder Stapel (montanine) zu Hundert an der Zahl.
Weizen, Gerste, jedes andere Getreide und alle Hülsenfrüchte werden
hier nach
staio Raummaß verkauft.
1 Scheffel = 12 staia in Venedig
Rosinen:
260 leichte Pfund gibt man je staio.
Walnüsse und Mandeln in der Schale:
140 schwere Pfund gibt man je staio.
Haselnüsse und Senf:
112 schwere Pfund gibt man je staio.
Feigen secchi:
220 schwere Pfund gibt man je staio.
Kastanien:
200 schweren Pfund gibt man je staio.
Johannisbrot:
133 schweren Pfund gibt man je staio.
Wenn du
Silber in Venedig anbietest, solltest du das den von der
Gemeinde bestellten Herren
sopra a ciò innerhalb von
drei Tagen anzeigen (
appresentare)
und innerhalb von drei Tagen, nachdem du mit ihm in
Venedig eingetroffen bist, bezahlst du ½
Pfennig Kleingeld je
Mark.
Nachdem du es angezeigt hast, solltest du es innerhalb von 5 Tagen an
einen Bürger
su zum Wechselkurs verkauft haben
140
und das dann den oben „bestellten Herren” anzeigen. Davon bezahlt der
Verkäufer ½
Pfennig Kleingeld je
Mark. Merke dir, dass du es nicht verkaufst, bevor
du es angezeigt hast. Ich würde es nicht wiegen lassen, bevor ich
es prägen lasse,
[[ Redewendung? : d.h. schütteln des
ceneracciolo,
]]
aber die Münze will es nicht anders.
137
Wenn du willst, kannst du es als Ausländer innerhalb der Frist von 5 Tagen
in der Münze einzahlen. Dann wirst du es in 15 bis 20 Tagen von der
Münze von Venedig zurückbekommen und du wirst 11
lire, 13 soldi a
grossi (=11×240+13×12 = 2796 Pfennig a grossi
≈ 107,54 Grosso) aus Venedig je
Mark eingezahlt haben,
Um eine Mark aus Venedig, so wie sie aus der
Münze kommt, zu entnehmen, (hätte man)
9 soldi, 1 Pfennig des Grosso
(109 Grosso)
aus Venedig a conto.
[[ Die etwa 1½ Grosso Differenz entsprechen
den Kosten und dem Schlagschatz der Münze. ]]
Unter Strafe von 50 Lire je 100
Pfund darf man für Fremde, die nicht Bürger
von Venedig sind, in Venedig etwas, das irgendwie aus der Levante kommt,
einzahlen.
In Venedig leben Nachkommen des Meisters Francesco von Bologna, die
Gold von Silber trennen. Sie behalten von der Mark 4
venezianische
Grosso ein,
1 Dukat = 24 Grosso
Manchmal kommen sie nach Bologna, aber meistens bleiben sie in Venedig.
[[ Aussage?:
Das ist es, was sie (tun) können, wenn sie (obigen Betrag) einbehalten
(torre = togliere) wollen, und sie können mehr oder weniger fordern, ganz
wie es ihnen beliebt. Am besten trifft man eine Abmachung mit ihnen.
]]
Seide, Sendal-Seide, golddurchwirkte Tuche, Florettseide, Färberdistel,
Gewürznelken, Nelkenstängel, Muskatnuss, langer Pfeffer, Hohes Zyperngras,
Mazis, Safran, Zimtsterne, Kubeben-Pfeffer, Borax (Mineral), Kampfer,
141
Rhabarber, Orientalische Purgierwinde und alle
kleine
Spezereien, die nach
Pfund verkauft werden,
werden in Venedig nach
stadera gewogen und das
bezahlt der Käufer. Ein Fremder bezahlt 24
Pfennig
Kleingeld je 100
Pfund und wenn sie durch
Pauschalierung (per trarre) der Galeere oder des Schiffs bzw. durch deren
Aufteilung gewogen werden, bezahlt er bloß 12
Pfennig
pro 100
Pfund. Die Bürger bezahlen die Wiegegebühr
dieser Dinge, das heißt, wenn er kauft 12
Pfennig
Kleingeld je 100
Pfund und wenn er durch
Pauschalisierung (per trarre) der Galeere oder des Schiffs bzw. durch
deren Aufteilung wiegen lässt, bezahlt er bloß 6
Pfennig je 100
Pfund.
Ebenfalls nach
leichten stadera: Pfeffer, Ingwer,
Zimt, Rotholz, Zucker, Puderzucker, Schellack,
Zettoaro, Indigo,
Weizen, Pferdehaar, Elfenbein, Auripigment, Reis, Mandeln und kleine
Rosinen. Für alle anderen Spezereien, die nach
Hundert
verkauft werden, bezahlt der ausländische Käufer 50
Pfennig Kleingeld je
leichten
Tausend; dagegen bezahlt der Bürger nur 23
Pfennig je
leichten Tausend.
138
Wenn man sie durch Pauschalisierung (per trarre) der Galeere oder des
Schiff bzw. durch deren Aufteilung wiegt, bezahlt der Ausländer 20
Pfennig je
leichten Tausend
und der Bürger nur 18
Pfennig je
leichten Tausend.
Ebenfalls nach leichten stadera wird verkauft:
Baumwolle, Wachs, Alaunstein, Weinstein, Kreuzkümmel, gemahlener Krapp,
Süßholz und Flachs. Ausländische Käufer bezahlen für die Wiegegebühr
30 Pfennig Kleingeld je Tausend
und wenn man durch Pauschalisierung (per trarre) der Galeere oder des
Schiff bzw. durch deren Aufteilung wiegt, nur 12
Pfennig je leichten Tausend.
Analog zahlt der Bürger im ersten Fall 13 Pfennig
je leichten Tausend und im zweiten Fall nur
6½ Pfennig Kleingeld je
leichten Tausend.
Nach
schweren stadera wird verkauft: feines
Ziegenleder (urspr. aus Cordoba), Zinnober,
tuzia,
Schmirgel, deutsche, französische und flämische Wolle; all diese
Dinge werden richtig nach
schwerem gewogen,
aber wie bei Pfeffer nach
leichtem bezahlt.
Ebenfalls nach
schwere stadera wird hier verkauft:
Eisen, Kupfer, Zinn, Blei, Bronze und alles Metall; Käse, Fleisch,
Schmalz, Talg, Honig und alle Essensvorräte; Mandeln in der Schale,
Walnüsse, Feigen, Haselnüsse, Kastanien und alle Früchte; grobe Wolle,
Alaun,
Gattina, Buchsbaumholz, Gallapfel und andere Dinge.
Der ausländische Käufer bezahlt 42
Pfennig Kleingeld
je
schweren Tausend und wenn man durch
Pauschalisierung (per trarre) der Galeere oder des Schiff bzw. durch deren
Aufteilung wiegt, bezahlt er 20
Pfennig je
Tausend; dagegen bezahlt der Bürger im ersten Fall 18
Pfennig je
Tausend und im
zweiten Fall nur 9
Pfennig
je
Tausend.
142
Auf alle Waren aus dem Osten, die mit einer bewaffneten Galeere nach
Venedig kommen, bezahlt man keinen Zoll. Auf alle Waren aus dem Osten,
die mit einem unbewaffnete Schiff nach Venedig kommen, bezahlt man eine
Gebühr von 5 Prozent. Auf Weizen liegt keine Zoll.
Öl bezahlt beim Betreten von Venedig 8 Lire
a grossi je Tausend Olivenöl.
Honig bezahlen einen Zoll von 4 Lire a
grossi der Tausend.
Fleisch bezahlen einen Zoll von 4 Lire je
schweren Tausend.
Käse bezahlen einen Zoll von 4 Lire je
schwere Tausend.
Kupfer, Zinn und Blei bezahlen einen Zoll von 2½ Prozent.
Häute bezahlen einen Zoll von 6 Pfennig je
Lira.
Leinen von jeder Art, 6 grossi je
Hundert (Gewicht).
Mandeln ohne Schale 20 soldi
a grossi (20×12=240 Pfennig a
grossi) je Hundert (Gewicht).
143
Getrocknetes Leder 3
soldi je
Pfund.
Datteln, abgezählt, 3 soldi je
Tausend an der Zahl.
Gesalzener Fisch 3 soldi je Pfund.
Gesäuberter Teer 7
soldi
a grossi (=7×12 =84
Pfennig a
grossi) der
Hundert (Gewicht).
Wein aus Kreta, Romania und Rimbola 8 soldi
di grossi die anfola.
[[ a grossi ≠ di grossi ? ]]
Für das Vermitteln an die Makler der Gemeinde, 5 soldi
Kleingeld pro Hundert Pfeffer.
Für die Verpackungsgebühr, 1⅓ Grossi
(= 42⅔ Pfennig Kleingeld)
je carica.
Um es abzuwiegen, 1 soldi, 8
Pfennig je carica.
Um es zu tragen, 12 Pfennig Kleingeld je
carica.
Für weitere Makler, die nicht zur Gemeinde gehören,
9 Grossi je carica.
Für den Zoll an die Gemeinde ½ Grosso je
Hundert, wobei man sagt, dass auf die
carica (alla incarica) 9 Grosso
kommen.
Um es in einer Galeere nach Flandern zu verladen,
1
Grosso je
carica.
144
Zucker im Fass, 30 soldi Grosso der leichte Tausend.
Puderzucker in Kisten, 22 soldi Grosso der leichte Tausend.
Pfeffer, Rotholz in Kisten, 27 soldi
Grosso der
leichte Tausend.
Wachs, 20 soldi Grosso der leichte Tausend.
Pelzwerk, 25 soldi Grosso der leichte Tausend.
Gewürznelken, Mazis und alle
feinen Spezereien,
27
soldi Grosso
der
leichte Tausend.
Alaun, Färberwaid (blau) und Krapp, 15 soldi
Grosso der
leichte Tausend.
Tuch von jeder Art, von Flandern nach Venedig, 30 soldi
Grosso der
leichte Tausend.
Kupfer und Zinn, 5 soldi Grosso der leichte Tausend.
Getreide im Sack, 4 Prozent der Währung.
Rohseide, 2 Prozent der Währung.
Steifleinen (Buckram) von jeder Art, 3 Prozent der Währung.
Wein aus Kreta, 25 soldi Grosso die anfola.
Wolle von jeder Art, der „500 leichte Pfund” aus
Venedig, 30 soldi Grosso.
Die besagten Galeeren fahren von Venedig nach Flandern,
auf dem ganzen Weg wagen sie es nicht, Waren von Venedig nach Flandern
zu verladen (levare); das tun sie nirgendwo anders als in Venedig,
wenn sie von Venedig nach Flandern fahren.
Aber auf dem Weg zurück von Flandern nach Venedig können sie verladen, wo
immer sie wollen.
Wer hier auflädt und nach Flandern fährt, bezahlt in Venedig keinen Zoll;
und wer dort Sachen aufnimmt und von Flandern nach Venedig zurückkommt,
der kann es anbieten, verkaufen oder exportieren, ohne in Venedig Zoll zu
bezahlen.
Für alle Spezereien, 13 soldi Grosso der leichte Tausend.
Zucker, 10 soldi Grosso der Tausend.
Feine
Wollstoffe und feine Leinen,
6
soldi Grosso
der
Ballen.
1 Ballen = 260 schwere Pfund
Kupfer, Zinn und Eisen, 6 soldi Grosso der schwere
Tausend aus Venedig.
Leichtes in der Holzkiste, 3 Prozent der Währung.
Pfeffer, Schellack, Indigo, Weihrauch, Wachs und andere ähnliche Dinge,
d.h. andere ähnliche Spezereien, 10 soldi
Grosso Silber aus Venedig
je cantare von Zypern nach Venedig und 13
soldi Grosso
je leichten Tausend aus Venedig.
Kamelott, 2 Prozent der Währung in einer bewaffneten
Galeeren und 1½ Prozent in einem unbewaffneten Segelschiff.
145
Goldgarn und Silbergarn 3 Prozent.
Grobe
Wollstoffe, Graue und
canovacci,
4
soldi Grosso
für den Ballen zu 350
schweren Pfund aus Venedig.
Leichtes in Holzkisten, ½ Prozent der Währung.
Kupfer und Zinn, 4 soldi Grosso der schwere Tausend
aus Venedig.
Von den besagten Orten nach Venedig
Seide, 2 Prozent der Währung.
Steifleinen (Buckram), Seidenware und Kermes (Färbstoff), 4 Prozent der Währung.
Rosinen, 6 soldi Grosso der leichte Tausend.
Wachs und grobe Spezereien, 10 soldi Grosso der leichte Tausend.
Feine
Spezereien, 6
soldi Grosso der
leichte Tausend.
Die Überführung die obengenannten Dinge mit bewaffneten Galeeren nach
Venedig ist in Venedig zollfrei.
100 leichte Pfund aus Venedig machen in Ferrara
87 Pfund.
1 Mark Silber nach dem Gewicht von Ferrara macht in
Venedig 8 Unzen und 2 Pfennig.
100 leichte Pfund aus Venedig machen in Padua
100 Pfund.
1 Mark Silber aus Padua ist dieselbe wie die
Mark von Venedig.
Wer Flachs aus Padua exportiert, bezahlt für Tausend
(Gewicht) 4 Lire Kleingeld.
142
Der
Tausend Baumwolle nach dem Gewicht von Venedig
macht in Cremona 36–37
pesi.
1 peso = 27 Pfund in
Cremona
1
Carica Pfeffer nach dem Gewicht von Venedig
macht in Cremona 16
pesi.
1 peso = 25 Pfund in Cremona
Der peso aus Venedig und jener aus Cremona sind
dieselben.
100 leichte Pfund aus Venedig machen in Bologna
84 Pfund.
37 Braccia aus Bologna machen in Venedig
36 braccia.
1
Pfund Silber nach dem Gewicht von Bologna macht
in Venedig 12
Unzen und 3
Pfennig.
1 Mark = 8 Unzen
= 192 Pfennig in Venedig
1 Unze = 24 Pfennig (Gewicht)
1 Tausend Olivenöl aus Fermo macht in Venedig
47 metri.
50
Rubi Flachs aus Fermo machen in Venedig
1000
schwere Pfund und ebenso viel für Fleisch.
1 Rubo = 28 Pfund in Fermo
1 Salma Leinsamen aus Fermo ergeben in Venedig
2 5/8 staia.
1 Salma Buchweizen aus Fermo macht in Venedig
2¼ staia.
100 Braccia aus Fermo machen in Venedig
96 braccia.
10½ Salme Wein aus Fermo machen in Venedig
1 anfola.
1 Rubo entspricht 28
Pfund in Fermo.
113–113½ leichte Pfund aus Venedig
machen in Florenz 100 Pfund.
1 schwerer Tausend aus Venedig macht in Florenz
1400 Pfund.
1 Pfund aus Venedig, nach dem Perlen,
Goldgarn und perperi Gold gewogen werden, macht in
Florenz 11 Unzen, 14 Pfennig.
1 Mark Silber nach dem Gewicht von Venedig macht in
Florenz 8 Unzen, 10 Pfennig;
das gleiche gilt für die Mark Gold.
10 canne aus Florenz machen in Venedig
36 braccia.
1 Staia Weizen aus Venedig macht in Florenz
4 staia.
143
1 anfola Wein nach dem Maß aus Venedig macht in Florenz
1⅓ cogna.
1 Scheffel Blasenalgen nach dem Maß aus Venedig
macht in Florenz 850 Pfund.
147
Man behauptet, dass die Fracht für einen
soma Pfeffer zu
500 venezianischen
Pfund nach Florenz bzw. von
Florenz nach Pisa einschließlich Fuhrkosten und Maut, 5¼
Florin kostet.
Man sagt, dass der Transport eines Ballen Seide zu [...] venezianischen
Pfund nach Florenz [...]
100 leichte Pfund aus Venedig machen in Pisa
92–93 Pfund.
100 schwere Pfund aus Venedig machen in Pisa
143 Pfund.
1
Pfund Silber aus Venedig macht in Pisa
13
Unzen.
1 Pfund = 1½ Mark in Venedig
100 leichte Pfund aus Venedig machen in Lucca
90 Pfund.
10 Pfund Seide nach dem Gewicht von Venedig machen
in Lucca 9 Pfund.
1 Pfund Sendal-Seide oder Seidenware aus Lucca
ergeben in Venedig 13¼ Unzen und man bezahlt
für sie 2 Prozent beim Betreten Venedigs.
100 leichte Pfund aus Venedig machen in Genua
96 Pfund.
10 canne aus Venedig machen in Genua
[...] braccia
1 Mark Silber nach dem Gewicht von Venedig macht in
Genua 9 Unzen, 3 Pfennig (Gewicht).
1 Mina nach dem Maß aus Genua macht in Venedig
1¼ staia.
10 canne aus Genua machen in Venedig
35 braccia.
1
Mark Silber aus Wien macht in Venedig
8
Unzen und 3
Pfennig
1 Unze = 24 Pfennig Gewicht
88 Buenmini Silber a conto sind
1 Mark Gewicht in Venedig.
1 Silbermark nach dem Gewicht von Venedig machen an
diesen Orten 8 Unzen und 2 Pfennig.
148
8
Sestieri Getreide nach dem Maß von Nîmes macht
in Venedig 3
staia.
1
carica aus diesen Orten macht in Venedig
416
leichte Pfund.
1 carica = 3 cantara
1 corda zu 6 canne aus Nîmes
macht in Venedig 19½ braccia.
16¼–16½ Unzen Seide nach dem
Gewicht von Venedig machen an diesen Orten 1 schweres
Pfund und nach diesem Pfund wird Seide in Nîmes
und Montpellier verkauft.
100 leichte Pfund Spezereien aus Venedig machen
65 Messepfund.
540 leichte Pfund aus Venedig machen
1 carica (Messelast) zu 350
Messepfund.
1 Mark Silber zur Messe macht in Venedig
8 Unzen, 5 Pfennig.
100 leichte Pfund aus Venedig machen
88½ leichte Messepfund.
100
leichte Pfund aus Venedig machen in Paris
62½
Pfund
1 Pariser Pfund = 15 Unzen
350
Pfund je
carica Spezereien.
Die
carica Pfeffer aus Venedig zu 400
leichte Pfund macht in Paris 246
Pfund.
1 Pariser Pfund = 15 Unzen
1 Pfund Gold- oder Silbergarn aus Venedig macht in
Paris 10½ Unzen.
144 Pfund Seide aus Venedig machen in Paris
100 Pfund.
160 leichte Pfundd aus Venedig machen in Brüssel
100–103 Pfund.
100 leichte Pfund aus Venedig machen in Antwerpen
60–62 Pfund.
100 Pfund aus Pera machen in Venedig
103–104 leichte Pfund.
1 cantaro in Pera zu 150 Genueser
Pfund machen in Venedig für Spezereien 157
leichte Pfund.
112 schwere Pfund aus Venedig machen in Pera
1 cantaro zu 150 Genueser Pfund.
56 saggi aus Pera machen in Venedig
1 Mark.
1 cantaro aus Tripolis macht in Venedig
175 leichte Pfund.
149
1 cantaro aus Sevilla macht in Venedig
175 leichte Pfund.
1 cafisso Getreide nach dem Maß aus Sevilla macht
in Venedig 5¾ staia.
Der Hundert, nach dem Ware in Glarentza gehandelt wird,
macht in Venedig 115–118 leichte Pfund.
1
Perpero aus Glarentza rechnet man bei Waren zu
7
Grosso.
1 perpero = 20 Esterlin
1 Scheffel Getreide nach dem Maß aus Glarentza
macht in Venedig 1 staia.
100
Scheffel Blasenalgen nach dem Maß aus Glarentza
machen in Venedig 6
Scheffel
1 Scheffel = 12 staia in Venedig
100 Pfund Seide, Wachs oder Weizen nach dem Gewicht
von Euböa machen in Venedig 125 leichte Pfund.
100 Scheffel Getreide nach dem Maß aus Euböa sind
in Venedig 42 staia.
In Euböa wird das Geld aus Venedig zum gleichen Kurs verwendet, wie es
in Venedig zirkuliert. Ähnlich verwendet man hier
torneselli Kleingeld und zwar
3 bagattini = 1 tornesello.
100 misure Getreide aus Cannea machen in Venedig
20½ staia.
100 Scheffel Getreide nach dem Maß aus Korinth machen
in Venedig 55½ staia.
150
100 Pfund Wachs nach dem Gewicht von Ragusa machen
in Venedig 119 leichte Pfund.
12 Unzen Silber nach dem Gewicht von Ragusa
machen in Venedig 11 Unzen Silber.
In Ragusa verwendet man
Grosso
und Scheidemünzen aus Kupfer, die sie
folleri nennen.
1 Grosso
= 30 folleri
Sie werden in Ragusa für alles verwendet.
1 Scheffel Getreide aus Giadra macht in Venedig
1¼ staia.
1 Mark Silber nach dem Gewicht von Giadra macht in
Venedig 1 Mark.
100 Pfund aus Giadra machen in Venedig
112 leichte Pfund.
5 Pfund aus Asow machen in Venedig
100 schwere Pfund.
Was auf bewaffneten Galeeren von Asow nach Venedig kommt, bezahlt
Frachtkosten wie folgt:
151
Die besagten Dinge, die mit bewaffneten Galeeren aus Venedig hergebracht
werden, sind in Venedig zollfrei.
Der staio Getreide nach dem Maß aus Venedig macht in
Treviso 3 staia.
Das
schwere Tausend aus Venedig macht in Mailand
600
schwere Pfund.
1 schweres Pfund = 28 Unzen in Mailand
Der leichte Tausend aus Venedig macht in Mailand
920 leichte Pfund Spezereien und für Baumwolle
860 Pfund nach Tara, die man davon nimmt.
100 leichte Pfund aus Venedig machen in Perugia
90 Pfund.
1 leichter Tausend aus Venedig macht in Perugia
900 Pfund.
Der Transport einer soma Baumwolle zu 500
Pfund von Venedig nach Perugia nach kommunalen
Fuhrkosten kann 2½ Florin kosten. Für die
soma Spezereien zahlt man 3⅛
Florin.
100 leichte Pfund aus Venedig machen in London
60–62 Pfund.
1 Pfund und 9½ Unzen
Seide nach dem leichten Gewicht aus Venedig machen in London 18
Unzen.
1 Mark 3½ Sterling
Silber nach dem Londoner Tower-Gewicht machen in Venedig
1 Mark Silber, wobei die Tower-Mark
von London mit der kölner Mark übereinstimmt.
1 Sack Wolle zu 52 chiovi nach dem Gewicht von London
macht in Venedig 330 schwere Pfund.
148
Es gelten in Venedig für den
Florin bzw.
Golddukat
1 Florin
= 2 soldi Grosso
= 24 Grosso,
wie man Waren und Wechsel in Venedig bezahlt,
152
und in London für die
Mark (sterling Silber)
1 Mark
= 13 soldi 4 pence
= 160 pence sterling.
Wenn für den
Florin soundso viele
pence sterling der englischen Währung gezahlt werden
(siehe die Tabelle), dann ist es in Ordnung, wenn die
Mark
sterling Pfennig für Pfennig auf soundso viele
soldi
Grosso aus Venedig kommt:
Bei 33 |
pence sterling der Florin,
kommt die Mark auf 9 sol., 8 4/11
den. des Grosso |
Bei 33½ |
pence sterling, kommt die Mark
auf 9 sol., 7 42/67 6 42/67 den. |
Bei 34 |
pence sterling, kommt die Mark
auf 9 sol., 4 16/137 16/17 den. |
Bei 34½ |
pence sterling, kommt die Mark
auf 9 sol., 2 70/139 3 7/23 den. |
<A 35 |
pence sterling, kommt die Mark
auf 9 sol., 1 5/7 den.> |
Bei 35 ½ |
pence sterling, kommt die Mark
auf 9 sol., – 16/137 0 12/71 den. |
Bei 36 |
pence sterling, kommt die Mark
auf 8 sol., 10⅔ den. |
Bei 36½ |
pence sterling, kommt die Mark
auf 8 sol., 9 15/73 den. |
Bei 37 |
pence sterling, kommt die Mark
auf 8 sol., 7 29/37 den. |
149
Bei 37½ |
pence sterling, kommt die Mark
auf 8 sol., 6 2/5 den. |
Bei 38 |
pence sterling, kommt die Mark
auf 8 sol., 5 1/9 1/19 den. |
Bei 38½ |
pence sterling, kommt die Mark
auf 8 sol., 3 57/77 den. |
Bei 39 |
pence sterling, kommt die Mark
auf 8 sol., 2 6/13 den. |
Bei 39½ |
pence sterling, kommt die Mark
auf 8 sol., 1 17/79 den. |
Bei 40 |
pence sterling, kommt die Mark
auf 8 sol., – den. |
Bei 40½ |
pence sterling, kommt die Mark
auf 7 sol., 10 22/27 den. |
Bei 41 |
pence sterling, kommt die Mark
auf 7 sol., 9 27/41 den. |
Bei 41½ |
pence sterling, kommt die Mark
auf 7 sol., 8 44/83 den. |
Bei 42 |
pence sterling, kommt die Mark
auf 7 sol., 7 3/7 den. |
153
Der Hundert starella Getreide
nach dem Maß von Castello macht in Venedig 49 staia.
Der
Hundert quartini Salz nach
dem Maß aus Castello machen in Venedig 13
Scheffel.
1 Scheffel = 12 staia in Venedig
105 Staia Getreide nach dem Maß aus Venedig machen
in Triest nur 100 Scheffel.
1 Staia Getreide nach dem Maß von Venedig macht in
Friaul ½ staia.
1 Mark Silber ist dieselbe Mark wie die aus Venedig.
12 Staia Getreide nach dem Maß von Mantua machen in
Venedig 5 staia.
Der schwere Tausend aus diesen Orten stimmt
mit dem schweren Tausend aus Venedig überein.
Der leichte Tausend aus diesen Orten macht
in Venedig 1 Tausend und ein Viertel leichten Gewichts.
100 Braccia nach dem Maß aus Venedig machen
in Methone und Curone 120 braccia.
1
Perpero aus diesen Orten ist 24
Esterlin
1 <perpero>
= 12 Grosso
100 cubelli Getreide nach dem Maß von Thessaloniki
machen a Venedig 130 staia.
100 Staia Getreide nach dem Maß von Cres machen
in Venedig 107 staia.
1½ Mark Silber oder Gold nach dem Gewicht
von Venedig ergeben in Neapel 13 Unzen,
12 Pfennig.
100 misure Salz aus Ghelle (Slawonien) machen in
Venedig 9 Scheffel.
100 misure Salz aus Krk (Slawonien) machen in
Venedig 9 Scheffel.
100 misure Salz aus Pag (Slawonien) machen in
Venedig 9 Scheffel.
154
100
misure Salz aus Nova (Slawonien) machen in Venedig
9
Scheffel.
100 misure Salz aus Lukowo (Slawonien) machen in
Venedig 9 Scheffel.
151
100 misure Salz aus Šibenik (Slawonien) machen in
Venedig 13 Scheffel.
100 misure Salz aus Durres machen in
Venedig [...] Scheffel.
100 misure Salz aus Alexandria machen in Venedig
16 Scheffel.
100 misure Salz aus Sardinien machen in Venedig
13 Scheffel.
100 misure Salz aus Ibiza machen in Venedig
54 Scheffel.
100 misure Salz aus Sarabese (Barbarei) machen in
Venedig 26 Scheffel.
1000 Scheffel Salz aus Zypern machen
in Venedig 27 Scheffel.
100 misure Salz aus Chioggia machen in Venedig
4 Scheffel.
100 misure Salz aus Cervia machen in Venedig
3 Scheffel.
100 misure Salz aus Ancona machen in Venedig
37 Scheffel.
8
olle Salz von Hyères (Provence) machen in Pisa
62
quarre, d.h. 1
großer staio
Salz, der in Venedig [...]
Scheffel macht.
1 staio grosso
= 15½ staia picciole in Pisa
13 staia Salz nach dem Maß aus Venedig sind in Venedig
12 staia Weizen.
Zur Übersicht über das Währungswesen in Flandern und Brabant im 13. und
14. Jahrhundert siehe hier.
- Geld:
-
1 Real d'or = 2 Grosso tournois
= 2 soldi gros tournois
= 24 gros tournois
1 Mark
= 13 soldi, 4 Pfennig Esterlin
= 160 Pfennig Esterlin (flämische Esterlin)
1 Grosso tournois
(bzw. gros tournois Silber)
= 12 gros tournois
= 12 (10½) Pariser Pfennig
= 15 Pfennig tornesi
= 3 Esterlin
= 24 Mite = 3 soldi muneta di pagamaneto
1 Esterlin = 4 gros tournois = 8 Mite
[[ In dieser Zeit beginnt sich der Groot herauszubilden:
1 fläm. Groot = 3 Esterlin
≈ 1 französischer Grosso tournois
]]
- Gewicht (zu den Angaben in Gramm
basierend auf dem Tari zu etwa
0,883g siehe
hier; Witthöft rechnet mit 0,8836g
pro Tari.):
-
1 cova = 650 Brügger Pfund
1 carica (Last) = 400 Pfund
1 Ballen (balla) = 250 Pfund
1 peso = 180 Pfund
1 Pfund = 14 Unzen
≈ 426,49g
[[ nicht das Troy-Pfund
zu 16 Unzen !? ]]
1 Mark Gold =
8 Unzen Goldgewicht (= Tournai)
≈ 243,71g (243,552g nach Witthöft)
1 Unze Gold
= 34 Tari, 10 Grän
≈ 30,464g (30,444g nach Witthöft)
1 Mark Silber = 6 Unzen
≈ 185,43g (185,563g nach Witthöft)
16 Mark Gold = 21 Mark
Silber (dem Gewichte nach!)
1 Unze Silber = 35 Tari
= 30,905g (30,927g nach Witthöft)
1 Sack Wolle = 60 chiovi
= 360 Pfund
1 chiova = 6 Pfund
28 pietre (Steine) =
60 chiovi
Stoffe:
[[ 1 Troy-Pfund =
2 Troy-Mark = 32 Lot = 320
Engels !? ]]
1 Mark = 4 Vierding (fortoni)
= 16 Lot (lotti) = 120 Esterlin
(sterlini)
1 Vierding = 4 Lot
= 30 Esterlin
1 Lot = 7½ Esterlin
- Raummaß:
-
Getreide: pippa, utto (utti)
Wein, Öl: 1 tinello = 360 Loth
tonello
- Länge:
-
alla
In Brügge gibt es nur ein Gewicht, und zwar
das Pfund bzw. die Unze; in
Brügge gilt:
1 Pfund = 14 Unzen
1 carica (Last) = 400 Pfund
Wolle wird in Brügge nach Sack verkauft,
1 Sack = 60 chiovi
= 360 Pfund
1 chiovo = 6 Pfund
Man behauptet, 60
chiovi sind in Summe
28
pietre (Steine) aus Brügge und man
verkauft nach dem Wert von soundso vielen
Mark der Sack.
1 Mark
= 13 Schilling, 4 Pfennig Esterlin
= 160 Pfennig Esterlin;
1 Grosso tournois = 3 Esterlin
Die Silbermark nach dem Gewicht in Brügge und ganz
Flandern ist 6 Unzen Brügger Gewicht;
21 Mark Silbergewicht machen
in Brügge 16 Mark Goldgewicht.
Die Goldmark in Brügge und ganz Flandern enthält
8 Unzen Gold und stimmt mit der
Pariser Mark überein.
238
1 Goldmark =
8 Unzen Goldgewicht
1 Silbermark =
6 Unzen Brügger Gewicht
1 Troymark zu 8 Brügger Unzen
= 247,417g (Witthöft)
21 Mark Silbergewicht = 16 Mark Goldgewicht
Runder Pfeffer, Ingwer, alle groben und feinen Spezereien aus dem Osten,
Seide, Baumwolle mapputo und Garn, alles wird nach
Pfund und nach dem Wert von soundso vielen
Esterlin verkauft.
1 Grosso tournois = 3 Esterlin
Mandeln, d.h. zerkleinerte Mandeln ohne Schalen, werden in Brügge nach
carica zu 400
Brügger Pfund
verkauft. Man verkauft nach der Anzahl Münzen (moneta), so dass
3
Lire des genannten Geldes (Lire Esterlin, pond groot) gleich
1
Lire starlini (livre gros tournois?) sind.
1 Grosso tournois = 3 Esterlin
Wachs in Päckchen wird in Brügge nach
peso verkauft,
und man gibt für 1
peso 180
Brügger Pfund.
Man verkauft nach dem Wert von soundso vielen
Mark
Silber Gewicht.
1 Mark (Silbergewicht) = 31 soldi
4 Pariser Pfennig = 376 Pariser Pfennig
1 Grosso tournois Silber = 21 Pariser Pfennig
[[ Einführung des gros tournois im Jahr 1266:
1 gros tournois = 12 denier
tournois
= 9,6 denier parisis ]]
Öl, Wein und Honig werden in Brügge nach
tinello
und nach dem Wert von soundso vielen
Real d'or der
tinello gehandelt.
1 Real d'or =
2 soldi gros tournois
= 24 gros tournois
1 tinello = 360 Loth in Brügge und ganz Flandern
Feh werden in Brügge zu
Tausend an der Zahl verkauft,
1000 je
Tausend und nach dem Wert von soundso
vielen
Real d'or der
Tausend,
1 Real d'or
= 2 Grosso tournois
und ähnlich bei allen Händlern.
243
Gegerbtes Lammfell, um
Prene und Fütterung von
Waffenröcken aller Arten herzustellen, woher sie auch kommen, werden in
Brügge nach
Hundert an der Zahl verkauft. Der
Hundert zu 102 Stück wird nach dem
Wert von soundso vielen
soldi Esterlin
der
Hundert gehandelt.
1 Grosso tournois = 3 Esterlin
Getreide/Korn zum Färben wird in Brügge nach
Hundert Pfund und nach dem Wert
von soundso vielen Real d'or der
Hundert verkauft.
Alaun wird nach
carica verkauft,
1 carica = 400 Brügger Pfund
und nach dem Wert von soundso vielen
soldi
gros tournois die
carica.
Rotholz wird hier nach Hundert und nach dem Wert von soundso vielen
Real d'or je Hundert Pfund
verkauft.
Zinn wird hier nach
peso,
verkauft
1 peso = 180 Pfund in Brügge
Käse wird hier nach
peso verkauft
1 peso = 180 Pfund
Kupfer und Krapp werden hier nach
Hundert verkauft.
1 Hundert = 100 Pfund
Kreuzkümmel und Reis werden hier nach carica
und nach dem Wert von soundso vielen soldi Esterlin
je carica verkauft.
Eisen wird hier nach Hundert
Pfund und nach dem Wert von soundso vielen tornesi
grossi der Hundert verkauft.
Fett und Talg werden hier nach
peso
1 peso = 180 Pfund
und nach dem Wert von soundso vielen
soldi Esterlin
der
peso verkauft.
Getrocknete Feigen und Rosinen werden hier nach Taschen verkauft, so wie sie aus
Spanien kommen, und nach dem Wert von soundso vielen soldi
Esterlin die Tasche.
239
Seife wird hier nach Hundert
Pfund und nach dem Wert von soundso vielen
grossi der Hundert verkauft.
Stoffe, die in Flandern nach
Mark eingekerbt sind:
1 Mark = 4 Vierding
= 16 Lot = 120 Esterlin
1 Vierding = 4 Lot
= 30 Esterlin
1 Lot =
7½ Esterlin
[[ Eventuell ist hier die Troy-Mark gemeint:
1 Troy-Pfund = 2 Troy-Mark
= 16 Unzen = 32 Lot,
wobei im holländischen Sytem 1 Lot = 10
Engels gilt. ]]
Weizen, Gerste und jedes andere Getreide wird in Brügge nach
einem Maß verkauft, das utto genannt wird. Und
man verkauft den utto zum Preis von soundso vielen
soldi eines Geldes, das sie muneta di pagamento
nennen.
und nach diesem Geld kauf man in Brügge Fleisch und alle anderen
Lebensmittel des täglichen Bedarfs (vettuvaglie ch'avessi mestiere di
comperare a minuto).
In Brügge gibt es zwei sehr große Gebäude (magioni) nach Art der sehr
großen Paläste (palagi), die sie
alle
(Markthalle) nennen. In der einen Markthalle werden nur ganze Wollstoffe
verkauft und sie ist nur an drei Tagen der Woche geöffnet, d.h. am Mittwoch,
Freitag und Samstag. In der anderen Halle werden
Wollstoffe als Ganzes, nach Schnitt und auf
jede gewünschte Art verkauft; sie bleibt die ganze Woche geöffnet.
Unter einer pippa Getreide versteht
man in Flandern eine Fässchen von der Länge eines Fasses, in dem sie
200–250 Pfund Getreide haben können.
Der Seehafen von Brügge liegt bei Sluys. Das ist eine Stadt an der
Meeresküste des Brügger Hafens, wo man alle Waren auf Schiffe, Koggen
(cocche), Galeeren oder andere Schiffe verlädt. Die Stadt Sluys ist drei
flämische Meilen von Brügge entfernt, d.h. 9–10 Meilen. Zwischen Sluys
und Brügge liegt die Ortschaft Damme. Dieser Ort liegt an (in sun) einem
kleinen Fluss, der von Brügge nach Sluys führt. Über diesen Fluss verkehrt
die ganze Ware auf kleinen Schiffen zwischen Brügge und Sluys;
von Damme bis Brügge ist es eine flämische Meile, d.h. 3 Meilen.
240
Von jedem mit einem Seil verschnürte Ballen – welcher Ware auch immer
außer Alaun – sei es von kleinem oder großen Wert (valuta) –,
4 Pariser Pfennig an Damme, wenn du nicht bereits an
Sluys bezahlt hast.
Öl, Wein, Honig, von jedem
tinello
4
Pariser Pfennig Kleingeld an Damme, wenn du nicht
bereits an Sluys bezahlt hast.
1 Grosso tournois
= 10½ (Pariser) Pfennig
Alaun, für die
carica
4
(Pariser) Pfennig an Damme, wenn du nicht bereits an
Sluys bezahlt hast.
1 Grosso tournois = 10½ (Pariser) Pfennig
Sackwolle, Zinn della pezza, Blei della pezza,
2 Pariser Pfennig Kleingeld, oder
per pezza, an Damme, wenn du nicht bereits an Sluys bezahlt hast.
[[ Ob im Folgenden wirklich der Pariser Pfennig gemeint ist? Eventuell hat
Pegolotti den denier parisis (d.p.) mit dem denier tournois (d.t.)
verwechselt; dann hätte man 1 Grosso tournot (Turnose) = 12 d.t. = 9,6
d.p. = 3 Esterlin, wobei im betrachteten Zeitraum schwere Entwertungen der Pfennige
vorgenommen werden. ]]
Alaun, für die Brügger
carica 4
Pariser Pfennig
Kleingeld.
1 Grosso tournois = 12 Pariser Pfennig
Öl, Wein, Honig und alles andere, was im tinello
[gemessen] ist,
4 Pariser Pfennig für den tinello.
Zinn und Blei, 2 Pfennig des obengennanten
Kleingelds für das pezza.
241
Wer die Ware nach Brügge bringt, um sie zu verkaufen,
bringt sie nach Gewicht und bezahlt keine Wiegegebühr. Wer aber
kauft, bezahlt den tolonneo, was wie folgt
erklärt wird:
Für jedes pezza Zinn oder Blei, 2 Pfennig
der besagten Esterlin.
Die Bürger (borgesi) von Brügge sind vom tolonneo
befreit, aber sie bezahlen 3 Pfennig
je Lira an die Stadt Brügge und können dann in der
Stadt kaufen und verkaufen. Dagegen wagt es keine andere fremde Person,
die kein Bürger (borgese) aus Brügge ist, in Brügge gekaufte Waren hier
weiterverkaufen: Die Strafe wäre für jedes Mal 5 Lire
Grosso tournois und beim dritten Mal werden sie
verbannt. Wer aber aus Brügge ausgeschlossen ist, ist aus ganz Flandern
verbannt.
Für die Frachtkosten von Sluys nach Brügge, jeder Ballen Ware
1 Esterlin Silber,
und für die Frachtkosten für Wein, Olivenöl oder Honig
4 Grosso tournois der tinello.
Die Begleiter müssen es auf Risiko und Gefahr des Transporteurs bis zum Haus
des Händlers, von dem die Ware kommt, und in sein Lager bringen;
sofern sie etwas verschütten, müssen sie das beim Eigentümer begleichen.
Für Fracht der Wolle 1
Esterlin Silber je Sack.
1 Grosso (tournois) = 3 Esterlin
D.h., für das Herausnehmen aus dem Schuyt und das Tragen zum Lager:
Pro Ballen Ware, etwa 4
Mite Kleingeld je nachdem
wie weit das Handelshaus vom Wasser des Reye entfernt ist.
1 Esterlin
= 8 Mite
1 Grosso tournois = 3 Esterlin
= 24 Mite
247
Für 1 Wolle, 6 Mite.
Für 1 pezza Zinn, 2 Mite.
Für 1 pezza Blei, 2 Mite.
Für andere Waren entsprechend (all'avenante).
Analog haben sie später die gleichen Transportkosten für die besagten
Waren und Dinge, sobald sie verkauft werden, vorausgesetzt die Gewichte
gehen vom Lager zum Ufer des Reye.
Wolle si è sua ragione 4 Grosso
tournois der Sack; mehr kann der Makler
(curattiere) nicht verlangen, aber damit der
Makler engagierter verkauft, gibt man 6 Grosso
tournois für den Sack.
243
Das bezahlt der Verkäufer und nicht der Käufer. So ist das bei allen
Waren, um den Makler zu bezahlen: es zahlt der Verkäufer und nicht der
Käufer.
Kupfer und Zinn, 1 Pfennig Esterlin für
hundert peso.
Alaun 2
Grosso tournois für
den
Ballen
1 Ballen = 250 Brügger Pfund
Pfeffer, Ingwer, Zimt, hohes Zypergras und Muskatnuss,
1 Grosso tournois für hundert
peso.
Gewürznelken und alle
feinen Spezereien,
2
Pfennig tornesi Kleingeld je
Pfund
1 Grosso tournois
= 15 Pfennig tornesi Kleingeld
Bei diesen Spezereien waren irrtümlich
Zettoaro und
Pistazien angeboten. Um dennoch den Handel zu machen, wenn du kannst,
willst du mit dem Makler über die Vermittlung der
feinsten
Spezereien im Einvernehmen sein, damit du weniger bezahlen
kannst. Wenn nicht, solltest du das Ganze bezahlen.
[[Satz?]]
Rotholz, 2 Grosso tournois je
Hundert, aber mehrere Händler geben 6
gros tournois für den Ballen.
Kermes (Färbstoff), 12 Grosso tournois
für den Ballen zu hundert Pfund
des peso.
Krapp, 1 Grosso tournois für den
hundert peso.
Wein, 4 Grosso tournois je tinello.
Öl und Honig, 6 Grosso tournois
je tinello.
Wachs, ½
Grosso tournois
je
peso.
1 peso = 180 Pfund
Seide, 8 Pfennig für die Lira, für
jede Person außer den Venezianern, denn in der Zeit, in
der sie bei den Galeeren sind, bezahlen sie nur 4 Pfennig
je Lira; dieses [Privileg] hatten sie aus Dankbarkeit von
der Stadt. Aber außerhalb dieser Zeit bezahlen sie wie die
anderen 8 Pfennig je RE.
Pferde, 8 Pfennig je Lira,
und einige geben geben aus Dankbarkeit 12 Pfennig je
Lira.
248
Für Wechsel (Handzettel; manesche) in Bargeld, von jedem Teil
¼ Grosso tournois je hundert
reali (Real d'or?).
Für Wechselbriefe für alle Geschäfte, außer für England,
2 Grosso tournois je hundert reali
(Real d'or?).
Für Wechsel, die man für England gibt (da), für jedes Teil
½ Pfennig je Lira.
Der utto Getreide nach dem Maß aus Brügge macht
in Douai 2 misure.
1 Brügger Mark Goldgewicht macht in Tournai
1 Goldmark.
100 Brügger Pfund machen an diesen Orten
92½ Pfund.
100 alle nach dem Maß aus Brügge machen an diesen
Orten 102 alle.
Die Silbermark Brügger Gewicht zu 6
Brügger Unzen,
249
macht an diesen Orten 6 Unzen und
8 Esterlin.
Die Brügger Goldmark macht an diesen Orten
8 Unzen und 8 Esterlin.
100 Brügger Pfund machen in London
92½ Pfund.
1 Brügger
Mark Gold macht in London
8
Unzen und 8
Pfenniggewicht
nach dem Tower-Gewicht von London.
1 Mark Gold = 8 Unzen in Brügge
100 Quartieri Getreide nach dem Maß von London
machen in Brügge 145–150 utti.
1 Sack Wolle londoner Gewicht zu
52 chiovi macht in Brügge 1 Sack Wolle.
1 Gallone Wein nach dem Maß aus London macht in
Brügge 1½ Loth.
Der Hundert Zinn zu 112 Londoner
Pfund macht in Brügge 120–122
Pfund und ebenso für Eisen.
1 carica Brügger Gewicht Alaun macht in London
318 Pfund.
100 Pfund Spezereien nach Brügger Gewicht machen
in London 87½–88 Pfund.
5 Pfund Seide nach Brügger Gewicht machen in London
4 Pfund.
100 Pfund Kupfer nach Brügger Gewicht macht in
London 80 Pfund nach dem Gewicht für Kupfer.
1 Tausend Zinn aus Cornwall macht in Brügge 1000
Pfund und der Transport von Cornwall nach Brügge
einschließlich aller Schäden bis zum Verkauf in Brügge kostet 6 Schilling, 8 Pfennig sterling der Tausend.
100 Brügger
Pfund machen in Paris
88–89
Pfund.
1 carica = 350 Pfund in Paris
21 Silbermark Brügger Gewicht machen in Paris
16 Mark.
1 Brügger Mark Goldgewicht machen in Paris
1 Mark.
100 Pfund Seide nach Brügger Gewicht machen in
Paris 104–105 Pfund.
250
100 Alle nach dem Maß aus Brügge machen in Paris
[...] alle.
Das peso Wachs aus Brügge macht in Paris
160–162 Pfund.
Die carica Spezereien nach Pariser Gewicht macht
in Brügge 395 Pfund.
1 Brügger
Silbermark macht in Paris
6
Unzen, 2
Pfennig und
6 6/7
Grän.
1 Unze = 24 Pfennig
= 576 Grän
1 Pfennig = 24 Grän
1 Brügger Silbermark =
6 Brügger Unzen = 6,095 Pariser Unzen
1 Brügger Unze = 1,016 Pariser Unze
aber: 35 Tari / 34,650 Tari = 1,010
Man behauptet, dass sich die Transportkosten von Brügge nach Paris für
Spezereien oder Güter wie folgt erklären:
246
- Für Fuhrkosten von Brügge nach Paris,
10 gros tournois je hundert
Pfund.
- Für den pedaggio bzw. oltraggio nach Bapaume; das wird wie folgt
erklärt:
- Für Spezerei,
1½ Pariser Pfennig je Pfund.
- Für Seide, 4 Pariser soldi (=
48 Pariser Pfennig)
je carica.
- Für Pfeffer und Ingwer, 17 Pariser soldi
(= 204 Pariser Pfennig) je
carica oder richtig Karren.
- Für Zucker, 2 Pariser Pfennig je Päckchen.
- Für vai, 4 Pariser soldi (=
48 Pariser Pfennig) der Tausend.
- Für saie aus Norfolk, 4 Pariser Pfennig pro Stück.
Alle Dinge werden den Fuhrkosten hinzugefügt und um so viel erhöhen sich
die Fuhrkosten.
Man nimmt (fassi) die Fuhrkosten (oder richtig den Wagen mit Fuhrmann) für seine ganze
pedaggio und seinen ganzen
passagio.
100 Brügger Pfund machen 93 Messe-Pfund.
21 Brügger Mark Silbergewicht machen
16 Messe-Mark.
1 Mark Gold aus Brügge macht 1 Messe-Mark.
80 Alle Leinen aus der Champagne machen in Brügge
101 alle.
Die
carica aus diesen Orten macht in Brügge
288
Pfund.
1 carica = 3 cantara
in Nîmes und Montpellier
4 cantara und 16 Pfund
aus diesen Orten machen 1 carica in Brügge.
21 Brügger Mark Silbergewicht machen an diesen
Orten 16 Mark und 5⅓ Unzen.
1 Brügger
Mark Goldgewicht macht an diesen Orten
8
Unzen 8
Pfennig.
1 Unze = 24 Pfennig Gewicht
100 Pfund aus Florenz machen in Brügge
78 Pfund.
1 Sack Wolle Brügger Gewicht macht in Florenz
460 Pfund einschließlich der Tara,
aber beim Verkauf ohne Tara nur 440 Pfund.
1 Brügger Mark Goldgewicht macht in Florenz
8 Unzen, 15 Pfennig.
1 Brügger Mark Silbergewicht macht in Florenz
6 Unzen, 13½ Pfennig.
1 Alla aus Brügge macht in Florenz
1 1/6 braccia.
247
1 utto Getreide nach dem Maß aus Brügge macht
in Florenz 6 4/7 staia.
513 Pfund Alaun aus Florenz machen
in Brügge 1 carica.
1 Tinello Wein nach dem Maß aus Brügge macht
in Florenz 2 cogna.
Es gelten in Brügge (Flandern) für den
Real d'or
1 Real d'or = 2 Grosso tournois
= 24 gros tournois,
so wie man rechnet bei Zahlungen von Waren in Flandern, und
in Florenz für den
Florin Gold
1 Florin Gold = 29 soldi
so wie man rechnet und zählt bei Zahlungen von Waren in Florenz.
Bewertet man den
Florin Gold in Brügge zu soundso
vielen
gros tournois (in der Tabelle
grossi) je
Florin Gold (siehe
die Tabelle), kommt der
Real aus Flandern für Florenz
Pfennig für Pfennig auf einen Wert von soundso vielen
soldi
zum
Florin. Wie viel im Vergleich zu jeder Anzahl
gros tournois für die Währung
des
Florin Gold in Flandern in Ordnung ist, sagt die
Tabelle:
Bei 12 |
grossi je Florin Gold
kommt der Real auf 58 sol., – d. = 2 Florin. |
Bei 12¼ |
grossi je Florin Gold
kommt der Real auf 56 sol., 9 39/44 39/49 d.. |
Bei 12⅓ |
grossi je Florin Gold
kommt der Real auf 56 sol., 5 9/37 7/37 d. |
Bei 12½ |
grossi je Florin Gold
kommt der Real auf 55 sol., 8 4/25 d. |
Bei 12⅔ |
grossi je Florin Gold
kommt der Real auf 54 sol., 11 7/19 d. |
Bei 12¾ |
grossi je Florin Gold
kommt der Real auf 54 sol., 7 1/17 d. |
Bei 13 |
grossi je Florin Gold
kommt der Real auf 53 sol., 6 6/13 d. |
Bei 13¼ |
grossi je Florin Gold
kommt der Real auf 52 sol., 6
18/53 d.
252 |
Bei 13⅓ |
grossi je Florin Gold
kommt der Real auf 52 sol., 2 2/5 d. |
Bei 13½ |
grossi je Florin Gold
kommt der Real auf 51 sol., 6⅔ d. |
Bei 13⅔ |
grossi je Florin Gold
kommt der Real auf 50 sol., 11 5/41 d. |
Bei 13¾ |
grossi je Florin Gold
kommt der Real auf 50 sol., 7 23/55 d. |
Bei 14 |
grossi je Florin Gold
kommt der Real auf 49 sol., 8 4/7 d. |
Bei 15 |
grossi je Florin Gold
kommt der Real auf 46 sol., 4 4/5 d. |
Bei 16 |
grossi je Florin Gold
kommt der Real auf 43 sol., 3 [6] d. |
Der cantaro von Sevilla macht in Brügge
116 Pfund.
84 Rove Olivenöl nach dem Maß aus
Sevilla macht in Brügge 1 tinello Olivenöl.
1 cafisso Getreidefutter nach dem Maß aus Sevilla macht
in Brügge 3⅙ utti.
Der
Sack Wolle Brügger Gewicht macht in Sevilla
3
cantara und 10
ruotoli.
1 cantare = 100 ruotoli
248
Die Tasche Feigen aus Spanien macht in Brügge
80 Pfund.
In Sevilla gilt:
1 ruotolo = 15 Unzen
= 12 Pfund
1 cantaro = 100 ruotoli
= 125 Pfund = 116 Brügger Pfund
Also entsprechen 600
Brügger Pfund etwa 646½
Pfund bzw. etwa 517¼
ruotoli aus Sevilla.
100 Brügger Pfund machen in Venedig
145 leichte Pfund.
1040 Brügger Pfund machen in Venedig
1000 schwere Pfund.
1 Carica – oder
400 Pfund – Spezereien nach dem Gewicht von Venedig,
macht in Brügge 280 Pfund.
1 Sack Wolle nach dem Brügger Gewicht macht in Venedig
540 leichte Pfund.
100 Alle Leinen nach dem Maß aus Brügge machen
in Venedig 104 braccia.
253
1
Silbermark Brügger Gewicht macht in Venedig
6
Unzen, 5¾
Pfennig.
1 Unze = 24 Pfennig
1000
leichte Pfund Färberwaid (blau) aus Venedig
machen in Brügge 1
cova.
1 cova = 650 Brügger Pfund
Es gelten in Brügge (Flandern) für den
Real d'or
1 Real d'or = 2 Grosso tournois
= 2 soldi gros
tournois
= 24 gros tournois,
so wie man für Waren in Flandern bezahlt, und in Venedig für den
Florin Gold oder richtig
Golddukat
1 Florin Gold
= 2 soldi di Grosso
= 24 Grossi Silber
so wie man die Zahlung der Waren und Wechsel in Venedig berechnet.
Wenn man den
Florin Gold in Flandern zu soundso vielen
(siehe unten)
gros tournois Silber bewertet,
dann kommt der flämische
Real d'or für Venedig Pfennig für
Pfennig auf einen Wert von soundso vielen venezianische
Grossi Silber. Im Folgenden steht, wie
viel (für den Real) in Flandern in Ordnung ist im Vergleich zu jeder Anzahl
Grossi Silber der
Währung des
Florin Gold:
Bei 12 |
gros tournois je Florin Gold
kommt der Real auf 48 Grossi aus Venedig |
Bei 12¼ |
gros tournois je Florin Gold
kommt der Real auf 47 1/19 [1/49]
Grossi aus Venedig |
Bei 12⅓ |
gros tournois je Florin Gold
kommt der Real auf 46 26/37 Grossi aus Venedig |
Bei 12½ |
gros tournois je Florin Gold
kommt der Real auf 46 2/17 [2/25]
Grossi aus Venedig |
Bei 12¾ |
gros tournois je Florin Gold
kommt der Real auf 45 2/25 [3/17] Grossi aus Venedig
249
|
Bei 13 |
gros tournois je Florin Gold
kommt der Real auf 44 4/13 Grossi aus Venedig |
Bei 13¼ |
gros tournois je Florin Gold
kommt der Real auf 43 25/53 Grossi
aus Venedig |
Bei 13⅓ |
gros tournois je Florin Gold
kommt der Real auf 43 1/5 Grossi
aus Venedig |
Bei 13½ |
gros tournois je Florin Gold
kommt der Real auf 42 2/3 Grossi
aus Venedig |
Bei 13⅔ |
gros tournois je Florin Gold
kommt der Real auf 42 6/41 Grossi
aus Venedig |
Bei 13¾ |
gros tournois je Florin Gold
kommt der Real auf 41 49/55Grossi
aus Venedig |
Bei 14 |
gros tournois je Florin Gold
kommt der Real auf 41 1/7 Grossi
aus Venedig |
Bei 15 |
gros tournois je Florin Gold
kommt der Real auf 38 2/5 Grossi
aus Venedig |
Bei 16 |
gros tournois je Florin Gold
kommt der Real auf 36 Grossi |
1 Silbermark Brügger Gewicht macht in Pisa
6 Unzen, 17½ Pfennig.
100 Alle aus Brügge machen in Pisa
99 braccia.
1 Sack Wolle nach dem Brügger Gewicht macht in Pisa
483 Pfund brutto.
100 Brügger Pfund machen
in Pisa 139 Pfund und
in Lucca 135 Pfund.
100 Brügger Pfund machen in Siena
138 Pfund.
Man behauptet, dass der Transport eines
schweren
Tausend Alaun aus Konstantinopel in einem unbewaffneten Schiff
von Cadiz nach Brügge 3
Florin kostet.
1 schwerer Tausend
= 11 cantara und
11 ruotoli in Konstantinopel
Der genannte cantaro ist derselbe wie in Genua.
16 Falacche oder richtig fanecche
Getreide nach dem Maß aus Portugal machen in Brügge 1 utto.
1 cafisso =
12 falacche Getreide in Portugal
16 alchiere Getreide nach dem Maß von Lissabon machen
in Brügge 1 utto.
1 cantaro an den Gestaden,
d.h. Casablanca, Safi, Azemmour, Saleh und Asilah haben alle
dasselbe cantar,
macht in Brügge 118⅓ Pfund.
1
Cafisso Getreide nach dem Maß der
Gestade
von Spanien macht in Brügge 15 8/9
utti.
250
Fiorino di stella (Grosso aus Florenz) halten 10 Unzen,
21 Pfennig Feinsilber.
Bolognini zu 10 Unzen.
Astigiani zu 8 Unzen, 19 Pfennig.
LXXIII
Imperiali zu 9 Unzen.
Piagentini zu 11 Unzen, – Pfennig.
Florin neu zu 10 Unzen, 10 Pfennig.
Florin popolini zu 11 Unzen,
12 Pfennig.
Aguglini neu aus Pisa zu 11 Unzen,
12 Pfennig.
Sanesi von 2 soldi für einen zu
11 Unzen, 12 Pfennig.
Sterlini alt und neu zu 11 Unzen,
12 Pfennig.
Venezianischer Grosso zu 11 Unzen,
14 Pfennig.
Grosso tournois zu 11 Unzen,
12 Pfennig.
Gienovini (aus Genua) zu 11 Unzen,
14 Pfennig.
Valenziani zu Pferd zu 11 Unzen,
7 Pfennig.
Baldacchini mit Adler (aus Bagdad), zu
11 Unzen,
8 Pfennig.
290
Baldachini mit Engeln (aus Bagdad) zu 11 Unzen,
7¼ Pfennig.
Canbragni mit Kopf (Canbragio = Cambrai) zu 11 Unzen,
2 Pfennig.
Fregiachesi (Friesacher) mit Adler, Turm, Lilie und Mond zu
9 Unzen, 10½ Pfennig.
Marsigliesi zu 11 Unzen,
6½ Pfennig.
Basilei aus Romania auf venezianischer Art gemacht, zu 11
Unzen, 8 Pfennig.
Basilei aus Romania neu neu zu 5 Unzen,
12 Pfennig.
293
Guelfi aus Florenz zu 11 Unzen,
16 Pfennig.
Ambrugini milanesi zu 10 Unzen,
20 Pfennig.
wahrhaftige Veronesi zu 11 Unzen,
13 Pfennig.
Florin alt zu 11 Unzen, 5 Pfennig.
Romanini neu zu 11 Unzen, 2 Pfennig.
Volterrani zu 10 Unzen,
16 Pfennig.
Florin neu zu 10 Unzen,
12 Pfennig.
Barbagianni zu 10 Unzen,
13 Pfennig.
Agontani (aus Ancona) zu 11 Unzen,
14 Pfennig.
Fanti aus Leon zu 11 Unzen, 6 Pfennig.
Margugliesi zu 7 Unzen, 8 Pfennig.
Tolosani (aus Toulouse) neu zu 6 Unzen.
Tolosani (aus Toulouse) alt zu 6 Unzen,
9 Pfennig.
Fortaddeona zu 5 Unzen,
15 Pfennig.
Digianesi (aus Dijon) neu zu 4 Unzen,
12 Pfennig.
Petavini (aus Poitiers) zu 3 Unzen,
12 Pfennig.
Chermonesi zu 3 Unzen, 8 Pfennig.
Mattesi neu zu 3 Unzen, 12 Pfennig.
Medaglie aus Susa zu 3 Unzen,
18 Pfennig.
Segugini alt zu 5 Unzen,
14 Pfennig.
Astigiani, große, zu 8 Unzen,
21 Pfennig.
Santo Pietro aus Rom zu 10 Unzen,
15 Pfennig.
Lucchesi alt (aus Lucca) zu 11 Unzen.
Sanesi alt (aus Siena) zu 11 Unzen.
Gratiani aus Deutschland zu 9 Unzen.
Aguglini alt zu 10 Unzen,
6 Pfennig.
291
Ravignani (aus Ravenna) zu 10 Unzen,
12 Pfennig.
Carlini alt, crocetti ohne Lilie,
Gigliato, zu 11 Unzen,
4 Pfennig.
Raonesi aus Sizilien zu
10 Unzen, 20 Pfennig.
Cipresi aus Zypern zu 11 Unzen.
Gigliato aus Rhodos zu
11 Unzen, 4 Pfennig.
Ghibeldini gemacht in Florenz, 10 Unzen,
15 Pfennig.
Miglioresi alt, 9 Unzen,
12 Pfennig.
Miglioresi neu aus Tunis,
11 Unzen, 6 Pfennig.
LXXXII
Es kommt manchmal vor, dass Kaufleute vorbeikommen, um Weizen oder anderes
Getreide an irgendeinen Herrn (bzw. eine Gemeinde oder eine andere Person)
zu verkaufen, um es von einem Land zu einem anderen zu überführen.
Durch diesen Verkauf bzw. Einkauf vereinbart man (implizit) viele
Konventionen in der einen oder anderen Region.
Wenn die Kaufleute trotzdem bereit sind, an die Herren und die
Gemeinschaften zu verkaufen, so werden wir im Folgenden jene Konventionen
aufführen, die für den Kaufmann, der auf eigene cautera
verkauft, schwerer wiegen (più fanno); und ob man sie (die Konventionen)
bekommen kann entsprechend dem, was das Folgende beinhalten wird.
Falls (sich die Konvention) nicht (durchsetzen lassen), würde man dafür
sorgen, sie so nah wie möglich beizubehalten; und zwar so gut man es nach
eigenem Belieben mit Bedingungen und schriftlichen Abmachungen kann, wie
du im Folgenden sehen wirst:
Zunächst verkauft ein Händler an einen Herrn (bzw. eine Gemeinde oder eine
Person) eine Menge Weizen oder anderes Getreide. Diese Menge Getreide
verspricht er als Ganzes, einem solchen Land und einer solchen Benennung
(nominagione) zu geben, „più e più paesi”, wie es am besten ist
(come è ’l meglio e d’onde il meglio),
so dass er glaubt, den besten Markt für sich haben zu können.
320
[[ Man bezieht? ]] alles von einem der besagten Ländern oder aus Teilen
der einen oder anderen Region, wie bei dem Händler, der verkauft, wie es
ihm passt.
Gerechnet (a ragione) wird mit einem Preises für ein Maß, das entweder
jenes ist, wo es abgeliefert werden muss, oder das, wo es entgegengenommen
wird; aber gemeint ist das Maß, nach dem es verkauft wird.
Er führt es zu einem Hafen zu solch einem Termin, den er einerseits
immer so langfristig wie möglich nimmt und andererseits so wählt, dass der
Ankunftstermin in einer für die Seefahrt guten Jahreszeit liegt und nicht
inmitten des Winters, sodass der Winter ihn nicht daran hindert, zur See
zu fahren.
Wenn der Fall eintritt, nämlich der
Entzug
(destenimento) der Exportlizenz, die in diesen Ländern für die
Herren bzw. die Gemeinschaft der besagten Länder ist, – sei es durch
den Tod des Herrn, durch die Neuheit des Herrn oder weil ein Fall
vorliegt, dass man keine Exportlizenz haben kann – wäre der
Verkäufer dem Käufer, von dem er keine Exportlizenz haben könnte, nicht
verpflichtet.
[[ Importlizenz statt Exportlizenz? ]]
Gesetzt den Fall, das besagte Getreide trifft entweder ganz oder teilweise
nach dem von dem Verkäufer versprochenen Termin ein, kann der Verkäufer
durch ein Dokument nachweisen, dass er es in der genannten Frist verladen
hat und dass es dadurch plausiblerweise ohne eine Verhinderung durch Gott,
das Meer oder die Menschen [[ also ohne eigenes Verschulden ]]
fristgerecht am Verladeort angekommen sein sollte.
323
Obwohl es bei Fälligkeit nicht eingetroffen ist, wäre der Herr (bzw. die
Gemeinde oder eine andere Person) gezwungen, das Gelieferte entgegenzunehmen.
Sie mussten es jedesmal, wenn es nach der Frist eintraf, für das gleiche
Geschäft und den gleichen Preis nehmen, als ob es innerhalb der Frist
angekommen wäre.
Gesetzt den Fall, dass der besagte Weizen ganz oder teilweise
entweder an einem oder mehreren der oben genannten Orte ankommt.
Wenn einem Herrn (bzw. einer Gemeinde oder einer anderen Personen)
etwas entzogen (destenuto) wird
–
entweder durch Seeräuber genommen oder zerstört durch das Schicksal auf
See oder durch einen anderen Unfall, der auf dem Meer passieren kann,
(für diese Sache wird ein Gottesereignis ausgeschlossen,
aber nur wenn irgendeiner der besagten Fälle eintritt), –,
ist die Menge, die in einigen dieser Fälle benötigt würde,
nach dem Willen des Verkäufers zu verstehen. Um sie wird die verkaufte
Summe verringert.
Der Verkäufer wäre verpflichtet, so viel weniger
d'aducerne,
wie von der Menge entzogen (destenuta) oder verloren ist.
Der Weizen bzw. anderes Getreide ist nach dem Wissen guter,
vertrauenswürdiger Kaufleute als gut und marktfähig zu verstehen.
Falls er nicht so ist, wie er sein sollte, müsste man ihn von besagten
Kaufleuten inspizieren lassen. Wenn sie seinen Wert als schlechter
beurteilen, ist die Wertminderung vom Verkauftswert abzuziehen.
Aber auch wenn der Weizen beim Verkäufer bliebe,
wäre er verpflichtet, die bei ihm verbliebene Menge
d'aducerne1,
und zwar die Menge, die er an den Ort gebracht hat, reduziert um das, was
ihm dann zurückgewiesen worden ist. Es stünde im Ermessen des Verkäufers,
das abzuziehen oder es gleichsam nach dem Marktwert zum vereinbarten
Abschluss zu bringen.
321
Der Herr (bzw. die Gemeinde oder ein anderer Käufer) ist verpflichtet, das
Getreide entgegenzunehmen bzw. es abnehmen und messen zu lassen; wenn er
kann an der Lade des Schiffs und wenn es nicht an Land ist, an der Küste
des Meers; und zwar innerhalb von 8 Tagen, nachdem das Schiff mit Getreide
im Hafen eingetroffen ist.
Mehr oder weniger wie man das Schiff dem Verkäufer am besten platziert
oder intaglia (schnitzt?) und je nachdem, ob das Schiff
groß oder klein ist, muss man es sofort entladen oder darf es gar nicht
entladen.
Ab dem Tag, an dem es entladen oder gemessen sein muss, es aber nicht
entladen bzw. gemessen ist, (wenn du kannst – se puoi),
verbleibt (stea stia) jede Gefahr durch das Meer,
durch Menschen, durch Feuer, Seeräuber oder jede andere Gefahr, bei der er
kommen oder eingreifen könnte, beim Käufer und nicht beim Verkäufer.
Damit ist der Käufer verpflichtet, das dem Verkäufer zu bezahlen, als ob
er es empfangen hätte.
Gesetzt den Fall ein Schiff oder mehrere Schiffe (so viele sie sind) für
Weizen sind mit der ganzen oder einem Teil der Fracht im Hafen, wohin er für
den Verkäufer gebracht werden muss, eingetroffen.
324
Obwohl die Frist, in der es entladen oder gemessen werden muss, nicht
vollendet ist, kämen „sie” durch die Macht von Galeeren oder anderen
Schiffen irgendeines Herrn (oder einer Gemeinde oder einer anderen
Personen) und nähmen ein oder mehr Schiffe mit Weizen über das Meer,
um es in ihrem Herrschaftsgebiet bzw. Land oder in einer anderen Region,
wohin es gelenkt oder gesendet werden soll, zu verkaufen.
Bei solch einer gelenkten und versendeten Menge Weizen gehen alle Risiken
und Gefahren, bei denen man eingreifen kann bzw. verkauft, an den Käufer
und nicht an den Verkäufer. Wer es kauft, wäre verpflichtet, es dem
Verkäufer gut und vollständig zu bezahlen, als ob er es fristgerecht vom
Verkäufer erhalten hätte.
Wenn der Verkäufer vom Käufer vorher einen Teil der Zahlung, auf die sich
das Geschäft beläuft, haben kann, würde er die Hälfte, ein Drittel, ein
Viertel oder welchen auch immer Teil er haben kann, verlangen. Diese
Vorauszahlung muss er, wenn er kann, bei der Bezahlung des obigen
(diretano) Buchweizens bzw. des Getreides,
das er innerhalb der Frist oder bei Fälligkeit zuteilen wird, abziehen.
Aber (sed) man kann es nicht vorher in der Hand haben, dass der Käufer
verpflichtet wäre, bei Lieferung des Getreides bar zu bezahlen.
Wenn bei Lieferung des Getreides nicht bar gezahlt werden kann und
es ihm behagt, eine Frist zu setzen, nimmt und macht man die kürzeste
Frist vom Tag der Lieferung des Getreides bis zur Fälligkeit, an der es
bezahlt sein kann.
Man stimmt einer vereinbarten Frist zu, wenn man durch ein Schriftstück
bzw. durch Versprechen von Menschen, die einem gefallen, sicher sein kann,
mit diesen cautere auf Papier oder auf Schriftstücken
die geschuldete Zahlung bei Fälligkeit zu erhalten.
322
Wo es ihm behagt, eine Frist zu vereinbaren, ohne eine Sicherheit durch
Menschen, Schriftstücke oder andere Kaufleute zu haben, könnte er das
Getreide unter seiner Bewachung und mit einem eigenen Schlüssel aufbewahren.
Mit einem anderen Schlüssel für den Käufer erleichtert (aggiò) er es ihm,
dass er es nicht noch einmal nachmessen muss.
Will der Käufer alles oder einen Teil verkaufen, kann er das tun, und der
Erlös durch den Verkauf von allem oder von Teilen müsste in die Hände des
Verkäufers bis zur Erfüllung seiner Zahlung gehen.
Wenn das Getreide nicht so viel einbringt, wie der Verkäufer erhalten
muss, wäre der Käufer dem Verkäufer für jeden Mangel (difalta) bis zur
vollständigen Zahlung verpflichtet.
Jedesmal, wenn das Getreide ganz oder teilweise innerhalb der Fälligkeit
kommt, egal (anche) zu welchem Zeitpunkt es innerhalb der Frist kommt, ist
der Käufer verpflichtet, es den Konventionen entsprechend entgegenzunehmen.
Nach dem Erhalt der angekommenen und gelieferten Menge beginnt die Zahlung
oder die Frist gemäß den Konventionen.
Anmerkungen:
- cimento bezeichnet ein Gemisch, das
Goldschmiede zum Reinigen oder Probieren von Edelmetallen
verwenden.
- ariento salvaggio – „wildes” Silber ist eine Mischung aus
Silber und Schwefel, entspricht also Argentit, das früher unter dem
Namen Silberglanz firmierte.
- Zum beschriebenen Verfahren der Kuppelation siehe
wikipedia.
Wenn du Gold raffinieren willst, das so wenig Gold enthält, dass, wenn du
es mit dem Hammer zu Stangen schlagen willst, es nicht unter dem Hammer
aneinander haftet, dann will man es schmelzen und auf folgende Art zum
Korn [[ granuliertes Gold? ]] werfen: Zunächst benötigt man einen Topf von
zwei Armen Umfang und eineinhalb Armen Tiefe; dieser Topf ist hilfreich,
um ihn mit klarem Wasser zu füllen. Wenn der Topf voll Wasser ist,
entfacht man das vorbereitete Feuer für die Schmiede mit Holzkohle.
Danach nimmst du einen irdenen Schmelztiegel und darin schmilzt du in der
Schmiede das Gold, das du raffinieren willst. Ist dein Gold gut
geschmolzen, ziehst du es mit einer Zange bzw. grazzine
aus Eisen vom Feuer und wirfst es Tropfen um Tropfen in einen Wassertopf.
Beachte aber, dass du nicht alles gleichzeitg wirfst, denn sonst
würde alles in dem Wassertopf verklumpen und nicht körnig werden.
331
In diesem Fall sollte man es erneut schmelzen. Wenn du aber dein Gold
Tropfen um Tropfen wirfst, wird es im Wassertopf zu feinen Körnern nach
Art von Knospen. Nachdem du alles geworfen hast und es im besagten
Wassertopf körnig gworden ist, entsorgst du das Wasser, nimmst das Gold
heraus und gibst es auf folgende Art zum cimento:
Du nimmst einen neuen Tontopf und wirfst den
cimento
mit Händen in den Topf, als ob du geraspelten Käse auf Lasagne streuen
würdest. Dann machst du eine Schicht aus granuliertem Gold und wieder eine
Schicht aus
cimento; dann wieder eine aus
granuliertem Gold und noch einmal eine Schicht
cimento. Nicht zu dick und nicht so viel, dass das
Gold bedeckt wäre. So gibst du dein Gold Schicht um Schicht in den Topf,
so viel du hineingegeben und mit
cimento bedeckt
hast. Nun legst du einen Tondeckel auf den Topf. Wenn du dein Gold auf
diese Weise in dem Topf vorbereitet hast, stellst du ihn zum Feuer in
einen Ofen, der mit einem Ziegelstein von oben abgeschlossen ist. An der
Seiten und von oben lässt man im Ofen große Öffnungen und am Grund auf
jeder Seite Löcher von einer Spanne. Durch die Öffnung am Boden entfachst
du im Ofen für einen Tag und eine Nacht ein leichtes Feuer und dieses
Feuer arbeitet wie folgt in deinem Ofen:
Platziere (im Ofen) ein Stück Holz entsprechend dem, was in den Ladungen
verkauft wird. Wenn das Feuer einen Tag und eine Nacht gleichmäßig
gebrannt hat, lösche das Feuer im Ofen und nimm den Tontopf mit dem Gold
durch die Öffnung nach oben aus dem Ofen heraus und lasse es einen Moment
abkühlen. Dann wasche dein Gold und stelle den entnommenen
cimento, außer dem was Gold und Silber enthält,
an einen Ort (i.S.v. aufheben?). Wenn das erledigt ist, nimm dein Gold und
gib es wie zu Beginn in besagten Tontopf, lege es zurück zum
cimento auf die gleich Art wie zu Beginn
und gib ihm für eine Nacht und einen Tag Feuer wie zuvor.
332
Je weniger Gold enthalten ist, desto öfter wirst du es für einen Tag und
eine Nacht ins Feuer geben, bis man es mit einem Hammer schlagen kann.
Um zu wissen, ob das Gold beim Schlagen mit dem Hammer erhalten bleibt
(tiene, es darf nicht zerbröseln), prüft man es auf folgende Art: Wenn man
den Körnern viel Feuer gegeben hat und man glaubt, man müsste es schlagen
können, mache Folgendes. In dem Moment, in dem du es aus dem Feuer ziehst,
und das Gold hast, nimmst du ein oder zwei Unzen von den besagten
Goldkörner, schmilzt sie und formst davon einen Stift (kleiner Pfahl,
verghetta). Schlage ihn auf einem Amboss mit einem Hammer und versuche ein
Blatt (Blech) herzustellen. Wenn dein Gold noch immer nicht zu einem Blatt
geformt werden kann, solltest du es wie zu Beginn zurück zum
cimento legen. Gib es so oft für einen Tag und
eine Nacht ins Feuer, bis man dein Gold zu einem Blatt schlagen kann.
332
Wenn du feststellst, dass es zu einem Blatt geschlagen werden kann,
schmilzt du dein gesamtes Gold und machst davon Stäbe, die du zu dünnen
Blätter schlagen lässt. Danach lasse die Goldblätter (Bleche) entsprechend
dem Umfang (lunghezza) des Topfes zuschneiden, in dem sie im
cimento auf das Feuer gegeben werden müssen.
Gestalte es im Topf Schicht für Schicht wie Lasagne mit geraspeltem Käse
auf folgende Art:
Nimmt den Topf und entferne ein Stück von der Länge der Öffnung bis zum
Grund als ob es ein Viertel seiner Rundheit (Umfang?) wäre, und drei
Viertel bleiben wie folgt für die Länge verfügbar:
.
Nun macht man eine Schicht
cimento und dann eine
Schicht aus Goldblättern, ein Goldblatt neben dem anderen,
und dann streut man darauf den
cimento.
Wenn man das Gold in den
cimento legt,
befeuchtet man die Blätter in klarem Wasser, weil sie angefeuchtet den
cimento besser annehmen. Nachdem
du dein ganzes Gold in den Topf mit dem
cimento
gegeben hast, lege den Deckel auf die Öffnung des Topfs und bedecke ihn
mit nasser Erde, wie es ein soll. Dann stellt man den Topf mit dem so
vorbereiteten Gold – wie zu Beginn bei den Körnern – in den
Ofen und gibt ihm zwei Feuer, einen Tag und eine Nacht je Feuer, indem man
zu jedem Feuer neuen
cimento beimengt,
denn der entnommene
cimento darf nicht
zurückgegeben werden und soll doch ersetzt werden. Wenn du dem Gold als
Blätter zwei Feuer gegeben hast, schmilzt du es wie zu Beginn erneut, und
wie zuvor lässt du Blätter machen und gibst es erneut mit
frischem
cimento in ein oder zwei Feuer.
Anschließend muss dein Gold raffiniert sein. Dann schmilzt du alles
– gereinigt und vom
cimento befreit –
zusammen, fertigst daraus Stäbe und lässt es durch Vergleich prüfen. Wenn
du es im Vergleich bei 24
Karat findest, bleibt es
gut und es macht dir keine Arbeit mehr, es erneut zum
cimento zu geben; wenn aber keine 24 karätige
Feinheit gefunden wird, solltest du es wieder zu Blättern schlagen lassen,
es erneut zum
cimento und in so viele Feuer
geben, bis du 24 karätige Feinheit hergestellt hast.
Kannst du jetzt sagen, dass alles Gold zunächst granuliert werden muss, um
es zu Blättern zu schlagen?
333
Die Antwort ist nein, aber gut, alles Gold mit weniger als 18–20
Karat kann man nicht zu Blättern schlagen, denn
wenn man sich ein wenig oder mehr auf den Amboss legt, zerbröselt es unter
dem Hammer. Man kann kein Blatt daraus machen, es sei denn, es würde
durch Kupfer oder einen anderen Trick weich gemacht; eine Sache, die man
selten so klar findet. Deshalb verlangt man von 20 oder 18
Karat abwärts, es auf die zuvor beschriebene Art zu
granulieren und es in so viele Feuer zu geben, dass du es auf eine
Legierung bringst, dieman schlagen kann. Man sagt, dass jedes geeignete
Feuer die Karatzahl um 2 erhöht, insbesondere von 20
Karat abwärts. Aber wenn Gold 20
Karat hat, steigt der Aufwand, um die Karatzahl zu
erhöhen; dennoch kann man sagen, dass ab 20 Karat
jedes geeignete Feuer dein Gold um 1 Karat steigen
lässt.
333
Wenn man aber große und übermäßige Feuer macht, würde man die Zunahme
beschleunigen, aber es würde nicht so viel nutzen und so viel Gewinn
bringen. Gut, es ist wahr, dass hochkarätiges Gold widerstandsfähig ist
(sofferà → sofferare → sofferire → soffrire); es kann großem Feuer besser
widerstehen als niedrigkarätiges Gold, und daher sage ich, dass dort wo
man ein Stück Holz in einen Ofen zum Gold von weniger als 18
Karat legt, kann man permanent zwei Stücke in den
Ofen zum Gold mit mehr als 18 Karat legen.
Rezept für cimento:
cimento enthält zwei Dinge, nämlich Ziegel und
Salz. Nimm einen Ziegel weg, zerstoße ihn; ist er gut alt und gut
gekocht, lass ihn fein zerstoßen; achte aber darauf, dass der Ziegel
ohne Erde oder Sand ist, denn wenn er entweder Erde oder Sand enthält,
würde er dem Gold Schaden zufügen. Ist er gut zerstoßen, lässt man es
mit einem feinen Sieb durchsieben. Dann nimmst du gut getrocknetes Salz
und lässt es ganz ähnlich zerstoßen und sieben. Ist beides – der
Ziegel und das Salz, beides für sich – gut zerstoßen und gesiebt,
nimmst du für 12–16 karätiges Gold vier Maße zerstoßene Ziegel und
ein Maß zerstoßenes Salz und vermischst es ordentlich; um es besser zu
mischen, siebt man das Gemisch, und du wird einen
cimento für die besagte Art (Gold) erhalten.
Für 16–20 karätiges Gold nimmst du drei Maße zerstoßene Ziegel und
ein Maß zerstoßenes Salz und vermischst es auf die vorgenannten Art;
der cimento wird gut für das besagte Gold sein.
Für 20–24 karätiges Gold nimmst du zwei Maße zerstoßene Ziegel und
ein Maß zerstoßenes Salz und vermischst es auf die vorgenannte Art; der
cimento wird gut für das besagte Gold sein.
Man bedenke, dass je mehr Salz der cimento
enthält, desto stärker ist der cimento, und je
hochkarätiger das Gold ist, desto stärkeren cimento
benötigt man.
334
Nachdem du dein Gold raffiniert hast, lohnt es sich für dich, es bis zum
Ende zu extrahieren und den cimento, mit
dem du raffiniert hast, überarbeiten zu lassen; denn der besagte
cimento hat nicht nur alles Silber und Kupfer,
das dein Gold enthält, an sich gebunden, sondern immer noch Gold enthält.
Dennoch kann man es weder raffinieren noch bearbeiten,
weil (che) nicht so viel Gold in den cimento
geht. Dennoch wirst du es auf folgende Art bearbeiten:
334
Zunächst nimmst du den besagten cimento,
wäschst und reinigst ihn über einem Bottich voll Wasser mit einer
Holzschüssel und gibst das entnommene Gereinigte in die besagte
Holzschüssel. Du wirst entweder oder 4 oder 6 Unzen Quecksilber haben
und gibst es in die besagte Schüssel auf das Gereinigte, das du aus
deinem cimento gewonnen hast. Zusammen mit dem
Gereinigten schlägst und reibst du es einen guten halben Tag lang mit
einem Stein oder einem Holzstößel. Danach ist das verbleibende Gold im
cimento und es wird beim besagten Quecksilber
hängen (appiccherà). Dann wäschst du den besagten
cimento und nimmst das besagte Quecksilber
heraus.
Wenn du das besagte Quecksilber des
cimento
herausgenommen hast, will man dem Quecksilber das Gold, das es
aufgenommen und an sich gezogen hat, entziehen. Du entziehst es auf
folgende Art: Das Quecksilber wird in eine Tasche aus feinem
cerbolatto-Leder gegeben und darin, so sehr man kann,
zusammengepresst. Durch das Pressen des Quecksilbers durchdringt es das
Leder der besagten Tasche und das Gold bleibt in der Tasche angesammelt
mit einer gewissen Menge Quecksilber zurück. Dennoch nimmst du es und
korrigierst es auf folgende Art: Nimm einen kleinen Schmelztiegel aus
Ton und erhitzte ihn sehr stark. Wenn der Schmelztiegel gut heiß und rot
glühend im Feuer ist, gibst du das zuvor gepresste Gemisch aus Gold und
Quecksilber, das in der Tasche übrig geblieben ist, hinein. Danach
bedeckst zu es mit heißen Kohlen aus dem Feuer. Sobald das Quecksilber
die Hitze des Feuers spürt, wird es in Rauch aufgehen und das Gold
bleibt im Schmelztiegel angesammelt und hart zurück. Schließlich
entnimmst du es dem Schmelztiegel, schmilzt es und machst daraus, was
dir gefällt.
Wenn man das getan hat, nimmst du den Barren des geschmolzenen
cimento aus dem Ofen. Hast du das erledigt,
ist es sinnvoll, es wie folgt zu reinigen: Lasse ein
ceneracciolo von der Größe entsprechend deiner Arbeit anfertigen;
das ceneracciolo soll zwei Bestandteile haben,
nämlich Pottasche und Sand. Dabei soll die Pottasche aus abgeseihter
Lauge bzw. vom Wäschemachen sein, beide sind gut. Du nimmst diese
Pottasche und durchsiebst sie sehr gut. Danach wird sie gut gewaschen
und du kochst du sie erneut sorgfältig. Nach dem Kochen nimmst du 5/6
der besagten Pottasche weg und 1/6 des gut gewaschenen Sandes,
vermischst es und machst davon deinen ceneracciolo,
ohne darin andere Sache zu vermischen. Steht kein Sand zur Verfügung,
gibt man als Ersatz für den Sand gleich viel gut gewaschene und gut
gesiebte, zerstoßene Ziegel hinzu. Wenn du den
ceneracciolo angefertigt hast, legt man am Morgen Holzkohle hinein
und darauf dicke, lange Baumscheite, die lang genug sind, um mit jedem
Ende auf dem Rand des ceneracciolo zu ruhen,
so dass sie nicht hineinfallen. Danach entfachst du das Feuer. Wenn es
brennt, nimmst du das, was du zum Schmelzen hast, und legst es
(pollo, poni lo) auf die Scheite, die du auf dem
ceneracciolo platziert hast, und lässt so sehr
mit großen Blasebalgen blasen, bis alles gut schmolzen ist. Dann nimmt
man eine Stange so dick wie der Schaft einer Lanze und so lang
wie möglich in die Hand und schlägt mit dem einen Ende auf das Werk mit
der Kohle, von der so viel darauf liegt, damit dein Werk sehr heiß wird.
336
Ist das Werk gut erhitzt, entfernst du mit der Kastanienstange die
Kohle, die auf dem Werk, an der Seite oder um das Werk herum liegen, und
zwar so, dass sie die Arbeit weiter heiß halten.
336
Ist das erledigt, nimmst du einen Eisenstab, gut eine
Unze schwer und zwei Finger lang, in die Hand,
steckst ein Ende in das Werk und gehst mit ihm rührend durch das Werk,
dass es sehr heiß wird. Sobald es glühend heiß ist, gibst du es
sorgfältig hier und da über den Rand auf die Öffnung des
ceneracciolo;. Unterhalb vom Rand des
ceneracciolo, wo du mit dem Eisen rührst, gibst
du eine Handvoll nasses scioppa zum Teig (torta),
damit du den ceneracciolo erhälst.
Indem man auf diese Weise das Eisen rührt, wird das Gemisch aus Blei und
Kupfer durch die Öffnung des ceneracciolo nach
Art der Bleiglätte heraustreten; man beachte aber, das
scioppa oft zu wechseln und das Eisen regelmäßig
aufzuwärmen. Das Blei und das Kupfer wird, wie oben gesagt, so wie
Bleiglätte herauskommen, und das Silber bleibt in der Mitte zurück.
Du wirst es leicht erkennen und verfeinern. Nach dem Verfeinern löschst
du es (spegnilovi) darin und nimmst es heraus. Ist das erledigt, nimmst
du die Bleiglätte und zerdrückst sie. Danach mischt du sie mit der
zerstoßenen Schlacke, die du dem cimento
entnommen hast, und schmilzt sie auf die Art, wie du den
cimento geschmolzen hast. Den Barren, den du
daraus extrahierst, reinigst du auf die Art, wie du den gereinigt hast,
den du aus dem cimento extrahiert hast. Das
Silber, das du aus dem cimento extrahiert hast,
und das, was du aus der Schlacke des cimento
extrahiert hast, enthält Gold und daher will man das Gold vom Silber
trennen. Man trennt sie auf die Art, wie sie im Folgenden beschrieben
wird:
Du nimmst einen großen Schmelztiegel aus Erde entsprechend der Menge
Silber, die du zum Trennen hast. In der Tat könnte die Silbermenge so
groß sein, dass man keinen derart großen Schmelztiegel handhaben will,
aber wir nehmen an, dass die besagte Silbermenge 20
Pfund wiegt. Daher wirst du einen Schmelztiegel
von 5
Pfund nehmen und darin wird man 4½
Pfund des besagten Silbers schmelzen. Wenn es
geschmolzen und sehr heiß ist, nimmst du beachtliche (belli) Rollen
(cannuoli) Schwefel und gibst eineinhalb lange Rollen hinein –
wenn du keine langen hast, nimmst du zwei (kürzere) Stücke, die beide
diese Länge ergeben. Zerschlage sie darin mit einem Stock, bedecke
danach den Schmelztiegel mit Holzkohle und erhitze es gut. Wenn du es
(mit) den Blasebälgen für einen Zeitraum von fünf Vaterunser erhitzt
hast und das Silber sehr heiß ist, blässt man mit den Blasebälgen nicht
weiter, sondern bedeckt den Schmelztiegel und gibt noch einmal Schwefel
auf die Art wie zu Beginn hinzu. Danach bedecke den Schmelztiegel erneut
mit glühender Holzkohle und lasse die Blasebälge so oft schlagen wie
zuvor. Anschließend gib ihm wieder eine Menge Schwefel wie zu Beginn und
auf diese Weise gibst du ihm viermal Schwefel. Erhitze es bei jedem
dritten Mal, aber nicht beim vierten Mal. Beim vierten Mal, wenn du den
Schwefel über dem Silber im Schmelztiegel geschmolzen hast,
337
schüttest du eine Schaufel glühender kleiner Holzkohlen darauf und
nimmst den Schmelztiegel vom Feuer und stellst ihn (
pollo poni
lo) auf eine ebene Stelle, damit er nicht umfällt und es sich nicht
ausbreitet.
337
Lasse ihn so lange ruhen, dass man vier Vaterunser aufsagen kann. Dann
nimmst du mit einer
molli
ein langes Stück Holzkohle und suchst nach dem Schmelztiegel auf diese
Art:
.
Du wird feststellen, dass sich die beiden Teile oder ¾ des
Silbers im Schmelztiegel gut versteifen; das Viertel darüber wird
geschmolzen und zerlaufen bleiben. Dann nimmst du den Schmelztiegel mit
einer
grazinghe
aus Eisen und entsorgst das Geschmolzene, das entstanden ist (ch’è), als
du den Schwefel beim vierten Mal hinzugegeben hast. Außerdem gibst du
beim Vierten den Schmelztiegel so lange zum Abkühlen, bis das Gold
abgekühlt bzw. am Grund des Schmelztiegels ausgehärtet ist. Daneben
möchtest du das Wilde entsorgen, wenn du kommst, um es mit dem Stück
Holzkohle mit der
molli
(wie dir oben gezeigt wird) zu suchen.
Wenn der Fall eintritt, dass du dort, wo du das ausgehärtete Gold und das
„weiche Wilde” (Silberglanz) finden müsstest, beides ausgehärtet
vorfindest, so dass du den Silberglanz nicht wegwerfen kannst, dann
kehre jetzt mit all deinen Sachen zum Schmelztiegel und zum Feuer zurück
und gib es dann ohne weiteren Schwefel für die Zeit eines Vaterunsers
zum Erhitzen. Der Silberglanz wird schmelzen und das Gold wird hart
bleiben, damit du den Silberglanze wegwerfen kannst. Dann ziehst du es
vom Feuer und wirfst das „wilde” Silber (Argentit, Silberglanz) hinaus
und das andere, das hart im Schmelztiegel zurückbleibt, geht mit dem
Schmelztiegel zurück ins Feuer und du machst weiter mit deiner
Trennung. In dem Moment, in dem du es entsorgt hast, geht es mit dem was
im Feuer übriggeblieben ist, zurück in den Schmelztiegel. Denn in dem,
was im Schmelztiegel übriggeblieben ist, befindet sich das restliche
Gold und in dem, was du entsorgt hast, ist das Silber, das man aber
„wildes Silber” (Argentit, Silberglanz) nennt, weil es durch den
Schwefel geschwärzt worden ist.
Deshalb lässt man in dem Moment, in dem du den Schmelztiegel zum Feuer
gegeben hast, den Rest darin schmelzen. Danach kommst du zum Silber,
das du zu trennen hast. Es ist so viel, wie du (von oben) weißt,
das du hinausgeworfen hast. Bedenke aber, den Schmelztiegel nicht
vollständig zu füllen, denn wenn du den Schwefel hinzugibst, wenn der
Schmelztiegel voll Silber wäre, würde es herauslaufen. Beachte also, im
Schmelztiegel einen Finger(breit) frei zu lassen. An diesem Punkt wirst
du das Silber für die Trennung haben, das über dem Rest im Schmelztiegel
geschmolzen ist; es wird gut geschmolzen und sehr heiß sein. Nun gibst
du viermal Schwefel auf die oben beschrieben Art hinzu, schöpfst wie
zuvor ab und lässt es ruhen. Danach wirfst du das Wilde heraus und gibst
das andere zurück zum Feuer und du wird höherwertigeres Silber
herauskommen, als was du zum Trennen hattest.
338
„Alles in der oben erwähnte Reihenfolge, auf die Art und so oft
Schwefel wie zu Beginn und auf diese Weise so oft wiederholend,
was man an Silber zum Trennen gegeben hat.”
Wenn du alles zurückgegeben und das Wilde hinausgeworfen hast und
wenn du kein weiteres Silber zum Abgeben hast, gehe zurück zum Feuer und
zu dem, was im Schmelztiegel ist. Schmelze es gut und wenn es sehr heiß
und gut geschmolzen ist, gib ihm Schwefel so oft, aber nicht so viel wie
zu Beginn.
338
Gib ihm Schwefel entsprechend der Silbermenge, die übrig geblieben ist.
Du wirst den Rest so oft rückgewinnen und das Wilde wegwerfen, bis du bei
dem Punkt ankommst, bei dem du das Wilde hinausgeworfen hast und im
Schmelztiegel ein Rest von Pfund übrig bleibt.
Solch ein Rest geht nicht mehr zum Feuer zurück, sondern er wird zur
Seite gestellt (pollo pone lo).
Jetzt nimmst du einen anderen Schmelztiegel und schmilzt darin so viel
Silberglanz (Argentit) wie zu Beginn. Wenn es gut geschmolzen ist,
decke den Schmelztiegel auf, nimm ein Eisen von der Dicke eines Fingers
und der Länge eines Arms. Nun gib ein Ende in den Schmelztiegel bis zum
Boden und rühre das besagte Silber mit dem Eisenstab. Dann bedeckte den
Schmelztiegel mit Kohlen und erhitze es gut für einen Zeitraum von
vier Vaterunser. Danach ziehst du es vom Feuer, stelltst den
Schmelztiegel ohne die Kohle auf einen ebenen Platz und klopfst ein
wenig mit der Zange (molli) oder der grazinghe
von oben auf den Rand des Schmelztiegels, sodass sich das Silber in dem
Schmelztiegel absetzt (rassetti). Sofern sich Gold darin befindet, wie
viel es auch ist, sinkt es zum Grund; lasse es (ähnlich wie oben) ruhen,
um abzukühlen. Nun nimm einen anderen Schmelztiegel und fülle ihn wie
zuvor und schmelze darin den Silberglanz (Argentit).
Wenn du alles zurückgegeben hast, es zum Abkühlen platziert hast und es
in sich gut kalt ist, nimmst du den besagten Schmelztiegel mit dem kalten
Argentit darin, zerschlägst es mit einem Hammer und nimmst das Silber
heraus. Danach spaltest du dieses Silber mit einem großen
Meißel und du wirst unten ein Sediment Grund finden. In dieses Sediment
wird alles Gold gegangen sein, das im Argentit übrig geblieben ist.
Wenn du all das Argentit aus dem Schmelztiegel (tutti gli coreggiuoli
dell’argento salvaggio) zerbrochen, das Silber geschmolzen und das
Sediment herausgenommen hast, nimmst du das Sediment und verschmilzt es
mit dem vorherigen Grund, der von dem weißen Silber, das du
zuvor getrennt hast, übriggeblieben ist. Wenn es im Schmelztiegel gut
geschmolzen und sehr heiß ist, gib ihm vier Mal Schwefel, klopfe es auf
die gleich Weise wie zu Beginn des Trennens. Wenn du das Wilde
hinausgeworfen hast, weiß man, wie viel es an Sediment, das im
Schmelztiegel zurückbleibt, ergibt. Dem Gewicht nach gibst du für
jede Unze 5 Grän Kupfer
hinzu, verschmilzt es mit dem Sediment und fügst Schwefel entsprechend
der Menge wie zuvor hinzu.
339
Du wiederholst das Hinzufügen und Abschöpfen so oft, dass du glaubst,
beim Gold zu sein. Dennoch wird das Wilde nicht entsorgt, sondern man
lässt es stark abkühlen. Ist es erkaltet, gib es unter (suso = su = auf)
einen Hammer, wobei sich das 12–15 karätige Gold und das Argentit
voneinander trennen. Nun ist deine Arbeit getan, es sei denn, dass du
das Argentit, das du aus dem Sediment gewonnen hast, auf die Art
bearbeitest, wie du zuvor das Argentit aus dem Sediment extrahiert
hast. Ist auch das getan, will man das besagte Argentit raffinieren,
und es vom Schwarz, zu dem es durch den Schwefel gebracht worden ist,
zum Weiß bringen. Und das macht man wie folgt:
Bei Kaufleuten ist es notwendig zu wissen, wie man Silber und Gold
legiert, um Gold-, Silber- oder Kleingeld herzustellen; oder um Gold- oder
Silberstangen herzustellen, damit man sie von einem zum anderen Land
transportieren kann, um Gold- oder Silberteller oder andere Dinge, die für
den Kaufmann notwendig sind und die man im Handel oder Tausch verwendet,
herzustellen. Im Folgenden wird die Art des Legierens gegliedert nach Gold
und Silber. Ich werde zunächst mit der Legierung von Silber beginnen.
Ich habe
- 7 Pfund Silber zu 5 Unzen
Feinsilber je Pfund und
- 9 Pfund Silber zu
4 Unzen Feinsilber je Pfund,
und ich will aus den beiden Sorten ein Geld machen, das eine Legierung von
3
Unzen Feinsilber je
Pfund
halten soll. Ich möchte wissen, welche Menge Kupfer zu den beiden
Silbersorten kommen soll, um besagtes Geld zu machen.
Das macht man auf diese Weise:
343
Ich kenne das Silber, das in den beiden Silbersorten ist; zunächst
für die 7 Pfund, die 5 Unzen
Silber je Pfund enthalten, daher multiplizieren man
7 mit 5. Das macht 35 Pfund
Unzen. Dann multiplizieren die andere Sorte, d.h. 9
× 4 = 36 Pfund Unzen.
Nun addierst du 35 und 36, das machen 71 Pfund
Unzen. Diese 71 Pfund
Unzen geteilt durch die gewünschte Legierung, d.h.
durch 3 (Unzen je Pfund),
ergibt 23⅔ Pfund, was ist Summe des
Schmelztiegels deiner Legierung ist. Von diesen 23⅔ ziehst du die
Summe der Gewichte der beiden Silbersorten (7 + 9 = 16
Pfund), aus denen du das besagte Geld machen
willst, ab. Damit verbleiben 23⅔ - 16 = 7⅔. Diese
7⅔ Pfund sollen Kupfer sein.
Fügt man dieses Kupfer den beiden Silbersorten hinzu, ergibt sich eine
Summe von 23⅔ Pfund. Diese 23⅔
Pfund sind von der gewünschten Legierung, d.h.
zu 3 Unzen Silber je Pfund.
344
Ich habe vier Sorten Silber:
- 8 Pfund zu 7½
Unzen Feinsilber je Pfund,
- 6 Pfund zu 6⅓
Unzen Feinsilber je Pfund,
- 5⅓ Pfund zu 5¼
Unzen Feinsilber je Pfund und
- 11¼ Pfund zu 4 1/5
Unzen Feinsilber je Pfund.
Aus diesen vier Silbersorten und durch Zugabe von Kupfer, will ich ein
Geld machen, das 3 1/6
Unzen Feinsilber je
Pfund enthalten soll. Ich möchte wissen, welches
Gesamtgewicht sich für die Legierungen ergibt und welche Menge Kupfer
ich zu all diesen vier Silbersorten hinzufügen werde.
Folgende Schritte sind zu gehen:
Zunächst kennt man die Gesamtmenge Feinsilber, welche in den vier
Silbersorten enthalten ist,
- 1. Sorte mit 8 Pfund zu 7½
Unzen
(8 × 7½ = 60 Unzen);
- 2. Sorte mit 6 Pfund zu 6⅓
Unzen
(6 × 6⅓ = 38 Unze);
- 3. Sorte mit 5⅓ Pfund
zu 5¼ Unzen
(5⅓ × 5¼ = 28 Unzen);
- 4. Sorte mit 11¼ Pfund
zu 4⅕ Unzen
(11¼ × 4⅕ = 47¼ Unzen)
Danach addiert man die vier Produkte, das macht 173¼
Unzen Silber. Diese 173¼ geteilt durch die
3 1/6 [
Unzen je
Pfund] der
gewünschten Legierung ergibt 54 27/38
Pfund.
Diese 54 27/38 ist die Summe des Schmelztiegels, die man
zusammenschmelzen will. Von den 54 27/38 muss man die Summe der Gewichte
(also insgesamt 30 7/12
Pfund) abziehen; (die
Differenz) vergößert die vier Silbersorten, die du zum Legieren hast:
du entnimmst 30 7/12
Pfund aus den 54 27/38
Pfund und es verbleiben 24 29/288
Pfund, die du als Kupfer hinzugeben musst.
Also wirst du insgesamt 54 27/38
Pfund
legiertes Silber zu 3 1/6
Unzen (je Pfund) haben,
wie man es legieren wollte.
60 |
|
38 |
|
28 |
|
47¼ |
|
8 | Pfund |
6 | Pfund |
11¼ |
Pfund |
37 7/12 |
|
344
Letztlich beschreibt Pegolotti, wie man die folgende Formel nach
x
Pfund Kupfer auflöst.
3⅙ Unzen Feinsilber /
1 Pfund
= 173 ¼ Unzen Feinsilber /
(x + 30 7/12 Pfund)
Ich habe
- 8 Pfund Silber zu 6
Unzen Feinsilber je
Pfund und
- 9 Pfund zu 7
Unzen Feinsilber je
Pfund.
Aus den beiden Sorten Silber will ich Geld machen, das 8
Unzen Feinsilber je
Pfund
durch Zugabe von Silber enthalten soll. Ich möchte wissen, welches
Gesamtgewicht das legierte Silbe haben wird und wieviel Feinsilber man
hinzufügt, um die besagte Menge herzustellen.
345
Folgende Schritte sind zu gehen:
Zunächst kennt man, die Gesamtmenge Kupfer, das in den beiden
Silbersorten für das Legieren enthalten ist. Für die erste Sorte mit 8
Pfund zu 6 Unzen Silber
und 6 Unzen Kupfer je
Pfund, multipliziert man 8 mit 6. Das macht 48
Unzen Kupfer. Für die andere Sorte mit 9
Pfund zu 7 Unzen Silber
und 5 Unzen Kupfer je Pfund
multipliziert man nun 9 Pfund mit
5 Unzen Kupfer (je Pfund).
Das macht 45 Unzen Kupfer. Jetzt muss man die
beiden Produkte addieren, d.h. 48 + 45 = 93 Unzen
Kupfer. Diese 93 Unzen geteilt durch die 4
Anteile Kupfer, die das herzustellende Münzpfund enthält, macht
23¼. Diese 23¼ Pfund wird die zu
schmelzende Menge wiegen. Von den 23¼
Pfund ist die Summe der beiden Silbersorten
(also 8 + 9 = 17), die man zum Legieren hat, abzuziehen. Die 17 ziehst
du von den 23¼ ab und es verbleiben 6¼
Pfund Silber, die man hinzufügen muss. Man
erhält insgesamt 23¼ Pfund legiertes
Silber zu 8 Unzen Feinsilber je
Pfund, wie man es herstellen wollte.
Ich habe drei Sorten Silber, d.h.:
- 5½ Pfund Silber zu 3⅔
Unzen fein je Pfund,
- 6⅓ Pfund Silber zu 4½
Unzen fein je Pfund und
- 7⅓ Pfund Silber zu 5¼
Unzen fein je Pfund.
Aus diesen drei Sorten Silber will ich ein Geld machen, das durch Hinzugabe
von Silber eine Legierung von 6 3/5
Unzen Feinsilber
je
Pfund haben soll. Ich möchte wissen, welche Menge
Feinsilber ich zu den drei Sorten Silber hinzufügen werde und welche
Gesamtmenge der Legierungen sich ergeben wird.
Hierzu geht man folgende Schritte:
In dem Beispiel zeigt sich, dass die Ausgangsmengen zu viel Kupfer
enthält. Weil man kein Kupfer entfernen kann, schwenkt man auf
umgekehrte Rechnung um und fügt stattdessen Silber hinzu.
Zunächst betrachtest du die Menge Kupfer, die in den drei Silbersorten,
zum Legieren, ist.
- für die 1. Sorte mit 5½ Pfund zu
3⅔ Unzen Silber und 8⅓
Unzen Kupfer je Pfund
hat man 5½ × 8⅓ = 45 5/6 Unzen
Kupfer,
- für die 2. Sorte mit 6⅓ Pfund zu
4½ Unzen Silber und 7½
Unzen Kupfer je Pfund
hat man 6⅓ × 7½ = 47½ Unzen,
- für die 3. Sorte mit 7⅓ Pfund zu
5¼ Unzen Silber und 6¾
Unzen Kupfer je Pfund
hat man 7⅓ × 6¾ = 49½ Unzen
345
Beachte im Folgenden:
1 Pfund = 12 Unzen
= 6 3/5 Unzen Silber
+ 5 2/5 Unzen Kupfer
Nun addiert man die drei Produkte, 45 5/6 + 47½ + 49½ =
142 5/6.
346
Diese 142 5/6
Unzen teilt man durch 5 2/5
Unzen Kupfer, die das
Pfund
für das gewünschte Geld (residual) enthält; das ergibt 26 73/162
Pfund. So viele
Pfund
Silber muss die zu schmelzende Menge wiegen, um die gewünschte Legierung
herzustellen, d.h. 6 3/5
Unzen Feinsilber je
Pfund. Von den 26 73/162
Pfund
ist die Summe der Gewichte für die drei Sorten Silber, die man zum
Legieren hat, abzuziehen, d.h. 5½ + 6⅓ +7⅓ =
19⅙
Pfund abgezogen von den 26 73/162
Pfund verbleiben 7 23/81
Pfund.
So viel Feinsilber muss man hier hinzufügen und du wirst insgesamt die
gewünschten 26 73/162
Pfund legiertes Silber zu
6 3/5
Unzen Feinsilber je
Pfund erhalten.
Wenn die Anzahl der Unzen, die in den Pfunden für
das Geld sind, die zum Verschmelzen (consolare
consolidare) gegeben werden, geteilt durch die
Unzen Silber des gewünschten Geldes größer oder
kleiner ist als Anzahl der Pfunde, die man für das Geld gibt, muss man,
um sie zu verschmelzen (consolare consolidare),
entweder Silber oder Kupfer hinzufügen. Also muss man das Kupfer und das
Silber kennen, das in den gegebenen Silbersorten enthalten ist, um es
zu verschmelzen (consolare consolidare).
Man verfährt wie folgt:
Du nimmst die Summe der Silberunzen, die in den
Pfunden Silber sind, die man zum Schmelzen
(consolare consolidare) gibt. Nun teilst du es
durch die Unzen der Legierung des gewünschten
Geldes. Wenn die Menge, die herauskommt, größer ist als die Summe der
Sorten, solltest du Kupfer zu deiner Legierung hinzufügen. Falls sie
kleiner ist, solltest du Silber hinzufügen. Und wenn sie weder größer
noch kleiner ist, wird die hergestellte Legierung an sich gleich sein,
so dass man hier weder Kupfer noch Silber hinzugeben sollte.
Beispiel: Ich habe drei Sorten Silber:
- 7 Pfund Silber zu
2 Unzen Feinsilber je Pfund
- 9 Pfund Silber zu
4 Unzen Feinsilber je Pfund
- 10 Pfund Silber zu
7 Unzen Feinsilber je Pfund
und ich will aus diesen drei Sorten Silber ein Geld machen, das 3
Unzen Feinsilber pro Pfund enthält. Ich möchte
wissen, wieviel Kupfer oder Silber ich den drei Sorten hinzufügen
muss.
Das macht man so:
Man muss wissen, wieviele Unzen Silber in den
drei oben genannten Sorten Silber sind. Du wirst herausfinden, dass man
ingesamt 120 Unzen hat. Das ist durch die 3
Unzen (je Pfund) der
gewünschten Legierung zu teilen.
347
Das ergibt 40 Pfund, so dass man offensichtlich
Kupfer zu der Legierung hinzufügen muss, weil die Summe der Pfunde für
die drei Sorten Silber, die man zum Legieren hat, kleiner als 40 ist;
wäre sie größer als 40 müsste man Silber hinzugeben. Folglich muss man
von den insgesamt 40 Pfund die Summe der Pfunde der obengenannten drei
Sorten Silber, d.h. 7, 9 und 10 Pfund, abziehen.
346
Es verbleiben 40 - 26 = 14 Pfund, die aus Kupfer
sein müssen.
Ich habe Silber, das zum einen 7 Unzen
Feinsilber je Pfund und zum anderen
6 Unzen Feinsilber je Pfund
hält. Ich will 1 Pfund Silber herstellen, das nur
4 Unzen Feinsilber enthält. Ich möchte wissen,
welche Menge ich von jeder dieser Silbersorten geben werden und welche Menge
Kupfer ich hinzufügen werde, um das besagte Pfund
Silber herzustellen;
Das macht man so:
Man addiert die
Unzen Silber, die in den
beiden Silbersorten enthalten sind, d.h. 7 + 6 = 13; diese 13 ist dein
Teiler. Danach multipliziert man 4
Unzen Silber,
die die gewünschte Legierung enthalten soll, mit den 12
Unzen, die man herstellen will, d.h. 1
Pfund; daraus ergibt sich 48. Nun teilt man durch
13 (nun 48 / 13 = 3 9/13) und diese 3 9/13
Unzen
gibt man von jeder Sorte des besagten Silbers. Den Rest bis 12
Unzen gibt man als Kupfer,
d.h.
8 4/13 12 - 2 × 48/13 = 4 8/13.
Formal rechnet man (7x1 + 6x2) /
(x1+x2+y) = 4. Mit
x1+x2+y = 12 und
x1=x2=x erhält man
13x = 48 bzw x = 48/13. Also mischt man 48/13 + 48/13 +
60/13 = 156/13 = 12 Unzen = 1 Pfund.
Wenn man 10 Pfund des genannten Geldes zu 4
Unzen Feinsilber je Pfund
herstellen will, rechnet man 4 × 10 = 40 Pfund
Unzen, und 40 (Unzen) / 13
(Unzen je Pfund) = 3 1/13
Pfund. So viel gibt man von jeder Sorte und der
Rest ist Kupfer, d.h. 3 11/13 Pfund. Damit wirst
du insgesamt 10 Pfund zu 4
Unzen je Pfund haben.
Ich habe vier Sorten Silber, d.h.:
Silber zu 3¼ Unzen Feinsilber je Pfund,
Silber zu 5½ Unzen Feinsilber je Pfund,
Silber zu 4⅓ Unzen Feinsilber je Pfund und
Silber zu 7¾ Unzen Feinsilber je Pfund.
Aus diesen vier Silbersorten will ich 10 Pfund
für ein Geld machen, das 2⅓ Unzen
Feinsilber je Pfund enthält. Ich möchte wissen, welche Menge ich von
jeder Sorte geben werde und welche Menge Kupfer ich zum Legieren der
besagten 10 Pfund geben werde.
Man muss so vorgehen:
Addiere das Silber aus allen Silbersorten, d.h.: 3¼ +
4⅓ + 5½ + 7¾ = 20 5/6;
348
diese 20 5/6 wird unser Teiler sein.
Dann multipliziert man die Unzen aus der
gewünschten Legierung, d.h. 2⅓, mit den herzustellenden 10
Pfund; das macht 23⅓
Pfund. Diese 23⅓
Pfund geteilt durch deinen Teiler,
d.h. durch 20 5/6, ergeben 1 9/75 Pfund.
So viel wirst du von jeder der genannten vier Silbersorten geben
und den Rest bis zu 20 10 Pfund ergänzt
man durch Kupfer, d.h. 5 39/75 Pfund.
347
Ich habe zwei Sorten Silber, d.h. Silber zu 3
Unzen Feinsilber je Pfund
und Silber zu 4 Unzen Feinsilber je
Pfund. Aus den beiden Silbersorten will ich ein
Geld zu 7 Unzen Feinsilber je
Pfund machen. Und davon willst du
7 20 (siehe unten) Pfund herstellen.
Ich möchte wissen, welche Menge ich von jeder Silbersorte geben werde
und welche Menge Feinsilber ich hinzufügen werde.
Man muss auf diese Weise verfahren:
Ich berechne die Menge Kupfer, die man in jedem
Pfund der beiden Silbersorten hat:
- in der zu 3 Unzen Feinsilber je
Pfund hat man 9 (=12-3)
Unzen Kupfer und
- in der zu 4 Unzen Feinsilber je
Pfund hat man 8 (=12-4)
Unzen Kupfer;
- folglich addiert man 9 + 8 = 17.
diese 17 ist unser Teiler. Auf ähnliche Art muss man das Kupfer
untersuchen, das im
Pfund der herzustellenden
Legierung ist. Das sind 7
Unzen [Silber] und 5
[
Unzen] Kupfer. Die 5 muss man mit den
Unzen je
Pfund (also 12)
multiplizieren, also 5 × 12 = 60. Diese 60 geteilt durch 17 ergibt 3
9/17 und so viel wirst du von jeder der beiden Silbersorten hinzugeben.
Der Rest bis zu 12
Unzen (12 - 2 × 3 9/17)
beträgt 4 16/17
Unzen und ihn wirst du um
Feinsilber ergänzen.
Man rechnet für Kupfer ((12-3)x1+(12-4)x2)
/ (x1+x2+y) = 12-7 = 5. Mit
x1=x2=x und
x1+x2+y=12 vereinfacht sich
der Ausdruck zu (9+8)x = 5×12 = 60 bzw. x = 60/17. Der
Rest (Feinsilber) folgt aus y = 12 - 2x = 4 16/17.
Wenn man von der obengenannten Legierung 20
Pfund machen will, muss man das Kupfer kennen,
das das Pfund der gewünschten Legierung enthält.
In der herzustellenden Legierung hat man 7 Unzen
Feinsilber und 5 Unzen Kupfer. Nun muss man 5 mit
20 multiplizieren, macht 100, geteilt durch 17 ergibt 5 15/17
Pfund. So viel wirst du von jeder Sorte
hinzufügen und den Rest bis zu 20 Pfund
wirst du als Feinsilber ergänzen, d.h. 8 4/17
Pfund.
Ich habe vier Sorten Silber unterschiedlicher Legierung, d.h.:
Silber zu 2½ Unzen Feinsilber
je Pfund,
Silber zu 3⅔ Unzen Feinsilber
je Pfund,
Silber zu 4 3/5 Unzen Feinsilber
je Pfund und
Silber zu 5 4/5 Unzen Feinsilber
je Pfund;
Ich will aus diesen vier Silbersorten durch Hinzugabe von Feinsilber
19 Pfund Silber machen, das 6 5/6
Unzen Feinsilber je Pfund
hält.
349
Ich möchte wissen, welche Menge ich von jeder Art der obengenannten vier
Silbersorten geben werde und welche Menge Feinsilber ich hinzufügen
werde.
Man verfährt wie folgt:
Ich würde das Kupfer untersuchen, das in jedem
Pfund der obengenannten vier Silbersorten ist:
- in der erste Sorte zu 2½ Unzen
Feinsilber je Pfund hat man 9½
Unzen Kupfer,
- in jener zu 3⅔ Unzen Feinsilber je
Pfund hat man 8⅓
Unzen Kupfer,
- in jener zu 4¾ Unzen Feinsilber je
Pfund hat man 7¼
Unzen Kupfer,
- und in jener zu 5 4/5 Unzen Feinsilber
348
je Pfund hat man 6 1/5
Unzen Kupfer.
Jetzt muss man die vier Sorten Kupfer addieren, 9½ + 8⅓ +
8⅓ + 6⅕ = 31 17/60 und das ist unser Teiler. Jetzt muss man
die Menge Kupfer wissen, die man in einem
Pfund
der gewünschten Legierung hat, d.h. 6 5/6
Unzen
Feinsilber und zu 5⅙
Unzen Kupfer pro
Pfund. Daher muss 5⅙ × 19 = 98⅙
Pfund und (98⅙) / (31 17/60) = 3
259/1877
Pfund rechnen. So viel wirst du von
jeder der obengenannten vier Silbersorten geben und den Rest zu den
19
Pfund, also 5 841/1877
Pfund, als Feinsilber hinzufügen.
Ich habe zwei Sorten Silber, d.h. Silber zu 6 Unzen
Feinsilber je Pfund und Silber zu 11
Unzen Feinsilber je Pfund.
Ich will 20 Pfund Silber herstellen, die eine
Legierung von 9 Unzen Feinsilber je
Pfund hat. Ich möchte wissen, welche Menge
ich von jeder Art der beiden obengenannten Silbersorten geben werde.
Zunächst stellt du deine Frage und du wirst wie folgt herausfinden.
zu 6 Unzen |
|
zu 11 Unzen |
|
5 ist der Teiler. |
20 Pfund |
|
|
|
zu 9 Unzen |
|
Nun geht man auf diese Weise vor:
Berechne die Menge, die man von der Legierung des kleineren Silbers zu
6 Unzen bis zur gewünschten Legierung zu
9 Unzen hat, also 9 - 6 = 3, und diese 3 platzierst
du über der 11. Berechne dann für die andere Legierung die Menge von der
gewünschten Legierung (also 9), bis 11, was die Legierung der anderen
Sorte ist, [[die Differenz]] ergibt 2 und die 2 platzierst du über der
6, welche die Legierung des kleineren Silbers ist. Nun addiert man die 3
(über der 11) und die 2 (über der 6), also 3 + 2 = 5, und diese 5 ist
dein Teiler.
350
Jetzt multipliziert man die 2 (über der 6), mit 20
Pfund, macht 40 Pfund,
geteilt durch 5 macht 8 Pfund;
und du wirst 8 Pfund von dem Silber geben,
welches eine Legierung zu 6 Unzen je
Pfund hat. Dann multipliziert man die 3
(über der 11, d.h. über der größeren Legierung), mit 20
Pfund, macht 60 Pfund,
geteilt durch 5 ergibt 12 Pfund. Demnach wirst du
12 Pfund von dem Silber geben, welches eine
Legierung zu 11 Unzen je
Pfund hat.
Letztlich löst Pegolotti ein System mit zwei Gleichungen
6 x + 11 y = 9 × 20 und x + y = 20, also
6 x + 11 (20 - x) = 180, also
(6 - 11) x = 180 - 220, also
x = 40/5 = 8 bzw. y = 20 - 8 = 12
Ich habe drei Sorten Silber, wobei ich die beiden kleineren Legierung
(zu gleichen Teilen) legieren will. Ich habe
- Silber mit einer Legierung von 3 Unzen
Feinsilber je Pfund,
- Silber zu 4 Unzen Feinsilber je
Pfund,
- Silber zu 6 Unzen Feinsilber je
Pfund.
349
Aus diesen Silbersorten will ich 10
Pfund Silber
machen, die 5
Unzen Feinsilber je
Pfund halten sollen. Ich möchte wissen, welche
Menge ich von jeder der obengenannten drei Silbersorten geben werde.
Deine Frage wird wie folgt beantwortet:
½ |
|
½ |
|
1½ |
|
2½ Teiler. |
10 Pfund zu 5
Unzen |
Folgende Schritte sind zu gehen:
Du addierst die Legierungen der zwei kleineren Silbersorten (3 + 4 = 7);
die Hälfte von 7 ist 3½, folglich ergeben diese Silbersorten eine
einheitliche Legierung zu 3½ Unzen
Feinsilber je Pfund. Jetzt muss man 3½
Unzen der beiden kleineren Sorten aus einer
einheitlichen Legierung bis zur gewünschten Legierung von 5
[[Unzen]] angeben, das macht 1½ (=
5-3½). Diese 1½ platziert man über der Legierung der
besten Sorte, welche jedoch nur eine Sorte ist, d.h. über der 6. Nun
berechnet man die Differenz, die die herzustellende Legierung (also 5)
bis zur 6 hat, was die Legierung der besten Sorte Silber ist, die man
zum Legieren hat. Man erhält 1 und diese 1 wird durch 2 geteilt, weil
man zwei kleinere Sorten hat, das ergibt ½. Also notiert über
jeder der kleineren Silbersorten ½. Jetzt addiert man ½ und
½, was über den kleineren Sorten notiert ist, und 1½, was
über der Legierung der besten Sorte notiert ist; das macht zusammen
2½ und diese 2½ ist dein Teiler.
Dann muss man 10 mit ½ multiplizieren, macht 5,
geteilt durch 2½ ergibt 2 Pfund. Also muss
man 2 Pfund von jeder der beiden Sorten mit einer
kleinen Legierung geben. Und nun muss man 10 Pfund
multiplizieren mit 1½, was über der Legierung der besten Sorte
notiert ist. Das macht 15 Pfund, geteilt durch
2½
351
ergibt 6 Pfund. Diese 6 Pfund
wirst du von der größeren Legierung geben müssen, d.h. von derjenigen zu
6 Unzen Feinsilber je Pfund.
Letztlich löst Pegolotti ein System aus drei Gleichungen:
3 x1 + 4 x2 + 6 x3
= 5×10; x1 + x2 + x3 = 10 und
x1 = x2, also
3 x1 + 4 x1 + 6 x3 = 50;
2 x1 + x3 = 10, also
7 x1 + 6 (10 - 2 x1) = 50 bzw. -5 x1 = -10 oder x1 = 2, also
x1 = x2 = 2 und x3 = 6
Ich habe vier Sorten Silber:
Silber zu 4 Unzen Feinsilber je
Pfund,
Silber zu 7 Unzen Feinsilber je
Pfund,
Silber zu 9 Unzen Feinsilber je
Pfund,
Silber zu 11 Unzen Feinsilber je
Pfund,
und ich will 20
Pfund Silber machen, die eine
Legierung von 6
Unzen Feinsilber je
Pfund halten. Ich möchte wissen, welche Menge
ich von jeder der obengenannten vier Silbersorten geben werde.
Zunächst stellst du deine Frage und sie wird wie folgt erklärt:
2 |
|
2 |
|
¼ |
|
¼ |
|
zu 4 Unzen |
|
zu 7 Unzen |
|
zu 9 Unzen |
|
zu 11 Unzen |
|
4½ ist der Teiler. |
|
20 Pfund zu 6 Unzen |
|
Danach muss man auf diese Weise verfahren:
Man addiert die beiden kleineren Sorten, d.h. 4 und 7, machen 11;
die Hälfte von 11 ist 5½,
350
folglich ergeben die beiden kleineren Sorten miteinander eine einheitliche
Legierung zu 5½ Unzen Feinsilber je
Pfund. Jetzt muss man [[die Differenz]] von
5½ Unzen, die die beiden Sorten gemeinsam in
der einheitlichen Legierung haben, bis zu den
6 Unzen der gewünschten Legierung, angeben; das
macht ½. Diese ½ muss man durch 2 teilen, weil es zwei
Sorten Silber sind; das ergibt ¼. Diese ¼ wird über jede der
beiden Sorten des besseren Silbers notiert.
Nun addiert man die beiden größeren Sorten der Legierung (9 + 11 = 20) und
diese 20 werden wegen der beiden Sorten durch 2 geteilt, das macht 10.
Folglich ergeben die beiden größeren Sorten eine einheitliche Legierung
zu 10 Unzen Feinsilber je Pfund.
Jetzt muss man [[die Differenz]] von den 10 Unzen,
die die beiden besagten größeren Sorten in einer einheitliche Legierung
haben, bis zu den 6 Unzen der gewünschten Legierung
angeben. Die Differenz beträgt 4 Unzen und diese 4
Unzen ist wegen der zwei kleineren Sorten durch
2 zu teilen, das ergibt 2. Diese 2 notiert man über jeder Sorte der
kleineren Legierung. Dann addiert man 2 und 2, die über den beiden
kleineren Sorten stehen, zu den ¼ und ¼, die über den beiden
größeren Sorten notiert sind, das macht insgesamt 4½. Diese
4½ ist unser Teiler.
Danach muss man 20 Pfund mit der 2 multiplizieren,
die über jeder der kleineren Sorten notiert ist, macht 40
Pfund, geteilt durch 4½ ergibt 8
8/9 Pfund. So viel wirst du von jeder der kleineren
Sorten geben.
352
Dnach multiplizier man die 20 mit ¼, welche über den beiden
größeren Sorten notiert ist, macht 5 Pfund,
geteilt durch 4½ ergibt 1 1/9 Pfund. So viel wirst du von jeder
der beiden größeren Sorten geben.
Letztlich löst Pegolotti ein System aus vier Gleichungen:
4 x1 + 7 x2 + 9 x3
+ 11 x4
= 6×20;
x1 + x2 + x3 + x4 = 20;
x1 = x2 und
x3 = x4, also
4 x1 + 7 x1 + 9 x3
+ 11 x3 = 120;
2 x1 + 2 x3 = 20, also
11 x1 + 20 (10 - x1) = 120 bzw.
-9 x1 = -80 oder x1 = 80/9 = 8 8/9, also
x1 = x2 = 8 8/9 und
x3 = x4 = 10 - 8 8/9 = 1 1/9
Ich habe sechs Sorten Silber, d.h.:
Silber zu 7 Unzen, 5
Pfennig Feinsilber je Pfund,
Silber zu 8 Unzen, 3
Pfennig Feinsilber je Pfund,
Silber zu 5 Unzen, 7
Pfennig Feinsilber je Pfund,
Silber zu 9 Unzen, 2
Pfennig Feinsilber je Pfund,
Silber zu 10 Unzen, 9
Pfennig Feinsilber je Pfund,
Silber zu 11 Unzen, 7
Pfennig Feinsilber je Pfund,
und ich will aus den sechs Sorten Silber 10
Pfund
Silber machen, die eine Legierung von 8½
Unzen
Feinsilber je
Pfund halten. Ich möchte wissen, welche
Menge ich von jeder Art der obengenannten sechs Sorten geben werde.
Zunächst stellst du deine Frage, wie du hier unten auf dieser Seite
siehst, und er antwortet wie folgt:
350c
351
14 |
14 |
14 |
13 |
13 |
13 |
zu 7. on 5 d. |
8 on. 3 d. |
5 on. 7 d. |
9 on. 2 d. |
10 on. 9 d. |
11 on. 7 d. |
1 Pfund, |
1 Pfund, |
1 Pfund, |
1 Pfund, |
1 Pfund, |
1 Pfund, |
und 8 on., |
und 8 on., |
und 8 on., |
7 on., |
7 on., |
7 on., |
17 den., |
17 den., |
17 den., |
6 den., |
6 den., |
6 den., |
18⅔ Grän |
18⅔ Grän |
18⅔ Grän |
5⅓ Grän |
5⅓ Grän |
5⅓ Grän |
81 ist der Teiler. |
|
10 Pfund zu 8½
Unzen. |
|
Man muss wie folgt vorgehen:
Man addiert die drei kleineren Sorten, d.h.: 7 on. 5d + 8 on. 3d +
5 on. 7d = 20
Unzen, 15
Pfennig
und teilt die Summe (wegen der drei Sorten) durch 3; das ergibt 6
Unzen, 21
Pfennig.
Folglich müssen die drei kleineren Sorten eine einheitliche Legierung zu
6
Unzen und 21
Pfennig
ergeben. Jetzt muss man die Differenz von 6
Unzen
und 21
Pfennig, die die drei kleineren Sorten mit
einer einheitlichen Legierung haben, bis zu den 8½
Unzen, die ich legieren will, angeben; das macht
hat 1
Unze, 15
Pfennig, also
39
Pfennig.
1 Unze = 24 Pfennig
Diese 39
Pfennig muss man durch 3 (wegen der drei
größeren Silbersorten) teilen, das macht 13 und diese 13 notiert man über
jeder der drei größeren Silbersorten.
Nun addiert man die drei größeren Silbersorten, d.h.: 9 on. 2d + 10 on. 9d +
11 on. 9d = 30
Unzen, 18
Pfennig;
diese Summe muss man wegen der drei Silbersorten durch 3 teilen, das mach
10
Unzen, 6
Pfennig.
Folglich ergeben die drei größeren Silbersorten eine einheitliche Legierung
zu 10
Unzen, 6
Pfennig Feinsilber
je
Pfund.
353
Jetzt muss man die Differenz von 8½
Unzen, die
ich legieren will, bis zu den 10
Unzen, 6
Pfennig, die die drei Sorten mit der höheren
Legierung haben, angeben. Man hat eine Differenz von 1
Unze, 18
Pfennig
oder 42
Pfennig.
1 Unze = 24 Pfennig
Diese 42
Pfennig muss man (wegen der drei Sorten mit
der kleineren Legierung) durch 3 zu teilen, das ergibt 14. Diese 14 schreibt
man über jede Sorte der drei kleineren Silbersorten. Nun muss man 3 mal 14,
welche über der Legierung der drei kleineren Sorten notiert sind, und 3 mal
13, welche über den drei Silbersorten mit den größeren Legierungen notiert
sind, addieren. Die Summe aller sechs Silbersorten macht zusammen 81. Diese
81 ist unser Teiler.
Jetzt multipliziert man 10
Pfund mit 13, welche über
jeder der drei besten Legierung notiert ist, das macht 130
Pfund, geteilt durch 8 ergibt
1
Pfund, 7
Unzen,
6
Pfennig und 5⅓
Grän.
So viel sollte man von jeder der drei besten Legierungen geben.
352
Anschließend multipliziert man 10
Pfund mit 14,
welche über jede Sorte der kleineren drei Silberlegierungen notiert ist, das
macht 140 Pfund, geteilt durch 81 ergibt 1
Pfund,
8
Unzen, 17
Pfennig und
18⅔
Grän. So viel sollte man von jeder der
drei kleineren Sorten geben.
Wenn du nur 1 Pfund bzw. 12 Unzen
machen willst, müsstest du die 12 Unzen mit der
Zahl, die über der Legierung notiert ist, multiplizieren. Das ganze
geteilt durch 81, d.h. durch deinen Teiler, und die Zahl, die herauskommt,
wird die Anzahl der Unze sein.
Und wenn du nur 1 Unze machen willst,
d.h. 24 Pfennig Gewicht, müsstest du 24
Pfennig mit dem, was über der Legierung notiert
ist, multiplizieren; das ganze geteilt durch 81, d.h. durch deinen Teiler,
und das Ergebnis wird die Anzahl der Gewichts-Pfennig
sein.
Der Grund, warum die vorherige (diretano) Silberlegierung in
Pfennig gemacht ist, ist der, dass man weniger
Brüche bilden muss, und das macht weniger Mühe.
Das Gewicht, das man gewöhnlich beim Wiegen und Legieren
von Silber verwendet, ist wie folgt unterteilt:
|
Pfund |
Markt |
Unze |
Pfennig |
Ersterlin |
Grän |
Pfund |
1 |
1½ |
12 |
288 |
(240) |
6912 |
Mark |
|
1 |
8 |
(192) |
160 |
4608 |
Unze |
|
|
1 |
24 |
20 |
576 |
Pfennig Gewicht |
|
|
|
1 |
(5/6) |
24 |
Esterlin (starlino) |
|
|
|
|
1 |
28 4/5 |
(Weizen-)Grän |
|
|
|
|
|
1 |
24 karätige Legierung Gold ist 1
Unze.
XC
Für Kaufleute ist es notwendig die Waren, die sie an- und verkaufen,
zu kennen, damit sie nicht getäuscht werden können. Daher wird im
Folgenden für jede Ware aufgeschrieben, wie sie hergestellt werden sollen
und welche Eigenschaften sie haben sollen, um gut zu sein. Ich beginne mit Pfeffer:
Runder Pfeffer, weil er eine Aussicht wie keine andere Ware
bietet, wird „bastone degli orbi” (Stütze der Welt) genannt;
nichtsdestotrotz soll er trocken, gedörrt und ohne feine Erde sein, die
herauskommt, wenn er geprüft (d.h. gesiebt) wird. Manchmal kommt es vor,
dass der Pfeffer beim Verschiffen oder beim Transport über Wasser oder
über Land ins Wasser fällt oder durch Starkregen nass wird – und
zwar so, dass wenn er nicht verarbeitet (apparecchiare = vorbereiten)
würde, schnell verderben und faulen würde und seine Schale verliert. Falls
er auf diese Weise seine Schale abwirft, ist er nicht mehr schön anzusehen
und nicht mehr zu verkaufen. Wenn er also derart mit Wasser in Berührung
gekommen ist, ist es umso besser, je früher er zurecht gemacht (acconce)
wird. Man richtet ihn her, indem man ihn in der Sonne ausbreitet. Zum
Vergleich (gherbellatura, das Prüfen, das Sieben?) nimmt man anderen
trockenen Pfeffer und mischt ihn mit dem nassen Pfeffer, dann breitet man
ihn zum Trocknen und Dörren in der Sonne aus. Sobald er trocken und
gedörrt ist, packt man ihn wieder ein und er ist wie neu (guarito). Man
wisse, dass sich schwarzer Pfeffer 40 Jahre hält, ohne zu verderben,
sofern er an einem nicht zu nassen oder feuchten Ort gut überwacht und
gelagert wird.
Ingwer gibt es in mehreren Arten, d.h. den gemeinen, den aus Kollam
(Indien) und den aus Mekka. Sie tragen die Namen der Gebiete, wo sie
verschifft worden sind, insbesondere der Kollam und der Mekka. Zunächst
stammt der gemeine Ingwer aus vielen Gebieten Indiens. Der
Kollam kommt von der indischen
Insel Kollam und seine Schale ist flächig,
zart und von aschgrauer Farbe.
361
Schließlich kommt der Mekka aus den Gebieten Mekkas, er ist
ein kleiner Ingwer, widersteht dem Messer und wenn man ihn schneiden will,
neigt er zum Braunen und Schwarzen in Richtung Rot. Nichtsdestotrotz will
man alle Sorten Ingwer in guter Qualität haben und je dicker und größer
sie sind, desto besser. Darüber hinaus müssen sie frei von Erde sein mit
einer flächigen und nicht krausen Schale. Sie müssen fest sein und dürfen
361
nicht wurmstichig sein. Wenn man ihn mit einem Messer schneidet, muss es
leicht eindringen und seine Schnittfläche muss weiß und nicht schwarz oder
braun sein. Man sagt, dass sich guter Ingwer 10 Jahre hält, aber man
sollte ihn an einem gemäßigten Platz, der weder zu heiß noch zu feucht
ist, aufbewahren. Getrocknet kann man ihn sogar ohne Sack aufbewahren; am
besten ist er in einem Haufen geschützt.
Zimt soll eine dünne Rinde haben und innen soll er rot und
schwarz sein, so klar wie
tanè,
und er soll zu Röhrchen (cannolata) geformt sein. Er soll weder zu viel
dicke, noch zu viel dünne Rinde enthalten und gut riechen. Wenn man ihn
mit dem Zahn tested, soll er einen prickelnden Geschmack auf der Zunge
hervorrufen und süß sein. Man sollte ihn in Kisten oder gut verpackt in
Ledertaschen aufbewahren, damit er seine Farbe nicht verliert, und er
sollte an keinem feuchten, sondern an einem üblichen Ort sein, der weder
feucht noch zu trocken ist. Auf diese Weise bewahrt er seine Güte ohne
Weiteres für 10 Jahre. Wenn der Zimt in Kisten oder
pondi ist, die sich öffnen lassen, kannst du sie auf
deine Art sehen. Wenn er aber in Ledertaschen kommt, kann man nicht
sehen, wie er sein soll; dann prüft man ihn, indem man wie folgt ein
Messer bis zum Sack in die Ledertasche sticht:
. Dann zieht man die Klinge des
Messers heraus und riecht an ihr, ob der Geruch des Zimts entsprechend
gut und ehrlich (rea) ist. Je besser der Geruch des Zimts ist, desto besser –
ein anderer Weg ist für Ledertaschen nicht bekannt.
Zuckerhut
XCI
gibt es in mehreren Sorten und zwar Zucker Muccara,
Caffettino, Bambillonia, Musciatto und Zucker aus Damaskus.
- Muccara ist der beste
Zucker, den es gibt, weil er länger gekocht ist und seine Masse weißer
und fester ist als bei anderem. Der Hut von Bambillonia ist er so
geformt: .
Von der Sorte Muccara kommt wenig in den Westen, weil man fast alles
für den Mund und den Hof (ostello) des Sultans zurückhält.
- Zucker Caffettino
ist der beste Zucker nach dem Muccara und es gibt zwei Sorten des
Caffettino. Die eine bessere Sorte ist wie folgt in kleine, weiße nach
oben runde Hüte geformt: .
Er ist geformt wie der Muccara, aber wie dargestellt nach oben abgerundet.
Die die andere Sorte Caffettino ist die schlechtere Sorte, sie hat
größere Stücke und eine längere Form, und ist so
geformt und hat oben mit einem braunen bubgi.
Dort wo man einen Hut der guten Sorte Caffettino bricht, zeigt
sich im Innern seine weiße Masse. Letztere ist die schlechtere
Sorte Caffettino und wenn man es bricht, zeigt sich seine Masse oben
im Hut bubbio im Inneren rot und dunkelgelb nach
Art des Puderzuckers aus Alexandria; sie werden „nachgemachte
Hüte” (pani rifatti) genannt. Wenn man also die bessere Sorte
haben kann, halte dich nicht mit der schlechteren auf. Insbesondere im
Versand schützt man bei der besseren Sorte ganze Hüte und lässt
sie nicht zerbrechen. Bei der schlechteren Sorte zerbrechen viele
Hüte durch Herumschleppen und Versenden oder werden feucht.
Zerbrochen sind sie 15 Prozent weniger wert als die Ganzen.
- Zucker aus Bambillonia (bzw. Kairo) ist der beste
Zucker nach dem guten Caffettino. Er hat im Inneren eine angenehme,
weiße Masse und ist wie der Muccara so geformt:
.
- Zucker musciatto ist der
beste Zucker nach dem aus Bambillonia, er hat große Hüte und wiegt
dreimal so viel wie ein Hut des Bambillonia.
363
Dort wo der Hut des Bambillonia oben eine Spitze hat, ist der
Musciatto oben flach und so geformt: . Es ist ein
guter Zucker und seine Masse im Inneren ist weiß, aber nicht so fest
wie die Masse des Bambillonia. Dennoch leistet er viel für die Krämer,
die den Zucker in Stückchen verkaufen, obwohl die Masse leichter ist
als die des Caffettinos oder des Bambillonias, sodass dasselbe Gewicht
augenscheinlich ein größeres Stück ausweist, als es sich beim Zucker
Caffettino oder Bambillonia ergibt. Es kostet viel weniger als der
gute Zucker Caffettino und etwas weniger als der gute Zucker aus
Bambillonia. Deshalb leistet er im stückweisen Verkauf mehr, weil das
denen, die die Arbeit haben, nicht so viel Mühe macht wie der
Caffettino und der Bambillonia.
- 363
Zucker aus Damaskus wird in zwei Formen hergestellt. Die
eine Art wird wie der Bambillonia geformt
und die andere Form ist nach der Art des Musciatto gemacht:
.
Allerdings wird die Form des Musciatto in großen Hüten und die Form
aus Damaskus in kleinen Hüten nachgemacht. In der Tat haben beide
Sorten Zucker aus Damaskus ein und dieselbe Masse und Güte, die eine
Form wie die andere. Der Zucker aus Damaskus ist die schlechteste
Sorte Zuckerhüte, die es gibt.
Nachdem wir über die Gruppen der Zuckerhüte gesprochen haben, sollten
wir nun über ihre Güte und Mängel sprechen. Ihr müsst wissen, dass man
bei allen Arten Zuckerhüte davon ausgeht, dass die Hüte ganz und
unversehrt sind und dass sie weder zerbrochen noch feucht oder
aufgeweicht sind. Der Zuckerhut gilt als zerbrochen, wenn die Spitze des
Hut, wie im Folgenden gezeigt, entfernt worden ist:
oder
.
Wenn man aber eine ganze, unbeschädigte Spitze hat, und sie außerdem
weniger als ein Viertel oder ein Drittel des Huts (also so
oder so
)
ausmacht, gilt er nicht als gebrochen, sondern sogar als unbeschädigt,
weil die Hutspitze unbeschädigt und vollständig ist. Der Zuckerhut ist
feucht (smarrinato), wenn er nass wird oder an einem zu feuchten Ort
liegt. Wenn der Hut Nässe oder zu viel Feuchtigkeit ausgesetzt ist,
verändert (diviene) sich der Hut, wie er sein muss, und von den Rändern
aus wird seine harte und reine Masse im Inneren feucht und mehlig.
Auf die gleiche Art wird er durch Feuchtigkeit aufgeweicht und wenn man
ihn mit dem Finger berührt, wirst du festellen, dass es sich mehlig
anfühlt. Der Zuckerhut soll so sein, wie er sein muss, um gut zu sein:
er soll trocken und kristallartig sein und sein Hut bzw. seine Spitze
soll einwandfrei, hart und eine Einheit mit dem ganzen Hut sein, nicht
rau, sondern ebenmäßig. Je ebenmäßiger, zarter und trockener der Zucker
ist und je kleiner jeder Hut entsprechend seiner Form ist, desto schöner
und besser ist er. Man beachte, ihn nicht am Boden, an einem feuchten Ort
oder an der Luft aufzubewahren; man sollte ihn auf einem Dachboden,
d.h. auf einem Regal, mit gut verschlossenen Fenstern lagern und der
Zucker sollte von allen Seiten gut in dicke und trockene Matten eingepackt
sein.
364
Auf diese Art hält er sich insbesondere in heißen und trockenen Ländern
gut. Dagegen sollte man ihn in kalten und feuchten Ländern überwachen
und mit warm temperierten Trockenöfen, die auf dem Dachboden in der Höhe
und nicht im Boden gebaut sind, umsorgen.
Kandiszucker ist umso besser und feiner raffiniert, je größer,
weißer und klarer er ist; er hält sich nicht allzu lange.
Puderzucker gibt es in vielen Arten und zwar aus Zypern, Rhodos,
Syrien, Kerak und Alexandria. Sie alle werden zu ganzen Zuckerhüten
gefertigt, aber weil sie nicht so sehr gekocht werden wie die anderen
Zuckersorten, die in Hüten zusammenhalten, werden die geformten Hüte
später durch das Umfüllen, das man zwischen Gebieten oder Ländern macht,
364
zerstört und sie kehren zurück als Puderzucker, weswegen
er Puderzucker genannt wird.
- Die gute Sorte aus Zypern ist die beste. Nachdem er zu
Hüten geformt worden ist, wird er in Kisten gelegt und wie folgt verpackt:
ganze Hüte auf diese Art , indem man die Spitze von unten entfernt.
Diese Spitzen werden dann Zanburo
genannt. Wo der Hut rund und angefügt (appuntato) ist, macht man ihn
eckig und abgestumpft, und er bleibt so
zubereitet. Nachdem die Hüte so viereckig und abgestumpft zubereitet
sind, legt man sie in Kisten, so dass sich in jeder Kiste 16 Hüte
befinden, acht oben und acht unten, und man packt sie auf diese Art
ein: unten hat man zwei Reihen mit vier Stück pro Reihe und darüber
zwei weitere Reihen mit vier Stück pro Reihe. Dann platziert man
zwischen den Hüten die Teilstücke der Hüte und den Puderzucker, der
vom bruggie (bzw. von der Form, in die die Hüte
gebracht werden) abgeschabt worden ist. Trotzdem kann man es nicht so
gut machen, dass es nicht zu sehr staubt und nicht an den Formen
hängen bleibt; und dennoch wird es abgeschabt und man nennt es
abgeschabte bruggie bzw.
Zanburos, das sind die Spitzen, die man
von den ganzen Hüten entfernt, wenn man sie schneidet und für das
Verpacken fertig macht. Tatsächlich verpacken einige für sich guten,
quadratischen Zucker zusammen mit Stücken, die vom Rand des Hutes
entfernt worden sind, und mit weißem Pulver, aber ohne das Abgeschabte
der bruggie, ohne schwarzes Pulver und ohne
die Zanburos, damit es besser aussieht.
Dann werden das Abgeschabte der bruggie, das
schwarzes Pulver und die Zanburos für sich
auf diese Art eingepackt , um den guten Zucker nicht zu
beeinträchtigen. Das wird getrennt von dem anderen verkauft.
Wenn jedoch jemand auf einem zypriotischen Markt für zypriotischen
Zucker handelt, sagt man: „Du wirst mir das von solch einem Bauernhaus
(wenn es ein Bauernhaus mit diesem Namen gibt) geben.” Falls es kein
Bauernhaus mit so einem Namen gibt, sagt man: „Du wirst mir doch
zypriotischen Zypen ohne schwarzes Pulver, Zanburos
oder Abgeschabtes von der bruggie geben.” Wenn das
nicht geklärt ist, würde man es so verstehen, wie es hergestellt ist,
365
gemischt mit all den besagten Dingen. Dennoch sollte man bedenken, das
klarzustellen, um auf dem Markt zu handeln.
- Man sollte beachten, dass die Hüte beim Verpacken in Kisten immer
mit der Spitze nach unten und mit dem Boden des Huts nach oben Richtung
Deckel gelegt werden. Wer daher Puderzucker aus Zypern ausstellt,
öffnet die Holzkiste immer mit dem Deckel und nicht mit dem Boden nach
unten, denn wer die Kiste am Boden öffnet, würde unten das schwarze
Pulver und die Spitzen der Hüte zu sehen bekommen, die regelmäßig
brauner und schwärzer sind als der Boden des Zuckerhuts oben,
und das würde es in ein sehr schlechtes Licht rücken. Öffnet man sie
aber zum Deckel hin, wird dir ein schöner Anblick mit den Bodenflächen
der Hüte nach oben geboten und es erscheint großartiger. Man kennt die
Seite des Deckels, wenn die Kiste auf die Art eingewickelt ist, dass
die Naht des groben
Tuchs für die Holzkiste, d.h. worin die Holzkiste eingewickelt ist,
365
immer so auf den Deckel kommt:
.
Dann trennst du das grobes
Tuch auf, entfernst den Deckel und du wirst den Puder,
d.h. die Hüte, so wie er sein muss, vorfinden. Wer aber die geöffnete
Holzkiste inspiziert, um zu kaufen, entfernt die oberen Stücke der Hüte
und beseitigt mit den Händen das Pulver in der Holzkiste bis zu Boden
der Holzkiste, und gibt darauf acht, ob sich das Pulver am Boden wie
oben verhält, weil man am Boden immer das schlechteste (Pulver) und
den Ausschuss platziert.
- Man bedenke, dass je weißer, trockener und patinierter (più panosa)
der ganze Puderzucker ist, d.h. mit ganzen Hüten und mit Stücken der
Zuckerhüte, und je größer ein Stück Puderzucker ist, desto besser ist
er; aber die wesentliche Qualität ist, dass er weiß und
patiniert
und außerdem trocken und nicht feucht ist. Seine Feuchtigkeit
erkennst du auf diese Art: Man ergreift davon eine Handvoll und
presst sie in der Hand, dann öffnet man die Hand und wenn der
Puderzucker in der geöffneten Hand zusammengeballt bleibt und
zusammenklebt, ist das ein Zeichen, dass er feucht und nicht trocken
ist. Wenn er sich dagegen wieder aufplustert und nicht
zusammenklebt, ist das ein Zeichen, dass er trocken und nicht feucht
ist. Behalte im Sinn, dass Puderzucker von jeder Art je genauer man
ihn betrachtet, desto schlechter wird der Anblick, und dass er braun
wird und ständig an Gewicht verliert.
- Nahe beim Puderzucker aus Zypern folgt der aus Rhodos, der wie
guter Puderzucker aus Zypern ist, weiß und schön patiniert.
- Nach dem aus Rhodos kommt der aus Syrien, der weiß ist;
er hat schöne kleine Körner und ist nicht oder nur wenig patiniert.
- Hinter dem aus Syrien folgt der aus Kerak, aber er ist braun und
patiniert; er hat brauchbare Stücke vom Zuckerhut.
-
366
Hinter dem aus Kerak ist der aus Alexandria; er ist der schlechteste
Puderzucker, den es gibt. Er ist wie Abgeschabtes von der
brugge des zypriotischen Zuckers.
Wachs (ciera)
XCII
ist eine lebendige Ware und hält sich so lange, dass sie niemals verdirbt;
es sollte klar, gelb und farbig sein, was zum Rot und nicht zu einem klaren
Geld neigt. Es stammt aus vielen Gebiete, wie sie in diesem Buch auf der
Seite
293 unter den Namen
der
Spezereien aufgeführt sind.
Röhren-Kassie soll schwarz, grossa, fest und schwer sein. Je dicker
und schwärzer ihre äußere Rinde ist, lässt vermuten, dass sie umso reifer
und besser ist. Ihre gute Qualität hält sich zwei Jahre. Die Kaufleute
achten gut auf sie und vertrödeln keine Zeit (non si va drieto al tempo).
Auch wenn man andere Leckereien hätte,
stravazza man sie.
Sie wird von einem Land zum nächsten getragen, wobei sie in leichte Matten
gewickelt ist. Man wiegt sie mit der Matte und nimmt dann 10 Prozent Tara
für die Matte.
366
Schellack gibt es in zwei Arten, und zwar reifen und unreifen.
Der reife ist der bessere und der unreife ist weniger gut. Er ähnelt der
Maulbeere, weil seine
cannone purpurrot ist wie die
Maulbeere. Reifer Schellack hat die Farbe der Maulbeere, braun und rötlich
mit einer Neigung zu schwarz. Dagegen hat unreifer Schellack die Farbe
einer unreifen Maulbeere: unreif getrübtes Rot. Der eine wie der andere
soll schön rund (
incannollata)
nach der Art kleiner Knödel
(
bracciuole)
sein, und wenn er das ist, sagt man insbesondere zum Reifen
ganbainti [[ evtl. Cambay bzw. Khambhat Lack]].
Der Reife lässt sich leicht brechen und in seinen Burchstellen sieht man
rote Körner mit weißen vermischt, was ein Zeichen für guten
Schellack ist. Den Unreifen bricht man nicht so einfach, weil er hart ist
wie eine unreife Sache.
Inhalt: Was hier beschrieben wird, entspricht eher
der Gewinnung von Harzen und nicht der Herstellung von Schellack, der
aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus gewonnen wird, siehe
wikipedia.
Er tritt aus angeritzten Baumstämmen aus, d.h. aus Zweigen der Bäumchen
(albucelli) und doch soll er ohne Stiele (fusti), Staub,
Sand oder Klumpen sein. Mit den Stielen, an denen sie sind, meint man die
Splitter des Holzes, aus dem sie austreten. Die Klumpen bzw. Feigen, wie
die Katalanen sie nennen, entstehen durch seinen Staub –
wenn er frisch ist, er klumpt zusammen und wird hart wie Pech;
aber wo das Pech schwarz ist, sind derartige Klumpen bzw. Feigen rot und
von der Farbe des unreifen Schellacks.
Im unreifen Schellack findet man mehr derartige Klumpen als im reifen
Schellack.
Wenn man ihn kauft, muss man herausfinden, wie viel Staub er enthält
und ob der Staub aus Lack, Erde oder Sand ist. Dann nimmst du ein wenig
von dem besagten Staub, steckst es dir in den Mund und zerkaust es gut mit
den Zähnen.
367
Falls es Sand oder Erde enthält, wird der Zahn es fühlen und dir sagen;
und wenn du es nicht kauen willst, damit es dich nicht im Mund oder im
Geschmack stört, halte einen kleinen Metallmörser mit einem entsprechenden
Stößel bereit und zerstoße das besagte Pulver sehr fein. Nachdem du es gut
zerstoßen hast, legst du es dir auf die Handfläche und löst es mit deiner
Spucke in deiner Handfläche gut auf – und das was die beste Farbe
und das meiste Blutrot hat, wird sich dir in deiner Handfläche zeigen, und
das ist das beste Pulver. Genauso zerstößt man auch die Klumpen, um
herauszufinden, von welcher Art sie sind und welche Farbe sie
wiedergeben.
Baumwolle mapputo, d.h. Baumwolle, kommt aus vielen Regionen, wie wir
Sorte für Sorte sagen werden, d.h.:
Aus Amman (Syrien) kommt die beste Sorte.
Aus Aleppo (Syrien) stammt die gleiche Sorte wie aus Amman.
Aus Kleinarmenien kommt die zweitbeste Sorte, nach der aus Amman und Aleppo.
Die aus Cham (Damaskus, Syrien) folgt auf die aus Syrien und ist eine
kürzere Baumwolle.
Die aus Akkon (Syrien) kommt nach der aus Cham.
367
Die von Zypern kommt nach der aus Akkon.
Die aus Latakia (Syrien) kommt nach der von Zypern.
Die aus Basilicata (Apulien) kommt nach der guten Baumwolle aus Latakia.
Die von der Insel Malta kommt nach der aus Basilica.
Die aus Kalabrien folgt der aus Basilica.
Die von Sizilien kommt nach der aus Kalabrien.
Alle Sorten Baumwolle, woher sie auch sind, müssen schön weiß sein und aus
praller Wolle bestehen. Sie müssen frei von Körnern, d.h. von seinen
Samen, sein, ohne die Rinden und Blätter ihres Strauchs (albucello) und
ohne Makel. Die Makel nimmt sie an, wenn die Kapsel (noce) des Strauchs
(albucello) bei Regen geöffnet ist — denn wenn es auf den Boden
regnet, spritzt die Erde auf die Baumwolle, die in der geöffneten Kapsel
(noce) ist. Dann nimmt sie die Farbe der Erde an und
favisi suso mota,
was als Makel bezeichnet wird. Also soll sie von all den besagten Dingen
zusätzlich zur Qualität der Weiße und Fülle auch rein sein, daneben soll
sie trocken und faserig sein und je weniger sie von den besagten Dingen [[
obige Makel? ]] außer der Güte in sich hat, desto besser ist es. Erinnere
dich daher, dass man fast
die ganze Baumwolle in großen Säcken kauft; je besser der Sack und je
fester [[ das Gebinde ]], desto besser bleibt die Baumwolle. Aus diesem
Grund, wenn man in den Sack sieht, trennt jemand kommunales den Sack zwar
durch ein Loch auf, [[ aber ]] man kann den ganzen Inhalt des Sacks weder
sehen noch untersuchen. Man sollte also bedenken, dass der Verkäufer
verpflichtet sein soll, dafür zu sorgen, dass die Baumwolle derart ist,
wie das Gezeigte, das du inspiziert hast,
368
und dass die Mitte und im Kopf des Sacks so ist, wie das was du untersucht
hast, sodass der Käufer nicht betrogen wird. Wisse außerdem, dass die
Baumwolle, wenn sie gut in Erdlagern mit einer guten Schicht aus Brettern
und Stroh (sturlame) darunter geschützt wird, sehr lange Zeit von Bestand
ist und sich hält, ohne zu verderben.
Alaun gibt es in vielen Arten. Zuerst werden wir sagen, wie man
es herstellt, danach in welchem Gebiet man die beste macht und schließlich
in welcher Reihenfolge die Sorten zueinander stehen.
Wenn man neues Alaun herstellen will, nehmen die Meister, die es
machen, einen Stein, den sie mit Spitzhacke und Meißel aus den Felsen
– insbesondere bei Foça bzw. eine halbe Meile von Foça entfernt
– schneiden. Dieser Steien ähnelt stark den Steinen von Milos im
Archipel der Romania, aus denen man die Mühlsteine von Milos herstellt.
Das ist ein schwammiger Stein, in dessen Riefen sich ein Harz wie weißes
Mehl befindet. Diesen Stein kochen sie zuerst über einen Zeitraum von 18
Stunden in Kaminen, so wie man Kalkmörtel produziert, und dann nehmen sie
es aus dem Feuer des Kamins und lassen ihn abkühlen. Später, wenn der Kamin
abgekühlt ist, legen sie die gekochten Steine gestapelt und eingewickelt
auf einen Platz, wie sie die Steine in Florenz zum Verkauf stapeln und
eingewickeln. Danach befeuchten sie sie einmal täglich mit Wasserrohren;
größtenteil bleibt du da, aber im Winter, wenn es oft regnet, ist es nicht
notwendig, so oft zu wässern.
368
Auf diese Weise bewahren sie sie vier Monate auf. Nach vier Monaten sind
sie schwarz geworden und durchgezogen (tirare), d.h., die hart und
nicht weich werden, werden weggeworfen. Die Zarten, die wie gut gekochter
Kalkmörtel geworden sind, verstauen sie in Lagern. Später nehmen sie von
dem ausgewählten, gut gekochten Stein 24
cuffini,
wobei jeder
cuffino ein Fassungsvermögen so gut
wie ein venezianischer
staio hat. Die 24
cuffini geben sie einen nach dem anderen in einen
Kessel, der ein Fassungsvermögen von drei
cogna nach
dem Maß aus Florenz hat, sodass man nach 12 Stunden fertig ist, die 24
cuffini hinzuzugeben; dabei muss es ständig
kochen und das Wasserbad muss ständig abgedunkelt sein mit einem großem
durchbohrten Schöpfkelle aus Eisen, die den ganzen Schmutz herauszieht.
Wenn es nach 13 oder 14 Stunden gut gereinigt ist, entnehmen sie das
Wasser dieses Kessels und zweier anderer Kessel, die zur gleichen Zeit auf
die gleiche Art gekocht worden sind, und geben es in eine Wanne, die nach
Art eines großen Grabes
di rovero [[ ein Sarg? ]]
gemacht worden ist, sehr gut
kalfatert,
gut eingedämmt und dann innen gut gefüttert mit verbundenen und
zusammengelöteten Bleiplatten. Darin lässt man es 12 oder 14 Tage ruhen.
Nach 14 Tagen findet man dieses Wasser in der Wanne versteift vor und es
ist zu Alaun gefertigt worden. Man trifft auf das
Alaun der Felsen
(allume della
rocca), das wie Eis an den Wänden rund um die besagte Wanne
hängt, und das
Grubenalaun (allume di fossa), das sich am Grund der
besagten Wanne befindet.
369
Schließlich findet man Restwasser (l’acqua che non truovano tutta
appresa), das extrahiert und beiseite gestellt wird. Es wird „starkes”
Wasser genannt, weil es besser ist, später damit zu arbeiten, als mit
frischem Wasser aus dem Brunnen, um später weitere Steine zu kochen. Damit
hat man dieses „starke” Wasser, um neue Bäder zu machen.
Dann nimmt man das gefrorene Alaun, das in der Wanne hergestellt worden
ist, heraus und legt es in Truhen. Auf jede Truhe mit
Alaun darin schüttet man bis zu 3 Eimer klares Wasser und lässt es danach
zwei Tage in den Truhen zum Abtropfen ruhen. Dann legt man es zum Trocknen
für einen Tag bei gutem Wetter in einen sauberen und gut gefegten Hof
und am anschließenden Abend wiegt man es und legt es wie ein Fertigprodukt
zurück. Man rechnet, dass das Wässern (getta) einer dieser Wannen pro
Vorgang mit Alaun 35–40 cantara nach
dem Gewicht von Genua erzeugt.
Das Alaun ist eine Ware, die niemals verdirbt, auch wenn man sie an
einem Ort ohne Wasser aufbewahrt. Wenn du es längere Zeit bewacht hast,
packe es aus und inspiziere das Ausgepackte, damit der Sack nicht fault
und verdirbt. Aber man untersucht es [[ nur ]] von der Seite und dann wenn
man es zurücklegt bzw. es verkauft, kann man es einsacken und anbieten
oder von einem Ort zum anderen oder von einem Land zum anderen übertragen.
Wo immer du es aufbewahrst, in einem Sack oder außerhalb, es tut ihm gut,
ihn unter Brettern oder einer anderen guten
Ablage
abzulegen, erhöht oder vom Boden entfernt, damit das
Alaun nicht durch Wasser verdirbt.
369
Je dicker, weißer und klarer das Alaun je nach Art ist, desto besser,
und es soll frei von Steinen, Staub und Sand sein. Im Folgenden werden wir
einige Sorten benennen:
- Alaunstein aus Koloneia (Karahisar) ist das beste
Alaun, das man verarbeitet. Man bearbeitet es in der Türkei am
Meer und es geht hinauf nach Giresun (Türkei) am Meer
zur Küste nahe bei Trapezunt, dort kommt es sieben Tage unter die
Erde. Wie man sagt, werden an diesem Ort pro Jahr in Summe 14.000
Genueser cantara herstellt, wobei es drei
Sorten gibt. Die eine ist der besagte Alaunstein aus Koloneia, welche
die beste Sorte ist. Eine andere Sorte ist
- Gefertigtes Alaun des guten Allumiera, das aus 2/5 des
obengenannten Alaunsteins und aus 3/5 Alaun corda, d.h. fossa
(Grubenalaun), denn corda und fossa sind dasselbe, besteht. Dieses
corda ist feines Alaun. Die dritte Sorte ist
- Alaun corda bzw. Grubenalaun, welche das
feinste Alaun ist, das es gibt.
- Alaun aus Foça ist quasi wie gefertigtes Alaun, aber
Foça macht aus seinem Alaun auch eine zusammengemischte Sorte. Es
enthält etwa 2/5 Alaunstein und 3/5 Grubenalaun und man fertigt pro
Jahr 14.000 Genueser cantara.
370
- Alaun lupai (aus Uluabat?) wird in einer Region in der
Türkei auf dieser Seite des Schwarzen Meers und im Marmarameer
hergestellt und es hinauf zur Küste in einem Land mit dem Name
Tirilye. Es ist grobes (grossetto) Alaun in einer größeren Menge als
der Großteil von Ephesus oder Kütahya. Es kommt vier Tage über Land
und es werden pro Jahr 10.000 genuesische
cantara hergestellt.
- Alaun cassico wird auf einer Insel im Meer
hergestellt, d.h. auf einer Insel des Mamoro (Marmarameer?), es ist
eine kleine und sehr schmutzige Sache und es ist eher gegerbte Haut
als etwas anderes. Viele Sorten Alaun werden
chissichi genannt, weil sie sehr schmutzig und
klein sind, und das ist wirklich wahr. Sie stellen [...]
cantara pro Jahr her.
- Außerdem stammen 4.000 cantara Alaun
aus Kütahya in Antalya (Türkei) und es kommt 14 Tage lang mit
Fuhrleuten über Land von Kütahya nach Antalya.
- Alaun aus Castiglione, das man in Florenz
„allume di piuma” (Federalaun) nennt, kommt aus der
Barbarei. Im Folgenden fragwürdige Übersetzung:
Es ist eine minia
Erde, von der man macht (fa), um zu sehen (vedere), ob sie vollständig
gelb und weiß, d.h. reif, ist. Wenn sie aber nicht reif ist, hat sie
eher die Farbe der Erde fast wie die Farbe der Bleicherde, um Stoffe
einzugraben.
Ist es zusammengeballt, will man es aufbrechen und sehen, ob es Alaun,
d.h. Anzeichen von weißem Marmor mit langen Adern in der Farbe des
Alauns, enthält. Du brichst mehr und mehr dieser Kugeln auf,
zum einen um zu sehen, ob es innen dem entspricht, wie es von außen
andeutet, oder zum anderen um für sich sofort Alaun herzustellen.
Je mehr Weiß es innen aufweist, desto besser ist es, und wenn sich
darin kein Weiß bzw. die Farbe des Alauns zeigt, wäre der größte Teil
nicht gut.
Hat es einen solchen Zustand, dass je mehr es [[ in dem Zustand]]
bleibt, umso besser und umso mehr verfeinert man es, um sich Alaun der
besagten Sorte zu machen.
371
Alles, was Erde zu bleiben scheint und was man sich an einem irdischen
Ort mit einer Ablage darunter verwahrt, wird zu weißem,
langem, glänzendem Alaun, das wie eine Feder auszusehen scheint, und
daher Federalaun genannt wird.
Manche sagen, dass es an Gewicht zunimmt, wenn es unberührt bleibt.
Mastix soll nach der Art des Weihrauchs sein, nun ja, er hat nicht
die Größe des Weihrauchs, d.h., er ist weiß, groß, ohne Erde oder Steine
und nicht gelb. Je weißer, größer und sauberer er ist, desto besser ist
er.
371
Indigo aus Bagdad, genannt Baccaddeo, soll aus kleinen Stücken
bestehen, die weder zu groß noch zu klein sind, etwa so
.
Wenn man seine Stückchen zerbricht, soll die Masse darin sehr fein und
fest sein und etwas zu Violett neigen. Wenn es von dem
coronato
enthält, ist es umso mehr wert: Es ist
coronato,
wenn jemand eine Indigostückchen zerbricht und es zeigt in seinem Bruch,
nachdem es zerbrochen ist, zwischen dem einen und dem anderen Stück an
seiner Bruchkante eine Art lieblichen und feinen Pilz
(
meffa) – und das, was sich auf diese
Weise zeigt, nennt man
coronato, aber es ist
nicht in jedem Stück Indigo. Dennoch scheint es, dass man etwas so
Hergestelltes findet. Man hat (àe) darunter größere und kleinere
Indigostücke, welche nicht die sind, die ich oben gezeigt habe, aber jene
werden als Beispiel gezeigt.
Indigo aus Zypern ist eine große Sache und etwa ein Viertel dessen wert,
was der gute Indigo aus Bagdad wert ist.
372
Er wird als kleiner Kuchen hergestellt, der von unten flach und oben spitz
ist:
und ein wenig ausgewrungen worden ist. Je heller, indigofarbener und
sauberer von Blättern und manchmal anhaftendem Abfall er ist, desto besser
ist er.
Gallapfel, der gute soll groß und schwer sein und seine Farbe soll
grünlich (verdetto) blau und nicht gelb sein, weil der Gelbe leicht,
nichts wert und nicht gut ist. Aber meistens ist das eine mit dem anderen
gemischt. Dennoch ist er umso besser, je weniger er von dem Gelben, der so
gemacht ist
,
enthält; je schwerer und von der besagten grünlich blauen Farbe er ist,
der so aussieht
;
je weniger er von den Kleinen enthält und je weniger Erde oder
Abfall bzw. Müll er enthält. Es geschieht (avegna), wenn er besteuert wird,
dass der Staub und der Abfall weggeworfen wird, dann bleibt er so sauber,
wie er sein muss.
Sumach ist umso mehr wert und umso besser, je größer er ist,
je mehr
Gelb
er hat und je weniger weiße Rinde er außen enthält.
Färberwau (Gualda-Kraut in der Toskana, Panicciuola-Kraut in
Marchistiano, Luccia-Kraut in Apulien, Istimena-Kraut Färberwau in
Syrien): All diese Namen des Krauts bezeichnen dasselbe, nämlich
Färberwau. Je weniger er von den Wurzeln und den Stielen und je
mehr er von der Blüte ab dem halben Stengel aufwärts enthält, desto besser
ist er. Trotzdem wird alles mit dem Stiel und der ganzen Wurzel verkauft,
weil es nicht gemäht, sondern mit der ganzen Wurzel herausgerissen wird.
Man soll aufpassen, ihn nass werden zu lassen, denn wenn er nass wird und
man ihn nicht sofort trocknet, verdirbt er und wird schwarz.
Krapp soll groß, trocken und schwer sein und wenn jemand ihn
zerdrückt, sollte seine innere Masse rot sein. Je dicker, von Innen roter
und je schwerer er ist und je ebener, dünner, zarter und nicht rauh
(rasciosa) seine äußere Rinde ist, desto besser. Der dünne ist kaum etwas
wert.
372
Färberdiestel soll frisch, trocken rot wie die Farbe guten Safrans,
aber nicht gelb und hell in der Art eines Safrankeimlings sein. Und sie
darf nicht ungepflegt sein, denn wenn sie alt und ungepflegt ist, zieht sie
Staub, wird wurmstichig und verdirbt. Um zu wissen ob die Färberdiestel
gut ist, nimmt man als Probe ein Pfund der Färberdiestel, legt es in
grobes Tuch und zerklopft es
sehr gut mit frischem Wasser, während es in dem
groben Tuch bleibt. Dann
wäschst du es zwei- oder dreimal mit Wasser und presst es, so gut du
kannst, in besagtem Tuch. Nachdem du es gut gepresst hast, legst du es in
eine Schüssel und zerreibst es sehr gut, sodass man es gut ausbreitet.
Dann entnimmst du zwei
Unzen trockenen Weinstein
speverezzato und mischst es sehr gut mit der
Färberdiestel, sodass der Weinstein mit der Färberdiestel
sehr gut zusammen
compigli.
373
Danach staust du es am Boden zusammen und lässt es ein Stück zusammen
stehen. Dann nimmst du eine große Büchse bzw. ein Pfanne, die am Boden
ein Loch hat, und legst ein paar dünne Zweige hinein und darauf ein Stück
groben Stoffs, damit die
Zweige bedeckt sind. Auf das
grobe
Tuch legst du dann eine dünne Schicht der mit Weinstein
behandelten Färberdiestel (siehe oben). Danach gießt man frisches Wasser
darauf und lässt es abseihen, das beansprucht so viel Wasser, dass sich
11 Krüge (mezzette) abgeseihtes Wasser nach dem Maß aus Florenz ergeben.
Nun nimmst du ein großes Glas starken Essigs und gießt es auf das
abgeseihte Wasser. Wenn es sich schön hochrot ohne viel Schaum färbt, ist
es in Ordnung. Dabei muss man sich gewahr sein, wenn man Wasser und Essig
hinzugefügt hat und es stark schäumt und ausgebleicht ist, dass dies ein
Zeichen für schlechte Färberdiestel ist. Durch diesen Test wirst du gute
von anderen Färberdiesteln erkennen.
Helles blau gibt es in mehreren Arten, d.h. Ultramarin und
deutsches Blau. Ultramarinblau ist das beste und soll die
blaue Farbe der Luft haben. Es ist sinnvoll eine Test auf folgende Art
durchzuführen: Du nimmt ein sauberes, glühendes Eisen und gibst darauf ein
wenig vom Pulver des Ultramarinblaus. Dann wird das Ultramarinblau nicht
brennen, wenn es gut ist, und das, was nicht gut ist, brennt sofort. Ein
weiterer Nachweis für Hellblau: Nimm ein wenig Speichel aus dem Munde und
leg es in die Hand. Nun nimm ein wenig feines Ultramarinblau, mische
soviel wie eine Kichererbse mit der Spucke und mache daraus ein kleines
sodetto. Dann nimmst du zwei glühende Kohlen und in ein
Kohlestück hast du zuerst eine Grube gemacht. Dort hinein gibst du das
gemischte Blau und bedeckst es mit dem anderen Kohlestück. Nun bläst du
dort so sehr hinein, dass das Blau wie Feuer wird. Danach nimmst du den
Boden eines Glases mit ein wenig Wasser und wirfst es dort hinein. Du
wirst sehen, dass es so schön sein wird, wie du es hineingegeben hast oder
schöner. Dann nimm von dem, wovon ich es beweisen wollte, und mach es so
ähnlich wie er. Falls es nicht fein ist oder es vom deutschen Blau wäre,
wird es brennen und verkohlen. Wenn es aber fein ist, wird es so schön
zurückkehren wie eine feine Sache, und auf diese Art beweist man es.
373
Zinnober soll in tadellosen Stücken und nicht zerbrochen sein, etwa
so:
,
und er soll rot mit glitzerndem Weiß sein. Um es verkaufen und von einer
Region in eine andere transportieren zu können, ist es umso besser, je
mehr ganze Stücke und je weniger Bruch man in der Sorte hat.
Um damit zu arbeiten, muss man es nicht zerbrechen, aber wenn man damit
arbeiten will, sollte man es zerbrechen. Und weil es sehr leicht
zerbricht, sollte man es in Kisten mit viel Werg zwischen den Stücken
aufbewahren; je kleiner die Stücke sind, desto besser.
Ammoniumchlorid und
Salmiak sind dasselbe. Es ist weiß und
liegt in Stücken nach Art des Zinnobers vor:
,
und
cosie sollte man es aufbewahren, es sei denn,
jemand will es wie den Zinnober von einem Land in anderes überführen. Um
mit ihm zu arbeiten, benötigt man keine Kraft.
374
Man bewahrt es besser als den Zinnober in ganzen Stücken auf, weil er
härter ist als der Zinnober; und wo der Zinnober rot bzw. hochrot ist, ist
Salmiak weiß trüb und von außen nicht so klar.
Zettoaro
soll fest, nicht wurmstichig und frei von Erde sein. Was in seinem Inneren
ist, ist mehr wert, als seine äußere Rinde und seine äußere Rundung, etwa
so:
.
Außerdem soll er bitter schmecken. Man wird feststellten, dass seine
Wurzeln rund und lang in der Art kleiner Rüben sind, die sehr fein sind
und wie folgt aussehen:
. Das ist sehr viel besser, als der
zerschnittene. Das eine wie das andere hat eine sehr harte und feste Masse
und ist erdfarben. Seine äußere Schale ist wie Hülle des Schilfrohrs
(uovolo di canna) und
rasciosa, dennoch ist sie sehr
hart und sie bewahrt 10 Jahre ihre Wirkungskraft (vertude = virtù).
Stängel der Gewürznelken sollen die Farbe der Gewürznelken haben,
aber etwas klarer als die Gewürznelken sein. Sie sollen frei von
ebensolchen Stängeln sein, die faul und weißlich sind. Je mehr sie also der
Farbe der Gewürznelken nahekommen und je weniger sie von den weißlichen
Stängeln enthalten, desto besser sind sie. Man rechnet, dass gute
Nelkenstängel gewöhnlich ein Drittel von dem wert sind, was gute
Gewürznelken wert sind.
Muskatnüsse sollen groß, fest, reif und nicht herb sein. Eine Reife
unterscheidet man von den Herben, weil die Reife braun ist und sie eine
fast vollständig flache Seite hat, wo die Herbe eher aschgrau ist und sie
eine rauhere und gekörntere Seite hat. Je größer, reifer und fester sie
sind, desto mehr sind sie wert und umso besser sind sie.
Kubeben-Peffer (Cubebbe) gibt es in zwei Arten, den kultivierten
und den wilden. Beide sollen fest und leicht sein und gut riechen. Man
unterscheidet den Kultivierten vom Wilden auf folgende Art:
375
Der Kultivierte ist etwas dunkelbrauner als der Wilde und der Kultivierte
ist rund, wie folgt:
. Der Wilde ist Richtung Stängel flach nach
unten am Hintern nach der Art von flachen Knöpfen, etwa so:
.
Der Preis des Wilden beträgt ein Drittel für das, was der kultivierte
Kubeben-Pfeffer gewöhnlich wert ist. Daher sollte jemand, wenn er
Kubeben-Pfeffer sieht, im Kopf haben, ob der Wilde enthalten ist und davon
auswählen und aufpassen, welche Menge er nimmt, damit man
den Wert beider Sorten in gewisser Weise
vergleicht,
um nicht getäuscht zu werden.
Zimtblüten solden fest und frei von Stielen und Staub sein. Sie
haben eine Farbe, die etwas klarer ist, als die von Gewürznelken, und man
soll sie sehr gut verschlossen aufbewahren, damit ihre Farbe besser
erhalten bleibt. Sie sind in der Art von Knöpfen geformt, etwa so:
.
Hohes Zypergras ist eine Wurzel bzw. ein Würzelchen, das in der
Erde keimt. Es soll schwer sein und sein Stiel ist innen fest. Seine Farbe
ist außen wie innen ein trübes Rot (rossetto). Es soll (übel) riechen und
auf der Zunge prickeln. Hohes Zyperngras in seiner leichten Form, ist
nicht so gut. Das eine wie das andere erscheint etwas wie
375
Schilfrohr (uovoli di canna), aber wo das Schilfrohr groß, dick und weiß
ist, ist das Hohe Zypergras klein und rot.
Mazis [[ Samenmantel der Muskatnuss ]] soll dicklich, länglich und
nicht zerhackt sein, weil er umso besser ist, je fester er ist. Er soll
farbig sein, riechen und frei von Erde sein. Man sollte ihn gut verschlossen
aufbewahren, damit er seinen Geruch besser erhält.
Orientalische Purgierwinde sieht aus wie kleine
panellini
von der Größe eines kleinen Pfennigs, wobei die
panellini klar und blond und nicht schwarz sein
sollen. Wenn man
panellini in zwei Hälften
zerbricht und auf den Bruch ein wenig Spucke gibt, produziert sie
Milchsaft
[[ zu Abführmitteln verarbeitet ]],
wie ihn umgekehrt eine unreife Feige am Stiel hervorbringt, wenn man sie
pflückt. Je mehr sie von den blonden und klaren enthält, desto besser ist
sie.
Sangura [[ Heilpflanze ]] soll schwarz mit einer Neigung zu rot
fast wie die Farbe brauner Gewürznelken sein. Sie soll von einem guten,
süßen und scharfen Geschmack und ein wenig bitter und prickelnd auf der
Zunge sein. Seine Gestalt ist wie folgt gemacht: ...
Borax [[ Mineral ]] ist ein Stein von der Gestalt des Alaun. Er ist
umgeben von einer Paste so ähnlich wie menschlicher Ohrenschmalz
(merda d’orecchie). Jenes, das mehr Stein und weniger Paste hat, bei
dem sein Stein dicker und weißer ist und der klarer und weißer ist, wenn
man die Paste poliert, ist besser und mehr wert.
Kampfer
soll weiß und klar sein. Je weißer und klarer er ist und weder gelb noch
dunkel, umso besser ist er. Man soll in in einem Bleitopf und einer gut
verschlossenen Kiste aufbewahren, damit er nicht verdirbt und seinen
Vorzug nicht verliert.
Aloe gibt es in drei Arten, d.h. Citrina und Hepatica und Caballine:
376
- Aloe citrina ist die beste, sie hat eine zitronengelbe
Farbe mit einer Neigung zu Rot.
- Aloe hepatica (Leberaloe) ist schwärzer und nicht so
klar wie die Citrina.
- Caballine Aloe ist ganz schwarz.
Bei allen Arten Aloe ähnelt ihre Masse dem Schiffspech, bis auf eine Sorte
Aloe, die klarer ist als die anderen, weil die eine von grünlich-gelb zu
weniger grünlich-gelb als die andere [[ siccome da cetrino a meno cetrino
l’uno che l’altro; kein Verb ]].
Vom Geschmack her ist sie sehr bitter.
Amber conce (Bernstein) nach der Art „unseres Vaters”
(paternostri) soll gelb wie feines Gold sein. Es soll so klar wie möglich
sein und weder Trübes noch Vereistes enthalten.
376
Je besser die Farbe, je klarer und sauberer sein Glanz und je größer
er ist, desto besser ist er und desto mehr ist er wert.
Lign Aloe
soll schwer und fest sein und wenn jemand mit Zähnen darauf beißt, soll es
ein wenig bitter schecken. Es soll schwarz und rot in der Art von
strahlenden Gewürznelken sein und wenn es jemand kaut, erzeugt es einen
guten und süßen Geruch.
Safran gibt es in mehreren Arten, d.h.:
- Aus der Toskana, welcher der beste ist.
- <Aus den Abruzzen, welche ist der zweitbeste nach
dem aus der Toskana.>
- Aus Marken, welcher nach dem aus den Abruzzen und der
Toskana kommt.
- Aus Katalonien, welche auf den aus Marken und den aus
den Abruzzen folgt.
Aber woher auch immer er sein mag, er soll rot, farbig und trocken sein,
damit es nicht zu viele gelbe Sprossen oder sonst etwa Schlechtes enthält.
Wenn du es mit der Hand presst und dann die Hand öffnest, soll es nicht
zusammengeballt bleiben, sondern sich wie ein getrockenete Sache wieder
entfalten. Dass er keinen groben Sand enthält, kannst du [[ wie folgt ]]
feststellen: Gib ihn auf ein Schneidbrett, wedle leicht mit der Hand
über das Schneidbrett und entferne den Safran. Wenn er Sand oder etwas
anderes Schweres enthält, bleibt es auf dem Schneidbrett zurück, so dass
du es sehen kannst. Entsprechend seiner Art und Region je farbiger er ist,
je weniger Keimlingsgelb er hat, je mehr Rot und weniger Geld er an
seinem Fuß hat und je trockener und sauberer er ist, desto mehr ist er
wert.
377
Man sollte ihn in einem Ledersack und nicht in
grobem Tuch aufbewahren, weil
seine Güte in einem Ledersack besser erhalten bleibt als in einem Sack aus
grobem Tuch. Wer ihn gut
erhalten will, sollte ihn an einem Ort, der weder zu feucht noch zu
trocken ist, aufbewahren und darauf Acht geben. Dort hält sich seine Güte
über zehn Jahre.
377
Gewürzte Kirschpflaumen sollen groß und schwarz sein und ihre Haut
um den Kern soll zart bissfest sein. Je größer, schwärzer und zarter nach
der Art von Walnuss-Konfekt sie sind, desto besser sind sie. In der Tat
sehen sie aus wie Walnuss-Konfekt, sie sind aber nicht ganz so zart.
Dagegen haben sie eine gezuckerte Haut und sie sind etwas härter als
Walnuss-Konfekt und im Inneren haben sie einen Kern wie einen sehr harten
Pflaumenkern. Manche sagen, dass sie in Indien gezuckert werden, wenn sie
noch unreif sind, so wie wir die zarten unreifen Walnüsse zuckern.
Außerdem wird behauptet, dass wenn sie auf diese Art gezuckert werden,
keinen Kern im Inneren haben, sondern dass alles so zart ist wie das
Walnuss-Konfekt. Wenn das so ist und sie so hergestellt werden, kommen sie
nicht zu uns, außer denen, die im Innern einen – sogar sehr harten
– Kern haben. Sie sollen in von innen lasierten Tontöpfen in einem
Sirup aus Röhren-Kassie, Honig bzw. richtigem Zucker aufbewahrt werden. Im
Sirup sollen sie liegen, damit sie feucht bleiben und nicht
austrocknen.
Gummiarabikum hat eine gelbe mit Weiß vermischte Farbe. Je
größer, klarer und weißer es ist, desto mehr ist es wert und desto besser
ist es, wenn es weder zu viel Ausgedörrtes (minuta) noch Staub enthält.
Es passiert, dass das Ausgedörrte und der Staub entfernt wird, um es zu
besteuern, wenn es denn besteuert bzw. untersucht wird.
Sandelholz existiert in drei Arten, d.h.:
- Gelbes Sandelholz, das von größerer Güte ist, findet
man jedoch kaum in einer stumpf gelben Farbe.
- Rotes Sandelholz ist die üblichste Sorte und von ihm
kommt die größte Menge.
- Weißes Sandelholz ist von geringer Güte und ist
erdfarben.
Alle Sorten Sandelholz sollen einen harten und festen Stamm haben, der
duftet. Die Farbe des Roten ist vollkommen dunkel und nicht leuchtend.
Alle Arten Sandelholz erhalten ihre Güte für 40 Jahre ohne zu
verderben.
Rhabarber ist eine Wurzel und soll frisch sein. Seine äußere Farbe
ist ein stumpfes Gelb und wenn ihn jemand schneidet, ist sein inneres
Mark rötlich weiß gemischt mit weißen Adern. Je frischer er ist und je
rötlicher sein Mark vermischt mit Weiß ist und wenn sein Geschmack
prickelnd und sauer (amaro = bitter) ist, desto besser ist er. Man sollte
ihn an einem gut verschlossenen Ort aufbewahren, damit er seine Güte nicht
verliert.
378
Kiefernharz ist ein Gummi der wilden Kiefer. Er soll weiß,
groß und frei von Erde und Baumrinde, aus der es hervorquillt, sein.
378
Je weißer, größer und sauberer es ist, desto besser ist es.
Drachenblut ist rot
in der Farbe von hartem, getrocknetem Blut. Es soll rot sein und nicht zu
viel von den schwarzen Adern enthalten, denn zu viel Schwarz ist ein
Indiz, dass es vertrocknet ist, und wenn es sich vertrocknet anfühlt, ist es
nicht so gut. Drachenblut hält sich 30 Jahre in seiner Güte, ohne zu
verderben.
Gereinigte Koralle: Je roter im Sinne von Zinnoberrot und je besser
gereinigt sie sind und je größer die Korallenäste sind, desto besser und
mehr wert sind sie.
Ungereinigte Korallen: Je roter, dicker und nicht zu klein sie sind,
und je sauberer sie von Erde sind, desto mehr sind sie wert.
Tuzia
ist die Kruste eines Steins, sie soll fest und nicht zerhackt sein. Sie
hat eine aschgraue Farbe. Sie ist ausgekehlt und ihre Schalen sind innen
eben und außen granatrot. Je fester sie ist und je weniger Zerhacktes sie
enthält, desto schöner und besser ist sie.
Terpentin soll weiß oder zumindest hellblond sein. Je blonder es
ist mit einem Hang zu Weiß und je klarer es ist, desto besser. Es hält
sich 100 Jahre, ohne zu verderben.
Bienenhonig soll dick und rein sein. Es soll nicht zu sehr zum
Gelben neigen und nicht zu sehr fließen, sondern blondgelb sein.
Dabei neigt seine Blondheit eher zum Weiß als zum Rot. Man bewahrt ihn
besser in einem Tonkrug oder Tontopf auf als in Holzgefäßen. Das gilt
insbesondere in einem warmen Land, aber in kalten Ländern beschützt man
ihn in jeder Sache und jedem Topf. Seine Güte überdauert 100 Jahre, ohne
zu verderben.
Datteln sollen frisch, groß und farbig, sprich rötlich, und
incappellati sein; unter
incappellati versteht man, dass jede Dattel ihr
Hütchen auf der Knospe des Dattelstiels hat, der so auf dem Hinterteil der
Dattel hängt:
.
Solange die Knospe am Hinterteil der Dattel bleibt, verwurmt
fast keine Dattel jemals von innen, aber wenn die Knospe entfernt wird und
die Dattel ohne sie bleibt, verwurmt die Dattel schon bald von innen und
verdirbt.
379
Mandeln ohne Schale sollen groß, frisch und ausgereift sein und
aus dem Jahr, in dem sie geerntet worden sind. Der Mandelkern soll rot und
zinnoberrot sowie fest sein. Er soll bissfest von gutem Schmack sein
und weder bitter, noch ölig sein. Wenn du den Kern mit der Hand
zerbrichst, soll er fest, hart und nicht weich sein. Er soll innen weiß
und nicht wurmstichig sein. Sie sind umso besser, je frischer,
ausgereifter, größer, roter, fester und geschmackvoller sie sind und je
weißer die Mandelkerne innen sind. Außerdem dürfen sie keinen Abfall
enthalten und müssen staubfrei sein. Wenn du auf Mandeln Acht zu geben
hast, bewahre sie nicht ohne ihren Staub auf, weil sie schon bald
wurmstichig wären.
379
Rohe Rinds- und Büffelleder sind umso besser, je größer und
fester sie sind und je besser sie innen abgeschabt sind. Außerdem müssen
sie frei von Hörnern, Knochen und Hufen sein.
XCIV
Sie dürfen weder von Motten noch von Maden weder wurmstichig noch
zerfressen sein; und sie sollen oft ausgeschüttelt werden, damit sie
weder Motten noch Maden ausgesetzt sind (faccino), weil Motten und Maden
sie durchlöchern, denn wenn das Leder durchlöchert ist, ist es viel
weniger wert. Je größer, schwerer, fester, trockener und ausgetrockneter
die Leder sind und je freier sie von den besagten Mängeln sind, desto
besser.
Rohes Ziegenleder soll groß, schwer, trocken (secche e asciutte)
und fest sein. Es soll innen gut abgeschabt, frei von Motten und Maden
und außen gut behaart sein. Wenngleich sie von außen gut behaart sind,
werden sie für das Haar besser bewertet, als wenn sie durch das Gerben
verloren gehen. Diese Haare lassen sich später im Land der Sarazenen und
Türken gut verkaufen, die daraus Seile und grobe Stoffe für die Zelte der
Araber herstellen. Dabei sollen die besagten Leder, die nicht gegerbt
sind, oft ausgeschüttelt werden, damit sie weder durch Motten noch durch
Maden verdorben werden.
Wollfelle, d.h. Häute von nicht geschorenen Hammeln und Schafen mit
der ganzen Wolle, sind umso besser und haben einen umso höheren Wert,
je länger und dichter die Wolle ist, je zarter und dünner die Wollhaare
auf dem Fell sind und je sauberer sie von Kot, Dreckklumpen, enthaltenem
Schmutz oder Sand sind.
Biacca (Bleiweiß) ist aus Blei gemacht und soll weiß und nicht
bläulich, in Farbe des Bleis, sein und seine Stückchen sollen heil und
nicht zerbrochen sein. Je fester und weißer seine Stückchen sind, desto
besser ist es zu verkaufen und von einem in ein anderes Land zu
überführen.
Auripigment soll gelb, glänzend und ohne Erde und Steine sein.
Je weniger es von seinem Staub enthält, desto besser und höherwertiger ist
es.
380
Tartaro (Weinstein) ist Weinstein aus einem Fass, das man für Wein
nimmt. Wenn in dem Fass besserer Wein aufbewahrt wird, ist der Weinstein
umso besser. Er soll in Stücken vorliegen und nicht zerhackt sein, weil
das schöner und besser zu verkaufen ist und um es von einem zum anderen
Land zu tranportieren. Er behält seine Vorzüge für 30 Jahre.
Pottasche grevella aus Syrien soll fest sein in großen Steinen und
nicht als Pulver. Je mehr sie in Steinform, d.h. in ganzen Stücken,
vorliegt und je weniger sie zerhackt ist, desto besser.
380
Pottasche grevellea aus Alexandria ist weder so gut wie die aus
Syrien, noch so aschgrau, sondern schwarz vermischt mit Holzkohle. Aber es
sind größere Stücke als die aus Syrien, so sehr dass die aus Syrien in
Säcke aus
grobem Tuch kommen
und die aus Alexandria überführt man ohne Sack. Weil die Stücke so groß
und dick sind, dass sie in keinen Sack passen würden, werden sie
ohne Sack überführt. Die aus Alexandria ist ein Drittel von der guten
Pottasche aus Syrien wert.
Salzhering, der in der Nordsee zwischen England und Flandern
gefangen wird, sollen frisch gesalzen aus dem gleichen Jahr sein. Sie
sollen groß sein, einen großen Rücken haben und ihre Außenhaut soll
rötlich sein. Sie sollen gut riechen entsprechend dem Geruch von
Heringen.
Gesalzener Störe stammen vom Kaspischen Meer; sie kommen von dort
über Land bis Asow und von Asow über das Schwarze Meer bis nach Pera und
Konstantinopel. Sie sollen groß und dick sein und Stören
entsprechend gut riechen. Je größer, dicker und rötlicher (dunkles Rot)
sie sind, desto besser.
Gesalzener Thunfisch soll frisch in diesem Jahr gesalzen sein,
er soll Thunfischen entsprechend gut riechen und er soll weder stinken
noch durchnässt sein. Je frischer er ist und je besser er riecht, desto
besser ist er. Weil es gefährlich ist, die Ware aufzubewahren, und viel in
den Fässern vertrocknet, sollte man die Sole oft auffrischen. Er darf
nicht ranzig schmecken.
Kupfer gibt es in zwei Arten, wie wir im Folgenden sagen werden:
Hartes Kupfer, das in großen Stücken nach der Art großer
migliacci
so hergestellt wird:
. Die Stücke sind schwammförmig und kratzig
(raschioso) und man stellt daraus Kirchenglocken und Mörser für Krämer
her. Sein Kurs liegt in Brügge und Flandern bei einem kommunalen Preis von
36
gros tournois Silber je
Hundert aus Brügge, bei [...]
Lire a grossi in Venedig je
schwerer
Tausend aus Venedig und auf Zypern bei 25–28
sarazenische Bezant je
cantaro aus
Zypern.
381
Weiches Kupfer aus Polen besteht aus großen, empfindlichen
Stücken, die so gemacht sind:
. Die Stücke sind gelb und haben eine
längliche, ebene Form. Man fertigt daraus Schüsseln, Kessel, Eimer und
anderes Geschirr und man legiert dieses Kupfer mit Münzen, weil es so
weich ist. Sein kommunaler Preis ist in Brügge (Flandern) 44–46
gros tournois Silber je
Hundert aus Brügge.
129
Kupfer aus Goslar, Kupfer aus deutschen Steinen, ist in
länglichen Stücken geformt nach der Art wie die aus Polen, aber es sind
kleinere Stücke, die so aussehen:
.
XXIX
Es ist roteres Kupfer als das aus Polen. Man stellt daraus feinere
Arbeiten her, als
da frenai, und andere feinere Arbeiten.
Die beiden letzteren Sorten haben fast die gleiche Güte und stimmen mit
der Güte des Kupfers aus Massa überein.
130
Kupfer aus Goslar hat in Brügge einen kommunalen Preis von 52–54
gros tournois Silber je
Hundert nach Brügger Gewicht.
Kupfer des Papstes und gestempeltes (bolla) Kupfer von San
Marco aus Venedig sind quasi dieselbe Sorte. Es ist raffiniertes Kupfer
und in kleinen Stücken nach Art von Broten zum Essen so geformt:
.
Es ist stark zinnoberrot und rot und sein kommunaler Preis in Brügge
beträgt 65–66
gros tournois je
Hundert.
Raffiniertes Kupfer, in Vendig als Tafeln platziert, dabei
sind die Tafeln so geformt:
. Sie sind 1 Arm lang und ½
breit und man nennt sie „Tafeln aus weichem Kupfer”. Man testet sie wie
folgt: Von einer der Ecken aus schlägt (dà) man sie mit einem Hammer auf
den Amboss und wenn es am Hammer haftet und es sich biegt ohne zu
zerbrechen, ist es gut und weich. Falls es nicht am Hammer haftet und
zerbricht, ist Säure enthalten und das Kupfer ist nicht gut. Diese
Kupferplatten sind nicht rot wie Kupferstücke, sondern sie haben die Farbe
von gelbem Messing.
Kupfer in kleinen Stücken wie die kleinen Stücke mit dem
Siegel von San Marco in Venedig heißen in Venedig „Kupfer vom Weichen”.
Sie haben beinahe die Güte wie die Gestempelten oder etwas weniger und
sind genauso rot. Ihr Wert ist [...] Prozent niedriger als der der
Gestempelten, weil sie nicht das Siegel von San Marco haben.
.
Zinn, wenn es aus Cornwall (England) stammt, kommt in großen,
viereckigen und länglichen Stücken, die so geformt sind:
.
Ein Stück kann 1⅓
cantaro barberesco aus
Mallorca wiegen. Später wird es geschmolzen und man stellt daraus auf
Mallorca und in Venedig Stangen her, die man wie folgt zu Bündeln macht:
382
und ebenso verbunden mit den Stangen aus Zinn. Ein auf Mallorca
gefertigtes Bündel kann 1¼
cantaro
barberesco aus Mallorca wiegen. Man verliert 1–2 Prozent, um die
Stücke zu schmelzen und davon Stangen auf Mallorca machen zu lassen, und
die Herstellung der Stangen auf Mallorca kostet 1
soldi
mallorquinisches Kleingeld je
cantare barberesco
aus Mallorca. Weil auf jedem Stab, der in Venedig hergestellt wird,
das Siegel von San Marco aus Venedig ist, wird es im Osten immer 2–3
Prozent besser verkauft als das von Mallorca oder aus der Provence, aber
eigentlich ist das eine wie das andere.
131
Rohseide, die im Bündel oder in
scibetti
kommt, gibt es in vielen Arten und Sorten, wie sie in diesem Buch auf der
Seite
297 gegliedert worden sind. Von den Sorten,
die es gibt, müssen alle klar sein, um farbenfroh zu erscheinen (di
tenere), und ihre Fäden sollen entsprechend der Nachfrage und jeder aus
seinem eigenen Grund fein, rund und
coroso sein, d.h.
ohne Härchen, ohne Schleim und frei von
capitoni; dabei sind die
capitoni etwas auf dem Faden, aus
dem solche Kokons sind, und das sieht so aus:
.
Jede Art Seide an sich (entsprechend der Sorte von der sie ist) ist umso
besser, je klarer (um farbenfroher zu erscheinen (di tenere)) sie ist und
je weniger Härchen und Schleim sie hat und je feiner, runder und glatter
der Faden ist; das heißt ohne Härchen, Schleim und
capitoni. Ähnlich soll man darauf achten, dass
die Rohseide nicht abgenutzt sind, das heißt, wenn sie auf dem Weg in der
Ladung auf einem Karren kommt, reiben und kratzen die Bündel aneinander.
Die Bündel werden auf eine Art über Hindernisse und auf Wagen
transportiert und auf dem Boden verladen, dass das
grobe Tuch und die
Verpackung, in die die Rohseide eingewickelt ist, verschlissen wird.
Dadurch wird die Rohseide freigelegt und sie wird zerrieben und
verschliessen, und daher sagt man später „betrogen”. Ein Sache, der das
widerfährt, ist weniger wert; und Seide, die über eine lange Strecke
aus Kathay kommt, bekommt das mehr zu spüren als andere Seide. Dennoch,
wenn man mehr haben will, schaut man [[ eher ]] auf die aus Kathay als auf
andere Sorten Seide, die [[ auch ]] einen langen Weg zurücklegen.
Nichtdesotrotz tut es allen [[ Rohseiden ]] gut, sie zu schützen.
Wer sie [[ die Rohseide ]] gut erhalten will, sollte sie mehr als andere
Waren sehr fest verschnürt aufbewahren und sie soll an einem Ort bleiben,
der weder zu feucht noch zu trocken ist. Mit einer guten Ablage
(stuorlame) darunter und gut auf die besagte Art verwahrt verdirbt sie
nie.
Korn zum Färben stammt aus vielen Gebieten, wie es zuvor in diesem
Buch auf der Seite
297 unterteilt worden ist.
Dabei müssen die, die aus diesen Gebieten sind,
loranti
sein, d.h.: ein rundes Korn und ein leichtes Gewicht in der Hand;
schön und glänzend für die Augen; frei von Erde, ohne Blätter und ohne
Zweige von seinem Busch; und sein Mehl enthält weder Sand noch Erde oder
anderes Schlechtes.
383
Wenn du ein wenig von seinem Mehl in den Mund nimmst und es mir den Zähnen
kaust, wirst du feststellen, ob es Sand, Erde oder etwas anderes
Schlechtes enthält. Je weniger es davon enthält, je leichter sein
Gewicht in der Hand ist und mehr
loranti es ist, desto
besser. Man sollte es in einem Ledersack und nicht in einem Sack aus
grobem Tuch aufbewahren. Um
ihre Güte besser zu erkennen, gibt man eine Probe in einen kleinen Topf
aus Ton oder Kupfer, etwa so [...]
Durch meine Hand – Filippo di Niccolaio
Frescobaldi – Florenz, den 19. März 1471.
- 1341, 18 April
- 1352, 18 April
- 1355, 15 April
- 1356, 21 April
- 1368, 19 April
- 1374, 12 April
- 1382, 16 April
- 1383, 10 April
- 1391, 25 März
- 1408, 16 April
- 1412, 13 April
- 1414, 18 April
- 1425, 7 April
- 1433, 28 März
- 1434, 17 April
- 1435, 9 April
- 1436, 24 März
- 1437, 13 April
- 1438, 18 April
- 1439, 13 April
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