Ausgewählte Münzsorten


1. Vorbemerkung: Eine Kurantmünze ist eine «vollwertige, umlaufende, gangbare, kursierende» Münze, deren Wert durch das Metall, aus dem sie besteht, gedeckt ist, d.h., der Kurswert entspricht ihrem Metallwert, wenn man vom sogenannten Schlagschatz (Gewinn des Münzherrn) und den Prägekosten (insbesondere Kosten der Metallförderung) absieht. Diese Wertdifferenz wird in der Regel durch die Scheidemünzen und Banknoten-Emission eines Landes in der Ausmünzungsbilanz überkompensiert. Das wertbestimmende Metall, aus dem die Kurantmünzen bestehen, sind Silber und Gold, manchmal auch Platin oder sogar Kupfer. Nur selten werden wertbestimmende Metalle gemischt; dies ist der Fall bei den Carolinen, die Gold und Silber enthalten. Kurantmünzen sind Warengeld, im Gegensatz zu den Scheidemünzen oder dem Papier- und Buchgeld. Der nominale (aufgeprägte) Wert von Scheidemünzen (auch Schiedsgeld) kann erheblich höher seine als der Warenwert des enthaltenen Edelmetalls, so dass die Nutzung von Scheidemünzen entscheidend davon abhängt, ob der nominale Wert tatsächlich allgemein akzeptiert (z.B. bei Steuerzahlungen oder im Außenhandel) wird. Dieses Vertrauen ist bei Kurantmünzen nicht notwendig, denn sie lassen sich notfalls einschmelzen, um das enthaltene Edelmetall zurückzugewinnen. Das entspricht dem lange vorherrschenden Prinzip, dass die Bezahlung in Gewicht Edelmetall erfolgt.
Immer wieder ist zu beobachten, dass Münzherren ihre Münzen verschlechtern und am Ende vor einem Scherbenhaufen stehen, weil die von ihnen erhobenen Steuern nun in überbewertetem Geld eingenommen werden. Um dem Dilemma zu entgehen, werden alte Münze häufig widerrufen und müssen mit einem Abschlag umgetauscht werden. Der Schaden wird damit vom Münzherren auf seine Untertanen abgewälzt.

2. Vorbemerkung: Viele der folgenden Münzen bleiben ungemünzt und dienen lediglich als Rechnungseinheit. Damit treten weitere Probleme auf, die zu erheblichen sprachlichen Verwirrungen führen. So beginnt man mit der Mark als Silbergewicht, die z.B. in 9 Taler unterteilt wird. Nachdem der Silbergehalt dieser Taler stetig gesenkt worden ist, werden zwar immer noch 9 Taler als eine Mark bezeichet, diese Zählmark unterscheidet sich aber deutlich von der urspünglichen Gewichtsmark. Sofern die Zählmark auch tatsächlich ausgemünzt wird, spricht man von der Geldmark, Münzmark oder Kurantmark. Wie das lübische Geldwesen zeigt, existieren mit der Kölner Mark (Gewichtsmark), der Kurantmark (Geldmark) und der Mark Banko (Rechnungsgeld) durchaus alle drei Systeme gleichzeitig.

3. Vorbemerkung: Solange man auf den Silbergehalt von Münzen abzielt, ist die Vergleichbarkeit von Münzen "trivial"; wie gesagt, das Prinzip der Bezahlung ist Gewicht Edelmetall. Schwerwiegende Probleme resultieren jedoch, wenn Letztlich muss gutes Geld gestern wie heute drei Funktionen erfüllen. Es muss (1) als Tauschmittel dienen, (2) als Recheneinheit fungieren und (3) einer Wertaufbewahrung genügen. Entscheidend für die Akzeptanz ist, dass diejenigen, die das Geld verwenden, auf den heutigen und zukünftigen (Tausch-)Wert des Geldes vertrauen können.

Goldmünzen

Angel, Angelot, Engel
siehe hier.
Carolin
(auch Karl d'or oder Karolin) siehe (Gold-)Gulden. Neben dem bayerischen Karolin hat es auch den kurpfälzischen Karolin und einen schwedischen Carolin gegeben.
Dukat
Der Dukat

Dukat

Dukat

Der Dukat mit einem Feingewicht von 3,55g Feingold wird seit 1284 von Venedig herausgegeben. Das Gewicht wird erst 1526 auf 3,49g reduziert. Der Dukat besteht – unverändert in Feingehalt und Gewicht – bis 1797, als Venedig im Frieden von Campo Formio seine Unabhängigkeit an Österreich verliert.

ist eine in ganz Europa verbreitete Goldmünze. Erstmals werden Dukaten 1284 in Venedig (im Gegensatz zu Gulden bzw. Florentiner aus Florenz) zu 3,559g aus reinem Gold geprägt; sie haben sich von dort aus über den ganzen Kontinent verbreitet. Der Name kommt von der Umschrift auf der Rückseite der ersten Dukaten: Sit tibi Christe datus quem tu regis iste ducatus — Dir, Christus, sei dieses Herzogtum, welches du regierst, gegeben. In Venedig werden Dukaten bis zum Ende der Republik im Jahre 1797 mit gleichem Münzbild und nahezu unverändertem Feingewicht (Goldgehalt) geprägt. Damit sind die venezianischen Dukaten über Jahrhunderte die stabilste Währung der Welt gewesen.

In Böhmen wird unter Karl I. in der Periode 1347–1378 ein Dukat hergestellt (67 Stück aus der Mark zu 23 Karat 9 Grän, also 3,49g Raugewicht), der auch Goldgulden genannt wird, was für diese Zeit beides richtig ist, da noch kein wertmäßiger Unterschied zwischen beiden Münzarten besteht.

Im Zuge der Reichsmünzordnungen (1524–1559) wird der Dukat zur Hauptgoldmünze des Reiches. Von den gesetzmäßigen deutschen Reichsdukaten werden 67 Stück aus einer 23⅔ Karat feinen Goldmark geprägt. Da aber gesetzmäßige Reichsdukaten selten sind, wird ein Passier- oder Zahlungsdukat erdacht, der dem mittleren Goldgehalt minderwertiger Dukaten aus 23 Karat und 7, 6, ja oft nur 5 Grän feinem Gold entspricht. Von diesem Passierdukat werden
  • nach holländischer Ausbringung 68 52/283 Stück auf die feine kölner Mark und
  • nach hamburger Bestimmung 68 20/47 Stück auf die feine kölner Mark
gerechnet (1 Passierdukat = 71,08 holländische As feines Gold). Solche Passierdukaten sind gemeint, wenn im Handel von Summen holländischer Randdukaten oder von hamburger wichtigen Dukaten die Rede ist.
Écu (französische Krone)
Der Écu d'or ist eine französische Goldmünze in mehreren Varianten (1266 bis etwa bis 1653). Als Philipp IV., König von Frankreich 1317–1322, den Goldpreis künstlich nach oben setzt, fließt soviel Gold aus dem Handel mit dem Süden nach Frankreich – vgl. Greshamsches Gesetz –, dass seine Nachkommen ab 1337 den schwereren Écu d'or a la chaise

Écu d'or a la chaise

ecu d'or a la chaise

König Philipp VI. von Frankreich (1328–1350) lässt ab 1337 einen Ecu d'or herausgeben, dessen Avers den König auf einem gotischen Thron (= chaise) zeigt. Dieser sogenannte Chaise d'or erfreut sich bald großer Beliebtheit und wird vor allem in Portugal, Spanien und den niederen Landen nachgeahmt.

in größeren Mengen produziert lassen können. 1402 enthält der Écu 3,948g Gold und entspricht 27 blanc oder 10 sols tournois. Bereits 1460 gilt 1 Écu gleich 30 blanc und der Écu enthält nur noch 3,321g Gold. Zu den jüngeren Écu d'or zählen der Écu a la couronne (Kronenschild) und der Écu au soleil (Sonnengoldschild). Da das französische Wort écu (Wappen-)Schild bedeutet, wird die Münze auch als Schild bezeichnet. Klinkaert scheint eine Verballhornung von Écu d'or zu sein.
Seit 1641 hat es mit den Écu d'argent (Silberschild) oder Louis blanc die erste französische Talermünze zu 60 Sols bzw. 3 Livres gegeben.
Florin oder (Gold-)Gulden
Der Gulden (oder Florentiner) ist eine historische Münze, die ursprünglich aus Gold hergestellt worden ist (Gulden = goldener). Da später auch Silbermünzen im Wert eines Gulden ausgebracht werden, ist nun der silberne Gulden oder auch Guldiner vom Goldgulden zu unterscheiden.
Die reguläre Abkürzung Fl., fl. oder ƒ steht für Fiorino, lat. florenus aureus, französisch Florin. Sie leitet sich vom goldenen florentiner Gulden (fiorino d'oro) ab, der im Jahre 1252 erstmals in Florenz (mit einer Lilie im Stadtwappen) zu 3,536g Gold geprägt worden ist und wenig später Europa einschließlich England als silberner Florin (= zwei Schillinge) erobert hat.
Im 15. Jahrhundert hat sich der Goldgulden als Rechnungs- und Handelsmünze allgemein durchgesetzt. Während aber wegen des sich stark entwickelnden Fernhandels der Bedarf nach dieser stabilen Währungseinheit wächst, wird Gold immer knapper. Der Goldgulden wird in der Folge immer geringhaltiger ausgeprägt und verliert zwischen 1380 und 1450 fast ⅓ seines Feingehaltes an Gold. Als im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts eine enorme Steigerung der Silbergewinnung im Erzgebirge, in Böhmen, im Harz und in Tirol einsetzt, entsteht folgerichtig der Versuch, durch die Ausprägung silberner Großmünzen ein Silberäquivalent zum Goldgulden zu schaffen. Der Guldengroschen mit einem Gewicht von 29,4g Silber und einer Parität von 1:1 zum Gold ist geboren. Er entwickelt sich auf der einen Seite zum silbernen Gulden und auf der anderen Seite beginnend mit dem Joachimstaler Guldengroschen zum Taler.
  • Der erste deutsche Goldgulden wird gut 100 Jahre später (um 1350) in Lübeck geprägt; vgl. lübisches Münzsystem.
  • Rheinischer Goldgulden.
    Zur den Anfängen der Rheinischen (oder Rheinländischen) Goldgulden siehe Rheinischer Münzverein.
    Vorsicht: Der Rheinische Gulden (= Guldiner) ist eine Silbermünze, der zunächst den Wert eines Goldgulden gehabt hat.
    Nach 1385 wird der Rheinische Gulden offizielle Münze der vier rheinischen Kürfürsten (Rheinischer Münzverein). Dieser Gulden (und vor allem der silberne Guldiner) wird für mehr als 2 Jahrhunderte zur beherrschenden Handelsmünze und Leitwährung in Deutschland.
    14 Jhd.: 1 Rh. Goldgulden = 20 Schilling in Gold = 240 Heller in Gold
    (Schilling und Heller in Gold sind ungemünzte Rechnungseinheiten)
    1385 (Münzordnung): 1 Rh. Gulden = 3,39g Feingold = 20 Albus (Weißpfennig) = 240 Heller; implizit gilt demnach Gold : Silber ≈ 1 : 12.
    1400: 1 Rh. Gulden = 3,32g Feingold
    1425 (Süddeutschland): 1 Rh. Gulden = 10 Groschen = 20 Blappert
    1454 (Köln): 1 Rh. Gulden = 2,723g Feingold
    1511 (Köln): 1 Rh. Gulden = 2,527g Feingold
    1551 (Köln): 1 Rh. Gulden = 2,481g Feingold
    1559 (florin d'or): 1 Rh. Gulden = 75 Reichskreuzer
    1566: 1 Rh. Gulden = 90 Reichskreuzer

    Bei den Carolinen (oder Karl d'or) und Max d'or, die nach dem französischen Vorbild des Louis d'or etwa von 1717 bis 1730 in den Rheinischen und benachbarten Kreisen entstehen, liegt ein Goldgulden zugrunde, dessen Gehalt 18½ Karat Feingold ist. Dabei muss für seine Wertigkeit berücksichtigt werden, dass etwa #x2154; seines Zusatzes aus feinem Silber bestehen. Der ganze, ½- und ¼-Carolin entspricht 3, 1½ und ¾ Rheinische Goldgulden, und der doppelte, einfache und halbe Maxd'or macht einen 4-, 2- und 1-fachen Rheinischen Goldgulden aus.
    Bei den Einführungen des 24-Guldenfußes 1776 wird ganz allgemein der ganze Carolin auf 11 Fl., der einfache Maxd'or auf 7⅓ Fl. und der Goldgulden auf 3⅔ Fl. gesetzt. Nach der französischen Golderhöhung 1786 steigt der Carolin sogleich auf 11 Fl. 24 Xr. und in der Folge noch höher.

  • Von den Hannoverschen Goldgulden muss man 72 St. auf eine 18¾ karätige kölner Mark rechnen, wobei das darin befindliche Silber nicht vergütet wird. Die Prägung von Goldgulden wird schon sehr bald wieder eingestellt.
  • Postulatsgulden sind unterwertige Goldgulden, die Graf Rudolph von Diepholz (1426–1433, Bischof 1433–1455) als Postulatus, d.h. nicht geweihter Anwärter auf den Bischofsstuhl von Utrecht, prägen lässt. Da diese Münzen kaum mehr als die Hälfte des für den Goldgulden vorgeschriebenen Feingoldgewichts enthalten, werden sie nur für 12½ (statt 20) Stuiver gerechnet. Auch der Kölner Erzbischof Friedrich von Moers versuchte sich 1558 in betrügerischer Absicht an der Prägung von Postulatsgulden. Sein Versuch, sie als vollwertige Goldgulden in den Geldumlauf zu lancieren, scheitert an der Aufmerksamkeit der kölner Kaufmannschaft. Sie werden im Umlauf mit 14 (statt 24) Weißpfennig (Albus) bewertet. Trotzdem wiederholen seine Nachfolger auf dem erzbischöflichen Stuhl, Ruprecht von der Pfalz (1463–1480) und Hermann von Hessen (1480–1508) die Prägung der Postulatsgulden in den Münzstätten Deutz und Rheinsberg. Analog werden Horngulden oder hornische Postulatsgulden durch Johann IX. von Hoorn, Bischof von Lüttich (1484–1506), herausgegeben. Später wird die Bezeichnung Horngulden auch auf andere minderwertige Goldgulden ausgeweitet und somit zum Synonym für minderwertige Goldgulden schlechthin.
Louis d'or
Der französische Louis d'or ist ist mit der großen Münzreform unter Ludwig XIII. 1640–1641 eingeführt worden. Der spätere Schildlouis d'or (oder Louisneuf) geht aus der Währungsreform 1725–1726 hervor und scheint einen etwas größeren Goldkern zu enthalten. Im Rechenbuch (1826), S. 428 wird die Schüler ein Verhältnis von 11 alte Louisd'or zu 9 Louisneuf gelehrt.
Nobel (noble)
Zu weiteren Details im englischen Währungswesen siehe hier.
Nobel ist der Name einer im Jahr 1344 unter König Edward III. (1327–1377) erstmalig geprägten mittelalterlichen englischen Goldmünze, die sich bis Ende des 14. Jahrhunderts als Leitmünze im Nord- und Ostseehandel durchsetzt. Das notwendige Gold wird vor allem aus den englischen Wollexporten, zum Teil aber auch aus Kriegsgewinnen erzielt. Der Feingehalt des Nobel liegt bei 995/1000 (das ist 23 7/8 karätiges Gold), sein ursprüngliches Raugewicht von 8,86g wird zunächst auf 8,33g in der Goldprägeperiode 1346–1351 und in der Periode 1351–1377 auf 7,78g und schließlich 1411 auf 7,0g (Henricus Nobel) unter Beibehaltung von Feingehalt und Nennwert verringert.
bis Sep. 1461: 1 noble = 6 shilling und 8 penny = 80 penny = 320 farthing ab Sep. 1461: 1 noble = 8 shilling und 4 penny
Zur Erinnerung an den Sieg über die französische Flotte 1340 zeigt die Vorderseite der Münze den König im Schiff auf den Meereswellen (sogenannter Schiffsnobel

Englischer Schiffsnobel

Nobel

König Edward III. von England lässt seit 1344 Nobel herausgeben, die in Erinnerung an den Sieg über die französische Flotte in der Seeschlacht von Sluis (1340) auf dem Avers den König auf einem Schiff zeigen.

). Unter Edward IV. wird seit 1465 der Rosennobel

Rosennobel aus England

Rosennovel

Unter Edward IV. wird seit 1465 der Rosennobel als neue Goldmünze in leicht abgeänderter Form ausgegeben. Er zeigt auf der Vorderseite als Anspielung auf das Haus York, das mit Edward IV. auf den englischen Thron gekommen ist, zusätzlich eine auf das Schiff aufgelegte fünfblättrige Rose.

als neue Goldmünze in leicht abgeänderter Form ausgegeben. Er zeigt auf der Vorderseite als Anspielung auf das Haus York, das mit Edward IV. auf den englischen Thron gekommen ist, zusätzlich eine fünfblättrige Rose.
In England wird der Nobel noch unter Elisabeth I. (1558–1603) geprägt. Auf dem Kontinent wird er als wertstabile Handelsmünze sehr beliebt und vor allem in den Burgundischen Niederlanden nachgeprägt.
  • Der Flämischer Nobel

    Flämischer Nobel

    flämischer Nobel

    Dieser flämische Nobel ist mit einem Gewicht von 7,49g eine Imitation eines englischen Rosennobel von Edward IV. (1461–1483).

    wird von Philipp II. dem Kühnen, Herzog von Burgund (1384–1404) geschlagen;
    In Flandern gilt 1 Nobel = 72 gros (1389: 1 nobell = 7,649g Gold).
  • Der Henricus Nobel

    Henricus Nobel

    Henricus Nobel

    Gegen Ende seiner Regierungszeit (1412) lässt Heinrich IV. (1399–1413), König von England, das Raugewicht des Nobel auf 7g reduzieren; die abgebildete Münze wiegt 6,96g. Zuvor ist das ursprüngliche Raugewicht von 8,86g zunächst auf 8,33g in der Goldprägeperiode 1346–1351 und in der Periode 1351–1377 auf 7,78g unter Beibehaltung von Feingehalt und Nennwert verringert worden.

    hat seinen Namen von den englischen Königen Heinrich IV.–VI. (1399–1461). Er ist seit 1411 ein Leichtgewicht von nur noch 7,0g. Mit der Umstellung von 1461 auf 1 nobel = 8 shilling, 4 penny wird der Henricus Nobel durch den Rosennobel und den Angel verdrängt;
  • Der Philippus Nobel

    Rijder Philipps des Guten (1434–1437)

    Philippus Novel – Rijder

    Der Goldgulden, Philippus Gulden, oder Rijder (cavalier d'or) Philipps des Guten (Filips de Goede), Herzog von Burgund, findet vor allem in den burgundischen Niederlanden Verbreitung. Er wiegt 3,55g.

    wird von Philipp III. dem Guten, Herzog von Burgund (1419–1467), für Brabant, Flandern, Hennegau und Holland geprägt;
    1 Philippus Nobel = 48 gros (1433: 1 Philippus Nobel = 3,598g Gold)
  • Der Engel Nobel oder Angelot

    Engel Nobel, Angelot oder Angel

    Engel Nobel, Angel

    Im September 1461 hebt Edward IV. den Wert des Nobel auf 8 shilling 4 penny an, ohne das Gewicht zu verändern. Bald darauf wird der Henricus Nobel durch den Rosennobel und den abgebildeten Angelot abgelöst. Dieser Angel zeigt im Avers den namengebenden Erzengel Michael.

    ist eine englisch-französische Goldmünze, die von Heinrich VI., König von England, in Frankreich als Unterstück des Salut geschlagen worden ist.
  • Rosennobel, Wertentwicklung im jülich-bergischen, kleveschen und kölner Raum
    1494: 1 Rosennobel = 3 Goldgulden = 117 Albus = 19½ Mark
    1511: 1 Rosennobel = 13 Mark½ Albus
    1530: 1 Rosennobel = 18 Mark 2 Albus
    1531: 1 Rosennobel = 3 Goldgulden = 18 Mark
    1572: 1 Rosennobel = 3 Goldgulden = 29 Mark
    1577: 1 Rosennobel = 3 Goldgulden 10 Albus = 8 Gulden 9 Albus
    1620: 1 alter Rosennobel = 3 Goldgulden = 12 Gulden
    1620: 1 neuer Rosennobel = 11 Gulden 18 Albus
Pistolen
Von den Goldstücken, die den spanischen Pistolen oder den alten französischen Louisd'or, in Deutschland gleich geprägt werden, halten gesetzmäßig 38,77–38,62 Stück eine feine Goldmark.
Wenn man aber in Deutschland eine Louisd'or-Zahlung (Mischung aus alten französischen Louisd'or, preußischen Friedrichd'or oder Friedrich Wilhelmd'or, braunschweigischen Carld'or, Hannoverischen Georgd'or, sächsischen Augustd'or, dänische Christiand'or, nebst hessen-kasselschen, kurpfälzischen, bischöflich hildesheimischen und mecklenburg-strelitzischen deutschen Pistolen) erhält, so bestätigt die Erfahrung einen Passier- oder Zahlungs-Louisd'or, nach welchem 39,43 Stück auf die feine kölner Mark gehen.
Real
Der Real

Spanischer Real in Gold

Real

Ein spanischer Real (rey = König) in Gold von 1608 (König Philipp III. von Spanien).

in Gold ist seit Mitte des 14. Jahrhunderts (König Pedro IV. der Zeremoniöse von Aragón) in Spanien geprägt worden. Etwa zur gleichen Zeit hat man auch Reale als Silbermünzen ausgebracht, wobei das Silber aus der Neuen Welt importiert worden ist und zu großen Teilen im Handel mit Asien wieder verschwindet. Im innerspanischen Verkehr werden vor allem die im Vergleich zum Silber überbewerteten Goldmünzen verwendet.

Silbermünzen

Albus
Der Albus

Albus

Weißpfennig

Ein Weisspfennig oder Albus von 1408 (Adolf X Herzog von Jülich und Berg)

Albus

Ein anderer Albus des gleichen Herzogs.

(denarius albus – oder Weißpfennig im Unterschied zum schlechten schwarzen Wittpfennig) wird als Gegenstück zum norddeutschen Witten vom Rheinischen Münzverein als Scheidemünze herausgegeben und ist zur Hauptmünze am Mittel- und Niederrhein geworden.
Zu Beginn (1386) werden 96 Albus aus der feinen Kölner Mark geschlagen und die Münze entspricht 1/20 Goldgulden.
Anfangs: Der Weißpfennig gilt 24 Kleine Pfennig (1368) und ist damit ein Doppelschilling.
1385 gilt 1 Weisspfennig = 12 Grosse Pfennig. Schließlich wird 1488 1 Albus = 12 Pfennig gerechnet. 1493: 1 Blanke = 2 Albus.
Der kölnische und trierische Albus sinkt später unter den Wert eines Kreuzers. In der Pfalz, Mainz, Frankfurt und Hanau hat man den Albus an das Reichsgeld angepasst und daher Reichsalbus genannt (1761: 1 Reichsalbus = 2 Kreuzer). Der Hessenalbus wird bis 1833 geprägt und in 12 Heller geteilt (seit 1814 im 14⅔ Talerfuß, also 1 Albus = 10,74 preußische Pfennig)

Der Wert des Albus sinkt stetig: 1 Taler = 37 Albus (1534), = 48 Albus (1549), = 52 manchmal auch 56 Albus (1560–1589), = 75 Albus (1611), = 100 Albus (1690–1727), = 104 Albus (1728–1731).
Ende des 18. Jahrhunderts: Der Albus hat üblicherweise 2 Kreuzer oder 8 Pfennig, in Hessen 9 Pfennig, in Köln nur 3¼ Pfennig, in manchen Oberdeutschen Gegenden aber 5⅓ Pfennig.
Außerdem ist zwischen dem kölnischen (schweren) Albus (80 Stück je Rechnungstaler) und dem sonstigen niederrheinischen (leichten) Albus (105 Stück je Rechnungstaler) zu unterscheiden.
1739: 1 Albus = 2 Heller und 1 Taler = 78 Albus

Der Raderalbus

Raderalbus

Raderalbus

Der Raderalbus (25mm, 2,22g) Gerhards (um 1416/17–1475), Herzog von Jülich und Berg, zeigt, dass die Suche nach einem mainzer Rad oder ähnlichem, nicht immer erfolgreich ist.

ist eine andere Bezeichnung für den Albus bzw. den Kaisergroschen (1694: 1 Kaisergroschen = 3 Kreutzer = 1/20 Reichsgulden.) im kölner Raum, der seinen Namen entweder von dem mainzer Rad (eines der Wappen der rheinischen Kurfürsten) oder von dem Kreuz in einem Ring auf dem Revers hat.
Batzen
Der Batzen

Batzen

Batzen

Diser schweizer Batzen zu 4 Kreutzer aus dem Jahr 1818 trägt das Berner Wappen über der Wertangabe.

ist eine Münze, die zwischen 1492 und 1850 in Bern geprägt worden ist. Namensgeber ist das Wappentier des Kantons, der Bär bzw. Bätz, der auf der Rückseite der Münze aufgeprägt ist.
Einteilung: 1 Batzen = 4 Kreuzer = 1/15 Gulden.
Später gibt es auch Grossi (Dicke, d.h. Groschen) zu 5 Batzen.
Im frühen 18. Jahrhundert gilt 1 Batzen = 5 Kreuzer = 1/12 Reichsgulden, aber 1 regulärer Batzen = 4 Kreuzer, der Basler und Zürcher Batzen ist bei 1/18 Gulden angelangt, der St. Galler Batzen bei 1/17 Gulden.
Bei der Unterteilung 1 Mark Feinsilber = 16 Lot = 64 Quentchen wurden geprägte Lot oft als Batzen und geprägte Quentchen als Kreuzer bezeichnet.
Blanken
Der Blanken ist eine spätmittelalterliche Groschenmünzen aus dem Rheinland, die 1469 in Deutz unter dem Kölner Erzbischof Ruprecht von der Pfalz (1463–1480) im Wert von 2 Weißpfennigen (Albus) zum ersten Mal ausgeprägt worden ist. Die Bezeichnung geht vermutlich auf den Metzblanken zurück, dessen Benennung sich von dem französischen Blanc ableitet. Der Blanken wird u.a. in Trier, Kurköln, Kleve und Groningen nachgeprägt.
Denar
Der Denar (Denarius) entpricht einem Pfennig.
Die Einteilung
1 Talentum = 20 Solidi = 240 Denarii = 480 Oboloi
steht in Analogie zu
1 Karlspfund = 20 Schillinge = 240 Pfennige [= 480 Heller].
Écu d'argent
Seit 1641 hat es mit den Écu d'argent (Silberschild) oder Louis blanc die erste französische Talermünze zu 60 Sols bzw. 3 Livres gegeben. Der Écu neuf (neuer Schild) zu 120 Sols ist 1726–1790 gemünzt worden. Dieses "Franzgeld" heißt in Deutschland wegen des Lorbeers auf dem Avers auch Laubtaler.
Groschen
Die ersten Groschen (gl., gr. oder Groschen) werden am Anfang des 13. Jahrhunderts in Norditalien geprägt. Dieser Mehrfachpfennig ist dort eine massive Münze aus reinem Silber gewesen, der größer als der entwertete Denar ist. Die Münze findet bald regen Anklang bei anderen Münzstätten. Der Begriff Groschen — die französischen bzw. italienische Varianten des Groschens heißen Gros bzw. Grosso — entlehnt sich der lateinischen Bezeichnung grossus denarius turnosus, also Dicker Denar aus Tour. Der Groschen firmiert auch als Turnosgroschen oder Turnose.
  • 1266: gros turnois = 4,12g (4,22g) Silber (58 Turnosgroschen = 1 Mark ≈ 239.02g (244,76g) Silber)
  • 1300: Prager Groschen ≈ 3,7g Silber (65,5 Prager Groschen = 1 Mark)
    Die Gewichtsangaben schwanken zwischen 3,6 und 3,8 Gramm. Basierend auf einer 15lötigen Mark Silber und 3,6g je Groschen ergeben 65,5 Stück auf die Mark ein Gewicht von 251,5g Feinsilber, was etwa der Prager Mark von ca. 253g entspricht.
    Geht man jedoch von 3,7g Feinsilber je Stück aus, dann ergeben 63 St. auf die Mark (vgl. von Schrötter, 1930, Art. Prager Groschen) ein Gesamtgewicht von 233,6g Feinsilber, was der Kölner Mark entspricht.
  • 1338: Meißner Groschen

    Meißner Groschen

    Meißner Groschen

    Dieser Meißner Groschen enthält 3,74g Silber und ist ab 1338 von Friedrich II. dem Ernsthaften, Markgraf von Meissen und Landgraf von Thüringen, geprägt worden. Das Silber stammt aus den Bergwerken bei Freiberg.

    = 3,8g Silber (66 Meißner Groschen = 1 Mark ≈ 250,8g Silber)
    Von Schrötter (1970) gibt für 1339/40 an, dass 64 Stück auf die 15lötige Mark gehen (also 3,66g Feingewicht). Aber schon 1360 hat man 80 Groschen aus der feinen Mark geschlagen (also 3,12g Feingewicht). Schon 1432 enthält der Groschen nur noch 0,48g Silber.
  • um 1400: Groschen werden statt nach der Pager Mark (etwa 253g) nun nach der leichteren Kölner Mark (etwa 235g) ausgebracht.
  • Wilhelm (1455–1511), Herzog von Jülich-Berg (1475–1511), lässt Groschen ausmünzen, die auch als Bauschen

    Groschen oder Bausche (1482)

    Bausche

    Wilhelm (1455–1511), Herzog von Jülich-Berg (1475–1511), lässt in Mühlheim Groschen oder Bauschen sowie Doppel-Bauschen ausmünzen.
    Avers: WILHEL *DVX - IVL*Z*MON
    Revers: (außen) MONETA*NOVA*MOLHEM, (innen) AN*M*CCCC*LXXXII

    bekannt sind.
  • 1465–1469: Horngroschen sind Meißner Groschen und haben ihren Namen wegen der Büffelhörner auf den thüringer Helm im Revers der Münze. 80 bis 88 Stück auf die 8lötige Mark (1,33–1,46g Feinsilber). 20 Groschen = 1 altes Schock und 1 Groschen = 9 Pfennig.
  • 1490: In den braunschweigischen Landen kommen Matthier- und Marienmünzen auf, die sich aus dem im Harz (Goslar) gewonnenen Silber spreisen. 1 Gulden = 40 Matthiergroschen.
    1505 kommen Mariengroschen hinzu (80 Stück auf die 8lötige Mark und 20 Mariengroschen = 1 Gulden). Später ist der gemünzte Gulden 24 Mariengroschen wert, gerechnet wird aber in (ungemünzten) Mariengulden zu je 20 Mariengroschen.
  • 1498–1571 Engelgroschen

    Engelgroschen oder Schreckenberger (1498–1571)

    Engelgroschen

    Engelgroschen bezeichnen sächsische Groschen, welche 1498–1571 und auch während der Kipperzeit (1620–1623) geprägt worden sind. Der namenstiftende Engel trägt die gekreuzten Schwerter als Zeichen für das kurfürstliche Amt des Erzmarschalls. Das Synonym Schreckenberger ist dem Münzort Schreckenberg in der Nähe der Silbermine bei Annaberg entlehnt.

    oder Schreckenberger = 3,9g feines Silber = 3 Groschen
    7 Schreckenberger = 27,28g Silber = 21 Groschen = 1 Meißner Gulden (nicht geprägt, reine Rechenmünze)
  • um 1500: 1 Guldengroschen (oder Klappmützentaler) = 27,4g Silber = 21 Groschen = 7 Schreckenberger = 252 Pfennige = 1 Goldgulden
    Zu den weiteren Detail siehe die Leipziger Münzordnung (1500).

    Da die um 1500 aufkommenden Guldengroschen im 8-Guldenfuß geprägt werden, also ein Raugewicht von 2 Lot aufweisen, firmieren sie auch unter dem Namen uncial, denn 1 Unze = 2 Lot.

  • um 1519: Joachimstaler Guldengroschen

    Joachimstaler Guldengroschen (1525)

    Joachimstaler

    Der Guldengroschen aus dem erzgebirgischen Joachimsthal in Nordböhmen wird etwa 1518–1546 in großen Mengen geprägt und ist der Namensgeber des Talers. Er trägt auf dem Avers das Bild des Ortsheiligen Joachim und auf dem Revers den böhmischen Löwen, weswegen die Münze auch "Löwengroschen" genannt wird.

    oder Löwengroschen = 29,2g Silber (8 Joachimstaler = 1 feine Kölner Mark ≈ 233,6g Silber)
    Mit dem Joachimstaler wird das Zeitalter des Talers eingeläutet; siehe hier.
Gute Groschen (gGr. oder ggl.) sind nord- und mitteldeutsche Silbermünzen im Wert von 1/24 Taler, im Gegensatz zum leichteren Mariengroschen, der mit 1/36 Taler bewertet wird. Der Ausdruck guter Groschen geht auf die Restauration des Fürstengroschens (siehe Leiziger Rezess, 1690) nach der Kipper- und Wipperzeit zurück.
Kaisergroschen heißen habsburgische Groschenmünzen zu 3 Kreuzer aus dem 16. Jahrhundert nach dem Brustbild des Kaisers auf der Vorderseite (1694: 1 Kaisergroschen = 3 Kreuzer = 1/20 Reichsgulden).
Gulden (Guldiner)
Der Gulden (oder Florentiner) ist eine historische Münze, die ursprünglich aus Gold hergestellt worden ist (Gulden = goldener). Da später auch Silbermünzen wie der Guldengroschen im Wert eines Goldgulden ausgebracht werden, ist nun der silberne Gulden oder auch Guldiner vom Goldgulden zu unterscheiden. Der Gulden ist lange Zeit in Konkurrenz zum Taler die Währungseinheit mehrerer Staaten gewesen.
Die reguläre Abkürzung Fl., fl. oder ƒ steht für Fiorino, lat. florenus aureus, französisch Florin. Sie leitet sich vom goldenen Florentiner Gulden ab, der im Jahre 1252 erstmals in Florenz (mit einer Lilie im Stadtwappen) geprägt worden ist und wenig später Europa einschließlich England als silberner Florin (= zwei Schillinge) erobert hat.
  • Nach 1385 wird der Rheinische Gulden offizielle Münze der vier rheinischen Kürfürsten (Rheinischer Münzverein). Dieser Gulden (und vor allem der silberne Guldiner) wird für mehr als 2 Jahrhunderte zur beherrschenden Handelsmünze und Leitwährung in Deutschland.
    Die zweite Reichsmünzordnungen bestimmt das Silber-Äquivalent des Goldguldens zur Währungsmünze. Im Zuge der dritten Reichsmünzordnungen wird der Rheinische Gulden als Goldmünze vom Dukat verdrängt, allerdings bleibt er als Rechnungseinheit (!) in Urkunden und Verträgen noch bis ins 17. Jahrhundert erhalten.
  • Ein Meißnischer Gulden ist eine fingierte Münze, nach der die Amts- und Kammerrechnungen erstellt worden sind.
    1 Gulden meißn. = 21 gute Groschen = 7/8 Reichstaler
  • Ein Herrengulden ist eine kölnische Silbermünze.
    1 Herrengulden = 24 gute Groschen = 1 Reichstaler
    Ein Kölnischer gemeiner Gulden aber gilt 20 Stüver oder etwa 13 gute Groschen.
  • Ein Fränkischer Gulden ist eine Rechnungsmünze (!), die im fränkischen Reichskreis (Bamberg, Brandenburg-Franken, Würzburg) und Südthüringen (Henneberg, Sachsen-Hildburghausen, Sachsen-Meiningen) vor allem in der Verwaltung verwendet worden ist.
    1 fränkischer Gulden = 60 gute Kreuzer = 75 rheinische (leichte) Kreuzer = 20 gute Groschen = 25 leichte Groschen = 15 gute Batzen
    1 fränkischer (guter) Gulden = 1 ¼ rheinischer (leichter) Gulden
  • Der Mariengulden aus Goslar entspricht zunächst (1505) einem Gulden, verliert gegenüber dem Gulden aber immer mehr an Wert. Schließlich wird er vor allem im Harz zur reinen Recheneinheit:
    1 Mariengulden = 20 Mariengroschen = 40 Matthiergroschen
  • Im Konventionsfuß (1750/1753) wird ein Konventionsgulden zu 60 Xr. im 20-Guldenfuß herausgegeben, der einem halben Konventionstaler entspricht.
  • Der Zollvereinsgulden ist eine grobe Rechnungsmünze aus 9,5g Silber, die die Zollvereinsstaaten 1837/38 geschaffen haben.
    1 Gulden = 60 Kreuzer = 4/7 Taler = 6/7 österreichische Gulden
    1 Gulden = 1,71429 Mark (1873)
  • Freie Stadt Danzig: 1 gulden = 30 groschen = 90 schilinge = 540 penninge
Guldengroschen
Weil Gold immer knapper wird und im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts eine enorme Steigerung der Silbergewinnung im Erzgebirge, in Böhmen, im Harz und in Tirol einsetzt, entsteht folgerichtig der Versuch, durch die Ausprägung silberner Großmünzen ein Silberäquivalent zum Goldgulden zu schaffen: Der Guldengroschen

Guldengroschen oder Guldiner

Guldiner

Der Guldengroschen oder Guldiner des Erzherzogs Sigismund von Tirol aus dem Jahr 1486 hat ein Feingewicht von 2 Lot = 29,93g Silber (Raugewicht 31,93g) und entspricht 60 Kreuzer.
Der ½ Guldiner ist dementsprechend halb so schwer und entspricht 30 Kreuzer.

halber Guldiner
(flgr.) mit einem Gewicht von 29,4g Silber und einer Parität von 1:1 zum Goldgulden wird geboren. Wenig später wird mit dem Joachimstaler Guldengroschen das Zeitalter des Talers eingeläutet und Mitte des 16. Jahrhunderts beginnt das Heilige Römische Reich in Guldenländer (im Süden und Westen) und Talerländer (im Norden und Osten) zu zerfallen.
Heller
Der Heller (oder Haller, hl. oder hlr.) ist eine frühere deutsche Kupfermünze vom Wert eines halben Pfennigs, benannt nach der Stadt Hall in Schwaben (heute: Schwäbisch Hall), wo etwa ab 1228 silberne Pfennige (Häller Pfennige) geprägt wurden. Die Heller sind allmählich so verschlechtert worden, dass sie aufhörten, Silbermünze zu sein. Man unterscheidet weiße, rote und schwarze Heller; auf den Reichstaler rechnet man 576 Heller. In Kurhessen wird der Silber-Groschen in 12 Heller eingeteilt, so dass der Heller dem preußischen Pfennig gleich ist. Dreiheller sind kupferne 1½-Pfennigstücke, die im Sachsen-Gothaischen geprägt worden sind.
Im Jahr 1356 bestimmt Kaiser Karl IV., dass ein Rheinischer Gulden ein Pfund Heller oder 480 Heller wiegen muss.
Allein am Oberrhein im 15. Jahrhundert unterscheidet man Originalheller, Alte Heller, Junge Heller, Frankfurter Heller, Binger Heller und Albusheller, deren jeweilige wertmäßige Entwicklungen im Verhältnis zum Gulden alle unterschiedlich verlaufen. Vgl. hierzu Wagner (2001).
Kaisergroschen
siehe Albus.
Kreuzer
Der Kreuzer (kr., krl. oder Xr.) hatte seinen Namen vom Doppelkreuz auf der Vorderseite einer Groschenmünze, welche ab 1271 in Meran im Südtirol geprägt worden sind.
Bei der Unterteilung 1 Mark Feinsilber = 16 Lot = 64 Quentchen werden geprägte Quentchen als Kreuzer bezeichnet.
In den meisten Währungssystemen der süddeutschen Region gilt:
24 Heller = 16 Pfennige = 4 Kreuzer = 1 Batzen
60 Kreuzer = 1 Gulden.
Das Reichsmünzgesetz von 1551 macht den Kreuzer zur Einheit für das kleine Silbergeld. Hier entspechen 72 Kreuzer einem Goldgulden bzw. einem silbernen Guldiner, 237 Kreuzer einer feinen Kölner Mark. Mit der Reichsmünzordnung 1559 wird der Kreuzer Recheneinheit für den Wertvergleich von Münzen.
Livre
Livre (L, Li. oder lb.), also das französische Pfund, ist ursprünglich eine reine Rechnungsmünze des auf dem karolingischen Münzsystem aufbauenden französischen Silbermünzsystems (mit der Livre als Gewichtsmaß). In der Tat werden von der Stückelung 1 Livre = 20 Sols = 240 Deniers nur Deniers ausgemünzt. Die Münzverschlechterung führt schließlich dazu, dass die Livre als reine Zähleinheit endet. Im Jahr 1791 hat die Livre nur noch ein Achtzehntel des Wertes von 1266.
1 livre = 20 sous = 240 deniers (Nordfrankreich und Monaco)
1 livre = 20 soles = 240 denares (Südfrankreich)
Mariengroschen
siehe Groschen.
Mark
Die Mark Gewicht (oder auch Rechnungseinheit) ist bereits im 9. Jahrhundert zunächst von den Dänen in England eingesetzt worden, wobei die Sachsen in der gleichen Zeit nach Pfunden rechnen. Hilliger (1900), S. 173f. erwähnt Bußen, wonach die Mark einerseits zu 8 Oeren bzw. Unzen und andererseits zu 20 Schillingen gerechnet wird. Mit dem Römerpfund zu 12 Unzen wandelt sich die Mark zum ⅔-Pfund schlechthin (Schrötter, 1970, Art. Mark). Nur in Deutschland wird die Gewichtsmark als halbes englisches Pfund zu 16 Unzen gerechnet. Als Zählmark dagegen gilt sie in Köln 160 Pfennig, womit sie wiederum ⅔ eines englischen Zählpfundes von 240 Pfennig ausmacht.
Da im 10./11. Jahrhundert immer mehr Pfennige je Mark ausgemünzt werden, muss sehr bald zwischen der Gewichtsmark und der Zählmark, die immer in 160 Pfennige unabhängig von deren Silbergehalt unterteilt ist, unterschieden werden. (Der gleiche Effekt tritt später beim Speziestaler ein.)

Niederrhein-Westfalen: 1 Mark = 12 Schilling = 144 Pfennig
Ostseegebiete: 1 Mark = 16 Schilling = 192 Pfennig
1600: 1 Mark Cölsch = 6 Albus = 1/13 Taler, 1 Mark Essendisch = 1/26 Taler

Die Mark als Geldmark oder Münzmark wird als Dezimalwährung im Wert eines Drittels des alten Vereinstalers vor der Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 eingeführt. Sie hatte einige Vorläufer:
  • Die Geld-Mark ist in Hamburg, Lübeck, Holstein und Schleswig üblich gewesen; vgl. Lübisches Münzsystem
    Die Geldrechnung erfolgt nach (Münz-)Mark mit der Unterteilung
    1 Kurantmark = 16 Schillinge à 12 Pfennige,
    wobei Mark und Schilling lange Zeit bloße Rechnungsmünzen sind.
    Auch die Mark sundisch aus Stralsund ist hier einzureihen. Die sundische Währung wird zwar immer wieder erwähnt, bleibt aber unter der konkurrierenden lübischen Währung von nachrangiger Bedeutung.
  • Die Kurantmark (Mark Courant) enthält 1871 (vgl. Lübisches Münzsystem)
    1 Kurantmark = ⅖ Taler preußisch = 6,667g Silber
    oder 1 Kurantmark = 1,20 dt. Mark = 12 Silber-Groschen = 0,43g Gold.
  • In Hamburg und Altona dient die ebenso eingeteilte Mark Banco als (ungemünzte) Rechnungseinheit im Großhandel (einige Male abgewertet).
    Silber je
    Mark Banco
    anfangs
    (1619):
    27 Mark Banco = 9 Speziestaler = 1 feine CM 8,661g
    später: 27 5/8 Mark Banco = 9 5/24 Speciestaler = 1 feine CM 8,465g
    später: 27¾ Mark Banco = 9¼ Speciestaler = 1 feine CM 8,427g
    ab 1861: 59⅓ Mark Banco = 500g Silber 8,427g
    ab 1871: 1 Mark Banco = 1,5 dt. Mark
    = 0,5 Reichstaler
    Im 18. Jahrhundert wird der Speziestaler allmählich leichter ausgeprägt (statt des ursprünglichen 9-Taler-Fußes gilt nun ein 9⅖-Taler-Fuß). Die hamburger Banken haben daher ab 1770 bei der Einlieferung einer Mark Feinsilbers in Münzen oder Barren 27 Mark Banco 10 Schilling gutgeschrieben, während bei der Auszahlung, unter Anrechnung des sogenannten Bankagios im Betrag von 2 Schilling, 27 Mark Banco 12 Schilling für 1 feine Kölner Mark gerechnet werden. Gleichzeitig gilt 1 Kölner Mark = 42 dt. Mark, also
    1 Mark Banco = 1,513 dt. Mark = 8,427g Silber     (1 dt. Mark = 5,568g Silber).

    Banko Taler müssen gute (vollgewichtige), zweilötige Taler, hauptsächlich also alte Speziestaler (gemeint sind hier Reichstaler bzw. Kuranttaler, nicht die Reichsspeziestaler) sein, welche in Hamburg zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach dem Bankogewicht und Gehalte angenommen und bei einem Agio von ungefähr 1 Prozent wieder ausgezahlt werden.

    1 Reichsspeziestaler = 1⅓ Kuranttaler = 2 Gulden = 4 Mark lübisch
    1 Kuranttaler = 1½ Gulden = 3 Kurantmark
    1 Gulden = 2 Kurantmark
    Zu leichte Taler werden mit einem Agio von 33 bis 40 Prozent akzeptiert. Vgl. Krünitz (1773–1858), Art. Banco=Geld.

  • 1 Mark kölnisch = 6 Albus = 12 Schilling = 72 Heller = 144 Pfennig
  • In der Reichsstadt Aachen kennt man seit 1577 die Aachener Mark als Kleinmünze im Gewicht von ca. 1,2g Silber (26 Aachener Mark = 1 Reichstaler). Allerding wird sie erst ab 1615 in der Stückelung von 1, 2, 3, 4 und 6 Aachener Mark geprägt.
    1 Aachener Mark = 6 Bauschen oder Buschen zu je 4 Heller
    Zunächt hat 1 Reichstaler = 26 Mark gegolten. Mit dem Leipziger Fuß (1690) wird 1 Reichstaler = 54 Mark gerechnet und auf den Konventionstaler kommen 90 Mark. Im 18. Jahrhundert hat die Aachener Mark aber aufgrund ihres geringen Silbergehalts (etwa 0,4g) deutlich an Wert verloren (1 Reichstaler = 72 Aachener Mark), wobei die kleinen Stücke einen noch höheren Kurs haben.
    Die Prägung wird 1763 eingestellt; als Rechnungsmünze jedoch hält sich die Aachener Mark bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
    Eine Aachener Besonderheit sind Blinde Bauschen. Dabei scheint es sich um Aachener Mark-Stücke zu handeln, die etwa 1630–1700 durch Gegenstempelung revaluiert worden sind.
Obolus
Ein Obolus entspricht einem Heller. Zur Einordnung siehe hier.
Peso
Der Peso zu 8 Reales ist ursprünglich eine spanische Silbermünze unter Karl I., die den deutschen Taler nachahmt.
Pfennig
Der Pfennig, Denar oder Denier (D., dl. oder pf., ₰) ist ein Münzwert. Die Herkunft könnte von dem lateinischen Begriff "pondus" (Gewicht) kommen. Im 12. Jahrhundert ist das durchschnittliche Gewicht eines Pfennigs etwa 1,1–1,6g Silber. Der Pfennig bleibt bis 1266 das einzige Münznominal, bis mit der Tournose, um 1300 mit dem Prager Groschen, 1496 dem Engelsgroschen und um 1500 dem Guldengroschen die Großsilbermünzen aufkommen.
Zunächst ist die (Gewichts-)Mark in 240 Pfennige eingeteilt worden. Da der Silbergehalt des Pfennigs kontinuierlich reduziert wird, aber weiterhin 240 Pfennige gleich einer Mark gerechnet wird, ensteht die sogenannte Zählmark. Die Stückelung späterer Großmünzen erfolgte sehr unterschiedlich, so wird der Taler häufig in 24 Groschen à 12 Pfennige unterteilt.

Der hochwertigste Pfennig in Deutschland ist im 12. und 13. Jahrhundert der Kölner Pfennig. Weil sein Raugewicht von 1,46g stabil gehalten wird (160 Pfennig auf die raue kölner Mark zu etwa 233,6g), zählt er auch zu den beliebtesten Pfennigen seiner Zeit. Als der Kölner Pfennig Mitte des 13. Jahrhundert beginnt, an Wert zu verlieren, erlischt auch seine Reputation. 1288 endet die Prägung des Kölner Pfennigs, wohl auch weil der Erzbischof von Köln eine schwere Niederlage in der Schlacht von Worringen hinnehmen muss. Mit der Vertreibung aus der Stadt Köln verlegt der Erzbischof seinen Regierungssitz nach Brühl und die Münzstätte in Köln stellt fast 200 Jahre lang ihren Betrieb ein.

Hohlpfennige oder Brakteate sind Pfennige, die seit dem 12. Jahrhundert aus sehr dünnem Silberblech geprägt worden sind, wobei der Stempel, der das Bild auf der Vorderseite ergibt, auf der Rückseite negativ erscheint. Ihr rascher Verschleiß ist auch ein Grund für die häufigen Münzverrufungen (renovatio monetae).

In einigen altdeutschen Ländern wird der Pfennig auch Pfenning bezeichnet, z. B. in Preußen bis 1873 und zwar zur Abgrenzung zum Taler von vor 1821 als dieser noch 24 gute Groschen (gGr.) à 12 Pfennig gegolten hat und nicht wie ab 1821 30 Silber-Groschen à 12 Pfenning.

Weißpfennig siehe Albus.
Raderalbus
siehe Albus.
Schilling
Der Schilling, Solidus oder auch Sol (sous) (ß) ist ursprünglich eine Münze à 12 Pfennig gewesen und 20 Schilling entprechen einer Mark; siehe hier.
Der Name könnte auf eine der ältesten, germanischen Münzbezeichnungen zurückzuführen sein oder auch mit dem preußischen Prägemeister/Fälscher Bernhard Schilling von Lignitz zusammenhängen.

Man beachte, dass der Terminus Schilling oft auch als Recheneinheit verwendet worden ist. So bezeichnet der Schilling Heller (ßhlr) zwölf Heller.

Stüber
Stüber, Stuiver, Stoesser oder Stuffer

In Bonn (1792) gilt 1 Blaffert = 3 Stüber = 4 Albus = 6 Fettmänchen = 48 Heller bzw.
1 Reichstaler species = 60 Stüber, 1 Reichstaler courant = 58,5 Stüber, 1 Taler species = 40 Stüber, 1 Taler courant = 39 Stüber,
1 kölnischer Gulden = 18 Stüber, 1 Goldgulden = 84 Stüber

Solidus
Solidus (Si. = Soldi, Sl. = Sols) entspricht einem Schilling. Zur Einordnung siehe hier. Kaiser Magnus Maximus soll den Tremessis als dritten Teil eines Solidus im 4. Jahrhundert im Römischen Reich eingeführt haben.
Taler
Der Taler (thl., Rthl., tlr. usw.) ist eine bedeutende europäische Großsilbermünze gewesen, die ursprünglich zunächst Guldengroschen oder Guldiner geheißen hat. Der Name Taler geht auf den Joachimstaler Guldengroschen zurück. Später versteht man unter Taler zahlreiche Großsilbermünzen (Kronentaler, Konventionstaler, Vereinstaler, Dicktaler, (französische) Laubtaler etc.), die mehr als 1 Lot wiegen. Größere Bedeutung erlangt der Taler mit den Reichsentscheiden des 16. Jahrhunderts, die ihn als Reichstaler neben dem Gulden zur offiziellen Reichswährung erhebt.

Der Speziestaler oder eigentliche Taler

Reichstaler oder Speziestaler

Reichstaler

Dieser mecklenburger Reichstaler von 1568 zeigt im Reichsapfel den Wert 27/6, d.h. 27 Schilling lübisch 6 Pfennig. Diese alte Bewertung des Talers wird nach 1572 zu 32 Schilling (2 Mark lübisch) korrigiert.
Die seit der zweiten Augsburger Reichsmünzordnung vorgeschriebene Angabe der Wertigkeit erfolgt in Süddeutschland in Kreuzern, in Mitteldeutschland in Groschen und in Teilen Norddeutschlands in Schilling. Man findet die Angabe aber bei weitem nicht auf allen Reichstalern, nicht einmal der habsburger König Rudolph II. hält sich an die Vorgabe.

Reichstaler
von 1566 bezeichnet das wirklich geprägte Talerstück im Gegensatz zum bloßen Rechnungstaler, der sich aus dem jeweiligen Münzfuß ergibt. Da der Speziestaler einen konkreten Silbergehalt verkörpert, der Rechnungstaler aber häufig durch geänderte Münzfüße verschlechtert wird, sinkt der Rechnungstaler vielfach im Wert gegenüber dem Speziestaler. Der umgekehrte Fall tritt bei den Kleinmünzen (Groschen, Kreuzer usw.) ein. Ihr Silbergehalt wird mit jedem neuen Münzfuß reduziert (Devalvation). Schon nach kurzer Zeit wird zwar immer noch 24 Groschen = 1 Reichstaler gerechnet bzw. gezählt, dieser (ungeprägte) Rechnungstaler hat aber einen wesentlich geringeren Wert als der Reichsspeziestaler in Münzform. Entsprechend sind anfangs 68 Kreuzer, dann 72, 90 und später sogar 120 Kreuzer für den Reichsspeziestaler zu bezahlen.
  • Der Konventionstaler entstammt dem österreichischen Konventionsfuß von 1750/1753. Dieser Maria Theresien Taler wird im 10-Talerfuß hergestellt und entspricht zwei Konventionsgulden. Im Süden wird der Konventionstaler zu 120 Kreuzer oder 40 Groschen gezählt, wobei man ihn in Norddeutschland später in 32 Gute Groschen gliedert.
  • Der Kronentaler ist seit der Währungsreform 1755 in den österreichischen Niederlanden geprägt worden. Weil Österreich die Kosten des Krieges mit Kronentalern begleicht und der Taler hoheitlich 2% über seinem tatsächlichen Silbergehalt bewertet wird, verdrängt der Kronentaler in Süddeutschland weitgehend die nun unterbewerteten Laubtaler und Konventionstaler (Greshamsches Gesetz).
  • Der Laubtaler (auch Lorbeer- oder Federtaler) bezeichnet im 18. Jahrhundert eine vor allem im Süden und Westen Deutschlands, aber auch in Preußen bis 1750 gängige französische Münze (écus de six livres oder französischer Kronentaler; geprägt 1726–1790), auf denen der französische Lilienschild mit Lorbeeren bekränzt ist.
    Der Erfolg des Laubtalers ist ebenfalls dem Greshamschen Gesetz zu verdanken. Er ist als fremde Silbermünze aufgrund des deutschen Silbermangel Anfang des 18. Jahrhunderts in das deutsche Münzsystem eingegliedert worden, wobei der offizielle Kurs den Laubtaler überbewertet. Dortmunder Werte: 1788 Laubtaler =1 Rt 31 1/4 Stb.; 1791 Laubtaler = 2 Gulden 15 Kreuzer; 1793 Laubtaler = 1 Rt 35 Stüber; 1798–1804 zahlt der Verleger J.F. Cotta 2 Gulden 48 Kreuzer je Laubtaler.
  • Der preußische Reichstaler oder Kuranttaler ist die Grundmünze des in Preußen 1750 eingeführten Graumannschen Münzfußes (14-Talerfuß). Er wird in 24 Gute Groschen oder 288 Pfennig eingeteilt. Man beachte, dass Preußen auch ein 5-Talerstück in Gold herstellt, wobei für diesen Friedrichd'or mehr gezahlt wird als für 5 preußische Taler in Silber ("Goldmünzen geben ein Agio gegen Silbermünzen").
    Der preußische Taler wird später zum Vereinstaler des deutschen Zollvereins.
Turnose oder Turnosgroschen
siehe Groschen.
Witten
Der Witten zu 4 Pfennig ist die Hauptmünze des Wendischen Münzvereins gewesen. Im Jahr 1325 sollen die ersten großen Pfennige (Witten oder Wittenpfennig) zu 4 Pfennig geschlagen worden sein.