Waren und marktbestimmte Dienstleistungen
Nichtmarktbestimmte Dienstleistungen
Gütersteuern und Gütersubventionen
Abschreibungen
Arbeitnehmerentgelt
Anlagevermögen und Vorräte
Realeinkommen der Volkswirtschaft

Realeinkommen der Volkswirtschaft

10.57 Da Einkommen nicht in eine Preis- und eine Mengenkomponente aufgeteilt werden können, können diese Komponenten nicht in der gleichen Weise gemessen werden wie die vorstehend erörterten Transaktionen. Der Realwert des Einkommens kann nur anhand eines Güterkorbes gemessen werden, für den das Einkommen normalerweise ausgegeben wird. Der Preisindex dieses Korbes kann zur Deflationierung des jeweiligen Einkommens verwendet werden. Die Wahl ist insofern willkürlich, als Einkommen meist nicht vollständig in der Periode ausgegeben werden. Teile werden gespart, um später für Käufe ausgegeben zu werden. Andererseits ist es möglich, daß Käufe in der Periode aus früher erzielten Einkommen, also auch Ersparnissen, finanziert werden.

10.58 Das Bruttoinlandsprodukt in konstanten Preisen mißt das Volumen der gesamten Produktion in der Volkswirtschaft nach Abzug der Vorleistungen. Das Realeinkommen der Volkswirtschaft wird nicht nur durch dieses Produktionsvolumen bestimmt, sondern auch durch das Preisverhältnis, mit dem importierte Güter getauscht werden können. Wenn sich die Terms of Trade (also die Relation der Exportpreise zu den Importpreisen) verbessern, muß weniger exportiert werden, um die gleiche Gütermenge zu importieren, so daß bei gleichem Produktionsvolumen zusätzliche Güter konsumiert oder investiert werden können.

10.59 Der Realwert des Bruttoinlandsprodukts ergibt sich durch Hinzurechnung des Terms-of-Trade-Effektes (T) zum Bruttoinlandsprodukt in konstanten Preisen. Dieser Effekt kann positiv oder negativ sein.

Das ist der Außenbeitrag (X - M) in jeweiligen Preisen deflationiert mit einem Preisindex P abzüglich dem Außenbeitrag in konstanten Preisen, also den Exporten (X) deflationiert mit dem Exportpreisindex (Px) abzüglich den Importen (M) deflationiert mit dem Importpreisindex (Pm). Die Wahl eines angemessenen Preisindex P sollte den nationalen statistischen Ämtern überlassen bleiben, um den speziellen Gegebenheiten in dem Land Rechnung zu tragen. Wenn es nicht klar ist, welcher Deflator verwendet werden soll, ist der Mittelwert aus dem Export- und dem Importpreisindex eine akzeptable Alternative.

10.60 Für die Realeinkommensaggregate gilt folgende Beziehung

Bruttoinlandsprodukt in konstanten Preisen

+ Terms-of-Trade-Effekt

= Realwert des Bruttoinlandsprodukts

+ Realwert der Primäreinkommen aus der übrigen Welt

– Realwert der Primäreinkommen an die übrige Welt

= Realwert des Bruttonationaleinkommens

+ Realwert der laufenden Transfers aus der übrigen Welt

– Realwert der laufenden Transfers an die übrige Welt

= Realwert des verfügbaren Einkommens, brutto

– Abschreibungen in konstanten Preisen

= Realwert des verfügbaren Einkommens.

Der Realwert der grenzüberschreitenden Primäreinkommen und Transfers sollte mit dem Preisindex der letzten inländischen Verwendung von Gütern berechnet werden. Der Realwert des verfügbaren Einkommens ergibt sich durch Abzug der Abschreibungen in konstanten Preisen vom Bruttowert.