INDEXFORMELN UND BASISJAHR

10.61 Im System der Preis- und Volumenindizes müssen passende Indextypen ausgewählt werden.

10.62 Die jährliche Volumensänderung kann vorzugsweise mit einem Fisher-Volumenindex gemessen werden, also mit dem geometrischen Mittel aus dem Laspeyres- und dem Paasche-Index. Die langfristige Volumensänderung sollte durch Verkettung der jährlichen Volumensänderungen ermittelt werden.

10.63 Die jährliche Preisänderung kann vorzugsweise mit einem Fisher-Preisindex gemessen werden und die langfristige Preisänderung durch Verkettung der jährlichen Preisänderungen.

10.64 Kettenindizes mit einer Volumenmessung nach Laspeyres und einer Preismessung nach Paasche sind akzeptable Alternativen zu Fisher-Indizes.

10.65 Die bevorzugte Volumen- und Preismessung mit Kettenindizes hat jedoch den Nachteil, daß die Ergebnisse additiv nicht konsistent sind. Aggregate sind die Summe ihrer Bestandteile. Additivität verlangt, daß diese Beziehung auch dann erhalten bleibt, wenn sowohl der Wert des Aggregats als auch die Werte seiner Bestandteile im Basisjahr mit Volumenindizes fortgeschrieben werden.

10.66 Aus diesem Grund wird empfohlen, die detaillierten Angaben in konstanten Preisen zu berechnen, nämlich durch Bewertung der Mengen im Berichtsjahr mit den Preisen im Basisjahr, und zusätzlich die Hauptaggregate mit Hilfe von Kettenindizes.

Konsistente Daten ergeben sich im System der Preis- und Volumenindizes, wenn die Angaben in konstanten Preisen möglichst tief untergliedert berechnet werden. Dafür bilden die Aufkommens- und Verwendungstabellen den zentralen konzeptionellen und statistischen Rahmen. Ergänzende Tabellen liefern zusätzliche Angaben.

Die Reihen in konstanten Preisen müssen allerdings von Zeit zu Zeit umbasiert werden. Für das ESVG gilt, daß ab 1995 alle fünf Jahre das Basisjahr gewechselt wird. Beim Wechsel des Basisjahres sollten die Zeitreihen verkettet und nicht rückwärts in voller Tiefe neu berechnet werden. Allerdings geht mit der Verkettung die Additivität der Ergebnisse verloren.

10.67 Wenn die Ergebnisse infolge der Verkettung nicht mehr additiv sind, sollte das den Datennutzern erläutert werden.

Durch die Veröffentlichung nichtadditiver Ergebnisse in konstanten Preisen" wird den Nutzern das Ausmaß des Umbasierungsproblems veranschaulicht.

Unter bestimmten Umständen kann es jedoch zweckmäßig erscheinen, die Diskrepanzen zu beseitigen, um die volle Konsistenz der Daten zu erhalten.