Güterangebot
Zweck allen wirtschaftlichen Handelns ist die Befriedigung von Bedürfnissen
der Haushalte. Ihr Bedarf an Konsumgütern kommt durch die
Nachfrage nach Gütern zum Ausdruck, dem ein
entsprechendes
Güterangebot der Unternehmen gegenüberstehen
muss. In einer Marktwirtschaft übernimmt der Preismechanismus die Aufgabe, die
Produktionsstruktur auf die Wünsche der Haushalte abzustimmen. Als Anreiz
dienen Gewinne, die um so höher den Unternehmen zufließen, je besser ihr
Angebot mit den Wünschen der Kunden harmoniert.
Das Güterangebot ist durch den Produktionsprozess untrennbar mit der
Nachfrage nach Produktionsfaktoren verbunden.
Welchen Produktionsplan ein Unternehmen wählt, wird von dem Ziel der
Gewinnmaximierung bestimmt.
Wie die Faktornachfrage lässt sich das
kurzfristige
gewinnmaximale Güterangebot auf zwei Arten
ermitteln.
- Outputseite: Die Preis-Grenzkosten-Regel $p = \partial c(q_1, q_2,
x^*)/\partial x$ wird nach dem gewinnmaximalen Output $x^*$ aufgelöst.
Grafisch entspricht die Kurve für das Güterangebot dem steigenden Ast
der Grenzkostenkurve beginnend im Betriebsminimum.
- Inputseite: Die relevanten Optimumbedingungen besagen, dass beide
Produktionsfaktoren im Gewinnmaximum entsprechend ihrer monetären
Grenzproduktivität entlohnt werden. Im vorliegenden Fall ist das
Gleichungssystem nach den beiden Variablen $v_1^*$ und $v_2^*$ aufzulösen
(was nicht notwendigerweise trivial ist).
\begin{eqnarray*}
p\abl{x(v_1^*, v_2^*)}{v_1} = q_1 && v_1^* = v_1(q_1, q_2, p)\\
&\qquad\iff\qquad&\\
p\abl{x(v_1^*, v_2^*)}{v_2} = q_2 && v_2^* = v_2(q_1, q_2, p)
\end{eqnarray*}
Abschließend resultiert wie zuvor das gewinnmaximale Angebot
$x^* = x(v_1^*,v_2^*) = x(q_1,q_2,p)$.
Diese kurzfristige Sicht unterstellt, dass die angewendete Produktionstechnik
bzw. der Produktionsapparat gegeben ist. Zumindest
langfristig
kann neben der Ausbringungsmenge aber auch die Betriebsgröße variiert werden,
was sich in entsprechenden fixen Kosten widerspiegelt. Da sich kein Unternehmen
langfristig negative Stückgewinne leisten kann, beginnt die modifizierte
langfristige Angebotskurve folglich erst im
Betriebsoptimum.
Faktornachfrage
Güternachfrage
Gewinnmaximierung
Betriebsminimum
Betriebsoptimum