Güterarten

Güter dienen als Mittel zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse.
  1. Während materielle Güter in der Regel als lagerfähige Waren oder Sachgüter vorliegen, handelt es sich bei den immateriellen Gütern um (nicht lagerfähige) Dienstleistungen (reine Arbeitsakte), Rechte (z.B. Patente) oder ökonomische Verhältnisse (z.B. Firmenwert).
  2. Freie Güter stehen in beliebiger Menge zur Verfügung. Dagegen sind ökonomische Güter knapp, d.h., wenn der Preis nahe genug bei Null liegt, dann ist die Nachfrage größer als das Angebot.
  3. Haben die Nachfrager keinerlei Präferenzen bezüglich sachlich gleichwertiger Güter, so spricht man von homogenen Gütern. Spielen die Präferenzen eine Rolle, dann liegt ein heterogenes Gut vor.
  4. Reine öffentliche Güter stellen einen abstrakten Referenzfall dar, an dem sich alle anderen Fälle messen lassen. Öffentliche Güter haben zwei Eigenschaften:
    1. Nicht-Ausschließbarkeit: Wenn das Gut angeboten wird, dann kann kein Haushalt von dessen Konsum ausgeschlossen werden, es sei denn zu extrem hohen Kosten. Damit lässt sich der Konsum durch kein Preissystem effizient kontrollieren (Freifahrerverhalten).
    2. Nicht-Rivalität: Der Konsum eines Gutes durch einen Haushalt vermindert nicht die Menge, die für andere Konsumenten zur Verfügung steht. Das Gut wird kollektiv konsumiert.
    Den öffentlichen Gütern stehen private Güter gegenüber. Hier ist der Ausschluss anderer Konsumenten von der Nutzung möglich, und das betrachtete Gut kann nur individuell genutzt werden.
  5. Substitutive Güter können ganz oder teilweise gegeneinander ausgetauscht werden (verschiedene Fahrzeuge als Fortbewegungsmittel). Dagegen ergänzen sich komplementäre Güter in der Nutzung (Auto - Benzin).
  6. Preisänderungen: Sinkt die Nachfrage, wenn der Preis eines Gutes steigt, so spricht man von einem normalen Gut. Steigt jedoch die Nachfrage, dann handelt es sich entweder um ein Prestigegut (Veblen-Effekt) oder um ein Giffen-Gut. Man beachte, dass Giffen seine Beobachtung für Haushalte gemacht hat, die an der Existenzgrenze leben: Steigt der Preis für Brot, dann steigt die Nachfrage nach Brot (während die Nachfrage nach Fleisch entsprechend reduziert wird).
  7. Einkommensänderungen: Steigt die Nachfrage nach einem Gut mit wachsendem Einkommen, dann liegt ein superiores Gut oder auch Nichtsättigungsgut vor. Fällt hingegen die Nachfrage, spricht man von einem inferioren Gut.
  8. Je nach Verwendungsrichtung unterscheidet man Konsumgüter, die von den Haushalten direkt zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse nachfragt werden, von Produktionsgütern, die zur Erzeugung anderer Güter eingesetzt werden.
  9. Güter die dauerhaft verwendet werden, heißen Gebrauchsgüter. Sie unterscheiden sich von Verbrauchsgütern, die nur kurzfristig oder einmalig Nutzen stiften und dann verbraucht sind.
    Konsumgüter Produktionsgüter
    dauerhaft Gebrauchsgüter Investitionsgüter
    nicht dauerhaft VerbrauchsgüterVorprodukte