$\def\abl#1#2{\frac{\partial #1}{\partial #2}}\def\d{\textrm{d}}$ $\def\MIT{\quad\text{mit}\quad}\def\BIS{,...,}\def\UND{\quad\text{und}\quad}$ $\def\cL{\mathcal{L}}$

Hickssche Nachfragefunktionen

Die Ausgabenminimierung generiert die Hicksschen oder kompensierten Nachfragefunktionen \[ x_1^*=x_1^H(p_1, p_2, U) \UND x_2^*=x_2^H(p_1, p_2, U); \]
Abb. Hickssche Nachfrage
Diese Funktionen sind homogen vom Grade null in p1 und p2. Zum Beweis dieser Aussage wird die entsprechende Lagrange-Funktion herangezogen, wobei die Preise mit dem Faktor k multipliziert werden. \[ \cL(x_1,x_2,\lambda) = (k p_1)x_1 + (k p_2)x_2 + \lambda (U-u(x_1, x_2) ) \] Der Faktor k tritt nur in den ersten beiden Lagrange-Bedingungen \begin{eqnarray*} \abl{\cL}{x_1} &=& k p_1-\lambda^*\abl{u(x_1^*,x_2^*)}{x_1} = 0\\ \abl{\cL}{x_2} &=& k p_1-\lambda^*\abl{u(x_1^*,x_2^*)}{x_2} = 0\\ \abl{\cL}{\lambda} &=& U=u(x_1^*,x_2^*) = 0 \end{eqnarray*} auf. Dividiert man die ersten beiden Gleichungen durcheinander, dann spielt k keine Rolle mehr und es ergibt sich dieselbe Grenzrate der Substitution (GRS) wie für $k=1$. \[ \text{GRS} = \frac{{\partial}u/{\partial}x_1}{{\partial}u/{\partial}x_2} =\frac{p_1}{p_2} \] Setzt man die Hicksschen Funktionen in die Zielfunktion $p_1x_1+p_2x_2$ ein, so resultiert die Ausgabenfunktion.
Falls nur die Ausgabenfunktion bekannt ist, dann lassen sich die Hicksschen Nachfragefunktionen mit Hilfe von Shephards Lemma berechnen.
Marshallsche Güternachfrage