Swap

Ein Swap bezeichnet ein Arbitragegeschäft, bei dem in der Regel um ein Devisengeschäft am Kassamarkt (spot market), das mit einem gegenläufigen Geschäft am Terminmarkt (futures market) kombiniert wird. Diesen Währungsswaps stehen Zinsswaps gegenüber, bei denen zwei Parteien eine Reihe fixer Zinszahlungen gegen variable Zinszahlungen austauschen.
Devisenswapgeschäfte gehen von einem Startkapital $K_0$ (in Euro) aus. Dieses Kapital kann im Inland zum bekannten Zinssatz $r$ angelegt werden. Alternativ kann man das Kapital zum bekannten heutigen Wechselkurs $w_0$ (z.B. Euro/US-Dollar) in eine Fremdwährung tauschen und dann im Ausland zum bekannten Zinssatz $r^*$ anlegen. Zum Fälligkeitstermin $T$ sind beide Anlagen jedoch nur bedingt vergleichbar, weil der zukünftige Wechselkurs $w_T$ unbekannt ist. Dieses Problem wird überwunden, wenn man in einem Devisentermingeschäft schon heute einen Devisenterminkurs $w_{0,T}$ für den zukünftigen Rücktausch festlegt (hierzu wird eine Gegenpartei benötigt, die zum festgelegten Termin Euro anbietet und Dollar nachfragt). Der gleichgewichtige Devisenterminkurs muss frei von Arbitrage sein, das heißt, die Anlagen in Euro oder in der Fremdwährung dürfen sich im Ergebnis nicht unterscheiden. Analytisch muss also bei stetiger Verzinsung gelten: \[ K_0 e^{r T}\ =\ \frac{K_0}{w_0}\ e^{r^* T}\ w_{0,T} \] Der Endwert bei inländischer Anlage (links) stimmt mit dem rückgetauschten Endwert bei Anlage im Ausland (rechts) überein. Damit folgt \[ w_{0,T} \ =\ w_0\ e^{(r-r^*) T} \] Der Swapsatz ist definiert als \[ \Delta\ = w_{0,T} - w_0 = w_0 (e^{(r-r^*) T}-1). \] Ist der Kassakurs höher als der Terminkurs so spricht man von einem Deport (Kursabschlag, $\Delta<0$) und im umgekehrten Fall von einem Report (Kursaufschlag, Prämie, $\Delta>0$).
Vorsicht: Die Formeln sehen in vielen Lehrbüchern anders aus, weil auf Finanzmärkten unterschiedliche Formen der Verzinsung angewendet werden. Neben der stetigen Verzinsung $K_0 e^{rt}$ und der diskreten Verzinsung $K_0 (1+r)^t$ treten außerdem einfache und lineare Formen der Verzinsung auf, die sich ökonomisch kaum rechtfertigen lassen.
Anmerkung: Derartige Devisenswapgeschäfte werden von der EZB zur Feinsteuerung in der Geldpolitik eingesetzt. Dabei verkauft (bzw. kauft) das Eurosystem Euro per Kasse und kauft (verkauft) diese gleichzeitig per Termin zu einem festgelegten Zeitpunkt.