REGIONALISIERUNGSVERFAHREN

13.15 In den regionalen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen werden die Transaktionen von Einheiten erfaßt, die im Gebiet einer Region ansässig sind. In der Regel erfolgt die Regionalisierung anhand von Bottom-up-Methoden, Top-down-Methoden oder Mischformen dieser beiden. Die genannten Verfahren sind nachstehend dargestellt:

  1. Bottom-up-Methode:

    Bei der Bottom-up-Methode werden Informationen über Einheiten, die in der Region ansässig sind, regional-hierarchisch "von unten nach oben" addiert, bis der regionale Wert des Aggregats festgestellt ist. Die Summe der regionalen Werte muß gleich dem entsprechenden nationalen Wert sein;

  2. Top-down-Methode:

    Bei der Top-down-Methode wird eine nationale Gesamtgröße auf die einzelnen Regionen verteilt, ohne daß der Versuch einer Zuordnung zu einzelnen, in der Region ansässigen Einheiten unternommen wird. Die Verteilung erfolgt anhand eines Verteilungsschlüssels, der die zu berechnenden Aggregate so genau wie möglich widerspiegelt. Dieses Verfahren wird Top-down-Methode (Methode der Verteilung "von oben nach unten") genannt, da die volkswirtschaftlichen Gesamtgrößen den einzelnen Regionen, und nicht den einzelnen Einheiten zugeordnet werden. Dennoch muß auf das Konzept der in einer Region ansässigen Einheit zurückgegriffen werden, damit der Verteilungsschlüssel die regionalen Besonderheiten so genau wie möglich widerspiegelt;

  3. Mischformen

    Die Bottom-up-Methode wird selten in reiner Form angewendet. Deshalb können auch Mischformen angewandt werden. Kann ein Aggregat mit Hilfe der Bottom-up-Methode nur bis zur NUTS I-Ebene regionalisiert werden, so ist für die weitere Regionalisierung bis zu den Ebenen NUTS II oder NUTS III die Top-down-Methode zu verwenden.

13.16 Der Vorteil der Bottom-up-Methode liegt darin, daß auf regionaler Ebene relevante Quellen direkt genutzt werden, wohingegen Top-down-Methoden den Vorteil haben, daß die wertmäßige Übereinstimmung zwischen den nationalen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen und den regionalen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen gewährleistet ist. Von Nachteil ist jedoch, daß die Schätzungen nicht anhand von direkt verfügbaren Daten vorgenommen werden, sondern mit Hilfe eines Verteilungsschlüssels, von dem angenommen wird, daß er mit der zu berechnenden Größe korreliert.

13.17 Wenn möglich, sollten regionale volkswirtschaftliche Gesamtgrößen, die konzeptionell genau den nationalen volkswirtschaftlichen Gesamtgrößen entsprechen, direkt mit Hilfe der Bottom-up-Methode geschätzt werden. Mit der Top-down-Methode läßt sich keine solide und zuverlässige Datenbasis für die Beurteilung der Genauigkeit der geschätzten Werte herstellen, wohingegen bei der Bottom-up-Methode mögliche Abweichungen von den nationalen volkswirtschaftlichen Gesamtgrößen zutage treten.