Einziger Sohn des Grafen Adolf von
Kleve-Ravenstein und der Beatrix von Portugal-Coimbra, Tochter
von Herzog Peter I.
Vgl. Thiele (1994, Tafel 484):
Philipp (†1528) folgte 1492 zu Ravenstein, war Herr von Enghien, Seneffe, Rebecq, Breskenszand, Grobdendonck, niederländischer Admiral und General-Leutnant von Flandern. Er wurde zum erbitterten Gegner der Habsburger, wurde deshalb zeitweise verjagt und war in französischen Diensten. Nach seinem Tode fiel Ravenstein an Kleve.
1485
oo Franziska von Luxemburg (†1523), Tochter des Grafen Peter II. zu St. Paul-Roussy,
Erbin von Enghien
An Spielgefährten mangelte es nicht. Mit ihr wuchsen nämlich mehrere
gleichaltrige Vettern und Cousinen auf, unter ihnen Johann von Kleve
und Philipp von Ravenstein. Von ihnen wird später noch die Rede sein,
da sie bei dem Heiratskarussell um Marie ein Rolle spielten.
Sympathischer und diskreter erschien die Kandidatur Philipps
von Kleve, eines Sohnes des Herrn Adolf von Ravenstein (1425-1492).
Dieser war der jüngere Bruder des Herzogs
Johann von Kleve und er spielte eine bedeutende Rolle in der Regierung
des Staates Burgund. Seine Treue zu Maria
brachte ihm, wie wir bereits hörten, seine Verbannung aus Gent ein. Sein
Sohn Philipp war ebenso wie Johann von Kleve mit der Prinzessin
aufgewachsen. Im Gegensatz zu seinem Vetter war er eine aufrechte und
ritterliche Erscheinung, die auf Maria nicht
ohne Eindruck geblieben war. Doch er war ein Prinz ohne Land und ohne Macht,
nicht mehr als ein Kostgänger des Hauses Burgund.
In der Situation, in der sich das Land befand, hätte er seiner Cousine
zweifellos nicht die moralische und materielle Hilfe bieten können, deren sie
jetzt so dringend bedurfte. Im übrigen, hätten die Genter zugelassen, dass die
Herzogin einen Mann heiratete, dessen Vater sie soeben hinausgejagt hatten?
24.5.1485
oo Franziska von Luxemburg (†5.12.1523), Tochter des Herzogs Peter II.
Erbin von Enghien