Eberhard I. (III.)

†4.7.1308
Graf von Mark (1277-1308), Graf von Altena (1277-1308)

Einziger Sohn des Grafen Engelbert I. von Mark-Altena aus seiner 1. Ehe mit der Kunigunde von Blieskastel, Tochter von Graf Heinrich

Lexikon des Mittelalters: Band III Spalte 1514
Eberhard II., Graf von Mark (†1308)

oo 1274 Irmgard, Tochter des Grafen von Berg

Von (1298) sieben Kindern wurde Adolf 1313 Bischof von Lüttich. Eingeengt zwischen den Besitzungen des Erzstifts Köln, führte Eberhard II. (Graf seit 1277) in Anlehnung zunächst an die deutschen Könige, die ebenfalls Gegner des Kurfürsten waren und verbündet mit den meisten weltlichen Territorien Westfalens und des Niederrheins, sein Leben lang den Kampf gegen Kurköln; nach der verlorenen Schlacht von Worringen (1288) schüttelte Eberhard II. die kölnische Lehnshoheit über die Mark ab. Auf Dauer erwarb er gegen die Ansprüche Kurkölns auch die Reichshöfe Brackel, Westhofen und Elmenhorst (bei Dortmund) und die Vogtei über das Frauenstift Essen; zeitweise (1284) übertrug ihm Adolf von Nassau gegen Kurköln die Landfriedenwahrung in Westfalen. Eberhard II. legte erste Ansätze einer Verwaltungsgliederung seiner Grafschaft.

Quellen:
Die Chronik der Grafen von der Mark von Levold v. Northof, ed. F. Zschaack (MGH SS NS, 1929; GdV 99, 1955).

Literatur


F.R. Erkens, Siegfried v. Westerburg (1274-1297), 1982 (Rhein. Arch. 114).


Vgl. Thiele (1994, Tafel 480):

Engelbert I. (III). (†1308)

Graf von Altena-Mark

Eberhard I. musste alle Lehensverhältnisse zu den Erzbischöfen von Köln erneuern, unterstützte mit Berg und Jülich den Herzog von Brabant 1280 im Limburg-Erbkrieg. Er nahm 1288 an der Schlacht von Worringen teil, erhielt vom gefangenen Erzbischof Siegfried von Köln volles Befestigungsrecht zugestanden und die Anerkennung als Reichsfürst, die auch schon seinem Vater zugesprochen worden war, was die entscheidende Wende im Verhältnis beider Gewalten bedeutete. Er profitierte damit auch am meisten von allen westfälischen Fürsten, gewann unter anderem Gummersbach, Lünen mit allen bischöflichen Rechten, Westhofen, Brackel, Werl, Menden, Isenberg, Volmarstein und Raffenberg, dazu die Vogtei von Essen. Er war eine wichtige Stütze König Rudolfs I. von Habsburg, durch den er auch königlicher Landfriedensbewahrer in Westfalen wurde. Er fiel 1297 von König Adolf von Nassau ab und unterstützte König Albrecht I. gegen die rheinischen Kurfürsten.

1274
1. oo Irmgard von Limburg (†1294), Tochter des Grafen Adolf VII. von Berg, Erbin von Gummersbach

2. oo Maria (? Gräfin von Looz) wohl Tochter des Grafen Johann I. (von Rieneck) und Looz

Kinder:
1. Ehe

2. Ehe

Literatur


Thiele (1994, Tafel 480)