Eberhard I. Graf von Berg

um 1090/95- um 1152
1. Abt von Georgenthal (1143-1152)

Sohn des Grafen Adolf III. von Berg und Hövel und der Adelheid von Kleve, wohl Tochter von Graf Rütger II.

Lorenz Sönke (1995, Seite 302-303)
"Staufer, Tübinger und andere Herrschaftsträger im Schönbuch", in: Von Schwaben bis Jerusalem

Der Codex Hirsaugiensis, um 1500 aus wesentlich älteren und "in sich abgeschlossenen Aufzeichnungen" abgeschrieben, hat auch eine Schenkung festgehalten, die ein gewisser Eberhardus comes de Monte zusammen mit seinen Söhnen Eberhard und Harnidus dem Kloster Hirsau überließ. Es handelte sich um einen nicht geringen Komplex: die villa Detenhusen cum omni iure. Gemeint ist zweifelsfrei Dettenhausen im Schönbuch, wo sich der Hirsauer Besitz im späten Mittelalter nachweisen läßt. Aus Dettenhausen sollte das Kloster jährlich eine Gült von 1.000 Käsen, 1.000 Eiern, 2 fetten und 4 geringeren Schweinen, 12 Malter Hülsenfrüchten und 2 Mastochsen erhalten. Man kann vermuten, dass es sich bei dieser Abgabe um die Leistung eines Fronhofs handelt, in dem der verschenkte und wohl die ganze Siedlung umfassende Besitz organisiert war.
Als Stammvater der niederrheinischen Berger gilt ein Graf Adolf I., der 1106 starb und nachweislich 3 Söhne hinterließ: Adolf II., Eberhard I. und Bruno. Während Bruno in den geistlichen Stand eintrat und 1137 als Erzbischof von Köln starb, begegnen uns Adolf II. und Eberhard I. seit 1115 in schriftlichen Quellen, tatkräftig bemüht, die Herrschaft ihres Geschlechts auszubauen. Während Adolf II. mehrere Söhne hatte, darunter einen Adolf und einen Eberhard, sind bisher von seinem Bruder Eberhard I. keine Nachkommen bekannt gewesen. Von Eberhard I. von Berg berichtet die Altenberger Gründungssage, dass er nach der Teilnahme an einer furchtbaren Schlacht zwischen dem Herzog von Limburg und dem Herzog von Brabant in das Zisterzienserkloster Morimund eingetreten sei. Die Forschung hat diese Ereignisse zeitlich zwischen 1120 und 1124 einordnen können. Eberhard I. wurde 1143 Abt von St. Georgenberg in Thüringen, 1152 lebte er nicht mehr. Sein gleichnamiger Neffe Eberhard II., nach der Burg Altena benannt und urkundlich zwischen 1144 und 1177 belegt, hatte nachweislich 4 Kinder, unter ihnen aber weder einen Eberhard noch einen Harnidus. So könnte man Eberhard I. von Berg, der vor 1124 Mönch wurde und dessen Geburt im letzten Jahrzehnt des 11. Jahrhunderts anzusetzen bleibt, vielleicht jenen "comes Eberhardus de Monte" vermuten, der Kloster Hirsau zum Wohltäter wurde.

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