MATRIXDARSTELLUNG

8.100 In den vorangegangenen Teilen dieses Kapitels wurde eine Folge von (T-)Konten dargestellt. Die im ESVG verwendeten Konzepte und Definitionen lassen jedoch auch andere Darstellungsformen zu, die zusätzliche Informationen liefern und verschiedene Arten von Analysen ermöglichen.

8.101 Die Input-Output-Tabelle ist eine weitverbreitete Matrix, die detaillierte und kohärent strukturierte Angaben über die Waren- und Dienstleistungsströme und die Struktur der Produktionskosten liefert. Sie enthält mehr Informationen als das Waren- und Dienstleistungs-, das Produktions- und das Einkommensentstehungskonto in T-Form; z. B. werden die Konsumausgaben nach Herkunftsgütergruppen bzw. -wirtschaftsbereichen und die Vorleistungen sowohl nach Herkunftsgütergruppen bzw. -wirtschaftsbereichen als auch nach Bestimmungsgütergruppen bzw. -wirtschaftsbereichen dargestellt. Stärker disaggregierte Verknüpfungen zwischen diesen Konten werden in den Aufkommens- und Verwendungstabellen des ESVG durch eine Aufgliederung des Produktionswerte nach Gütergruppen je Wirtschaftsbereich ausgewiesen.

8.102 Im folgenden wird zunächst verdeutlicht, daß die vollständige Kontenabfolge einschließlich der Kontensalden auch in Matrixform dargestellt werden kann. In der entsprechenden Tabelle werden sämtliche Transaktionen der gesamten Volkswirtschaft bzw. der übrigen Welt nachgewiesen. Zusätzlich enthält sie ein zusammengefaßtes Güterkonto.

8.103 Im Anschluß daran werden die allgemeinen Verwendungsmöglichkeiten einer Systemmatrix erläutert. Entscheidend ist dabei, daß es eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt, wie eine derartige Matrix entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten und Erfordernissen erweitert oder verkleinert werden kann. Abschließend werden die sich daraus ergebenden praktischen Anwendungsmöglichkeiten dargestellt. Dabei wird insbesondere beschrieben, wie durch die Einführung von Arbeitskräftekonten die Aufkommens- und Verwendungstabellen mit den Sektorkonten verbunden werden können, so daß eine Sozialrechnungsmatrix (Social Accounting Matrix (SAM))entsteht, die u. a. eine umfassendere Analyse von wirtschafts- und sozialpolitischen Aspekten, einschließlich der Arbeitslosigkeit, ermöglicht.